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Young Elites – Die Herrschaft der Weißen Wölfin

Autor: Marie Lu
Verlag: Loewe
Seiten: 347
Erscheinungsdatum: 15. Januar 2018
weitere Bücher des Autors: 
Legend (Fallender Himmel, Schwelender Sturm, Berstende Sterne, Das Prequel), Young Elites (Die Gemeinschaft der DolcheDas Bündnis der Rosen, Die Herrschaft der Weißen Wölfin), Spirit Animals – Der Zauber befreit









Klappentext


Adelina ist endlich an ihrem Ziel angelangt: Sie sitzt auf dem Thron von Kenettra. Ihre Herrschaft als Weiße Wölfin ist grausam. Erbarmungslos rächt sie sich an ihren Widersachern. Als jedoch eine Gefahr auftaucht, die das Leben aller Begabten bedroht, ist Adelina gezwungen, mit ihren feinden zusammenzuarbeiten. Mit der verhassten Gemeinschaft der Dolche macht sie sich auf eine Reise, um sich selbst, ihre Schwester und ihr Königreich zu retten. Doch die widerwillig geschlossene Allianz und Adelinas stetig zunehmende innere Dunkelheit scheinen die Mission zum Scheitern zu bringen...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Der finale Band der "Young Elites"-Reihe passt optisch ja sehr schön dazu: Wieder ist auf dem Cover das Gesicht eines Mädchens mit weißen Haaren zu sehen, wieder sieht man lediglich nur ein Auge, ein Großteil des Gesichts wird von den wehenden Haaren verdeckt. Diesmal ist der Hintergrund hellblau, was ich interessant finde, weil das Buch so am hellsten aussieht, obwohl die Handlung doch so düster ist, andererseits aber zu einem gewissen Teil der Geschichte ziemlich gut passt. Ich mag an dem Cover auch sehr die Schrift beziehungsweise dass im Untertitel ein Buchstabe passend gestaltet ist. Hier ist es das "Ö", in dem die Silhouette eines Wolfes zu sehen ist. Das ist zwar nicht ganz so elegant gemacht wie bei den beiden Vorgängern, aber als Idee finde ich es schon gemacht.

Zum Buch
Ich muss ja zugeben, ich war ein wenig skeptisch, was den Abschluss der aktuellen Trilogie von Marie Lu angeht, und das sogar gleich auf zweifache Weise. Erstens wegen der Legend-Reihe, die ich vorher von der Autorin gelesen hatte. Ich mochte die Bücher echt gerne, besonders Teil 1, aber das Finale hat mir aus irgendeinem Grund gar nicht gefallen und mit dem Abschluss einer Reihe bin ich doch ziemlich picky. Der zweite Grund lag in dem Vorgänger, "Young Elites – Das Bündnis der Rosen". Den fand ich zwar auch noch gut, aber er konnte mich schon nicht mehr so fesseln wie Teil 1. Auch das Ende hat bei mir nicht so die Spannung für den letzten Band geschürt, war mir nicht sicher, was jetzt noch kommen sollte. Ich dachte, "Die Herrschaft der Weißen Wölfin" würde noch ein wenig "schlechter" sein, mich also noch ein bisschen weniger fesseln können.
Tja, manchmal irre ich mich eben.
Der letzte Teil der "Young Elites"-Saga ist einfach episch. Die Spannung bricht kaum ab. Manchmal habe ich im Zug gelesen, hatte also etwa nur eine halbe Stunde Zeit, und es war echt schlimm zu wissen, dass die Fahrt und damit auch meine Lesezeit bald zu Ende ist. Allerdings war es sehr gut, dass ich das Ende nicht in der Öffentlichkeit gelesen habe, aber dazu gleich noch mehr.
Der Klappentext beschreibt ja schon ganz gut die Handlung des Jugendromans. Es geht um Adelinas Herrschaft über Kenettra, über ihren Zwist mit der Gemeinschaft der Dolche beziehungsweise den anderen Ländern, die sie erobern möchte. Aber es geht auch um das, was allen Begabten droht, wie man seit dem Ende von "Das Bündnis der Rosen" weiß: ein früher Tod, weil die eigenen Fähigkeiten sich gegen sie richten werden. Etwas, das sich in Sergios immerwährendem Durst, Enzos Verbrennungen und auch den Stimmen in Adelinas Kopf sieht. Die Konsequenzen daraus sind aber sogar noch weitreichender, wie man im Laufe de Geschichte erfährt...
Na, jedenfalls versprechen diese verschiedenen Plots ja schon jede Menge Spannung, aber wie Marie Lu sie aufbaut ist einfach nur toll. Nur als Beispiel eine Schlachtszene im Mittelteil des Buches, bei der mir quasi die Luft wegblieb, weil ich wusste, jetzt treffen die und die Charaktere aufeinander und das und das könnte passieren.
Dass ich so gefesselt war von der Handlung, liegt aber auf jeden Fall auch am Schreibstil der Autorin. Hier hat sie sich einfach selbst übertroffen, denn ich habe richtig mitgefiebert. Dabei könnte ich gar nicht genau sagen, was sie hier anders gemacht hat als in den beiden Vorgängern, denn die altertümliche Schreibweise, die wechselnden Perspektiven, das ist gleich. Ich denke, es war das in Kombination mit der Handlung, was mich so gepackt hat.
Hach, und die Charaktere. Ich glaube, ich habe schon in meiner Rezension zu "Das Bündnis der Rosen" über die Charaktere geschwärmt, aber ich könnte das hier noch weiter fortsetzen. Ich bin so ein Fan geworden von den verschiedenen Figuren dieser Welt! Und das kleine Extra der Götter, die hier eine doch ziemlich wichtige Rolle spielen, fand ich auch sehr interessant. Am besten gefallen hat mir jedoch Adelina. Ihre Entwicklung hin zur dunklen Seite fand ich ja schon in den Vorgängerteilen toll geschildert, aber ihre Skrupellosigkeit hier geschildert zu bekommen, war schon sehr cool. Sie als Protagonistin war unfassbar interessant! Marie Lu hat aber auch nachvollziehbar beschrieben, wie es dazu kommt, dass sie wieder mit den Dolchen zusammenarbeitet, wie sie wieder Licht in ihr Leben lässt. Das kam nicht zu plötzlich, zu willkürlich. Stattdessen hat Marie Lu ihre Protagonistin hier eine sehr schöne Entwicklung durchlaufen lassen.
So, und jetzt zum Ende, zum großen Finale. Woah. Ich war richtiggehend sprachlos. Wie die Autorin alle Stränge verarbeitet und zu einem gelungenen Ende geführt hat, ist echt beeindruckend. Am beeindruckendsten waren meiner Meinung nach aber wirklich die letzten zwanzig, dreißig Seiten. Der spektakuläre Abschluss. Die Entscheidungen, die Marie Lu für ihre Charaktere trifft...wow! Ich habe quasi nonstop weinen müssen. Ich lag in meinem Bett, konnte nicht aufstehen und irgendetwas anderes machen, ehe ich nicht das Buch zu Ende gelesen hatte und mir sind immer weiter die Tränen gekommen. Das Ende vereint einfach so viel. Ich will jetzt nicht spoilern, aber solche Enden mag ich, wenn nicht alles gut ausgeht, wenn nicht jeder glücklich wird. Respekt, Marie Lu, ich bin begeistert!

Mein Fazit


Tja, ich konnte jetzt gar nichts Schlechtes zum letzten Band der "Young Elites"-Saga finden. Ich bin wirklich restlos überzeugt von diesem Jugendroman, der so voller Spannung, Liebe, Finsternis, Glück, Schockmomenten, Ideen, Traurigkeit ist. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen, aber ich sollte wahrscheinlich endlich mal mit meiner Schwärmerei aufhören. Ich denke, es wird jetzt niemanden überraschen, dass ich dem Buch 5 von 5 Sternen gebe. Wann kommt dann das nächste Buch von Marie Lu?
Für die LovelyBooks Themenchallenge konnte ich außerdem noch die Aufgabe bewältigen, ein Buch zu lesen, bei dem die Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens des Autors im Alphabet aufeinander folgen, was bei Marie Lu der Fall ist. (anders herum ist nämlich auch erlaubt)

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