Da ich mir in Magical Readathon 2020 einer entsprechenden Challenge angenommen habe (ein Buch mit weniger als 150 Seiten lesen) und ich die Thematik wirklich interessant und wichtig finde, habe ich beschlossen, mir dieses Essay von George Orwell zu Gemüte zu führen.
Ganz grob behandelt der Autor das Thema Nationalismus – wie auch der Titel schon verrät. Orwell schreibt darüber, was er unter Nationalismus versteht, welche Eigenschaften er besitzt und welche Arten man differenzieren kann. Alles unterlegt mit Beispielen. Man könnte wegen des Zeitpunkts, zu dem er das Essay verfasst hat (1945), annehmen, er würde sich stark auf den deutschen Nationalsozialismus beziehen, aber dem ist gar nicht mal so. Stattdessen dreht sich viel um den Kommunismus, aber auch nicht ausschließlich, was eine willkommene Abwechslung ist.
Überhaupt mochte ich die Annäherung hier an das Thema. Orwell gelingt es, den Nationalismus gut verständlich zu erklären und auch wenn ich das Thema natürlich schon kenne und ich einiges darüber weiß (danke Geschichtsunterricht und Deutsch und welche anderen Fächer sich noch damit beschäftigten), las ich hier auch neue Punkte und lernte mehr über verschiedene Arten des Nationalismus. Dass George Orwell dabei versucht, nicht alles schwarz und weiß zu zeichnen, hat mir gefallen. Zwar schreibt er, dass er in der Kürze nicht die ganze Bandbreite des Nationalismus erfassen kann, aber er hat es eben trotzdem geschafft, nicht zu wertend mit dem Thema umzugehen. Zum Beispiel schreibt er am Ende, dass Nationalismus auch nur in bestimmten Gemütslagen, wenn ein Nerv getroffen wird, in einem Menschen auftreten kann. Etwas, das mich zum Nachdenken angeregt hat, ob ich wohl auch nationalistische Züge in mir trage und welche das sind.
Alles in allem war dieses Essay für mich also wirklich spannend! Orwell hat es geschafft, ein zeitloses Werk zu schreiben, denn auch wenn es damals 1945 war, ist das Thema so aktuell wie nie. Und wird wohl auch immer aktuell sein.
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