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Das Verschwinden der Erde


AutorJulia Phillips
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 372
Erscheinungsdatum: 22. Januar 2021
weitere Bücher des Autors: 
Das Verschwinden der Erde



Klappentext


An einem Sommertag an der Küste Kamtschatkas verschwinden die russischen Schwestern Sofija und Aljona. Das Verbrechen erinnert an einen Vorfall nur Monate zuvor in der indigenen Bevölkerung. Wie eine düstere Wolke hängt der ungelöste Fall fortan über Kamtschatka und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in einer gespaltenen, männerdominierten Gesellschaft. Während das Netz zwischen den Einzelschicksalen dichter wird, hält die Suche nach den Mädchen die ganze Stadt in Aufruhr.


Meine Meinung


Immer wieder freue ich mich darauf, euch einen etwas literarischeren Roman vorzustellen, denn mein Leseverhalten hat sich in den letzten Jahren verändert und ich lese viel breiter, als ich das vor ein paar Jahren noch getan habe. "Das Verschwinden der Erde" habe ich schon Ende letzten Jahres gelesen und ist nun auch endlich erschienen. Und selbst jetzt denke ich immer mal wieder an diesen Roman. 
Er erzählt die Geschichte von Aljona und Sofija, Schwestern, die eines Tages verschwinden. Was genau passiert ist, weiß niemand. Und auch der Leser wird erst einmal im Dunkeln gelassen, denn Julia Phillips widmet sich in den folgenden zwölf Kapiteln zwölf Frauen in den unterschiedlichsten Ecken auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Sie alle sind miteinander verbunden, auch wenn man das am Anfang gar nicht unbedingt realisiert. Sie alle haben irgendwie mit diesem Verschwinden der beiden Mädchen zu tun, geben Hinweise für diesen Fall. Und gleichzeitig entwirft die Autorin ein immer klareres Bild von Kamtschatka. Und das hat mich wirklich stark für sich eingenommen. Selbst wenn ich nach jedem Kapitel hoffte, mehr von eben dieser Person zu erfahren, die danach vielleicht gar nicht mehr vorkam. Selbst wenn die Einzelschicksale nicht so endeten, wie ich es mir wünschte. Ich war von jeder einzelnen Geschichte wie gefangen zwischen den Seiten und hoffte und bangte mit den Frauen. Wobei ich doch sagen muss, dass mich die Enden teilweise doch enttäuscht haben.
Julia Phillips Schreibweise hat auch nur dazu beigetragen, dass ich weiterlesen wollte. Sie schreibt und beschreibt sehr einnehmend und für Literatur ließ sich das Buch auch wirklich einfach lesen, wie ich zumindest finde. Der Stil hatte keinen komplett einsaugenden Effekt auf mich, war aber auf jeden Fall schön.
Zu den Charakteren habe ich ja schon kurz geschrieben, dass ich gerne mehr von den verschiedenen Personen gelesen hätte. Dadurch, dass man zwölf Kapitel mit zwölf verschiedenen Sichtweisen hat, lernt man einige Figuren kennen. Glücklicherweise sind die vorne im Buch einmal aufgelistet und ich habe einige Male nachsehen müssen, wer genau diese Menschen denn sind, von denen ich gerade lese. Denn so spannend ich jedes einzelne beschriebene Schicksal doch fand, es war schade, sich so schnell wieder von ihnen zu verabschieden. Und ich war ein wenig enttäuscht darüber, dass die Frauen, die oft eine so wunderbare Entwicklung durchmachten, dann oft doch wieder zu altem Verhalten zurückkehrten. Anders hätte es das Buch meiner Meinung nach noch etwas stärker gemacht.
Aber: Ich fand es beeindruckend, wie Julia Phillips es zum Ende hin schaffte, diese ganzen scheinbar losen Fäden zusammenlaufen zu lassen.

Mein Fazit


"Das Verschwinden der Erde" ist ein sehr besonderes Buch. Allein die Szenerie, in der es spielt fand ich faszinierend und di Gesellschaft, die Menschen darin noch mehr. Der Ausdruck "literarischer Thriller" beschreibt diesen Roman für mich perfekt, denn der Fall der beiden verschwundenen Mädchen ist unfassbar spannend, aber man darf eben keinen blutigen Thriller erwarten, eher leise Spannung. Doch ein paar der Entwicklungen hätte ich mir anders gewünscht und ich wäre auch gerne länger bei den einzelnen Charakteren geblieben. Deswegen vergebe ich insgesamt 4 von 5 Sternen.




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