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Witch Hunter

Autor: Virginia Boecker
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 383
Erscheinungsdatum: 10. November 2017
weitere Bücher des Autors: 
Witch Hunter (Witch Hunter, Herz aus Dunkelheit)



Klappentext


Wer ist Freund? Wer ist Feind?

Als die 16-jährige Hexenjägerin Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und selbst der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Nun muss sich Elizabeth entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen.

Meine Meinung


Von diesem Buch habe ich mir relativ viel erhofft. Ich wollte mal wieder eine Reihe beenden und diese Dilogie auf dem SuB kam mir da gerade recht. Noch dazu, da sie sich nach solider Jugend-Fantasy anhörte.
Und die Geschichte fängt auch relativ vielversprechend an: Elizabeth, eine überzeugte Hexenjägerin. Nach einer etwas schief gelaufenen Hexen-Verhaftung betrinkt Elizabeth sich und es werden Kräuter bei ihr gefunden. Kräuter, deren Besitz verboten ist, weil sie als Hexenkräuter gelten. Sie wird verhaftet – und bald rettet sie jemand. Doch es ist nicht ihr Freund und heimlicher Schwarm Caleb oder ihr Meister Blackwell, sondern der legendäre Hexenmeister Nicholas. Einer Prophezeiung nach soll ausgerechnet Elizabeth ihm helfen.
Eigentlich mochte ich das Buch anfangs. Es fing interessant an, sogar ein wenig ungewöhnlich, denn man erfährt so manches über Elizabeth, was man nicht erwartet hätte. Doch dann driftete "Witch Hunter" in eine Richtung ab, die ich ziemlich uninteressant fand und mich ganz einfach nicht packen konnte. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass ich nie mit Elizabeth warm wurde. Vielleicht war es einfach diese Quest, deren Wendungen mich absolut kalt ließen. Oder die natürlich integrierte Lovestory, die bei mir so gar keinen Funken zuließ. Jedenfalls las ich das Buch zwar weiter, aber ohne richtigen Elan.
Außerdem ist das Worldbuilding, das Virginia Boecker uns hier präsentiert, einfallslos. I'm sorry, aber anders kann ich es nicht nennen, wenn das Land, in dem sich die Geschichte abspielt, Anglia heißt, und man über das Meer nach Francia reisen kann. Wenn man über den Rest der Welt schlicht und ergreifend nicht mehr erfährt. Und die Autorin, vielleicht der Einfachheit halber, trotzdem von griechischen Tragödien und lateinischen Begriffen schreibt. Tut mir leid, aber das wirkt auf mich dann leider faul, denn offenbar hat sie sich nicht die Mühe gemacht, sich eine wirklich neue Welt zu entspinnen, sondern einfach die für die Handlung wichtigsten Schauplätze umbenannt.
Der Schreibstil der Autorin ist dafür ganz okay lesbar. Er ist nichts Besonderes und gab wahrscheinlich den Ausschlag für mein trotzdem rasches Durchkommen durch das Buch. Zumindest schwurbelt Virginia Boecker nicht unnötig in einer Sprache, die für die Protagonistin, aus deren Sicht immerhin geschrieben wird, unlogisch ist.
Womit wir bei Elizabeth wären. Wie schon geschrieben, wurde ich mit ihr nicht recht warm. Weder das, noch konnte ich sie nicht leiden. Sie war mir nur herzlich egal, nachdem ihre interessanten Züge, die sie anfangs noch zeigte, mehr oder weniger verlor. Ich bekam ganz einfach zu wenig Zugang zu ihren Gedankengängen. Was verwundert, wenn man bedenkt, dass das gesamte Buch aus der Ich-Perspektive Elizabeths geschrieben ist... Doch ihre Entwicklungen bekamen nicht genügend Platz, als dass sie nachvollziehbar für mich geworden wären.
Auch die Nebencharaktere rissen hier nichts herum. Caleb, der zu Beginn noch so wichtig erschien, kommt so gut wie nie vor, was eigentlich schade ist. Diese ganzen Hexen, die man kennenlernt, nachdem Elizabeth von Nicholas gerettet wird, bekamen auch keinen wirklichen Tiefgang. Es gibt die offensichtlich guten Figuren in diesem Buch und die offensichtlich bösen und die Darstellung ist sehr schwarz und weiß, etwas, das ich einfach nicht mehr gerne lesen. Einzig Nicholas fand ich noch recht interessant, aber auch er erhielt nicht genügend "Screentime", um mich überzeugen zu können.

Mein Fazit


Irgendwie hatte ich mir mehr erwartet von "Witch Hunter". Wenn schon keine richtig gelungene Jugend-Fantasy, dann doch zumindest ein solides Buch in der Sparte. Doch leider wurde ich auch hier etwas enttäuscht, denn die Story rund um die Hexenjägerin Elizabeth konnte mich nicht packen. Dafür hat es sich die Autorin meiner Meinung nach an so mancher Stelle zu einfach gemacht. Von mir gibt es dafür 2,5 von 5 Sternen.

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