Klappentext
Die Zeit der fünften Welle ist gekommen, und sie könnte nicht grausamer sein. Die Anderen haben bereits vier Wellen der Zerstörung über die Erde geschickt und Milliarden von Menschen vernichtet. Nur wenige haben überlebt, unter ihnen Cassie, ihr Bruder Sam und Ben. Sie alle konnten dem Lager der Anderen entkommen. Nur ihr Retter Evan Walker hat es nicht geschafft. Eine Tatsache, die Cassie Tag und Nacht beschäftigt. Sie wünscht sich so sehr, dass er lebt und sie finden wird. Doch mit jedem Tag, der vergeht, schwindet ein kleines bisschen ihrer Hoffnung.
Zudem bricht auch noch ein Streit darüber aus, wie die Gruppe im Kampf gegen die Anderen weitermachen sollen. Dabei wird es von Stunde zu Stunde mehr und mehr ein Kampf ums Überleben, um Vertrauen und um den kleinen Rest Menschlichkeit, den sie noch in sich bewahren. Cassie weiß, dass die zusammenhalten müssen, wollen sie auch nur den Hauch einer Chance haben. Doch plötzlich droht ihr Versteck nicht mehr sicher zu sein.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Das Cover ist wieder total cool, in schwarz und gold gehalten plus eben die Schattierungen dazwischen. Es sieht aus, als wäre man in einer Halle oder so, zumindest ist da eine gewölbte Decke und hinten eine Fensterfront, durch die man Gebäude erkennt. In dieser Halle steht ein Mädchen - es sieht für mich zumindest wie ein Mädchen aus - und läuft auf dich zu, eine Taschenlampe oder so in der Hand. Auf dem Boden erkennt man wieder die Umrisse einer Eule, diesmal ein klein wenig anders als auf dem Cover von "Die 5. Welle", aber man sieht die Ähnlichkeiten.
Ich finde die Buchgestaltung hier nicht ganz so passend wie beim ersten Band, aber so an sich sieht es wieder unglaublich cool aus, ich mag das Farbenspiel und der Umriss der Eule ist etwas, das die Reihe miteinander verbindet :)
Zum Buch
Teil 2 setzt nicht direkt nach den Handlungen von "Die 5. Welle" an, vielleicht ein, zwei Wochen später. Die Gruppe um Cassie, Ben und Ringer ist aus Camp Haven geflüchtet und hat Unterschlupf in einem verlassenen Hotel gesucht, wo sie sich erstmal ausruhen - Ben hat noch immer mit der Schusswunde zu kämpfen - und planen, was als nächstes geschehen soll. Außerdem wartet Cassie darauf, dass Evan sie findet, wie er es ihr versprochen hat, bevor er den Alienstützpunkt samt seiner selbst in die Luft gejagt hat. Sie stecken in einem Dilemma, denn wenn sie nicht von den Anderen gefunden beziehungsweise im Hotel eingeschneit werden wollen, sollten sie schleunigst von dort verschwinden. Dazu kommt noch, dass vor allem Ringer ganz und gar nicht überzeugt von Cassies Geschichte über Evan als netten Alien ist.
Die Geschichte beginnt, als Ringer das Hotel verlässt, um einen neuen, sicheren Unterschlupf für die Gruppe zu suchen. Ja, genau, Ringer. Sie hat in "Das unendliche Meer" auch eine Sichtweise, eine ziemlich wichtige sogar, wenn ich mich nicht täusche, nimmt ihre Handlung den meisten Platz im Buch ein. Es macht Sinn, dass man die Geschehnisse jetzt auch aus ihrer Sicht sieht, schließlich trennt sich die Gruppe, also sie geht von der Gruppe fort, sonst hätte man keine Ahnung, was passiert, aber ihre Sicht ist gewöhnungsbedürftig. Ganz anders als Zombie alias Ben und vor allem Cassie zeigt sie ihre Gefühle nicht so offen, dauernd wägt sie Risiken miteinander ab und analysiert, was zwar mal was anderes ist, aber nicht ganz so schön zu lesen wie Cassies emotionsgeladene Gedankenfluten.
Cassie hat natürlich auch wieder eine Sichtweise, was mir ganz gut gefällt, bis auf ihre schmachtenden Evan-Walker-Gedanken vielleicht, aber zum Glück fragt sie sich selbst manchmal, was sie da eigentlich denkt. Sonst wäre das echt nicht mehr feierlich^^ Zombie/ Ben hingegen hat keine mehr, was ich echt schade finde! Das letzte Mal, dass man etwas aus seiner Perspektive gesehen hat, war, als er Sammy retten wollte und ihn mit Cassie gesehen, sie aber noch nicht erkannt hat. Dabei würde ich unglaublich gerne wissen, was der ehemalige Schulkönig über das Mädchen denkt, das ihn früher angehimmelt hat! Außerdem wurde er mir in Band 2 irgendwie so richtig sympathisch. Ganz ehrlich, wäre das so ein klassischer Liebes-Dreieck-Science-Fiction-Jugendroman mit Cassie, Evan und Ben, ich wäre ganz eindeutig im Team Ben! Fast schon schade, dass er hier gar nicht mitmischen darf...
Evan wird mir nämlich im Gegensatz zu Ben mit seiner Geheimnistuerei und dem Geschmalze immer unsympathsicher...Na ja, das ist vielleicht ein bisschen hart, aber zumindest geht er mir von Zeit zu Zeit auf den Keks. Vielleicht hat mir der Evan Walker aus dem Film den aus dem Buch auch einfach verdorben... Aber Cassie lässt sich meiner Meinung nach viiieeel zu schnell von ihm weichkochen! Immer wieder geht es "schokoladige Augen hier", "große, weiche Hände da". Wie schon gesagt, sie weist sich da auch oft selbst zurecht, aber echt jetzt? Das ist doch trotzdem nervig...
Aber bis auf ihre gelegentlichen Ausfälle Evan Walker betreffend finde ich Cassie eigentlich ganz cool. Sie macht immer mal wieder Fehler und man merkt ihr einfach an, dass sie eben doch bloß ein 16-jähriges Mädchen ist, das manchmal keinen Plan hat, was zu tun ist und das ist auch okay so. Genauso bei Ben. Er war der Sergeant seiner ehemaligen Einheit, von Dumbo, Poundcake und Sammy, und sie vertrauen auf ihn, dabei ist er noch nicht erwachsen und man merkt ihm an, dass er manche Entscheidungen nicht treffen kann, sich nicht immer sicher ist.
Bei Ringer ist es schon ein bisschen schwieriger, sie wirkt viel erwachsener, aber dadurch, dass man mehr aus ihrer Vvergangenheit erfährt, kommt das auch ziemlich logisch rüber. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich sie leiden kann oder nicht, das ist total schwierig! Auf jeden Fall ist ihr Erzählstrang vor allem zum Ende hin richtig interessant, man erfährt noch mehr Hintergründe der Alieninvasion, noch mehr klärt sich langsam, aber auch noch mehr fragen kommen auf. Genauso bei Cassie oder auch den etwas unwichtigeren Extra-Sichtweisen, die der Autor einbaut: Man erfährt etwas, denkt sich "Oh, ja, so könnte es sein" und dann erfährt man etwas neues und alles, was in deinem Kopf noch ist, ist ein großes, fettes Fragezeichen.
Was mich allerdings wieder gestört hat, sind die Ähnlichkeiten der Sichtweisen. Dieses Mal war es nicht ganz so schlimm wie bei "Die 5. Welle", Cassie und Ringer unterscheiden sich doch ein bisschen mehr als Cassie und Ben, aber trotzdem ähneln sich manche Gedankengänge viel zu sehr dafür, dass die beiden so grundverschieden sind.
Nachdem ich "Das unendliche Meer" gelesen habe, ist mir überhaupt nicht klar, wie das Ganze enden soll. Bei anderen Büchern beziehungsweise Buchreihen hat man wenigstens den hauch einer Ahnung, was das alles soll und wie der große Konflikt gelöst werden kann, aber hier? No chance! Da bin ich wirklich gespannt!
Mein Fazit
Auch wenn mir Evan ziemlich unsympathisch geworden ist, mir der Kitsch an manchen Stellen zu viel wird und die Sichtweisen sich immer noch stark ähneln, mag ich "Das unendliche Meer" total gerne. Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und mal was anderes als der Einheitsbrei, den man ja oft findet, und die Charaktere sind (meistens) sympathisch und vor allem keine kleinen Supersoldaten, die alles können und vor nichts zurückschrecken und überhaupt ganz und gar perfekt sind. Es ist auch so richtig spannend. Zwar würde der ein oder andere sagen, dass in dem Buch nicht wirklich viel passiert, aber dafür erfährt man so einiges über diese Aliens, die die Erde terrorisieren und am Ende sitzt man da und weiß nicht mehr, was man eigentlich glauben soll, was denn jetzt bitte am Ende des letzten Bandes passieren soll, damit das alles einigermaßen abgeschlossen wird. Und man hat tausende von Fragen, die man beantwortet haben möchte^^ Von mir gibt es also 3,5 von 5 Sternen!
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