Autor: C.E. Bernard
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 386
Erscheinungsdatum: 15. März 2021
weitere Bücher des Autors:
Palace-Saga (Die Wächterin, Die Verräterin, Die Kämpferin, Die Königin), Wayfarer-Saga (Das Lied der Nacht, Das Flüstern des Zwielichts, Der Klang des Feuers)
Klappentext
Nur ein vergessenes Lied vermag es, die Dunkelheit der Nacht zu durchbrechen. Wäre es doch nur erlaubt zu singen – oder sich zu erinnern...
»Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?«
Die deutsche Fantasy-Autorin C.E. Bernard hat ein episches, bewegendes und beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das High-Fantasy-Leser feiern werden. »Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied...
Meine Meinung
Schon als die Palace-Reihe herauskam, wurde ich auf C.E. Bernard aufmerksam. Die Tetralogie habe ich dann (bis jetzt zumindest) nicht gelesen, aber dann sah ich, dass die Autorin eine weitere Reihe geschrieben hat. Über das Bloggerportal erhielt ich ein Exemplar "Das Lied der Nacht" und ich hatte auch direkt Lust darauf, es zu lesen. Der Klappentext und vor allem der Vergleich mit Tolkien ließen Episches vermuten. Und ich muss schon sagen, dieser Reihenauftakt hat Potential.
Wir befinden uns in Erebu, wo die Nächste still und finster sind und die Sterne nie scheinen. In einer dieser Nächte erscheinen Schatten, die innerhalb weniger Stunden ein gesamtes Dorf auslöschen. Im gesamten Land herrscht ab da noch größere Angst. Und als Weyd, Caer und ihre Freunde davon erfahren, suchen sie nach einem Weg, die Schatten zu bezwingen.
Die Welt, in die uns die Autorin entführt, ist unheimlich interessant. Diese finstere Nacht, die von einem Feuer und einem Lied wieder durchbrochen werden soll, die verschiedenen Sprachen von Menschen, Tieren und Elementen, die gesprochen werden und auch die Psyche der Menschen, um die es hier geht. Ich habe wirklich gerne davon gelesen. Wobei ich zugeben muss, dass mir noch vieles unklar ist. Die Karte vorne im Buch half mir leider nicht immer weiter, weil dort durchaus der ein oder andre Ort fehlt (oder bin ich blind?) und auch, wenn man immer wieder zu gegebener Zeit Stücke dieser Welt und ihrer Geschichte erkundet, gibt es noch ein paar Blank Spaces bei mir, die gefüllt werden möchten. Glücklicherweise geht es ja noch weiter – und dieser Umstand hat auch der Spannung im Buch nicht unbedingt Abbruch getan. C.E. Bernard hat die Spannung in ihrem Reihenauftakt wirklich hoch gehalten, zwischendurch kam es mir so vor, als würde nicht allzu viel passieren, aber wahrscheinlich kam es mir nur deshalb so vor, weil ich ein anderes Tempo bei Fantasy gewohnt bin. Hier vergehen in einem Buch gut und gerne Monate, wenn nicht Jahre. Aber in "Das Lied der Nacht" durchleben wir einen großen Teil der Geschichte innerhalb weniger Tage. Außerdem wurde es ja auch nicht langweilig.
Das lag auch eindeutig am Schreibstil der Autorin. Ich glaube, ich habe lange nicht mehr einen so besonderen Schreibstil für mich entdeckt. Sie vereint Gegensätze in sich, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Einerseits tendiert sie nämlich zu Ausschweifungen, wobei das Erzählte nicht öde wird. Wie sie mehrere Sichtweisen abhandelt, oft auch in einem einzigen Satz von Figur zu Figur springt, immer wieder eine Brücke baut,, war faszinierend. Wie sie einerseits sehr schonungslos schreibt, gleichzeitig aber auch sehr poetisch, war unfassbar schön zu lesen. Nicht zuletzt auch wegen des sehr bedachten Setzens der Sätze und Wörter auf dem Papier. Ohne dass ich es bemerkt hätte, hatte ich auf einmal ein sehr konkretes Bild der Charaktere vor mir. Von Weyd vor allem, der alles dafür tun würde, seine Freunde zu beschützen, und sich mit seiner Art sehr schnell in mein Herz geschlichen hat.
Ein spannender Reihenauftakt, der bei mir ein wenig das Gefühl hat aufkommen lassen, als hätte die Geschichte noch nicht richtig begonnen, obwohl doch schon so viel passierte. Und damit Lust auf mehr macht.
Mein Fazit
In letzter Zeit scheine ich wieder in Stimmung für High Fantasy zu sein. Der Auftakt zu C.E. Bernards neuer Saga, "Das Lied der Nacht" ist ziemlich episch und auf einigen Ebenen einzigartig, auch wenn ich mich manchmal etwas zu stark an "Der Herr der Ringe" erinnert fühlte und das World Building noch ausbaufähig ist. Aber die Geschichte hat eindeutig Potential. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sternen!
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