Autor: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur HC
Seiten: 579
Erscheinungsdatum: 3. September 2018
weitere Bücher des Autors:
Grischa (Goldene Flammen, Eisige Wellen, Lodernde Schwingen, Die Hexe von Duwa, Der allzu schlaue Fuchs), Glory or Grave (Das Lied der Krähen, Das Gold der Krähen), Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen, Die Sprache der Dornen: Mitternachtsgeschichten
Klappentext
Sechs unberechenbare Außenseiter –
ein unerreichtes Ziel: Rache!
Kazz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie in die Hafenstadt Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon. Als Inej in Gefangenschaft gerät, zeigt sich, dass Kaz seinen Spitznamen "Dirtyhands" nicht ohne Grund trägt – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um die junge Spionin zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Es ist einigermaßen einfach, mich für die Gestaltung eines Buches zu begeistern, mich faszinieren schnell die kleinsten Details. Doch "Das Gold der Krähen" hat mich mehr als nur begeistert. Gut, das mag auch daran liegen, dass ich schon so lange auf dieses Buch gewartet habe, aber als ich den Jugendroman dann sah, bin ich quasi darauf zugestürmt und hab es begutachtet. Und was soll ich sagen, es gefällt mir nur zu gut! Die Krähe von Band 1 wurde aufgenommen und sieht so cool aus wie eh und je. Besonders, dass ihre Flügel wieder so abschließen, dass sie die Silhouetten einer Stadt umrahmen, finde ich einfach mega. Dass das Buch schwarz und orange ist, war ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Ich hätte eigentlich mit der Kombi Schwarz-Gold gerechnet, weil, na ja, das zum Titel gepasst hätte, aber auch so finde ich es sehr schön und mal außergewöhnlicher, auch weil das Orange eher wie das eines ausbrechenden Feuers aussieht, irgendwie düster. Dazu dann noch der orangene Buchschnitt und es sieht einfach perfekt aus, vor allem, wenn man es neben "Das Lied der Krähen" stellt. Und die Schrift...oh mein Gott, ich könnte jetzt eine ganze Weile von dieser tollen Schrift schwärmen, die aus Marmor gemacht scheint und die es mir einfach angetan hat 😍
Doch die unglaubliche Gestaltung hört ja nicht mit den Äußerlichkeiten auf, sondern geht auch innen weiter! Wie auch schon bei Teil 1 gibt es zwei Karten, jeweils in den Buchklappen. Die eine ist wieder die der Welt, in der die Dilogie spielt, die andere von Ketterdam, der Stadt, die den Hauptschauort der Handlung bietet. Dort sind auch die wichtigsten Häuser eingezeichnet und es hat mir viel Freude bereitet, die Orte zu suchen, die im Buch erwähnt werden.
Zum Buch
Hach ja, wie lange habe ich darauf gewartet... 😊
Es ist lange her, dass mich eine Reihe derart mitgenommen hat, dass ich so auf die Fortsetzung gewartet habe. Aber "Das Lied der Krähen" hat mich derart gepackt und gespannt zurückgelassen, dass ich Teil 2 verschlungen hätte, wäre er da schon rausgekommen. Nur leider dauerte das eben noch mehr als ein halbes Jahr und so fing das große Warten für mich – und sicherlich auch viele andere – an. Vor allem die letzten Wochen habe ich richtig auf "Das Gold der Krähen" hingefiebert und auf das Release hingeplant. Schließlich wollte ich vorher nochmal Teil 1 lesen, damit ich auch sicher keine Details verpasste. Das Witzige daran ist, dass "Das Gold der Krähen" dann schon früher in den Buchhandlungen lag. Bestimmt eine Woche vorher, als ich zufällig im Hugendubel herumschlenderte, habe ich es entdeckt und hatte einen richtigen Fangirl-Moment, in dem ich auf die Auslage zugerannt bin, ein Buch in die Hand genommen und hin und her gewiegt habe. Das Glücksgefühl kann ich gar nicht beschreiben 😍
Aber gut, nachdem mich der Roman mit seinem verfrühten Erscheinen überrascht hat, konnte ich ein wenig früher als geplant mit dem Lesen anfangen und war quasi von Sekunde 1 an verliebt. Bevor ich begann zu lesen, wusste ich noch nicht wirklich, wie die Geschichte verlaufen würde. Mir war damals nur klar, dass es im zweiten und finalen Band darum gehen würde, Inej aus der Gefangenschaft von Jan van Eck zu befreien. Alles andere wäre undenkbar gewesen. Aber darüber hinaus? Da hatte ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Doch sehr bald wurde klar, wo das Buch hinführen würde, nämlich nicht nur in einer puren Befreiungsmission, sondern in einem Racheakt. Nicht nur gegen Van Eck, sondern auch Pekka Rollins. Und somit gibt es einiges, was für atemberaubende Spannung sorgen kann und es auch tut.
Die Handlung wartet außerdem auch mit vielen Wendungen auf, die mich immer wieder überraschen konnten. Man merkt einfach, dass Leigh Bardugo ihren Plot wohl überlegt, jeder Twist ist durchdacht und wenn man nach dem Herauskommen eines Plans nochmal zurückdenkt, merkt man, dass kleinste Details diese Wendung schon angedeutet haben. Aber eben ohne dass man selbst darauf gekommen wäre. Der Überraschungseffekt der großen Plottwists ist in Teil 2 nicht mehr ganz so gegeben wie im ersten, einfach weil man schon damit rechnet, dass Kaz für allem einen Plan B hat, aber das ändert nichts daran, dass es doch immer wieder noch erstaunt und ich nicht anders kann, als die Autorin zu bewundern. Einziger Negativpunkt ist für mich hier, dass es manchmal ein klein wenig übertrieben wird, was die Wendungen angeht.
Was ich außerdem nicht ganz so gut fand, ist die Tatsache, dass sehr viel in diesem Buch vereint wird, die Geschehnisse in der Welt des Grishaverse viel Raum bekommen. An sich eine ganz coole Idee, aber dadurch dass ich die Grischa-Reihe, die dieser hier spielt, noch nicht gelesen habe, wurde ich ein bisschen gespoilert (sogar ein bisschen mehr als nur ein bisschen). Nach Band 1 habe ich noch gesagt, dass man die Vorgängerreihe nicht gelesen haben muss, um diese hier zu verstehen. Das Verständnis ist meiner Meinung auch nicht unbedingt das Problem, aber wenn man sowieso vor hat, die Grischa-Reihe noch zu lesen, sollte man das vorher machen, also quasi chronologisch richtig.
Ansonsten hatte mich die Handlung von "Das Gold der Krähen" aber total in seiner Hand. Es kam hier so viel zusammen – Freundschaft, Ränke und Intrigen, Rache und Liebe, dazu noch einiges an Action – und ich hatte an allen Facetten des Buches meinen Spaß, alles hat so gut zueinander gepasst. Und: Das Finale hat die Handlung meiner Meinung nach schön abgeschlossen. Nicht zu happy endig und kitschig. Nicht so, dass Charaktere eine 180-Grad-Wendung hingelegt hätten. Aber doch schön und passend, jedem Charakter gerecht werdend.
Auch Bardugos Schreibstil konnte mich überzeugen. Sie schreibt einfach super, die Seiten fliegen nur so dahin. Wobei ich sagen muss, dass ihr Stil an sich gar nicht mal allzu besonders ist, aber es macht schon viel aus, wenn man flüssig schreibt und das kann sie auf jeden Fall! Ihre Sprache ist eher altertümlich, passend zu der Zeit, von der ich mir vorstelle, dass "Das Gold der Krähen" darin spielt. Trotzdem wirkt es nicht steif, die Dialoge zum Beispiel lesen sich immer flüssig und authentisch. Wobei mir einfällt, eine Besonderheit in Bardugos Schreibe fällt mir schon ein, die mir immer wieder Spaß macht, schon in Band 1: Dass sie Dialoge hat, in denen beispielsweise Kaz eine Frage stellt und die anderen eine knappe Antwort geben. Daran sieht man gut die Unterschiedlichkeit der Personen, die hier aufeinandertreffen. Aber auch sonst sprühen die Dialoge nur so vor leisem Humor. Andererseits scheut sich die Autorin aber auch nicht davor, ein wenig grausam zu sein, manche Szenen etwas blutiger zu schildern, als es in Jugendbüchern üblich ist. Etwas, das mir sehr gut gefallen hat und was ein bisschen den Eindruck erweckt, als wäre das Buch nicht unbedingt für eine jüngere Zielgruppe gemacht.
Der Schreibstil hat mich jedes Mal mitgenommen, besonders was Kaz angeht, hatte Leigh Bardugo mich voll und ganz. Wann immer man mehr über ihn erfuhr, hatte ich dieses Gefühl im Magen, so eine Mischung aus Mitleid, weil er so viel durchmachen musste, Erschrecken, was er selbst schon alles getan hat, und Hoffnung, dass es für ihn vielleicht doch so etwas wie ein Happy End gibt. Nur bei einer Sache hat mich die Autorin emotional irgendwie nicht abholen können, wo ich mir gewünscht hätte, dass es anders gewesen wäre – beim großen Finale. Gut, ich kann das jetzt nicht auf das komplette Ende verallgemeinern, aber ein Teil des Finales hat mich irgendwie nicht ganz so berührt, wie es sollte und das fand ich einfach schade. Ich kann auch gar nicht sagen, woran es lag 🙈
Wo mich die Autorin aber wieder voll und ganz bei sich hatte, waren die Charaktere. Ich habe ja schon in meiner Rezension zu Teil 1 ein Loblied auf die Krähentruppe gesungen und daran könnte ich hier problemlos anknüpfen. Alle sechs Protagonisten sind mir einfach soooo sympathisch, jeder ist anders und gerade deswegen habe ich sie alle in mein Herz geschlossen. Durch die Kapitel aus den verschiedenen Sichtweisen lernt man Kaz, Inej, Jesper, Nina, Wylan und Matthias auch sehr gut kennen, auch hier erfährt man wieder viel aus ihrer Vergangenheit, was sie beeinflusst hat, wie sie zu denen wurden, die sie jetzt sind. Und dadurch schafft Leigh Bardugo wunderbare, tiefgründige Charaktere mit verschiedenen Eigenschaften, Stärken und Schwächen und Zielen. Wobei ich zugeben muss, dass ich trotz dass ich alle Sechs sehr gerne mag, drei Favoriten habe. Zum Einen Wylan, von dem man in diesem Band nochmal so viel mehr erfährt, dadurch dass auch er jetzt eine Stimme bekommt. Und was soll ich sagen, was ich von ihm erfahren habe hat mir unglaublich gefallen, er ist so ein bisschen der Naive der Truppe, der, der noch am wenigsten verdorben ist durch den Barrel. Als zweites ist da Inej, die auch noch sehr viel Gutes in sich trägt und vor allem in allem und allen das Gute sehen möchte, obwohl sie so viel hat mitmachen müssen. Und die einfach so vollkommen taff ist, so viel Frauenpower verströmt. Mein Favorit ist aber – wie sollte es auch sonst sein – Kaz. Er ist ein Charakter, der in einem anderen Buch vielleicht den Bösewicht mimen dürfte und genau das, finde ich hier so interessant, denn er ist ja irgendwie doch gut, trägt nicht nur Schlechtes in sich. Und die Kapitel aus seiner Sicht haben mich immer so mitgenommen, da man merkt, wie sehr er kämpft. Kaz Brekker, Dirtyhands, der Bastard aus dem Barrel, ein Krüppel, aber allem voran auch nur ein Junge mit seinen ganz eigenen Beweggründen, die vielleicht nicht nobel, aber doch nachvollziehbar sind.
Ach, was soll ich sagen, nachdem ich "Das Gold der Krähen" gelesen habe, bin ich überzeugter denn je, dass sich Bücher von Leigh Bardugo zu lesen lohnen. Doch bevor "King of Scars", die nächste Dilogie von ihr, auf deutsch erscheint, werde ich eindeutig die Grischa-Reihe lesen, die noch auf dem SuB auf mich wartet.
Es ist lange her, dass mich eine Reihe derart mitgenommen hat, dass ich so auf die Fortsetzung gewartet habe. Aber "Das Lied der Krähen" hat mich derart gepackt und gespannt zurückgelassen, dass ich Teil 2 verschlungen hätte, wäre er da schon rausgekommen. Nur leider dauerte das eben noch mehr als ein halbes Jahr und so fing das große Warten für mich – und sicherlich auch viele andere – an. Vor allem die letzten Wochen habe ich richtig auf "Das Gold der Krähen" hingefiebert und auf das Release hingeplant. Schließlich wollte ich vorher nochmal Teil 1 lesen, damit ich auch sicher keine Details verpasste. Das Witzige daran ist, dass "Das Gold der Krähen" dann schon früher in den Buchhandlungen lag. Bestimmt eine Woche vorher, als ich zufällig im Hugendubel herumschlenderte, habe ich es entdeckt und hatte einen richtigen Fangirl-Moment, in dem ich auf die Auslage zugerannt bin, ein Buch in die Hand genommen und hin und her gewiegt habe. Das Glücksgefühl kann ich gar nicht beschreiben 😍
Aber gut, nachdem mich der Roman mit seinem verfrühten Erscheinen überrascht hat, konnte ich ein wenig früher als geplant mit dem Lesen anfangen und war quasi von Sekunde 1 an verliebt. Bevor ich begann zu lesen, wusste ich noch nicht wirklich, wie die Geschichte verlaufen würde. Mir war damals nur klar, dass es im zweiten und finalen Band darum gehen würde, Inej aus der Gefangenschaft von Jan van Eck zu befreien. Alles andere wäre undenkbar gewesen. Aber darüber hinaus? Da hatte ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Doch sehr bald wurde klar, wo das Buch hinführen würde, nämlich nicht nur in einer puren Befreiungsmission, sondern in einem Racheakt. Nicht nur gegen Van Eck, sondern auch Pekka Rollins. Und somit gibt es einiges, was für atemberaubende Spannung sorgen kann und es auch tut.
Die Handlung wartet außerdem auch mit vielen Wendungen auf, die mich immer wieder überraschen konnten. Man merkt einfach, dass Leigh Bardugo ihren Plot wohl überlegt, jeder Twist ist durchdacht und wenn man nach dem Herauskommen eines Plans nochmal zurückdenkt, merkt man, dass kleinste Details diese Wendung schon angedeutet haben. Aber eben ohne dass man selbst darauf gekommen wäre. Der Überraschungseffekt der großen Plottwists ist in Teil 2 nicht mehr ganz so gegeben wie im ersten, einfach weil man schon damit rechnet, dass Kaz für allem einen Plan B hat, aber das ändert nichts daran, dass es doch immer wieder noch erstaunt und ich nicht anders kann, als die Autorin zu bewundern. Einziger Negativpunkt ist für mich hier, dass es manchmal ein klein wenig übertrieben wird, was die Wendungen angeht.
Was ich außerdem nicht ganz so gut fand, ist die Tatsache, dass sehr viel in diesem Buch vereint wird, die Geschehnisse in der Welt des Grishaverse viel Raum bekommen. An sich eine ganz coole Idee, aber dadurch dass ich die Grischa-Reihe, die dieser hier spielt, noch nicht gelesen habe, wurde ich ein bisschen gespoilert (sogar ein bisschen mehr als nur ein bisschen). Nach Band 1 habe ich noch gesagt, dass man die Vorgängerreihe nicht gelesen haben muss, um diese hier zu verstehen. Das Verständnis ist meiner Meinung auch nicht unbedingt das Problem, aber wenn man sowieso vor hat, die Grischa-Reihe noch zu lesen, sollte man das vorher machen, also quasi chronologisch richtig.
Ansonsten hatte mich die Handlung von "Das Gold der Krähen" aber total in seiner Hand. Es kam hier so viel zusammen – Freundschaft, Ränke und Intrigen, Rache und Liebe, dazu noch einiges an Action – und ich hatte an allen Facetten des Buches meinen Spaß, alles hat so gut zueinander gepasst. Und: Das Finale hat die Handlung meiner Meinung nach schön abgeschlossen. Nicht zu happy endig und kitschig. Nicht so, dass Charaktere eine 180-Grad-Wendung hingelegt hätten. Aber doch schön und passend, jedem Charakter gerecht werdend.
Auch Bardugos Schreibstil konnte mich überzeugen. Sie schreibt einfach super, die Seiten fliegen nur so dahin. Wobei ich sagen muss, dass ihr Stil an sich gar nicht mal allzu besonders ist, aber es macht schon viel aus, wenn man flüssig schreibt und das kann sie auf jeden Fall! Ihre Sprache ist eher altertümlich, passend zu der Zeit, von der ich mir vorstelle, dass "Das Gold der Krähen" darin spielt. Trotzdem wirkt es nicht steif, die Dialoge zum Beispiel lesen sich immer flüssig und authentisch. Wobei mir einfällt, eine Besonderheit in Bardugos Schreibe fällt mir schon ein, die mir immer wieder Spaß macht, schon in Band 1: Dass sie Dialoge hat, in denen beispielsweise Kaz eine Frage stellt und die anderen eine knappe Antwort geben. Daran sieht man gut die Unterschiedlichkeit der Personen, die hier aufeinandertreffen. Aber auch sonst sprühen die Dialoge nur so vor leisem Humor. Andererseits scheut sich die Autorin aber auch nicht davor, ein wenig grausam zu sein, manche Szenen etwas blutiger zu schildern, als es in Jugendbüchern üblich ist. Etwas, das mir sehr gut gefallen hat und was ein bisschen den Eindruck erweckt, als wäre das Buch nicht unbedingt für eine jüngere Zielgruppe gemacht.
Der Schreibstil hat mich jedes Mal mitgenommen, besonders was Kaz angeht, hatte Leigh Bardugo mich voll und ganz. Wann immer man mehr über ihn erfuhr, hatte ich dieses Gefühl im Magen, so eine Mischung aus Mitleid, weil er so viel durchmachen musste, Erschrecken, was er selbst schon alles getan hat, und Hoffnung, dass es für ihn vielleicht doch so etwas wie ein Happy End gibt. Nur bei einer Sache hat mich die Autorin emotional irgendwie nicht abholen können, wo ich mir gewünscht hätte, dass es anders gewesen wäre – beim großen Finale. Gut, ich kann das jetzt nicht auf das komplette Ende verallgemeinern, aber ein Teil des Finales hat mich irgendwie nicht ganz so berührt, wie es sollte und das fand ich einfach schade. Ich kann auch gar nicht sagen, woran es lag 🙈
Wo mich die Autorin aber wieder voll und ganz bei sich hatte, waren die Charaktere. Ich habe ja schon in meiner Rezension zu Teil 1 ein Loblied auf die Krähentruppe gesungen und daran könnte ich hier problemlos anknüpfen. Alle sechs Protagonisten sind mir einfach soooo sympathisch, jeder ist anders und gerade deswegen habe ich sie alle in mein Herz geschlossen. Durch die Kapitel aus den verschiedenen Sichtweisen lernt man Kaz, Inej, Jesper, Nina, Wylan und Matthias auch sehr gut kennen, auch hier erfährt man wieder viel aus ihrer Vergangenheit, was sie beeinflusst hat, wie sie zu denen wurden, die sie jetzt sind. Und dadurch schafft Leigh Bardugo wunderbare, tiefgründige Charaktere mit verschiedenen Eigenschaften, Stärken und Schwächen und Zielen. Wobei ich zugeben muss, dass ich trotz dass ich alle Sechs sehr gerne mag, drei Favoriten habe. Zum Einen Wylan, von dem man in diesem Band nochmal so viel mehr erfährt, dadurch dass auch er jetzt eine Stimme bekommt. Und was soll ich sagen, was ich von ihm erfahren habe hat mir unglaublich gefallen, er ist so ein bisschen der Naive der Truppe, der, der noch am wenigsten verdorben ist durch den Barrel. Als zweites ist da Inej, die auch noch sehr viel Gutes in sich trägt und vor allem in allem und allen das Gute sehen möchte, obwohl sie so viel hat mitmachen müssen. Und die einfach so vollkommen taff ist, so viel Frauenpower verströmt. Mein Favorit ist aber – wie sollte es auch sonst sein – Kaz. Er ist ein Charakter, der in einem anderen Buch vielleicht den Bösewicht mimen dürfte und genau das, finde ich hier so interessant, denn er ist ja irgendwie doch gut, trägt nicht nur Schlechtes in sich. Und die Kapitel aus seiner Sicht haben mich immer so mitgenommen, da man merkt, wie sehr er kämpft. Kaz Brekker, Dirtyhands, der Bastard aus dem Barrel, ein Krüppel, aber allem voran auch nur ein Junge mit seinen ganz eigenen Beweggründen, die vielleicht nicht nobel, aber doch nachvollziehbar sind.
Ach, was soll ich sagen, nachdem ich "Das Gold der Krähen" gelesen habe, bin ich überzeugter denn je, dass sich Bücher von Leigh Bardugo zu lesen lohnen. Doch bevor "King of Scars", die nächste Dilogie von ihr, auf deutsch erscheint, werde ich eindeutig die Grischa-Reihe lesen, die noch auf dem SuB auf mich wartet.
Mein Fazit
Zur Abwechslung fällt es mir mal leicht, ein Buch zu bewerten, denn "Das Gold der Krähen" konnte quasi nicht anders, als mich von sich zu überzeugen. Der zweite und gleichzeitig letzte Teil der "Glory or Grave"-Reihe von Leigh Bardugo wartet wieder mit einer wendungsreichen Handlung, viel Spannung, einem schönen Stil und vor allem mit unterschiedlichen und ausgereiften Charakteren auf. Auch wenn mir ein paar Details nicht ganz so gefallen haben, ist der Fantasyroman einfach grandios, mit einem würdigen Abschluss und damit 5 von 5 Sternen auf jeden Fall wert!
Auch bei meinen Challenges bin ich durch das Buch ein bisschen weiter gekommen, denn mit diesem schönen, kürbisähnlichen Orange habe ich ein Buch mit herbstlichen Farben auf dem Cover und somit die entsprechende Aufgabe der Jahreszeiten Challenge erfüllt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen