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Mein Filme-und Serienrückblick

Habe ich den letzten Monat damit verbracht, sehr viel "Brooklyn 99" anzuschauen? Yes. Hat es sich angefühlt, als hätte ich nur diese eine Serie gesehen? Yes, again! Dass ich gerade mitten im "Brooklyn 99"-Fieber bin, muss ich nicht mehr erwähnen, oder? Einen Film abseits davon habe ich aber trotzdem gesehen.

Brooklyn 99 Staffel 1 - 5

So, ich habe also 5 Staffeln einer Sitcom hintereinander durchgeschaut. Zuletzt habe ich das mit "How I met your mother" gemacht und da zogen sich die Staffeln irgendwann. Ein Phänomen, das mir bei "Brooklyn 99" nicht aufgefallen ist. Denn offenbar habe ich eine neue Lieblingsserie gefunden. 
Von der ersten Folge an haben Jake und Co. mich begeistert. Dauernd musste ich schmunzeln, oft auch lauthals loslachen und trotzdem fügen sich auch ernstere Momente super ein, ohne lächerlich zu wirken. Während dieser fünf Staffeln wurde mir kein Mal langweilig. Es kommt mir so surreal vor, das zu sagen, denn sonst haben Serien für mich immer einen Tiefpunkt und wenn er auch nur eine oder ein paar Folgen dauert. Schon lange habe ich mich nicht mehr durchgehend so unterhalten gefühlt.
Fangen wir damit an, wie sehr ich den Humor der Serie liebe. Dadurch, dass in "Brooklyn 99" so viele verschiedene Persönlichkeiten aufeinandertreffen und aufeinander reagieren, kommt es immer wieder zu komischen Ereignissen. Dabei fühlt es sich aber ganz, ganz selten übertrieben an. Wie ebenfalls schon erwähnt, mag ich auch, wie ernstere Themen behandelt werden. Allein durch Figuren wie Captain Holt finden Themen wie Rassismus und Homophobie Eingang in die Serie und das fühlt sich nicht gewollt an. Solche schwierigen Themen werden nicht besonders hervorgehoben, sondern koexistieren mit dem Rest der Handlung. Auch die Fälle, um die es geht, waren immer wieder spannend für mich. Dass es nicht immer nur um die Polizeiarbeit im Precinct geht, sondern vielmehr um die Menschen dort, machte es noch schöner. Und Folgen wie der jährliche Halloween Heist oder mit Doug Judy lockern das Ganze nochmal mehr auf. "Brooklyn 99" hat für mich außerdem eine der schönsten Lovestorys, die ich in Sitcoms gesehen habe. Achtung, Spoiler: Jake und Amy sind absolut toll zusammen! Ich bin ja großer Fan an dramenreichen Beziehungen in Filmen und Serien, aber wie die beiden als Paar sind, ist einfach wundervoll. Gut, sie durchlaufen das ein oder andere Drama, bevor sie überhaupt zueinanderfinden, doch danach sind sie ein unfassbar gutes Team. Sie führen eine so tolle, respektvolle Beziehung und es kam mir vor, als wären so viele Beziehungen in anderen Sitcoms viel zu übertrieben dargestellt und noch dazu mindestens ein wenig toxisch, nachdem ich das gesehen habe. 
Der Hauptgrund, weshalb ich die Serie so sehr liebe, sind aber die Charaktere. Nach nur wenigen Folgen habe ich ein sehr gutes Gefühl für jeden einzelnen entwickelt und sie alle in mein Herz geschlossen, sodass ich nun gar nicht sagen könnte, wer mein Liebling ist. Jake zum Beispiel ist der Typ Klassenclown, der quasi nichts ernst nimmt, aber dennoch großartige Polizeiarbeit leistet. An ihm mochte ich sehr, dass er nicht lediglich der spaßige Typ bleibt. Immer und immer wieder entdeckt man ernsthafte Seiten an ihm und ich hätte ihn zum Beispiel auch als den typischen beliebten, coolen Jungen in der Schule eingeschätzt, wo das doch gar nicht der Fall war. Bei Charles treten immer wieder Züge zutage, die cringy sind, doch genauso sehr merkt man, wie gutherzig und loyal er ist und viele seiner Aktionen waren absolut relatable. Bei Amy erging es mir ähnlich. Sie wirkt oft überambitioniert und wie eine Besserwisserin, doch gleichzeitig ist sie eine so toughe Polizistin und auch sie zeigt immer mal wieder eine andere Seite von sich. Wenn ich über Terry nachdenke, fallen mir erst einmal keine Worte ein, die ihn beschreiben würden, doch dann denke ich daran, was seine ikonischen Sätze sind, die er immer wieder fallen lässt – etwas, woran man meiner Meinung nach merkt, wie großartig diese Serie geschrieben wurde. Rosa wirkt immer so, als hätte sie den dicksten Panzer um sich von allen. Doch je weiter die Serie voranschreitet, umso mehr erfährt man über sie und sie ist einfach ein nicht wegzudenkender Part des 99. precinct. Selbst Hitchcock und Scully (die ich nicht anders als zusammen nennen kann) tragen so viel zur Handlung bei, sorgen immer wieder für Situationskomik und auch sie überraschen mich immer mal wieder. Und dann natürlich Captain Holt, der eine so unfassbar ikonische Figur ist, dass man es sich kaum vorstellen kann. Seine oft so emotionslose Art zieht sich durch und wirkt dabei nicht einmal aufgesetzt. Zu sehen, wie bei ihm dann doch auch mal Gefühle aufkommen (der Marshmallow!), war jedes Mal einfach genial. Natürlich verdanken die Charaktere ihren Schauspielern sehr viel, denn die haben ihre Rollen einfach nur perfektioniert. Perfekte Besetzungen gibt es ganz selten und hier wurde eine gesamte Serie (zumindest die Hauptfiguren) perfekt besetzt.
Nun gilt es für mich also, noch eine weitere Staffel auf Netflix anzuschauen. Ein kleiner Wermutstropfen, denn die ebenfalls schon erschienene siebte Staffel ist noch nicht auf Netflix verfügbar. Aber ich freue mich, wenn ich dann erst einmal durch bin – und jederzeit einen Rewatch "Brooklyn 99" starten kann.

Brave Mädchen tun das nicht

Und das ist er also, das einzig andere, was ich im letzten Monat sonst noch angeschaut habe. "Brave Mädchen tun das nicht" hörte sich nach typischer Romcom an, die ganz interessant hätte werden können. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang fast positiv überrascht wurde, denn die Geschichte hatte das Potential, sich abzuheben. Die Protagonistin Lucy war zwar in vielerlei Hinsicht die typische "Heldin" einer Romcom, hatte aber dennoch das Potential, mal etwas anders zu sein, nämlich hatte ich anfangs die Vermutung, sie könne asexuell sein. Das wäre schon wirklich cool gewesen, findet Asexualität doch nicht wirklich oft Eingang in Mainstream-Filme. Da läuft sehr vieles nach dem immer gleichen Schema ab. Wahrscheinlich kann man es schon als Fortschritt bezeichnen, dass Lucy im Film noch nie einen Porno gesehen hat und mit ihr ein sehr verklemmter Mensch Protagonistin eines Films war. Doch ihr könnt es euch denken: Asexuell war sie dann eben doch nicht. Und an der Stelle wurde es meiner Meinung nach kritisch. Denn hier suggerierte "Brave Mädchen tun das nicht" ganz stark, dass man nur den richtigen Partner zu finden braucht, damit alles perfekt ist. Der mitschwingende, bitte Unterton: Wenn nicht, bist du seltsam. Und das mochte ich nicht. So schade, denn hier hatte ich echt das Gefühl, dass eine große Möglichkeit verschenkt wurde und so war ich nur umso enttäuschter vom Endergebnis.

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