Autor: Hanya Yanagihara
Verlag: Piper Taschenbuch
Seiten: 958
Erscheinungsdatum: 4. September 2018
weitere Bücher des Autors:
Ein wenig Leben, Das Volk der Bäume
Klappentext
Jude, JB, Willem und Malcolm: Vier New Yorker, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. »Ein wenig Leben« ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Ich denke, heute muss ich etwas zum ersten Mal schreiben: Mir war das Cover hier egal. Vorher war es mir egal und danach auch, weil ich "Ein wenig Leben" so gar nicht nach dem Äußeren bewerten kann und möchte. Und deswegen springe ich nun direkt zum Inhalt.🙃
Zum Buch
Von "Ein wenig Leben" hatte ich schon so viel gehört. So oft habe ich von Freunden und Bekannten gehört, wie gut der Roman wäre. So oft habe ich ihn auf Instagram gesehen, wo jeder nur ins Schwärmen geriet. Und mit der Zeit wurde mein Bedürfnis immer größer, das Buch ebenfalls zu besitzen, zu lesen. Als ich es schließlich als Mängelexemplar fand (ein echter Glücksfall!), kaufte ich es direkt – fing allerdings nicht direkt das Lesen an. Wahrscheinlich hatte ich dafür dann doch ein bisschen zu viel Respekt vor diesem fast 1000 Seiten dicken Wälzer. Inzwischen kann ich aber mitreden, auch wenn ich schon lange nicht mehr so lange gebraucht habe, um ein Buch zu beenden. Seit meinen Leseanfängen, als ich mehr als einen Monat für "Harry Potter und der Stein der Weisen" brauchte, nicht mehr, würde ich behaupten. Damit habe ich sogar meine Schwester erschrocken, die mich nur Bücher inhalierend kennt.
Doch "Ein wenig Leben" ist nunmal kein einfaches Buch. Nein, es ist nicht nur dick, sondern war emotional einfach so aufwühlend, dass ich wirklich lange brauchte, um durch die Seiten zu kommen. Wobei ich anfangs noch nicht genau wusste, was ich davon halten sollte. Etwa die ersten 100 bis 200 Seiten war mir noch nicht allzu viel klar in diesem Roman. Was war mit Jude? Ihm war offenbar etwas Schreckliches passiert, aber ich konnte noch gar nicht richtig einschätzen, was genau. Ich brauchte diese Seiten, um die Dynamik zwischen den Charakteren zu verstehen, um zu verstehen, wer welche Rolle spielt. Denn obwohl so viele Namen fallen, ist eigentlich nur eine Handvoll wirklich wichtig.
Doch je weiter ich las, desto mehr sog mich die Geschichte ein. Desto aufwühlender wurde es – und gleichzeitig auch schwerer. Denn auch wenn es durchaus hoffnungsvolle, schöne Momente gibt, überwiegen in "Ein wenig Leben" die negativen Erfahrungen, die Rückfälle, die Traumata. Es war nicht einfach, das so zu lesen. Nicht nur die doch recht detaillierten Beschreibungen von Verletzungen, bei denen ich schlucken musste, sondern auch, was den Protagonisten widerfährt, wie sie sich selbst einschätzen. Ich bin einiges gewohnt, aber das hier war noch einmal eine andere Dimension. Weil es kein Fanatsy ist, kein Krimi, sich viel mehr nach etwas anfühlt, das passieren kann, viel näher ist. Es ist bedrückend. Und doch konnte ich nicht aufhören. Eben weil die Geschichte so authentisch ist.
Immer wieder habe ich Hanya Yanagihara dafür bewundern müssen, was für Emotionen sie in mir hervorrief. Immer wieder hatte ich einen Kloß im Hals, immer wieder spürte ich die Tränen in mir aufsteigen. Es war verrückt. Klar, ich habe schon öfter mal bei Büchern geweint, doch hier fühlte es sich anders an. Realistischer. Bedrückender. Oft hätte ich das Buch am liebsten zugeschlagen, weil es so viel war, doch ich konnte nicht.
Auch im Nachhinein kommt es mir noch verrückt vor, wie anders "Ein wenig Leben" doch ist und wie es trotzdem schafft, interessant zu sein, dich gefangen zu nehmen. Zum Beispiel erleben wir viele wichtige Momente gar nicht "live" mit, sondern erfahren sie erst hinterher, als Rückblende. Was schade ist, aber gleichzeitig auch zeigt, dass das Leben danach noch weitergeht, der Anfang oder das Ende einer Beziehung zum Beispiel nicht alles ist.
Die vier Freunde, deren Leben wir über mehrere Jahrzehnte verfolgen, sind Jude, Willem, Malcolm und JB. Man lernt alle vier durch Sichtweisen kennen und von allen Vieren hatte ich am Ende das Gefühl, ein umfassendes Bild zu haben. Auch wenn die Gewichtung nicht ganz ausgeglichen war. Überhaupt konnte ich mir ein gutes Bild von den Figuren machen, auf die es ankam, also auch von Harold und Andy. Und bei allen konnte ich die Entwicklung, die sie jeweils durchmachten, förmlich spüren. Es handelte sich dabei nicht um die größten Entwicklungen, denn vieles konnte sich ganz einfach nicht ändern. Doch auch das fühlte sich richtig an.
Doch "Ein wenig Leben" ist nunmal kein einfaches Buch. Nein, es ist nicht nur dick, sondern war emotional einfach so aufwühlend, dass ich wirklich lange brauchte, um durch die Seiten zu kommen. Wobei ich anfangs noch nicht genau wusste, was ich davon halten sollte. Etwa die ersten 100 bis 200 Seiten war mir noch nicht allzu viel klar in diesem Roman. Was war mit Jude? Ihm war offenbar etwas Schreckliches passiert, aber ich konnte noch gar nicht richtig einschätzen, was genau. Ich brauchte diese Seiten, um die Dynamik zwischen den Charakteren zu verstehen, um zu verstehen, wer welche Rolle spielt. Denn obwohl so viele Namen fallen, ist eigentlich nur eine Handvoll wirklich wichtig.
Doch je weiter ich las, desto mehr sog mich die Geschichte ein. Desto aufwühlender wurde es – und gleichzeitig auch schwerer. Denn auch wenn es durchaus hoffnungsvolle, schöne Momente gibt, überwiegen in "Ein wenig Leben" die negativen Erfahrungen, die Rückfälle, die Traumata. Es war nicht einfach, das so zu lesen. Nicht nur die doch recht detaillierten Beschreibungen von Verletzungen, bei denen ich schlucken musste, sondern auch, was den Protagonisten widerfährt, wie sie sich selbst einschätzen. Ich bin einiges gewohnt, aber das hier war noch einmal eine andere Dimension. Weil es kein Fanatsy ist, kein Krimi, sich viel mehr nach etwas anfühlt, das passieren kann, viel näher ist. Es ist bedrückend. Und doch konnte ich nicht aufhören. Eben weil die Geschichte so authentisch ist.
Immer wieder habe ich Hanya Yanagihara dafür bewundern müssen, was für Emotionen sie in mir hervorrief. Immer wieder hatte ich einen Kloß im Hals, immer wieder spürte ich die Tränen in mir aufsteigen. Es war verrückt. Klar, ich habe schon öfter mal bei Büchern geweint, doch hier fühlte es sich anders an. Realistischer. Bedrückender. Oft hätte ich das Buch am liebsten zugeschlagen, weil es so viel war, doch ich konnte nicht.
Auch im Nachhinein kommt es mir noch verrückt vor, wie anders "Ein wenig Leben" doch ist und wie es trotzdem schafft, interessant zu sein, dich gefangen zu nehmen. Zum Beispiel erleben wir viele wichtige Momente gar nicht "live" mit, sondern erfahren sie erst hinterher, als Rückblende. Was schade ist, aber gleichzeitig auch zeigt, dass das Leben danach noch weitergeht, der Anfang oder das Ende einer Beziehung zum Beispiel nicht alles ist.
Die vier Freunde, deren Leben wir über mehrere Jahrzehnte verfolgen, sind Jude, Willem, Malcolm und JB. Man lernt alle vier durch Sichtweisen kennen und von allen Vieren hatte ich am Ende das Gefühl, ein umfassendes Bild zu haben. Auch wenn die Gewichtung nicht ganz ausgeglichen war. Überhaupt konnte ich mir ein gutes Bild von den Figuren machen, auf die es ankam, also auch von Harold und Andy. Und bei allen konnte ich die Entwicklung, die sie jeweils durchmachten, förmlich spüren. Es handelte sich dabei nicht um die größten Entwicklungen, denn vieles konnte sich ganz einfach nicht ändern. Doch auch das fühlte sich richtig an.
Mein Fazit
Es fällt mir so unheimlich schwer, in Worte zu fassen, was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Emotionen, so viel ist klar. Emotionen, die ich – so möchte ich mal behaupten – so noch nicht beim Lesen gespürt habe. Eine so tiefe Traurigkeit und Bedrücktheit, gepaart mit Hoffnung. Ein Lesesog, der nicht dazu führte, dass ich innerhalb weniger Tage mit dem Buch fertig war, sondern dass ich wochenlang daran las. "Ein wenig Leben" war für mich eine unglaubliche Leseerfahrung. Der Roman ist garantiert nicht einfach, aber er ist es doch so wert, gelesen zu werden. Von mir gibt es klare 5 von 5 Sternen!
danke, ich werde es versuchen...
AntwortenLöschenlg wolfgang
Ich kann es wirklich nur empfehlen!
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