Autor: Renée Ahdieh
Verlag: ONE
Seiten: 406
Erscheinungsdatum: 28. September 2018
weitere Bücher des Autors:
Der Fluch des Kalifen (Rache und Rosenblüte, Zorn und Morgenröte, Fluch und Flammen, Honig und Gift, Motte und Licht), Das Mädchen aus Feuer und Sturm
Klappentext
Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Ich bin ja normalerweise kein Fan von Rosa. Aber. Hier auf diesem Cover gefällt mir die Farbe irgendwie, sie stellt einen schönen Kontrast zu Schwarz dar, was auch ein bisschen verwendet wird, und macht sich gut mit der weinroten Schrift, die ich – ganz nebenbei bemerkt – wunderschön finde, nicht nur farblich, sondern auch den Stil.
Und auch sonst gefällt mir das Cover wirklich gut, das Mädchen, das wir nur von hinten und dann auch noch nur teils sehen, ihr Kleid, das die untere Hälfte des Covers bedeckt und darüber die Silhouette von Bergen und Vögeln. Das sieht schon beeindruckend aus (wenn auch die Schnörkel im unteren Bereich ein bisschen kitschig sind). Einzige Kritik von mir: Das Kleid hätte gern ein Kimono sein können, schließlich spielt das Buch in Japan (jedenfalls so wie ich das verstanden habe) und da hätte ein Kimono doch ganz gut zu gepasst.
Und auch sonst gefällt mir das Cover wirklich gut, das Mädchen, das wir nur von hinten und dann auch noch nur teils sehen, ihr Kleid, das die untere Hälfte des Covers bedeckt und darüber die Silhouette von Bergen und Vögeln. Das sieht schon beeindruckend aus (wenn auch die Schnörkel im unteren Bereich ein bisschen kitschig sind). Einzige Kritik von mir: Das Kleid hätte gern ein Kimono sein können, schließlich spielt das Buch in Japan (jedenfalls so wie ich das verstanden habe) und da hätte ein Kimono doch ganz gut zu gepasst.
Zum Buch
"Das Mädchen aus Feuer und Sturm" wäre mir so wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, hätte es keine Leserunde bei Lesejury dazu gegeben, an der ich teilnehme. So jedoch hat meine Schwester mich darauf aufmerksam gemacht und mein Interesse schon allein dadurch geweckt, indem sie sagte, das Buch würde sie an "Mulan" erinnern. Weswegen ich die Leseprobe nicht nicht lesen konnte, denn "Mulan" ist einer meiner liebsten Disney-Filme. Und nach der Leseprobe war mir dann auch klar, dass ich dieses Buch gerne lesen würde. Nicht unbedingt, weil es so spannend gewesen wäre oder der Schreibstil besonders gut, sondern vor allem wegen des tollen Settings, das mich direkt in seinen Bann gezogen hatte.
Dabei kann ich jetzt gar nicht sagen, wann und wo genau die Geschichte spielt, aber ich gehe schwer von Japan aus (da dort, wie meine Nachforschungen ergeben haben, die Samurai beheimatet waren) und von einem früheren Jahrhundert, wahrscheinlich in der Blütezeit der Samurai. Dadurch, dass ich nicht viele Bücher lese, die in Japan oder überhaupt in Asien spielen, war ich sehr gespannt und es hat mich einfach umso mehr interessiert, mehr über die Kultur dort zu erfahren. Was auch ganz gut geklappt hat, denn in der Geschichte werden nicht nur einfache Gegenstände oder Waffen erwähnt, sondern auch Titel und die verschiedenen Stellungen von Leuten. Durch das Glossar hinten im Buch hatte ich außerdem die Möglichkeit, immer nachsehen zu können, wenn mir ein Begriff fremd, ich ihn nicht sofort aus dem Kontext verstand.
Die Handlung an sich hingegen konnte mich nicht direkt überzeugen. Wie schon gesagt fand ich die Leseprobe noch nicht allzu spannend. Doch an sich fand ich die Idee des Mädchens, das sich als Junge verkleidet und an den Feind gerät zu interessant, als dass ich der Geschichte nicht eine Chance hätte geben können. Deswegen bin ich dran geblieben, auch wenn die Spannung auf sich hat warten lassen – und wurde belohnt, denn etwa ab der Hälfte nimmt die Handlung dann auch Fahrt auf, bis ich ziemlich gefesselt war von dem, was Mariko erlebt. Das Buch beinhaltet viel Intrigenspinnerei und Geheimnisse, sodass man die wildesten Vermutungen anstellen kann und auch das ein oder andere Mal ein wenig überrascht wird mit dem, was passiert oder offenbart wird. Dazu kommt dann noch ein Quäntchen Humor, eine Prise Liebe (die zum Glück nicht zu kitschig daherkommt) und zum Abschluss ein saftiger Cliffhanger, der mir Lust auf mehr und vor allem Band 2 gemacht hat. Auch dass es einen gewissen Fantasy-Aspekt gibt, fand ich sehr schön, das hatte ich nicht unbedingt erwartet.
Der Schreibstil ist wie schon gesagt nicht ganz so meins. Er ist nicht schlecht und Renée Ahdieh erschafft mit ihren Beschreibungen eine tolle Atmosphäre, aber genau das ist auch das Problem, denn sie beschreibt mir ein wenig zu langatmig und nimmt so oft die Spannung aus der Handlung, vor allem bei Kämpfen. Das und die etwas altertümlich Sprache hat es mir anfangs ein bisschen schwer gemacht, richtig in das Buch einzutauchen. Was ich hingegen mag, sind die Dialoge, die sehr klug daherkommen und dazu noch witzig sind. Die zu lesen war wirklich schön und fast schon ein Gegensatz zu den etwas behäbigen Beschreibungen.
Außerdem sehr schön an der Erzählweise fand ich, aus wie vielen Perspektiven die Geschichte erzählt wird. Den Großteil des Buches macht natürlich Mariko als die Protagonistin aus, aber es gibt auch Kapitel, in denen man mehr von ihrem Bruder Kenshin erfährt, vom Kaiser und den Leuten, die ihn umgeben oder auch von dem ein oder anderen Banditen. So ergibt sich nach und nach ein immer klareres Bild, was eigentlich wahr ist und was nicht, wer wie mit wem verbunden ist und diesem Bild beim Entstehen zuzusehen war wirklich interessant, das hat die Autorin echt geschickt angestellt.
Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, wobei ich hier nicht ganz so viel sagen möchte, weil ich Angst habe, sonst vielleicht zu spoilern. Nur eins, was zu den Nebenfiguren gesagt werden will: Ich finde es toll, wie unterschiedlich die Personen sind, dass sie alle ihre eigenen Antriebe haben und man sie nicht sofort durchschauen kann. Ein klares Schwarz und Weiß gibt es in "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" nicht und das ist etwas, das mir wirklich gefällt.
Zu Mariko als Hauptfigur möchte ich allerdings etwas mehr sagen. Sie hat mir als Charakter wirklich gut gefallen und ich denke, viele werden sich mit ihr und ihren Ansichten identifizieren können. Sie ist sich ihrer Rolle als Frau in dieser Welt sehr bewusst, weiß, dass sie selbst als seltsam gilt und bleibt sich trotzdem treu. Außerdem möchte sie sich nicht einfach ihrem Schicksal beugen, das vorsieht, dass sie einen ihr vorgegebenen Mann heiratet, sondern ihren Wert auch darüber hinaus zeigen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass sie nicht eine dieser netten und alleskönnenden Protagonistinnen ist, die sich viel zu häufig in Jugendbüchern tummeln. Stattdessen merkt man genau, wo ihre Stärken und ihre Schwächen liegen, und dass man sie nicht wirklich als nett bezeichnen kann, merkt man auch sehr schnell. Weiterhin finde ich sehr schön, wie wenig abhängig sie sich von Männern macht, was deutlich wird, wenn sie sagt, dass sie nicht auf ihre andere Hälfte warten muss, weil sie selbst schon ein Ganzes ist. Wieder ein guter Gegensatz zu anderen Jugendbücher oder allgemein auch Liebesromanen, in denen man oft das Gefühl hat, die Protagonistin würde denken, allein weniger wert und vom Mann abhängig zu sein.
Ich würde sagen, "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" ist eine Mischung aus "Mulan" (vor allem wegen der Kulisse und der Idee "Mädchen verkleidet sich als Junge") und "Der Kuss der Lüge", was vieles andere betrifft, ähnelt aber keinem von beidem zu sehr und ist seine eigene Geschichte.
Dabei kann ich jetzt gar nicht sagen, wann und wo genau die Geschichte spielt, aber ich gehe schwer von Japan aus (da dort, wie meine Nachforschungen ergeben haben, die Samurai beheimatet waren) und von einem früheren Jahrhundert, wahrscheinlich in der Blütezeit der Samurai. Dadurch, dass ich nicht viele Bücher lese, die in Japan oder überhaupt in Asien spielen, war ich sehr gespannt und es hat mich einfach umso mehr interessiert, mehr über die Kultur dort zu erfahren. Was auch ganz gut geklappt hat, denn in der Geschichte werden nicht nur einfache Gegenstände oder Waffen erwähnt, sondern auch Titel und die verschiedenen Stellungen von Leuten. Durch das Glossar hinten im Buch hatte ich außerdem die Möglichkeit, immer nachsehen zu können, wenn mir ein Begriff fremd, ich ihn nicht sofort aus dem Kontext verstand.
Die Handlung an sich hingegen konnte mich nicht direkt überzeugen. Wie schon gesagt fand ich die Leseprobe noch nicht allzu spannend. Doch an sich fand ich die Idee des Mädchens, das sich als Junge verkleidet und an den Feind gerät zu interessant, als dass ich der Geschichte nicht eine Chance hätte geben können. Deswegen bin ich dran geblieben, auch wenn die Spannung auf sich hat warten lassen – und wurde belohnt, denn etwa ab der Hälfte nimmt die Handlung dann auch Fahrt auf, bis ich ziemlich gefesselt war von dem, was Mariko erlebt. Das Buch beinhaltet viel Intrigenspinnerei und Geheimnisse, sodass man die wildesten Vermutungen anstellen kann und auch das ein oder andere Mal ein wenig überrascht wird mit dem, was passiert oder offenbart wird. Dazu kommt dann noch ein Quäntchen Humor, eine Prise Liebe (die zum Glück nicht zu kitschig daherkommt) und zum Abschluss ein saftiger Cliffhanger, der mir Lust auf mehr und vor allem Band 2 gemacht hat. Auch dass es einen gewissen Fantasy-Aspekt gibt, fand ich sehr schön, das hatte ich nicht unbedingt erwartet.
Der Schreibstil ist wie schon gesagt nicht ganz so meins. Er ist nicht schlecht und Renée Ahdieh erschafft mit ihren Beschreibungen eine tolle Atmosphäre, aber genau das ist auch das Problem, denn sie beschreibt mir ein wenig zu langatmig und nimmt so oft die Spannung aus der Handlung, vor allem bei Kämpfen. Das und die etwas altertümlich Sprache hat es mir anfangs ein bisschen schwer gemacht, richtig in das Buch einzutauchen. Was ich hingegen mag, sind die Dialoge, die sehr klug daherkommen und dazu noch witzig sind. Die zu lesen war wirklich schön und fast schon ein Gegensatz zu den etwas behäbigen Beschreibungen.
Außerdem sehr schön an der Erzählweise fand ich, aus wie vielen Perspektiven die Geschichte erzählt wird. Den Großteil des Buches macht natürlich Mariko als die Protagonistin aus, aber es gibt auch Kapitel, in denen man mehr von ihrem Bruder Kenshin erfährt, vom Kaiser und den Leuten, die ihn umgeben oder auch von dem ein oder anderen Banditen. So ergibt sich nach und nach ein immer klareres Bild, was eigentlich wahr ist und was nicht, wer wie mit wem verbunden ist und diesem Bild beim Entstehen zuzusehen war wirklich interessant, das hat die Autorin echt geschickt angestellt.
Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, wobei ich hier nicht ganz so viel sagen möchte, weil ich Angst habe, sonst vielleicht zu spoilern. Nur eins, was zu den Nebenfiguren gesagt werden will: Ich finde es toll, wie unterschiedlich die Personen sind, dass sie alle ihre eigenen Antriebe haben und man sie nicht sofort durchschauen kann. Ein klares Schwarz und Weiß gibt es in "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" nicht und das ist etwas, das mir wirklich gefällt.
Zu Mariko als Hauptfigur möchte ich allerdings etwas mehr sagen. Sie hat mir als Charakter wirklich gut gefallen und ich denke, viele werden sich mit ihr und ihren Ansichten identifizieren können. Sie ist sich ihrer Rolle als Frau in dieser Welt sehr bewusst, weiß, dass sie selbst als seltsam gilt und bleibt sich trotzdem treu. Außerdem möchte sie sich nicht einfach ihrem Schicksal beugen, das vorsieht, dass sie einen ihr vorgegebenen Mann heiratet, sondern ihren Wert auch darüber hinaus zeigen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass sie nicht eine dieser netten und alleskönnenden Protagonistinnen ist, die sich viel zu häufig in Jugendbüchern tummeln. Stattdessen merkt man genau, wo ihre Stärken und ihre Schwächen liegen, und dass man sie nicht wirklich als nett bezeichnen kann, merkt man auch sehr schnell. Weiterhin finde ich sehr schön, wie wenig abhängig sie sich von Männern macht, was deutlich wird, wenn sie sagt, dass sie nicht auf ihre andere Hälfte warten muss, weil sie selbst schon ein Ganzes ist. Wieder ein guter Gegensatz zu anderen Jugendbücher oder allgemein auch Liebesromanen, in denen man oft das Gefühl hat, die Protagonistin würde denken, allein weniger wert und vom Mann abhängig zu sein.
Ich würde sagen, "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" ist eine Mischung aus "Mulan" (vor allem wegen der Kulisse und der Idee "Mädchen verkleidet sich als Junge") und "Der Kuss der Lüge", was vieles andere betrifft, ähnelt aber keinem von beidem zu sehr und ist seine eigene Geschichte.
Mein Fazit
Wenn man von meinem schwierigen Start mit dem Buch und meinen "Problemen" mit dem Schreibstil absieht, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es enthält Intrigen, Liebe, Magie, Humor und auch Kampf und auch wenn der Anfang der Geschichte noch etwas langwierig ist, entfalten sich diese Elemente spätestens ab der Hälfte und nehmen einen mit. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für diesen Jugendroman, der doch noch echt gut wurde.
Auch habe ich eine Aufgabe der Jahreszeiten Challenge, nämlich ein Buch zu lesen, das nicht in Europa spielt. Das hier spielt in Japan beziehungsweise zumindest in Asien, also setz ich dahinter mal ein Check.
Auch habe ich eine Aufgabe der Jahreszeiten Challenge, nämlich ein Buch zu lesen, das nicht in Europa spielt. Das hier spielt in Japan beziehungsweise zumindest in Asien, also setz ich dahinter mal ein Check.
Hallo Nadine,
AntwortenLöschenich habe dieses Buch schon seit längerem im Visier und ich habe es auf meiner WuLi stehen. Mir hat besonders die Idee mit den Samurai gefallen. Ich mag es auch immer, wenn die Mädchen selbstbewusst sind und ihre eigenen Willen durchsetzen. Dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, dürfte mich eigentlich nicht stören, da ich (z.B. bei Das Zeitalter der fünf) das eigentlich ganz interessant fand.
LG Vikky von Vikky's Bücherwelt
Hallo Vikky,
Löschenwie schön, vielleicht liest du das Buch ja bald und wir können uns darüber unterhalten :)
LG Nadine