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Chroniken der Unterwelt - City of Bones

Klappentext


Es soll ein ganz normaler Abend in New York City werden. Doch dann wird die fünfzehnjährige Clary im Pandemonium-Club Zeugin eines Mordes. Drei Teenager, über und über mir Tattoos bedeckt, verschwinden durch den Hinterausgang. Und zurück bleibt - nichts. Die Leiche hat sich einfach in Luft aufgelöst. Clary ahnt noch nicht, dass sie das erste Mal auf Schattenjäger getroffen ist, die sich dem Kampf gegen die Dämonen der Stadt verschrieben haben. Aber nicht einmal einen Tag später sieht es so aus, als ob ausgerechnet Clary eine ganz besondere Rolle in diesem gefährlichen Spiel einnimmt. Kann Clary den Schattenjägern - und allen voran dem gutaussehenden Jace - wirklich trauen?

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Na ja, also umhauen kann mich das Cover jetzt nicht...die Wand mit dem Spiegel, in dem Manhattans Skyline zu sehen ist und in den die Raben fliegen, die Säulen, an deren Fuß jeweils eine Greifstatue liegt, alles in grün gehalten. Ja, gut, es sieht irgendwie eindrucksvoll aus und altehrwürdig und passt damit gut zum Buch und zum Schreibstil der Autorin, aber mir ist das ein bisschen zu wenig.
Auf der letzten Seite des Buches findet man außerdem eine Karte von Manhattan, auf der ein paar Straßennamen eingetragen sind und, das Beste daran, die wichtigsten Orte der Geschichte, wie zum Beispiel das Institut oder das Pandemonium. Finde ich echt cool, ich bin ja sowieso ein Fan von karten in Büchern, aber mir fehlen hier trotzdem noch ein paar Analtspunkte, die eingezeichnet sein könnten. Wo ist denn bitte Clarys Zuhause? Genau, nicht eingezeichnet. Aber so etwas "Unwichtiges" wie das Taki's ist dann wieder mit drauf. 

Zum Buch
So und jetzt mal zum Buch an sich, zum Inhalt, zum Schreibstil, den Charakteren, einfach allem. Und ich fange auch gleich mal wieder an zu meckern. Mir sind die Kapitel nämlich zu lang. Ich meine, das kann doch nicht sein, dass man sich hinsetzt, eigentlich locker ein bisschen lesen möchte, mal sehen, wie lang man Lust hat, und dann schaut man vorher nochmal kurz, wie lang das nächste Kapitel eigentlich ist. Bämm! 40 Seiten! Da hat man doch dann keine Lust mehr, damit anzufangen! Also ich zumindest nicht. Es geht mir da nicht unbedingt darum, dass ich nicht so viel am Stück lesen könnte, aber so ein Kapitel von 40 Seiten, das zwingt dich ja quasi dazu, diese 40 Seiten auch zu lesen, wenn man nicht mittendrin aufhören möchte.
Das nächste, was mir negativ auffällt, ist die Schreibweise. Wir haben es hier mit einer Kombi aus dritter Perspektive und Vergangenheit zu tun, etwas, das ich sowieso nicht gerade gerne mag, weil es irgendwie schnell so distanziert wirkt, man nicht ganz so schnell in die Geschichte rein findet. Manchmal ist dieser Stil auch okay, es kommt eben immer auch auf den Rest an, aber hier flasht mich der Rest eben auch nicht, deswegen ist die Kombi meiner Meinung nach ziemlich ungünstig. Ja, und was nervt mich jetzt genau am Schreibstil der lieben Autorin Cassandra Clare? Irgendwie ist es das Gesamtpaket. Ich meine, hallo? Was soll das mit diesen ellenlangen Beschreibungen? Ist mir klar, dass neue Orte mal beschrieben werden müssen, aber doch bitte nicht so lang und ausführlich in metaphorischer und gehobener Sprache! Verdammt, die Zielgruppe des Buches sind Teenager, was sollen die mit irisierenden Lichtern anfangen oder psalmodierenden Leuten? Das passt einfach nicht. Ja, okay, es gibt definitiv schlimmere Stile, aber der von Clare ist auch nicht unbedingt mein liebster. Was mich am meisten jedoch an ihrem Stil angekotzt hat, war, dass sie ihn stramm durchzieht, egal, ob mal was aus einer anderen Sicht erzählt wird. Zum Beispiel wird ein ganzes Kapitel lang mal der Hauptperson etwas aus der Vergangenheit erzählt. Könnte also vergleichbar sein mit wörtlicher Rede, oder? Oder?! Oh nein, leider ganz und gar nicht...Es wird weiterhin ellenlang die Umgebung beschrieben und es werden so viele hochgestochene Wörter in die Sätze gepfropft, wie nur möglich, ich meine, es könnte sonst ja noch schön zu lesen sein oder so. Es ist einfach die Art, wie die Autorin einem vermitteln will, dass hier gerade jemand etwas in einem ganz normalen (na gut, mehr oder weniger normalem) Kontext erzählt, sie aber stur an ihrem Stil festhält, der so gar nicht dazu passt. Und da werden dann eben so Sachen gesagt wie: "Mit einem verächtlichen Schnauben packte Valentin sie, zog sie an sich und presste ihr den Dolch an die Kehle." Echt jetzt? Muss das denn sein? Ich meine, wer erzählt denn so?! Das hört sich für mich einfach viiieeel zu unecht an, da hätte Clare wenigstens ein bisschen anders schreiben können, damit es sich nicht so gestelzt anhört.
Die Dialoge dagegen sind einigermaßen gut, da kommt es dann auch rüber, wenn sich zwei Jugendliche unterhalten, weil sie Abkürzungen benutzen und Umgangssprache und das finde ich dann wieder ziemlich gut, denn manchmal unterhalten sich die Teenager, als wären sie schon mindestens hundert Jahre alt und hätten die verschiedensten Epochen miterlebt^^
Auch die Charaktere im Buch finde ich ziemlich gelungen. Also, bis auf, dass sie alle rumhüpfen und mal so nebenbei Dämonen und sowas töten, als wäre es nichts, obwohl sie noch nicht mal 18 sind. Die haben auch ihre Ecken und Kanten, machen Fehler und rasten ein bisschen aus, sind dann aber wieder total sympathisch. Also die meisten. Denn idealerweise mag ich genau die beiden Hauptpersonen am wenigsten, Clary und Jace. Jace ist so unglaublich eingebildet, aber auf eine für mich absolut schlechte Art und Weise, ich muss andauernd die Augen verdrehen, wenn er wieder mal einer seiner ach so tollen Sprüche ablässt. Wie er dann auch noch beschrieben wird. Dauernd bekommt man als Leser vorgehalten, wie toll er aussieht. Seine Haare sind golden, seine Augen sind golden, dann sind seine Haare mal silbern oder kupferfarben und seine Augen sehen ganz schwarz aus. Ich meine ach du scheeeiiiße! Man kann es auch wirklich übertreiben! Und Clary, die scheint sein unerträglich netter, perfekter Gegenpart zu sein, der immer die richtigen Entscheidungen trifft, höflich zu allen ist, aber im richtigen Moment gegen die Bösen auch mal kontern kann. Und dann ist sie auch noch ach so hübsch, sich dessen aber natürlich nicht bewusst. Würg! Dabei gibt es so viele coole Charaktere in der Geschichte - Simon, Isabelle, Alec, Magnus,... - und genau die Hauptperson muss wieder so eine perfekte kleine Bitch sein! Gibt es etwa eine Verschwörung der Autoren für Jugend-Fantasy, die besagt, dass alle Protagonistinnen unglaublich perfekt sein müssen?
Na gut, ansonsten, von der Geschichte her, ist "City of Bones" ziemlich interessant. Zwar ist die Lovestory doch ziemlich vorhersehbar und auch ein bisschen was von der sonstigen Handlung, doch es gibt auch Wendungen, mit denen man nicht unbedingt rechnet und wenn man dann mal vom Schreibstil absieht, lässt sich das Buch recht schön lesen Außerdem ist es auch interessant zu sehen, wie die Autorin verschiedene Mythen in der jetzigen Zeit miteinander verbindet, was sie wahr werden lässt und was einfach weiter Mythos bleibt. Ich meine, wir haben hier Vampire, Werwölfe, Feen und Hexen plus noch Dämonen in einem Buch und zwar nicht in einem mittelalterlichen Kontext, sondern in New York City!

Mein Fazit


Alles in allem ist "Chroniken der Unterwelt - City of Bones" ein recht solides Buch. Die Geschichte mit ihren etlichen Wendungen und Drehungen lässt sich doch einigermaßen gut lesen, da sieht man dann doch mal über den eher langatmigen und ein bisschen gestelzt wirkenden Schreibstil hinweg. Oder über die langen Kapitel. Oder die beiden Hauptcharaktere, die nicht unbedingt Sympathiepunkte bei mir gesammelt haben. Nein, nein, es ist schon in Ordnung, dafür sind ja die Dialoge recht okay und andere Personen sind um einiges interessanter und umso sympathischer! Trotzdem würde ich sagen, dass das Buch und auch die ganze Reihe vor allem für Teenager um die 14 Jahre sind. Ich meine, Clary ist als Hauptperson gerade mal 15, da ist es nicht unbedingt so cool, wenn man das Buch mit Mitte 20 liest, da nervt sie dann noch um einiges mehr. Also: lieber als Jugendlicher lesen oder eben, wenn man totaler Fantasy-Fan ist und auch mal sehen will, wie sich Übernatürliches in der Großstadt macht ;) Von mir gibt es da nur 2,5 von 5 Sternen.

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