Klappentext
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke - das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann - ein witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden...
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Das Buchcover ist schon ganz süß gemacht, man hat da einen Mond, der eigentlich ein rundes Stück Papier ist und zwei Silhouetten, ein Junge und ein Mädchen. Das Buch ist fast nur blau und weiß und sieht echt gut aus. Auf den Innenseiten des Umschlags ist eine Achterbahn, mit der auch wieder der Junge und das Mädchen fahren, was sich ein bisschen auf den Inhalt bezieht. Ich muss aber zugeben, dass ich die englische Ausgabe vom Aussehen her besser finde. Auch bei der ist der Hintergrund blau, aber der Titel ist auf Post-its geschrieben, was wirklich super zum Inhalt passt. Also die deutsche Ausgabe ist schon auch schön, nur eben nicht ganz so schön wie das Original :)
Zum Buch
Wie hat mir "All die verdammt perfekten Tage" gefallen? Das ist irgendwie eine ziemlich schwierige Frage. Überall wird das Buch mit den höchsten Tönen gelobt, es gibt fast keine schlechten Kritiken. Und trotzdem bin ich mir immer noch nicht sicher, wie ich das Buch fand. Keine Frage, das Buch ist gut! Es ist witzig, aber auch ernst, kein Null-Acht-Fünfzehn-Liebesroman, eher ein wenig ungewöhnlich. Es gibt echt einiges, was gut ist:
Zum Einen erzählt die Autorin die Geschichte aus zwei verschiedenen Sichtweisen, einmal aus der Finch- und dann noch aus der Violet- Perspektive. Und Jennifer Niven schafft es hier, dass man den Unterschied zwischen diesen beiden so verschiedenen Personen richtig merkt! Das hört sich jetzt vielleicht ganz selbstverständlich an, weil man natürlich den Unterschied zwischen zwei verschiedenen Personen merken muss, aber ganz so einfach ist das nicht. Ich habe auch schon Bücher gelesen, in denen die Personen, aus deren Sicht erzählt wurde, mehr oder weniger dieselben Gedanken hatten. Das macht die Autorin hier schonmal richtig. Dann zu den Sichtweisen an sich. Beide aus der Ich-Perspektive, was ich persönlich ja sehr mag und hier meiner Meinung nach auch sinnvoll ist, weil man so die Gedanken der Hauptpersonen besser nachvollziehen kann. Bei Violet weiß ich nicht so genau, ob ich sie denn mag. Sie ist ein wenig das nette, hübsche und beliebte Mädchen, dem etwas Schlimmes zugestoßen ist und sich nun vor allem und jedem zurückzieht. So, wie die Autorin sie und ihr Verhalten, ihre Gedanken beschreibt, ist das schon ganz logisch, doch trotzdem ist Violet für mich nicht unbedingt die sympathischste Person im Buch. Sie ist okay und - ganz wichtig - auch nicht nervig, aber mehr nicht. Finch hingegen finde ich total interessant und witzig. Er hat diese etwas (oder auch etwas mehr) verrückte Art, macht Dinge, die ganz und gar nicht gewöhnlich sind und trotzdem kommt das nicht komisch rüber, sondern echt. Bei ihm weiß man nie so wirklich, was er als nächstes anstellen wird.
Die Story an sich finde ich auch originell und interessant. Dass die beiden zusammen durch Indiana fahren, ungewöhnliche Orte besuchen und sich dabei näherkommen. Und letzteres nicht auf klischeehaft-kitschige Art, sondern und eher ein bisschen ungewöhnlich, aber auch süß. Es war total interessant zu erleben, was diese Reise mit den beiden macht, wie sie sich dadurch verändern...
Hört sich doch alles gut an, denkt ihr jetzt wahrscheinlich, das Buch scheint ja alles in allem wirklich toll zu sein. Wie schon gesagt, schlecht ist "All die verdammt perfekten Tage" auf keinen Fall, aber es hat mich doch nicht hundertpro überzeugen können. Einmal finde ich das Ende nicht gut, es passt einfach irgendwie nicht und hat mir nicht gefallen. Den Anfang des Buches fand ich super, das Ende nicht. Und zweitens hat es mich nicht so sehr berührt. Ich habe weder vor Lachen noch vor Trauer heulen können und das hätte ich von einem Buch, das als nächstes "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gehandelt wird, dann doch erwartet.
Mein Fazit
"All die verdammt perfekten Tage" ist auf jeden Fall ein schönes Buch, das es sich zu lesen lohnt, wenn man mal einen nicht so ganz gewöhnlichen Jugendroman lesen möchte. Es ist schön und sehr süß geschrieben, mit interessanten Ideen und lustigen Momenten. Vor allem Finch finde ich klasse beschrieben, seine Sichtweise hat mir einfach besser gefallen :)
Trotzdem wird das Buch nicht zu einem meiner Lieblingsbücher aufsteigen, dafür hat es mich dann doch nicht ausreichend berührt. Trotzdem schafft es der Roman zu 4,5 von 5 Sternen.
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