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To Kill a Kingdom

Autor: Alexandra Christo
Verlag: Hot Key Books
Seiten: 358
Erscheinungsdatum: 6. März 2018
weitere Bücher des Autors: 
To Kill a Kingdom, Into the Crooked Place




Klappentext


Princess Lira is siren royalty and revered across the sea until she is cursed into humanity by the ruthless Sea Queen. Now Lira must deliver the heart of the infamous siren killer or remain a human forever.
Prince Elian is heir to the most powerful kingdom in the world and captain to a deadly crew pf siren hunters. When he rescues a drowning woman from the ocean, she promises to help him destroy sirenkind for good. But he has no way of knowing wether he can trust her...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
"To Kill a Kingdom" ist mal wieder so ein Buch, bei dem sich das originale und das deutsche Cover stark voneinander unterscheiden. Und zwar so, dass ich nicht darauf gekommen wäre, dass es ein und dasselbe Buch ist (was auch daran liegt, dass die Titel sehr unterschiedlich sind, aber am Cover liegt es auch). Im Englischen war der Jugendroman außerdem eines dieser Bücher, das einfach wegen des wunderschönen Covers auf meine Wunschliste gewandert ist. Wie viel Inhaltliches ich nämlich dazu gelesen hatte, kann ich jetzt gar nicht sagen, aber diese Gestaltung hatte auf alle Fälle ihren Part. Das dunkle Wasser, die Tentakel, die um den Rand herumschwimmen und dann die kupferfarbene Schrift? Das sieht einfach genial aus!

Zum Buch
Wie eben schon erwähnt ist mir "To Kill a Kingdom" zuallererst wegen des Covers aufgefallen. Ich hatte dann immer mal wieder überlegt, ob ich es kaufen sollte, doch wie das so oft ist, habe ich mich dagegen entschieden. Doch dann erzählte mir eine Freundin, dass sie das Buch gerade mit ein paar anderen zusammen liest, und hat mich wieder darauf aufmerksam gemacht. Ich meinte zwar erst einmal, ich würde mich dieser kleinen Leserunde nicht anschließen, aber dann wollte und wollte mir der Titel nicht aus dem Kopf gehen. Also musste ich ihn doch kaufen – und natürlich direkt lesen.
Eigentlich hat mir ja schon gereicht, dass sie an Arielle erinnert und damit ein Märchen-Retelling ist, um mein Interesse zu wecken. Aber das Ganze dann auch noch in böser, blutiger Form? Top!
Es geht hier nämlich einerseits um Lira, die Tochter der Sea Witch, die über die Meere und somit alle Sirenen und Meerjungfrauen regiert. Lira ist bekannt dafür, als Sirene nur Herzen von Prinzen zu stehlen (das mit den Herzen ist eine allgemeine Tradition der Sirenen, die etwas mit Macht zu tun hat), fällt aber eines Tages in Ungnade und wird von der Sea Witch in einen Mensch verwandelt, mit der Aufgabe, einem ganz bestimmten Prinzen das Herz aus der Brust zu reißen. Elian ist ebenjener Prinz (nämlich der des großen Königreiches Midas), doch zugleich ist er auch als Pirat auf dem Meer unterwegs und jagt Sirenen, weil diese so viele Menschen auf dem Gewissen haben. Dabei stößt er nicht bloß auf eine Möglichkeit, die Sirenen endgültig außer Gefecht zu setzen, sondern auch auf ein Mädchen, das er auf offener See findet.
Mein Leseerlebnis war dann wirklich interessant. Ich war ja unfassbar gespannt auf dieses Buch und konnte es gar nicht erwarten, zu erfahren, ob es meinen Erwartungen gerecht würde. Und vorerst hat es das auch. Die Geschichte hat mich direkt gefesselt. Man erfährt so viel über die Sirenen und wie sie leben, den Unterschied zu Meerjungfrauen, über Midas und überhaupt auch die Menschenwelt, dass man direkt reingezogen wird in diese düstere Geschichte. So schaffte es Alexandra Christo auch, dass ich mir die gesamte Welt sehr gut vorstellen konnte. Na gut, manche Settings mehr, manche weniger, aber ganz allgemein erschafft sie eine unglaublich tolle Atmosphäre.
Bis zum ersten Aufeinandertreffen von Elian und Lira dauert es zwar etwas, doch die Zeit bis dahin verflog doch wie im Flug – und die ab diesem Aufeinandertreffen dann noch schneller. Ihr seht also, "To Kill a Kingdom" hatte für mich echtes Sog-Potenzial und ich hatte wirklich viel Spaß an der Geschichte. Die ist zwar nicht neu (welche ist das heutzutage denn schon?), aber kommt mit ein paar interessanten Ideen daher.
Was mich handlungstechnisch allerdings nicht überzeugt hat, war zum Einen die Liebesgeschichte, die natürlich enthalten ist. Die entwickelt sich nämlich erst einmal eher langsam – nichts, wo ich meckern würde –, aber dann wird in der Hinsicht gefühlt von 0 auf 100 beschleunigt. Oder von 30 auf 150, wie auch immer, ihr wisst bestimmt, was ich meine. Jedenfalls ging es mir da zum Ende hin zu schnell, wurde viel zu schnell Liebe geschworen und so weiter und so fort. Und das, obwohl es anfangs so vielversprechend ausschaute. Den zweiten Mecker-Punkt, den ich habe, kann ich ähnlich beschreiben, nämlich wurde auch die Action im letzten teil des Buches noch einmal heftig angezogen. Jedoch nicht so, dass die Spannung dann direkt mit dabei war, sondern auf so eine ungute Art und Weise. Mir war das dann zu viel auf einmal, zu konfus, etwas unrund. Vielleicht hätten dem Buch da vorher mehr Seiten gut getan, um auf diesen mir zu gewollt fulminanten Showdown hinzuführen. Aber gut, auch das Ende an sich war dann nicht so meins...
Zum Scheibstil von Alexandra Christo kann ich nicht viel Schlechtes sagen. "To Kill a Kingdom" ließ sich einfach super lesen (vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um ein englisches Buch handelt) und ich war ruck zuck durch damit. Die Autorin hat mich auch kaum mit unnötigen Wiederholungen genervt. Das machen so viele, dass ich die, die das nicht tun, einfach herausheben muss. Außerdem will ich hier mal betonen, wie jung Alexandra Christo ist. Auf ihrere Seite steht 'twenty something' und ich kann immer noch nicht so recht fassen, wie jung das ist. Das merkt man ihrem Stil nämlich echt nicht an! Lediglich genervt hat mich eben dieser Showdown zum Ende hin, bei dem die Autorin zwar versuchte, die Action bildlich darzustellen, das aber mehr schlecht als recht geklappt hat. Aber ansonsten ist ihr Stil wirklich top.
Und dann die Charaktere. Das ist wahrscheinlich der Punkt, der mich am meisten zwiespaltet. Es gibt nämlich Figuren in dem Fantasyroman, die ich liebe. Lira und Elian  zum Beispiel. Die beiden finde ich sehr super als Protagonisten mit ihrer verschobenen Moral. Und sie machten auch eine tolle Entwicklung durch. Vor allem bei Lira ist mir das deutlich aufgefallen, wie schön Alexandra Christo das macht!
Auch von ein paar der Nebenfiguren habe ich echt gerne gelesen. Doch dann gab es noch die Sea Witch, Liras Mutter. Meine Güte, musste ich die Augen verdrehen, sobald sie auftauchte. Die Gute hat mich echt den letzten Nerv gekostet. Sie wird als das personifizierte Böse dargestellt, so vollkommen schwarz, dass ich sie einfach nicht gut finden konnte. Und das, wo die Autorin sonst eigentlich von einer Schwarz-Weiß-Sicht weggegangen ist. Sehr schade.

Mein Fazit


Manchmal hat man gewisse Erwartungen an ein Buch und die werden dann leider nicht erfüllt. Bei "To Kill a Kingdom" war es für mich zumindest teilweise so. Das Fantasyroman hat mich in vielerlei Hinsicht von sich überzeugen können, wenn nicht gar begeistern. Doch dann kam dieses Ende und das hat es ein wenig kaputt gemacht. Sehr schade, denn an sich hatte das Buch wirklich sehr gutes Potenzial. Deswegen gibt es von mir "nur" 4 von 5 Sternen. Ich kann es aber trotzdem bedenkenlos weiterempfehlen, vor allem Fans von Märchen-Wiedererzählungen beziehungsweise von Arielle werden hieran ihren Spaß haben.

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