Autor: Mareike Fallwickl
Verlag: Penguin Verlag
Seiten: 379
Erscheinungsdatum: 8. März 2021
weitere Bücher des Autors:
Auf Touren, Dunkelgrün, fast schwarz, Das Licht ist hier viel heller
Klappentext
Maximilian Wenger war einer der Großen, ein Bestsellerautor, ein Macher. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen: Niemand will mehr seine Romane lesen, und seine Frau hat ihn gegen einen Fitnesstrainer eingetauscht. In einer kleinen Wohnung unweit von Salzburg verkriecht er sich vor der Welt.
Wengers achtzehnjährige Tochter Zoey plant ihre Zukunft nach ganz eigenen Vorstellungen. Schnell merkt sie, dass sie dabei an ihre Grenzen stößt – und das Erwachsenwerden mit Schmerz verbunden ist.
Dann bekommt Wenger diese Briefe. Obwohl sie an seinen Vormieter adressiert sind, öffnet er sie, und es trifft ihn wie ein Schlag: Sie sind brutal und zart, erschütternd und inspirierend. Wer ist die geheimnisvolle Fremde, die von flüchtigem Glück, Verletzungen und enttäuschter Hoffnung erzählt? Was Wenger nicht weiß: Auch Zoey liest heimlich in den Briefen. Sie hat etwas erlebt, das sich in diesen wütenden Worten spiegelt. Beide, Vater und Tochter, werden an einen Scheideweg geführt, an dem etwas Altes endet und etwas Neues beginnt.
Meine Meinung
Mit "Das Licht ist hier viel heller" habe ich mein erstes Buch von Mareike Fallwickl gelesen und ich hatte mich wirklich gefreut, dass ich den Roman über das Bloggerportal erhalten habe. Ehrlicherweise wusste ich nicht mehr genau, welcher Inhalt mich denn erwarten würde. Doch ich habe mir vor Längerem "Dunkelgrün, fast schwarz" gekauft, dessen Handlung sich vielversprechend anhörte, und irgendwie zog ich den Schluss, dass dieses Buch gut sei.
Jedenfalls geht es hier grob um die Familie Wenger. Maximilian Wenger war einmal erfolgreicher Autor. Doch seine letzten Romane haben gefloppt und seitdem geht es für ihn allgemein den Bach runter, seine Frau hat sich von ihm getrennt und ihn herausgeschmissen, einen neuen Mann gefunden und seitdem lebt er in seiner neuen Wohnung und kann sich zu nichts aufraffen. Es geht aber auch um seine Tochter Zoey, die ganz eigene Probleme hat. Zum Einen die Frage, was sie nach der Schule machen will und wie sie dahingehend mit den Erwartungen ihrer Eltern umgeht, aber andererseits sind da noch die Gefühle, die sie für ihren ehemals besten Freund hegt. Als Wenger immer wieder Briefe von einer Frau erreichen, die eigentlich für seinen Vormieter bestimmt sind, und er und seine Tochter sie unabhängig voneinander lesen, beeinflusst das die beiden auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise.
Wie schon geschrieben bin ich ohne großes Vorwissen in die Geschichte eingestiegen und habe mich überraschen lassen, um was genau es in "Das Licht ist hier viel heller" gehen wird. Ein wenig hat es auch gedauert, bis ich richtig drin war. Anfangs ist noch nicht wirklich viel klar, da wird für jede Perspektive erst einmal ein Grundgerüst aufgebaut, für Wenger, für Zoey und für die Briefe der Frau, die sich im Roman immer abwechseln. Bald schon wurde es dann spannend, vor allem im dritten Viertel passiert wirklich viel. Auch wenn es für mich immer wieder mal kleinere Hänger gab, die Spannung dich nicht durchgehend halten konnte. Doch die Themen haben mich generell sehr interessiert und wurden, wie ich finde, auch gut rübergebracht.
Das Ende des Romans fand ich dann nicht komplett überzeugend. Wie Wengers Geschichte endet, fand ich gut, das hatte irgendwie einen echt interessanten Twist. Genauso die Geschichte, die sich rund um die Briefe-Schreiberin aufbaut. Doch Zoeys Ende hat mir nicht so wirklich gefallen können, kam mir etwas zu gewollt vor.
Wiederum wirklich gut fand ich Mareike Fallwickls Schreibstil. Der ist zwar nicht so gefällig, dass man schnell durch das Buch kommt, aber doch wirklich schön. Besonders haben mir die Unterschiede gefallen, die die Autorin zwischen die verschiedenen Perspektiven setzt. Wengers Kapitel sind nicht nur in dritter Perspektive geschrieben und setzen sich so von Zoeys ab, da liest sich zudem noch sehr das Österreichische heraus. Die Wortwahl ist ganz anders, der gesamte Kapitelaufbau, der aus mehr Gedankengängen statt Dialogen besteht. Das ist einfach so klug gemacht, dass ich nicht anders kann, als Marieke Fallwickl dafür zu bewundern.
Genauso wie für ihr Character Building. Auch hier wird man mit Gegensätzen konfrontiert. Zoey wünscht man eigentlich automatisch alles erdenklich Gute. Sie hat mit so vielem zu kämpfen, dass man ihr das Happy End erhofft. In einigen Parts identifiziert man sich einfach mit ihr, mit diesen Problemen, mit denen man als junge/r Erwachsene/r zu kämpfen hat.
Ihren Vater hingegen fand ich da schwieriger. Dadurch dass man all seine Gedanken liest, ist es schwer, ihn richtig sympathisch zu finden. Dafür sind seine Beweggründe manchmal einfach zu arg, oft veraltet. Doch gleichzeitig macht es das auch schwierig, ihn grundlegend zu verteufeln, an der ein oder anderen Stelle hatte ich durchaus Mitleid mit ihm, konnte ihn nachvollziehen. Deshalb fand ich seinen Charakter auch noch interessanter als Zoeys, denn er wirkte noch ein Stück vielschichtiger, echter.
Mein Fazit
Ich bin wirklich froh, nun einen Roman von Mareike Fallwickl gelesen zu haben, denn ich war schon länger neugierig auf die Autorin. "Das Licht ist hier viel heller" war ein recht guter Einstieg für mich, besonders ihr Character Development und ihr Schreibstil waren für mich top, auch wenn mich der ein oder andere Aspekt ihres Buches nicht überzeugen konnte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
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