Autor: Peter Bognanni
Verlag: Carl Hanser Verlag
Seiten: 269
Erscheinungsdatum: 29. Januar 2018
weitere Bücher des Autors:
The House of Tomorrow, Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
Klappentext
Tess und Jonah waren die letzten sieben Monate zusammen, haben alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben, sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Niemals hätte Tess damit gerechnet, dass Jonah so plötzlich aus dem Leben gerissen werden könnte. Doch sie sendet weiter Nachrichten an Jonah, es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich eine Antwort...
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Hach, sieht es nicht einfach wunderbar aus? Ich finde schon. Und das, obwohl – oder gerade weil? – eigentlich sehr wenig auf dem Cover zu sehen ist. Eigentlich nur der Titel, der Name des Autors und der Verlag. Also seeehr wenig.
Doch was sich unspektakulär anhört, ist so viel mehr! Der Hintergrund des Buches ist schwarz und die Schrift fett darauf abgedruckt. Und in den Buchstaben sieht man eine Art blauen Nachthimmel. Das allein wäre schon echt hübsch, aber dazu kommt, dass die Buchstaben dann auch noch schimmern und dadurch einfach wunderschön aussehen. Die Gestaltung ist also meiner Meinung nach einfach nur top!
Doch was sich unspektakulär anhört, ist so viel mehr! Der Hintergrund des Buches ist schwarz und die Schrift fett darauf abgedruckt. Und in den Buchstaben sieht man eine Art blauen Nachthimmel. Das allein wäre schon echt hübsch, aber dazu kommt, dass die Buchstaben dann auch noch schimmern und dadurch einfach wunderschön aussehen. Die Gestaltung ist also meiner Meinung nach einfach nur top!
Zum Buch
Joa. Was den Inhalt des Buches angeht, kann ich da nicht ganz so euphorisch sein. Leider. Wobei sich die Idee doch sehr vielversprechend anhörte. Ein Mädchen, das um ihren Freund trauert, nachdem der sich umgebracht hat. Das Seltsame dabei: Tess und Jonah haben sich nur ein einziges Mal gesehen und führten die Beziehung danach ausschließlich über das Internet weiter, schrieben sich lange E-Mails und chatteten und so weiter. Sehr ungewöhnlich also. Genauso ungewöhnlich, wie dass Tess nach Jonahs Tod weiterhin mit ihm schreibt beziehungsweise sie ihm schreibt, weil das ihre Art der Verarbeitung ist. Oder dass Tess mir nichts, dir nichts die Schule abbricht und wieder zu ihrem Dad zieht und beschließt, ihm bei seinem verrückten Job als Bestatter auszuhelfen.
Die Geschichte lebt so ziemlich von solchen seltsamen Begebenheiten und komischen Momenten. Was dazu führt, dass man auch ein paarmal ein wenig überrascht wird. Aber leider auch irgendwann einfach zu seltsam ist, unglaubwürdig wird, fast schon auf die Nerven fällt. So an sich war die Geschichte trotzdem noch ganz nett. Besonders die Thematiken – Liebe über Internet, Suizid, wie geht man mit dem Tod einer geliebten Person um – haben mir gefallen. Aber dass Tess eigentlich nur von einer merkwürdigen Situation in die nächste fällt, war mir einfach zu übertrieben.
Der Schreibstil war okay, würde ich sagen. Ich habe vorher noch nichts von Peter Bognanni gelesen – und ehrlich gesagt hat das Buch jetzt auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich auf eine Neuerscheinung von ihm warten werde. Der Jugendroman ließ sich schön lesen, etwas, das man fast schon von Jugendbüchern erwartet, aber ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Doch was mir negativ aufgefallen ist, war, wie bemüht der Autor war, einen jugendlichen Ton zu treffen. Weniger wäre in dem Fall wieder mehr gewesen. Tess denkt schon sehr radikal und ich weiß eben nicht, ob das an ihrem doch etwas außergewöhnlicherem Charakter liegt oder der Tatsache, dass Bognanni Jugendliche falsch imitiert. Wobei, wer bin ich, dass ich US-amerikanische Teenager beurteilen möchte? Na ja, für mich hörte sich das einfach nicht authentisch an. Noch weniger, wenn diese meiner Meinung nach so seltsam denkende Jugendliche andererseits dann wieder hochgestochene Monologe schreibt und spricht. Das passte nicht zusammen.
Wo wir schon bei Tess sind: eine solche Protagonistin ist schon interessant gewählt. Wobei interessant oft mein Wort für etwas ist, das mir auf den ersten Blick eher negativ auffällt und bei dem ich nochmal über meine Meinung darüber nachdenken muss. So ist das hier auch, aber ich denke, ich tendiere tatsächlich zum Negativen.
Wir erfahren die Geschichte ja aus Tess' Sicht. Sie macht viel durch, hat sie doch vor Kurzem erst ihren Freund verloren. Ein harter Schlag, auch wenn das vielleict nicht so ganz nachvollziehbar scheinen könnte, haben die beiden sich doch erst einmal getroffen. Na ja, wie auch immer, Tess macht viel durch, steckt mitten im Trauerprozess. Was dazu führen sollte, dass auch ich als Leser einiges an Emotionen spüre, die mir durch das Buch vermittelt werden. Hier eher Fehlanzeige. Irgendwie hat der Autor es nicht geschafft, Tess' Trauer auf mich zu übertragen. Vielleicht lag das auch daran, dass sie so ein ungreifbarer Charakter war für mich. Ich kann nicht genau sagen, wie ihre Persönlichkeit war. Zwar wird im Buch dauernd erwähnt, dass sie schon immer etwas seltsam war, eher eine Außenseiterrolle einnahm und vor allem an der neuen Schule, einem Internat, kaum Freunde hatte, Doch wirklich gemerkt habe ich davon nichts. Gut, Tess trifft manchmal komische Entscheidungen, zum Beispiel ihrem Dad als Bestatterin zur Seite zu stehen, aber ihre Gedankengänge wirkten auf mich vollkommen normal, nicht außergewöhnlich. Und vielleicht war es genau dieser Gegensatz, der erstens dazu geführt hat, dass Tess für mich ein blasser Charakter geblieben ist, und sie mir zweitens auch nicht besonders sympathisch wurde. Es war auch nicht so, als hätte ich sie nicht leiden können, aber Tess war mir so ziemlich egal. Wahrscheinlich ein Grund dafür, weshalb ich nicht mit ihr mitgelitten habe.
Die anderen Figuren waren leider nicht viel besser. Ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber bei ihnen ging es mir ähnlich wie bei Tess. Es waren Charaktere die mir oft zu gewollt außergewöhnlich und merkwürdig handelten und doch charakterlos waren.
Die Geschichte lebt so ziemlich von solchen seltsamen Begebenheiten und komischen Momenten. Was dazu führt, dass man auch ein paarmal ein wenig überrascht wird. Aber leider auch irgendwann einfach zu seltsam ist, unglaubwürdig wird, fast schon auf die Nerven fällt. So an sich war die Geschichte trotzdem noch ganz nett. Besonders die Thematiken – Liebe über Internet, Suizid, wie geht man mit dem Tod einer geliebten Person um – haben mir gefallen. Aber dass Tess eigentlich nur von einer merkwürdigen Situation in die nächste fällt, war mir einfach zu übertrieben.
Der Schreibstil war okay, würde ich sagen. Ich habe vorher noch nichts von Peter Bognanni gelesen – und ehrlich gesagt hat das Buch jetzt auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich auf eine Neuerscheinung von ihm warten werde. Der Jugendroman ließ sich schön lesen, etwas, das man fast schon von Jugendbüchern erwartet, aber ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Doch was mir negativ aufgefallen ist, war, wie bemüht der Autor war, einen jugendlichen Ton zu treffen. Weniger wäre in dem Fall wieder mehr gewesen. Tess denkt schon sehr radikal und ich weiß eben nicht, ob das an ihrem doch etwas außergewöhnlicherem Charakter liegt oder der Tatsache, dass Bognanni Jugendliche falsch imitiert. Wobei, wer bin ich, dass ich US-amerikanische Teenager beurteilen möchte? Na ja, für mich hörte sich das einfach nicht authentisch an. Noch weniger, wenn diese meiner Meinung nach so seltsam denkende Jugendliche andererseits dann wieder hochgestochene Monologe schreibt und spricht. Das passte nicht zusammen.
Wo wir schon bei Tess sind: eine solche Protagonistin ist schon interessant gewählt. Wobei interessant oft mein Wort für etwas ist, das mir auf den ersten Blick eher negativ auffällt und bei dem ich nochmal über meine Meinung darüber nachdenken muss. So ist das hier auch, aber ich denke, ich tendiere tatsächlich zum Negativen.
Wir erfahren die Geschichte ja aus Tess' Sicht. Sie macht viel durch, hat sie doch vor Kurzem erst ihren Freund verloren. Ein harter Schlag, auch wenn das vielleict nicht so ganz nachvollziehbar scheinen könnte, haben die beiden sich doch erst einmal getroffen. Na ja, wie auch immer, Tess macht viel durch, steckt mitten im Trauerprozess. Was dazu führen sollte, dass auch ich als Leser einiges an Emotionen spüre, die mir durch das Buch vermittelt werden. Hier eher Fehlanzeige. Irgendwie hat der Autor es nicht geschafft, Tess' Trauer auf mich zu übertragen. Vielleicht lag das auch daran, dass sie so ein ungreifbarer Charakter war für mich. Ich kann nicht genau sagen, wie ihre Persönlichkeit war. Zwar wird im Buch dauernd erwähnt, dass sie schon immer etwas seltsam war, eher eine Außenseiterrolle einnahm und vor allem an der neuen Schule, einem Internat, kaum Freunde hatte, Doch wirklich gemerkt habe ich davon nichts. Gut, Tess trifft manchmal komische Entscheidungen, zum Beispiel ihrem Dad als Bestatterin zur Seite zu stehen, aber ihre Gedankengänge wirkten auf mich vollkommen normal, nicht außergewöhnlich. Und vielleicht war es genau dieser Gegensatz, der erstens dazu geführt hat, dass Tess für mich ein blasser Charakter geblieben ist, und sie mir zweitens auch nicht besonders sympathisch wurde. Es war auch nicht so, als hätte ich sie nicht leiden können, aber Tess war mir so ziemlich egal. Wahrscheinlich ein Grund dafür, weshalb ich nicht mit ihr mitgelitten habe.
Die anderen Figuren waren leider nicht viel besser. Ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber bei ihnen ging es mir ähnlich wie bei Tess. Es waren Charaktere die mir oft zu gewollt außergewöhnlich und merkwürdig handelten und doch charakterlos waren.
Mein Fazit
Es ist wirklich schade, wenn ich daran denke, wie gut und vielversprechend sich die Idee anhörte, und wie enttäuschend der Jugendroman dann im Endeffekt war. Ganz im Allgemeinen ließ er sich schön lesen und behandelte spannende Thematiken, aber mir fehlte es zu sehr an Gefühl, war zu gewollt komisch und auf Außergewöhnlich gepeilt und die Charaktere blieben für mich einfach zu blass. Da ich mir mehr erwartet hatte, bekommt das Buch von mir nur 2,5 von 5 Sternen.
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