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Schwestern des Mondes - Die Katze

Klappentext


Unbemerkt von den Menschen lebt in einem abgelegenen Waldgebiet ein Rudel Gestaltwandler. Doch nun hat sie jemand entdeckt - und tötet einen nach dem anderen. Steckt ein fanatischer Jäger dahinter, ein anderer Clan oder doch der Dämonenfürst Schattenschwinge? Auf der Suche nach Antworten müssen die Schwestern Camille, Delilah und Menolly einen Pakt mit einem ebenso mächtigen wie geheimnisvollen Unsterblichen schließen. Sie ahnen nicht, was dies für sie bedeuten wird...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
"Schwestern des Mondes - Die Katze" passt wie ich finde wieder ziemlich gut zum Inhalt. Bei der Frau auf dem Cover konnte ich mir gut vorstellen, dass es sich um Delilah, die erzählerin des Buches, handelt, und hinter ihr ist ein Teil des Gesichts einer Katze. Es sieht wieder düster aus und ein bisschen geheimnisvoll und alles in allem finde ich den roman wieder passend gestaltet.

Zum Buch
Wenn ich nur den Inhalt auch so gut fände wie das Cover... Na gut, ich muss sagen, dass mir der zweite Band der Reihe besser gefällt als der erste. Was sehr wahrscheinlich an der Protagonistin beziehungsweise Erzählerin im Buch liegt. Vorher war es Camille, jetzt ist es Delilah, ihre Schwester, die mir gleich viel sympathischer ist. Camille hat mich soooo genervt mit ihrem "Ich bin die tolle Beschützerin der Familie" und "Woah, ich hab mega viele Probleme, werd aber trotzdem geil, weil ich zig Lover habe". Delilah ist da anders. Sie hat nicht so einen Anführer-Drang, sondern hält sich auch mal zurück, ist optimistisch, hat noch sowas wie Mitleid und ist auch ganz allgemein menschlicher. Zwar hat sie nach Band 1 auch damit angefangen, sich sexuell auszutoben, und man kommt auch hier nicht um die ein oder andere Sexszene herum. aber es kommt mir noch längst nicht so übertrieben or wie bei Camille. Okay, dass sie sofort nach einem Kampf mit einem Kerl schläft, während wirklich jeden Moment jemand hätte reinplatzen können, fand ich schon wieder übertrieben, aber wie schon gesagt, das hält sich noch in Grenzen.
Die Handlung ist einigermaßen interessant. Nach den Dämonen, die die Schwestern und ihre Freunde im letzten Teil besiegt haben, folgen auch schon die nächsten, die für Schattenschwinge, den Oberbösewicht, arbeiten. Diesmal scheinen sie es vor allem auf ein Rudel von Werpumas abgesehen zu haben, die die D'Artigo-Schwestern um Hilfe bitten. Ja, es ist schon auch spannend, wie man herausfindet, was hinter den Toden im Rudel steckt und überhaupt die ganze Situation, es wirkt alles sehr düster. Aber mich hat es gestört, wie offensichtlich manches ist. Es gibt einen Hauptverdächtigen und natürlich ist es der. Dann gibt es noch einen Hauptverdächtigen in einer anderen Sache und auch der Verdacht entpuppt sich als richtig. Was mich daran stört, ist, dass es keine Überraschungen gibt à la "Ich hatte nie damit gerechnet, dass er/sie hinter all dem steckt!". Nein, stattdessen ist eigentlich von Anfang an alles klar. Ansonsten war es auch ein wenig seltsam, wie reibungslos eigentlich alles verläuft. Gut, es gibt schon auch mal kleine Problemchen und schwere Aufgaben, die gemeistert werden müssen, aber wirkliches Scheitern gibt es in diesem Buch nicht, alles wird auf Anhieb geschafft. Ein bisschen ätzend, wenn man mal drüber nachdenkt. Es wird doch erst interessant, wenn nicht jeder Kampf auf Anhieb gewonnen wird.
Der Schreibstil ist... in Ordnung. Der Roman lässt sich lesen und das auch ziemlich flüssig, aber mich haben doch ein paar Sachen gestört. Vor allem, dass die Autorin manche Begriffe dauernd wiederholt. Ist ja schön, dass alle beim Sex den Abgrund runterstürzen, aber jedes Mal? Wieso? Weshalb? Warum? Und was genau soll das jetzt bedeuten?!? Und die Charaktere wiederholen sich auch ständig. Delilah denkt zum Beispiel am Anfang schon, dass sie weniger Mitleid mit ihren Feinden haben sollte, weil sie im Krieg sind. 200 Seiten später denkt sie das immer noch, nachdem sie sich mindestens tausendmal gedanklich daran erinnert hat! Erstens: Wieso wird das so oft in genau der gleichen Weise erwähnt? Und zweitens: Es vergehen Tage, wenn nicht sogar Wochen, da könnte man doch meinen, dass jemand, der sich das andauernd ins Gedächtnis ruft, auch mal anders beziehungsweise danach eben handelt. Sprich, dass Delilah weniger Mitleid mit ihren Feinden hat. Gut, dass sie nicht so mitleidlos ist wie ihre Schwestern macht sie schon ein wenig netter, aber diese Gedanken dazu nerven irgendwann einfach.
Aber sonst ist das Buch ja ganz in Ordnung. Ich mag, wie Delilah denkt - also bis auf die Wiederholungen natürlich -, es ist nicht so angepasst, nein, es wird auch mal geflucht und manchmal ist es sogar ganz witzig.

Mein Fazit


Ich kann nicht sagen, dass "Schwestern des Mondes - Die Katze" ein Meisterstück der Literatur ist und auch nicht, dass es super unterhaltsam war. Eher so mäßig würde ich sagen... Was meiner Meinung nach vor allem an der Handlung liegt, die kaum Überraschungen und Wendungen mit sich bringt, aber auch daran, wie übertrieben Sex und überhaupt die Beziehungen der Hauptpersonen dargestellt werden und wie glatt immer alles verläuft. Oder auch am Schreibstil, der an sich zwar okay ist, aber mehr eben auch nicht, weil es dafür einfach zu viele unnötige Wiederholungen gibt. Pluspunkte gibt es aber für eine sympathische Protagonistin, deren Gedanken auch interessant und witzig sein können. Dadurch wird der Roman für mich auf jeden Fall besser als sein Vorgänger, bei dem mir die Erzählerin nicht so sympathisch war. Also gibt es von mir 3 von 5 Sternen für den soliden, wenn auch ganz und gar nicht überwältigenden, zweiten Teil einer Reihe.

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