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King of Scars

Autor: Leigh Bardugo
Verlag: SQUARE FISH
Seiten: 356
Erscheinungsdatum: 7. Mai 2013
weitere Bücher des Autors: Grischa (Shadow and Bone, Siege and StormRuin and Rising, Die Hexe von Duwa, Der allzu schlaue Fuchs), Glory or Grave (Das Lied der KrähenDas Gold der Krähen), Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen, Die Sprache der Dornen: Mitternachtsgeschichten, Nikolai Duology (King of Scars)










Klappentext


Face your demons...or feed them.

Nikolai Lantsov has always had a gift for the impossible. No one knows what he endured in his country's bloody civil war, and he intends to keep it that way. Now, as enemies gather at his weakened borders, the young king must find a way to refill Ravka's coffers, forge new alliances, and stop a rising threat to the once-great Grisha Army.
Yet with every day a dark magic within him grows stronger, threatening to destroy all he has built. With the help of a young monk and a legendary Grisha Squaller, Nikolai will journey to the places in Ravka where the deepest magic survives to vanquish the terrible legacy inside him. He will risk everything to save his country and himself. But some secrets aren't meant to stay buried, and some wounds aren't meant to heal.

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Königlich. Wie ich finde ein gutes Wort, um das Cover dieses Buches zu beschreiben. Denn "King of Scars" handelt nicht nur von einem jungen König, mit seiner goldenen Farbe und dem Wappen sieht es auch so aus. Und was soll ich sagen, ich liebe dieses Cover! Ganz in Gold hört sich erst einmal ziemlich protzig an, aber hier ist es gar nicht so, durch die vielen Muster (eben das Wappen mit den beiden Adlern, der Stadt, dem Schiff, den Rosen und dem Drachen) ist es vielfach schattiert, wirkt eher mattgolden als goldglänzend. Dazu kommt noch die wunderschöne Haptik dieses Taschenbuchs und die Karte des GrishaVerse, die ich zwar schon kenne, hier jedoch noch einmal anders, wieder unglaublich schön, ist. Ihr sehr also, ich bin ehrlich begeistert von dieser Gestaltung. Und wenn ich daran denke, dass das "nur" das Taschenbuchformat ist und ich immer wieder die tollen Bilder zur Hardcover-Ausgabe gesehen habe...Hach, wie hätte ich da dann geschwärmt?

Zum Buch
Achja, ich habe dieses ich ja fast schon sehnsüchtig erwartet. Leigh Bardugo gehört seit letztem Jahr zu meinen absoluten Lieblingsautoren (vor allem im Genre Fantasy) und nachdem ich die Grischa-Trilogie rund um Alina Ende 2018 beendet hatte, war ich unglaublich neugierig auf diese neue Geschichte im GrishaVerse, in der Nikolai Protagonist sein würde. Hach, Nikolai 😍
Ich muss zugeben, unter diesen Voraussetzungen war die Handlung dieses Buches fast schon nebensächlich für mich. Hauptsache, ich würde mehr aus diesem unglaublichen Universum erfahren, mehr von den Charakteren lesen, die ich bereits lieben gelernt habe. Dass die Geschichte noch dazu wirklich spannend war, hat natürlich geholfen^^
Diesmal ist das Ganze eine ganze Stufe erwachsener. Nicht nur, weil die Hauptfiguren keine Jugendlichen mehr sind, auch die Themen sind nicht mehr so jugendbuch-mäßig (auch wenn Bardugo noch nie ganz typische, kitschige Geschichten geschrieben hat). Fantasy nimmt einen großen Teil des Buches ein, doch fast genauso wichtig sind die politische Entscheidungen und Intrigen, die aufkommen.
Das Buch handelt ganz grob von den Schwierigkeiten, denen sich Ravka – und damit auch König Nikolai – entgegensehen. Die Geschichte setzt drei Jahre nach "Ruin und Rising" an – und übrigens etwa ein Jahr nach "Das Gold der Krähen" – und obwohl Nikolai sich eigentlich von dem Schattenmonster erholt hat, das der Darkling während des Bürgerkriegs in ihn eingepflanzt hat, tritt es nun wieder zum Vorschein und übernimmt immer wieder die Kontrolle über Nikolais Körper. Und das in einer Zeit, in der Ravka einen starken Anführer bräuchte, der einen drohenden Krieg mit Fjerda und Shu Han abwendet, und außerdem gegen die stark abhängig machende Droge Jurda Parem vorgeht. Also muss Nikolai nicht nur neue Allianzen schließen, sondern auch eine Lösung für sein menschenblutträchtiges Problem finden, bevor die dunkel Macht in ihm Überhand nimmt.
Gleichzeitig erfahren wir von Geschehnissen in Fjerda, wo Nina als Spionin Ravkas eingesetzt ist, um Grisha in ihr Land zu bringen und dort auszubilden. Doch erst einmal muss sie Matthias' Tod überwinden. Und hat zudem noch rätselhafte Ereignisse in Fjerda zu lösen, denen sie nachgeht.
Zugegebenermaßen ist die Geschichte nicht immer vollends spannend. Es passiert nicht dauernd etwas und manchmal waren mir die Ereignisse dann wieder einen Ticken zu drüber. Doch im Allgemeinen hat mich die Geschichte gefesselt, trotz der gelegentlichen mängel.
Was vor allem an Leigh Bardugos Stil lag und ihren Charakteren lag. Erst einmal zu Ersterem: Ich kannte den Schreibstil der Autorin ja schon, sowohl die deutsche Übersetzung als auch ihr Original. Und ich komme nicht umhin, immer wieder von ihr gefesselt zu werden. Bei ihr fliegen die Seiten nur so hin, selbst wenn sie etwas altertümlicher schreibt, weil es ganz einfach zum Setting passt. Dazu kommen unglaublich coole Dialoge, die ich nur als lebendig beschreiben kann. Ich mochte hier außerdem die verschiedenen Sichtweisen, denn nicht nur Nikolai erzählt das Buch, auch Zoya, Teil des Grischa-Triumverats, und Nina tragen ihren Teil dazu bei, genauso wie eine ab der Hälfte noch hinzukommende Person.
Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr gefallen haben mir die Charaktere. Von Nikolai bin ich seit seinem ersten Auftritt in "Siege and Storm" ein Fan. Er hat eine so unglaublich facettenreiche Persönlichkeit, es ist einfach nur bewundernswert, wie Leigh Bardugo das auf Papier herüberbringen kann. Sein lockeres Auftreten, sein Charme und doch auch die Schwäche darunter faszinieren mich jedes Mal aufs Neue, sodass ich ihn hier nicht noch einmal ins Herz schließen musste, denn diesen platz hat er sich bereits gesichert. Doch auch die anderen sind absolut coole Figuren. Zoya ist hier noch besonders wichtig und sie als mitleidlosen Gegenpart zu Nikolai zu haben, war an vielen Stellen sehr witzig. Nina kannte ich ja schon aus "Das Lied der Krähen" und "Das Gold der Krähen" und auch wenn sie da nicht zu meinen Favoriten gehörte (sorry, der Platz wurde aber auch unumstritten von Kaz und Inej belegt), mag ich sie und ihre offene Art sehr gerne.
In "King of Scars" trifft man außerdem einige altbekannte Gesichter aus der Grischa-Trilogie wieder, was mich immens gefreut hat. Nicht nur Genya und David spielen eine wichtige Rolle, auch Tolya und Tamar, Nadia und Adrik haben ihren Part und es war einfach schön, als würde man jemanden wiedertreffen, den man seit Längerem nicht mehr gesehen hat. Zu erfahren, wie es ihnen seit dem letzten Mal ergangen ist, war etwas ganz Besonderes.
Ich muss ja gestehen, ich hatte natürlich auf ein paar Krähen-Anspielungen gehofft. Klar, nachdem es ein Crossover in "Das Gold der Krähen" gab und Nina auch noch eine Protagonistin hier ist, war die Hoffnung groß. Aber ein Wiedersehen mit jemandem aus der Dulogie außer Nina gab es leider nicht. Dafür einige Bemerkungen. und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich jedes Mal gegrinst habe, wenn Kaz und Co. erwähnt wurden 😁
Das Ende von "King of Scars" war dann gespickt mit viel Action und überraschenden Twists und hat mich persönlich auf jeden Fall unheimlich neugierig auf Band 2 gemacht. Der hoffentlich bald erscheint!

Mein Fazit


So, genug geschwärmt, ich glaube, jeder hier hat jetzt verstanden, dass ich auch das neueste Buch aus dem GrishaVerse liebe. Wie auch nicht, mit Nikolai als Protagonisten? Mich haben wirklich nur Kleinigkeiten gestört, deswegen gibt es von mir auch fast perfekte 4,5 von 5 Sternen.
Eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich jedoch nicht geben, denn auch wenn die Autorin sich echt viel Mühe gegeben hat, das Buch für jeden gut lesbar zu machen, stelle ich es mir recht schwierig vor, ohne das Vorwissen der beiden anderen Reihen leicht reinzukommen. Dafür baut zu viel auf der Handlung dieser vorigen fünf Bücher auf. Wenn man sowohl die "Glory or Grave"- als auch die Grischa-Reihe kennt, ist es so, als würde man wieder nach Hause kommen, wo man sich auskennt und wo man die Leute bereits kennt. Noch dazu wird man natürlich über die beiden Reihen unweigerlich gespoilert. Aber das muss ja jeder selbst wissen, ob er "King of Scars" trotzdem lesen möchte, ohne vorher schon vom GrishaVerse gelesen zu haben 😊

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