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Schon als ich jünger war, hat meine Mutter mit mir "Anne of Green Gables" angeschaut. Die Geschichte rund um das Waisenmädchen Anne, die von den Geschwistern Marilla und Matthew Cuthbert aufgenommen wird und mit ihrer ganz eigenen Art zwar aneckt, aber dennoch auch gute Freunde findet, hat mir schon immer gefallen. Und so war mir auch klar, dass ich die Netflix-Serie "Anne with an E" anschauen müsste.
Schon allein die Optik ist eine ganz andere als die der Fernsehserie, die ich kenne. Aber das war ja zu erwarten, schließlich liegen mehr als 30 Jahre zwischen den beiden Produktionen. Doch auch die Geschichte ist ein wenig anders. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich die Bücer von Lucy Montgomery nicht gelesen habe, deswegen kann ich Bücher und Serie nicht miteinander vergleichen, aber dafür die beiden Serien.
Die Story an sich bleibt gleich: Die Geschwister Marilla und Matthew möchten einen Jungen adoptieren, der ihnen auf ihrer Farm im kleinen kanadischen Örtchen Avonlea aushilft. Doch statt eines Jungen wird ihnen Anne vermittelt. Nachdem zunächst noch unklar ist, ob die Cuthberts die Waise behalten, schleicht sich das Mädchen in das Herz der beiden un darf schließlich auf der Farm Green Gables bleiben.
Ich muss sagen, dass mir "Anne with an E" anfangs sehr gestreckt vorkam. Die Serie von 1985 ist viel kürzer und auch, wenn die erste Staffel der Netflixserie nur sieben Folgen umfasst, merkt man doch, dass man hier viel mehr Zeit hatte, auf einzelne Ereignisse einzugehen. Von daher kamen nicht nur ein paar mir neue Ereignisse hinzu, altbekannte wurden teils auch ziemlich in die Länge gezogen und das ist mir besonders in den ersten paar Folgen der Stafel aufgefallen, die mir fast ein wenig langweilig waren. In den späteren Folgen legt sich das aber auf jeden Fall!
Sehr gefallen hat mir, wie auch auf Annes Vergangenheit näher eingegangen wird. So gibt es immer wieder einmal Flashbacks aus ihrer Zeit im Waisenhaus, die deutliche Spuren bei ihr hinterlassen hat. Und auch von anderen Charakteren erfährt man viel mehr Hintergründe, als es in der Miniserie von 1985 der Fall war.
Außerdem ist der gesamte Look auf alle Fälle ein anderer. Ein großer Fokus liegt auf den Landschaften oder auch Details in der Natur, was wirklich schön anzusehen ist. Durch die oft grausamen Flashbacks von Anne bekommt die Serie aber auch einen düsteren Look, selbst wenn viele Szenen sehr verspielt sind. So ist die Serie, die sich doch rund um das Erwachsenwerden dreht, auch etwas für Ältere. Mir hat das Schauen auf alle Fälle Spaß gemacht, vielleicht auch, weil ich eine Serie, die ich gerne mag, noch einmal neu aufgesetzt verfolgen kann.
Was mir bei dieser neuen Version außerdem auf jeden Fall sehr gefällt, sind die Schauspieler. Nichts gegen die von 1985, aber sie sind keine Kinder mehr. Hier hat man einen unglaublich talentierten jungen Cast gefunden, rund um Amybeth McNulty, Lucas Jade Zumann und Dalila Bela. Und die Charaktere sind sowieso liebenswert. Anne ist zwar ein ziemlich schwieriger Fall, weil sie manchmal schon fast nervtötend dramatisch ist, aber man merkt ihr ihr gutes Herz immer wieder an, weshalb ich sie nur mögen konnte. Am liebsten waren mir aber Matthew, der so zurückgezogen ist und doch von Anne aus seinem Panzer gelockt werde kann, und Gilbert, der einfach Gilbert ist 😏
Alles in allem ist "Anne with an E" auf jeden Fall empfehlenswert! Besonders diejenigen, die die Geschichte schon aus den Büchern oder einer anderen Verfilmung kennen, werden sicherlich ihren Spaß daran haben, auch wenn man der Serie meiner Meinung nach ein wenig Zeit geben muss. Aber es lohnt sich. Auf jeden Fall!
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