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Shadow and Bone

Autor: Leigh Bardugo
Verlag: SQUARE FISH
Seiten: 356
Erscheinungsdatum: 7. Mai 2013
weitere Bücher des Autors: 
Grischa (Shadow and Bone, Siege and Storm, Ruin and Rising, Die Hexe von Duwa, Der allzu schlaue Fuchs), Glory or Grave (Das Lied der KrähenDas Gold der Krähen), Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen, Die Sprache der Dornen: Mitternachtsgeschichten









Klappentext


Soldier. Summoner. Saint.

Orphaned and expendable, Alina Starkov is a soldier who knows she may not survive her first trek across the Shadow Fold – a swath of unnatural darkness crawling with monsters. But when her regiment is attacked, Alina unleashes dormant magic not even she knew she possessed.
Now Alina will enter a lavish world of royalty and intrigue, as she trains with the Grisha – her country's magical military elite – and falls under the spell of their notorious leader, the Darkling. He believes Alina can summon a force capable of destroying the Shadow Fold and reuniting their war-ravaged country, but only if she can master her untamed gift.
As the threat to the kingdom mounts and Alina unlocks the secrets of her past, she will make a dangerous discovery that could threaten all she loves and the very future of a nation.

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Wenn man mich nach den äußerlich schönsten Büchern in meinen Regalen fragen würde, würde meine Wahl auf jeden Fall unter anderem auf dieses Exemplar fallen. Manchmal bin ich ja nicht so überzeugt von US-amerikanischen Covern, aber hier? Oha, das ist einfach nur wunderschön, da kann die deutsche Coverversion lange nicht mithalten! Ich könnte eine wirklich lange Zeit damit verbringen, die Silhouette des Hirsches anzuschauen, die hier abgebildet ist, in Blau und Grau, so, dass man denkt, es fließt über die Seite, innerhalb der Linien. Dazu der dunkle Hintergrund und die goldene Schrift, die das Ganze richtig edel aussehen lassen. Und ja, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus 😍

Zum Buch
Nachdem ich die Krähen-Dulogie von Leigh Bardugo erst im September beendet und dabei festgestellt habe, dass ich ein großer Fan des von der Autorin geschaffenen GrishaVerse bin, habe ich nun auch ihre erste Trilogie angefangen. Die steht schon seit ein paar Monaten bei mir herum und wartet darauf, gelesen zu werden. Nach "Das Gold der Krähen" war ich dann noch gespannter – und habe mich gleichzeitig ein wenig geärgert, denn der Roman spoilert ein bisschen seine Vorgängertrilogie. Aber gut, jetzt weiß ich, dass ich das GrishaVerse zukünftig chronologisch angehe und nicht wild durcheinander lese 😅
Na ja, jedenfalls war ich neugierig auf die Trilogie rund um Alina Starkov, auch wenn sie sich, wenn man dem deutschen Klappentext nachgeht, anhört wie eine sehr typische Jugendfantasy-Geschichte. Mit einer Protagonistin, die eigentlich völlig durchschnittlich ist, bis sie bemerkt, dass sie bemerkenswerte Fähigkeiten besitzt und daraufhin in eine neue Welt eingeführt wird. Plus einer kitschigen Liebesgeschichte. Ehrlich, den deutschen Klappentext finde ich ganz schrecklich, weil eigentlich etwas anderes in diesem Buch drin ist als das, was man nach dem Klappentext erwartet. Aber gut, umso besser, denn typische Jugendfantasy-Geschichten gibt es sowieso viel zu viele, mir ist die von Leigh Bardugo da eindeutig lieber. Auch wenn ich gleich vorneweg zugeben muss, dass ich das Buch zwar wirklich mochte, es aber nicht diese Einzigartigkeit besitzt wie "Glory or Grave".
"Shadow and Bone" ist in mancherlei Hinsicht schon ein wenig klischeehaft, zum Beispiel wegen des Umstands, dass Alina, die der ersten Armee Ravkas angehört und in keinerlei Hinsicht besonders ist, plötzlich ihre magischen Fähigkeiten entdeckt. Und dass sie daraufhin in die Hauptstadt reist, um mit anderen Grischa – das ist hier die Bezeichnung für Magier – ihre neu entdeckten Kräfte zu trainieren. Dass sie als etwas sehr Besonderes gehandelt wird, als die Einzige, die die schreckliche Bedrohung des Shadow Fold  – das ist eine Art Schattenlandschaft, die sich einmal quer durch Ravka, das Land teilt und in der menschenfressende Monster hausen – bezwingen kann. Wie man sieht, sind also doch ein paar typische Zutaten für Jugendbücher in Gebrauch. Aber. Die Liebesgeschichte steht hier nicht annähernd im Mittelpunkt und geht mir somit zum Glück nicht auf die Nerven. Beziehungsweise finde ich die Richtung, die hier eingeschlagen wird, interessant, auch wenn ich nicht weiß, was das über mich aussagt^^
Dazu kommt, dass ich die von Leigh Bardugo erschaffene Welt einfach liebe. Gut, ich kenne sie ja bereits, aber hier erfährt man nochmal ganz andere Sachen als ich den Krähen-Büchern. Hier entfaltet sich diese unglaubliche magische Welt von Ravka, das mich immer an Russland denken lässt, auf eine tolle Art und Weise und ich muss schon sagen, die Autorin hat ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die verschiedenen Grischa-Orden sind toll, auch wenn mir aufgefallen ist, wie wenig ich bis jetzt über Fabrikatoren weiß, und sie hat es geschafft, die Magie in dieser Geschichte wirklich schön einzubinden. Denn während sie im einen Land verehrt wird, werden Grischa in anderen Regionen gejagt, an ihnen experimentiert oder sie werden versklavt. Und selbst in Ravka selbst, wo Grischa die Militärelite darstellen, fürchten sich "normale" Menschen vor ihnen. Und das finde ich wirklich authentisch gemacht.
Ich war außerdem sehr gespannt, wie mir Leigh Bardugos Stil im original gefallen würde, denn die "Glory or Grave"-Dulogie hatte ich ja in der deutschen Übersetzung gelesen. Die mir nicht an jeder Stelle gut gefallen hat, muss ich zugeben. Deswegen hat es mich ungemein gefreut, als ich festgestellt habe, dass sich das Buch im Englischen super lesen lässt. Ich denke wirklich, dass die Stellen, die meiner Meinung nach in "Das Lied der Krähen" und "Das Gold der Krähen" ein wenig geholpert haben, an der Übersetzung lagen. Bei "Shadow and Bone" hatte ich auch nicht unbedingt das Gefühl, der Stil wäre zu altertümlich geraten, beziehungsweise hat mich das nicht ausgebremst. Und besonders die Dialoge waren einfach toll zu lesen, haben richtig viel Leben in sich.
Ebenfalls sehr gerne mochte ich die Charaktere in dem Reihenauftakt. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir bei Alina noch nicht ganz sicher bin, was ich von ihr halten soll. Sie ist meiner Meinung nach eine ganz gute Protagonistin, aber keine, die ich besonders gern mag – zumindest aber aber auch niemand, den ich nicht leiden kann. Diesen Part nimmt da eher Mal ein, ihr bester Freund, mit dem sie im Waisenhaus aufgewachsen ist. Ich weiß auch nicht, schon allein wie beschrieben wurde, dass jeder ihn mag, wurde er mir unsympathischer und nichts, was er getan oder gesagt hat, hat das gebessert...
Mein liebster Charakter war eindeutig der Darkling (bei dem ich mich weigern werde, ihn je den Dunklen zu nennen, weil ich den eingedeutschten Namen ganz grässlich finde). Seine düstere Art hat es mir einfach angetan und die Autorin hat mit ihm einen herrlich vielschichtigen Charakter erschaffen. Vielschichtig und ambivalent, müsste ich wohl sagen, denn Alina ist ja auch vielschichtig, aber ihre dunkle Seite sieht man nicht so wie beim Darkling.
Nun ja, jedenfalls hat mir der erste Teil der Grischa-Trilogie wirklich gut gefallen, nur muss ich sagen, dass die Geschehnisse gegen Ende etwas abrupt kamen und ich mich mit dem Ende ein wenig anfreunden muss. Aber die Lust auf Teil 2 ist auf alle Fälle da 😄

Mein Fazit


Ich kann eigentlich echt nicht viel Schlechtes finden über diesen Reihenauftakt. Nur, dass die Ereignisse am Ende ein wenig unvermittelt kommen, ein paar Klischees erfüllt werden (aber halb so schlimm, wo passiert das nicht?) und ich mit Alina noch nicht komplett warm geworden bin. Ansonsten ist "Shadow and Bone" ein wirklich schönes Fantasy-Buch und meiner Meinung nach für jeden etwas, der gerne in dem Genre liest. Aber lest das Buch lieber auf englisch, wenn ihr könnt. Darkling hört sich so viel cooler an als 'der Dunkle' 🙉
Von mir gibt es jedenfalls 4,5 von 5 Sternen!

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