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Die Figur des Venom kennt man ja schon – zumindest wenn man die alten Spider-Man-Filme gesehen hat, wo Venom im dritten Teil als Bösewicht auftaucht. Dass er jetzt einen Solo-Auftritt hinlegt, fand ich schon allein deswegen interessant, weil ich Filme mit Antagonisten in der Hauptrolle liebe. Das war schon bei "Deadpool" so und hier ebenfalls. Denn seien wir mal ehrlich, gute, moralische Superhelden gibt es mehr als genug.
Wobei der Film einen eigentlich ziemlich typischen Anfang hat: Eddy Brock ist Reporter, verliert jedoch nicht nur seinen Job, sondern auch seine Verlobte Anne, da er ein bisschen zu neugierig in den Angelegenheiten der Life Foundation und von Carlton Drake herumgestochert hat, der mit seiner Organisation Leben auf entfernten Planeten gefunden hat – so genannte Symbionten – und diese nun untersuchen möchte. Experimente an Menschen inklusive. Nachdem Eddy noch einmal mit der Life Foundation aneinander gerät, wird er von einem der Symbionten befallen, nämlich Venom. Was zu einigen Komplikationen führt, da Drake seinen Symbionten wieder haben möchte und Eddy nun mit Venom zu kämpfen hat, der etwas zu gerne Menschen den Kopf abbeißt.
Die Handlung ist also alles andere als langweilig, wobei ich sagen muss, dass sie erst ziemlich spät richtig an Fahrt aufnimmt. Der Anfang – also bis Eddy zum ersten Mal mit Venom in Berührung kommt – zog sich etwas länger als erwartet. Mir einen Ticken zu lange, um ehrlich zu sein. Dafür wird es später umso besser, mitsamt Action und einer großen Portion Humor.
Aber da komm ich gleich nochmal drauf zurück, erstmal muss ich einfach sagen, wie grandios ich die Effekte hier im Film finde. Ich bin ja niemand, der besonders viel Wert auf großes Krawumms und die spektakulärsten Explosionen legt, hier war das aber auf jeden Fall cool gemacht. Vor allem Venom und die anderen Symbionten fand ich echt genial gemacht. Diese Fratze...huah, da kann es einem schon kalt den Rücken runterlaufen! Und zu sehen, wie Venom kämpft, war schon was ganz Besonderes 😄
So, jetzt aber zum Humor. Der in "Venom" meiner Meinung nach aus ein paar Gründen brillant war. Erstens wegen Tom Hardy, der seine Rolle einfach toll spielt, Eddy super verkörpert und dabei ein paar wirklich verrückte Sachen macht. Ihm dabei zuzusehen, wie er eine Packung Chips in sich reinschüttet, war schon sehr amüsant. Am meisten gelacht habe ich allerdings wegen der Interaktionen zwischen Eddy und Venom. Zwei Lebewesen in einem Körper kann ja nie gut gehen. Da machen auch die beiden keine Ausnahme und Venoms Kommentare zu Eddys Verhalten zu hören, war einfach zum Schießen. Oder auch wie er dann letztendlich den Körper übernimmt. Ehrlich gesagt hätte wegen mir ein Teil der Action auch wegfallen und durch Eddy-Venom-Gespräche ersetzt werden können.
Zuletzt noch ein kleines Lob, weil die Liebesgeschichte hier nicht so nervig Marvel-like ist. Anne ist zwar nicht unbedingt meine liebste weibliche Marvel-Person, jedoch ist sie keinesfalls nur Deko, sondern steuert tatsächlich etwas zur Handlung bei.
Alles in allem kann ich "Venom" also wirklich nur empfehlen. Dass ein Antagonist in der Hauptrolle toll ist, hat ja bereits "Deadpool" gezeigt, aber die beiden Filme sind ansonsten sehr verschieden, "Venom" setzt den Humor ganz anders ein und – das muss ich ganz ehrlich sagen – hatte die besseren Jokes, wenn auch nicht so gehäuft. Dazu noch diesen genialen Venom. Also: Schaut ihn euch an!
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