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Someone to Stay

Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 422
Erscheinungsdatum: 16. Oktober 2020
weitere Bücher des Autors: 
Light & Darkness, Water & Air, Berühre mich nicht (Berühre mich. Nicht., Verliere mich. Nicht., Herz aus Schatten, Die Krone der Dunkelheit (Die Krone der Dunkelheit, Magieflimmern, Someone (Someone NewSomeone Else, Someone to Stay), Elemente der Schattenwelt (Bloodbound, Magicborn), Das Flüstern der Magie, Midnight Chronicles (Schattenblick, Blutmagie, Dunkelsplitter, Seelenband, Todeshauch, Nachtschwur) 


Klappentext



Kann ich es wagen, mein Herz über meinen Verstand zu stellen?

Aliza weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Nicht nur versucht sie, ihr Jurastudium durchzuziehen, sie hat auch mit ihrem erfolgreichen Instagram-Account alle Hände voll zu tun, und ihr erstes Kochbuch steht kurz vor der Veröffentlichung. Da kann sie sich keine Ablenkung erlauben - selbst dann nicht, wenn sie so attraktiv und faszinierend ist wie Lucien. Doch obwohl Aliza fest entschlossen ist, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren, fällt es ihr immer schwerer, sich von Lucien fernzuhalten. Dabei hat dieser seine ganz eigenen Gründe, warum die Liebe für ihn zurzeit an letzter Stelle steht...


Meine Meinung


Eine der New Adult Reihen, die ich in letzter Zeit gerne gelesen habe, ist die Someone-Reihe von Laura Kneidl. Ich mag, dass sie auch mal Themen abseits des Mainstreams thematisiert, die sonst nicht Eingang in so "leichte" Lektüre wie New Adult Romance finden, nämlich Rassismus und LGBTQ+. "Someone New" hatte mich damals wirklich begeistern können und "Someone Else" fand ich in Ordnung, deshalb war ich gespannt auf den dritten und letzten Band, der sich um Aliza und Lucien dreht.
Die Grundvoraussetzung für die beiden fand ich ja interessant: Keine dunklen Geheimnisse, keine Kindheitstraumen (wenn man nicht dazuzählt, dass Luciens Eltern vor ein paar Jahren gestorben sind und er seither das Sorgerecht für seine jüngere Schwester hat), sondern ein einfaches grundsätzliches Problem – die Zeit. Davon hat Aliza nämlich chronisch zu wenig und Lucien eigentlich auch. Und diese Herangehensweise von Laura Kneidl fand ich mal richtig interessant und auch erfrischend. Denn es steht eben nicht immer ein großes Drama zwischen zwei Menschen, die sich eigentlich gerne kennenlernen würden. Manchmal kann es etwas so Banales wie Zeitmangel sein. Ebenfalls sehr schön behandelt fand ich den Kulturunterschied, der zwischen den beiden herrscht, denn Aliza ist im Gegensatz zu Lucien Muslima. Das wird auch thematisiert und die muslimische Kultur und Religion sind des Öfteren Thema, doch die Autorin macht damit gleichzeitig kein Riesenfass auf. So positiv von einer Beziehung zwischen zwei Menschen zu lesen, gegen die aus mancherlei Augen bestimmt vieles spricht, hat mir gut gefallen.
Überhaupt mochte ich, wie Laura Kneidl die Beziehung zwischen Aliza und Lucien sich hat entwickeln lassen. Das war irgendwie langsamer, vorsichtiger, auf einer viel emotionaleren Ebene, als ich das aus dem Genre gewohnt bin. Dass das Körperliche keine ganz so große Rolle gespielt hat – auch wenn es natürlich nicht ganz wegfällt –, mochte ich sehr und kam mir hier auch richtig vor. Lediglich am Ende fand ich die Geschehnisse etwas zu klischeehaft. Ich hätte mir hier wirklich gut auch mal eine ungewöhnlichere Herangehensweise vorstellen können. Gerne mit Happy End, aber eher auf anderem Wege. Ohne das Drama, das dann doch noch kam (und für mich unnötig war). Stattdessen mit anderen Hindernissen. Schade, dass die Autorin diesen Weg nicht gewählt hat oder auch einfach nicht im Kopf hatte.
Laura Kleidls Schreibstil mochte ich dann wieder sehr. Sie schreibt einfach sehr locker und schön, sodass man richtiggehend durch die Seiten fliegen kann, gibt aber auch ernsteren Themen genügend Raum. In "Someone to Stay" mochte ich besonders die Chatverläufe, die mehr Platz eingenommen haben, als in den beiden Bänden davor. Dass sie es schaffte, dort trotzdem noch denselben Ton zu erwischen und gleichzeitig authentisch einen Chatverlauf wiederzugeben, fand ich großartig.
Bei den Charakteren wiederum bin ich ganz leicht zwiegespalten. Die Nebenfiguren waren super, keine Frage. Dadurch dass man Micah und Julian und Cassie und Auri bereits in den Vorgänger-Teilen gut kennenlernte, waren sie tolle Ergänzungen in der Geschichte, die auch in einem guten Maß vorkamen.
Aliza als Protagonistin fand ich einfach toll. Sie ist so ehrgeizig und weiß genau, was sie möchte, egal, was andere dazu zu sagen haben, sie bleibt bei ihren Standpunkten. Und trotzdem hat sie genügend Schwachpunkte, um menschlich und authentisch herüberzukommen. Ich glaube, von den drei weiblichen Main Charactern der Reihe mochte ich sie am liebsten. Und auch Lucien war mir ganz sympathisch – doch mehr auch nicht. Ihn konnte ich irgendwie nicht recht greifen, was ihn für mich nicht ganz so gut als Protagonisten des Buches machte.
Auch das Ende allgemein war nicht ganz meins. Ich fand es schön, in diesem finalen Band der Someone-Reihe einen solchen Abschluss zu bekommen, der ein paar Jahre in die Zukunft blickt. Doch irgendwie war mir der ein wenig zu rosarot. Und finde nur ich es seltsam, dass jeder Protagonist der Reihe eine kreative Laufbahn gewählt hat? Finde nur ich das extrem unwahrscheinlich? Was ist denn mit den Bankern und Verkäufern und Buchhaltern und Personalern und Informatikern und was es sonst noch an häufiger vorkommenden Berufen so gibt? Warum sind die hier unterrepräsentiert?

Mein Fazit


Mit "Someone to Stay" hat Laura Kneidl für mich einen schönen Abschluss dieser Reihe geschaffen. Die Geschichte um Aliza und Lucien entwickelte sich mal so anders, dass es mir wirklich gut gefiel, auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle noch verschenktes Potential sehe. Doch im Großen und Ganzen ein wunderbar zu lesendes Buch, dem ich gerne 4 von 5 Sternen gebe.

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