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Mein Leben nebenan

Autor: Huntley Fitzpatrick
Verlag: cbt
Seiten: 508
Erscheinungsdatum: 9. Juli 2018
weitere Bücher des Autors: 
Mein Sommer nebenan, Es duftet nach Sommer, Mein Leben nebenan












Klappentext


Ein Mädchen. Ein Junge. Die Liebe.

Alice Garretts Leben besteht aus To-do-Listen und der Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister. Nichts passt weniger in ihr Leben als der Loser-Freund ihres Bruders, Tim. Ein Schulabbrecher mit jeder Menge Problemen – ausgerechnet der zieht nun über der Garage der Garretts ein. Tims Planlosigkeit geht Alice voll auf die Nerven – und gleichzeitig fühlt sie sich magisch zu ihm hingezogen ...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Rein äußerlich ist das Buch eindeutig im Mittelfeld. Das Cover ist ganz okay mit dem Pärchen, das sich im Auto küsst und den paar Blättern, aber nichts, von dem ich jetzt so richtig geflasht bin. Dass es sehr glatt ist, ohne Hervorhebungen oder sonstigen Besonderheiten in der Haptik, finde ich etwas schade, ich mag diese glatte Oberfläche ehrlich gesagt nicht so gerne. Aber wie schon gesagt, es ist okay und passt ganz gut zur Geschichte, deswegen will ich gar nicht meckern ☺

Zum Buch
Trotz des eher mittelmäßigen Covers hatte das Buch etwas an sich, dass ich es mir über das Bloggerportal näher angesehen und beschlossen habe "Das würde ich gerne lesen". Und da ich mir dachte, dass die Geschichte sicherlich gut in den Sommer passt, habe ich das Buch fast direkt, nachdem es mir zugeschickt wurde, angefangen zu lesen.
Und was soll ich sagen, "Mein Leben nebenan" eignet sich tatsächlich sehr gut als Sommerlektüre. Wobei ich nicht finde, dass der Klappentext besonders gut das Buch zusammenfasst, so hört sich die Geschichte nämlich sehr 0815 an. Was sie nur zu Teilen ist. Das Klischee des super ordnungsliebenden Mädchens wird aber gar nicht unbedingt bedient, so wie es sich durch den Klappentext anhört. Gut, Alice denkt beziehungsweise sagt vielleicht ein oder zwei Mal, dass To-Do-Listen ganz praktisch sind, aber sie ist kein Ordnungsfreak, wie es den Anschein hat. Und auch diese "magische Anziehung" zwischen ihr und Tim wird nicht so kitschig beschrieben wie in allen möglichen anderen Jugendromanen.
Überhaupt finde ich, dass die Geschichte ein bisschen unkonventioneller daherkommt, nicht den üblichen Ablauf hat und auch mal mit der ein oder anderen Wendung überraschen kann. Das mochte ich, genau wie das Ende, das schon auch einen leicht bitteren Beigeschmack hat, weil das Buch nicht hundertprozentig gut ausgeht. Ich würde nicht behaupten, dass mich "Mein Leben nebenan" total überzeugt hat, dafür ist die Geschichte ein wenig zu sehr vor sich hingedröppelt und hat in mir nicht unbedingt den Drang geweckt, weiterzulesen, aber andererseits war es genau das Richtige, um sich berieseln zu lassen.
Interessant finde ich ja, dass der Jugendroman quasi die Fortsetzung zu "Mein Sommer nebenan" von der Autorin ist. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber als ich dann mal die anderen Bücher von Huntley Fitzpatrick gegoogelt habe, habe ich eben das Buch gefunden und bemerkt, dass diese Geschichte von Samantha und Jase handelt, zwei Charaktere, die auch in "Mein Leben nebenan" nicht gerade unwichtig sind. So hatte ich vielleicht nicht alle Informationen, die ich hätte haben können und habe vielleicht auch nicht alles zu hundert Prozent und ganz und gar verstanden, weil manche Ereignisse aus dem einen Buch Auswirkungen auf das andere hatten, aber es gab nie einen Moment, in dem ich ratlos gewesen wäre. Also würde ich sagen, dass man die beiden Bücher auf jeden Fall unabhängig voneinander lesen kann.
Was den Schreibstil angeht, so finde ich den ganz okay. Er passt ganz gut zum Rest des Buches: nicht außergewöhnlich, sondern eher das, was man kennt, aber trotzdem ganz nett. Fitzpatrick schreibt so, dass man die Seiten ganz gut durchlesen kann. Auch das kommt dem Sich-berieseln-lassen zugute. Stark aufgefallen ist mir aber auf jeden Fall die Jugendfreundlichkeit. Vielleicht habe ich in letzter Zeit zu viel New Adult gelesen, aber hier bemerkt man schon, dass die Zielgruppe des Buches eher jünger ist (Amazon sagt sogar ab 12!). Dabei dachte ich mir, dass die Geschichte auch gerne (mit etwas anderer Formulierung) für eine ältere Zielgruppe hätte sein können, die Thematik hätte schon auch gepasst.
Doch auch der Schreibstil hat etwas eher ungewöhnliches an sich: nämlich wird die Geschichte aus der Sicht von Alice und Tim erzählt. Das findet man bei Jugendromanen eher selten, jedenfalls kommt es mir so vor. Aber ich fand das schon ganz schlau gemacht, denn in beider Leben passiert so viel! Und ich mochte es irgendwie, dass die Sichtweisen eine eigene Schriftart hatten. Was mich anfangs noch etwas irritiert hat, aber dann ganz praktisch war, weil man dadurch sofort unterscheiden konnte, wer gerade "spricht".
Auch die Charaktere aus "Mein Leben nebenan" sind meiner Meinung nach eher mittelmäßig. Was ich mochte, war, dass die Protagonisten Alice und Tim nicht diesen ganzen Klischees entsprechen, wie es meist der Fall ist und wie es auch der Klappentext andeutet. Und auch die Entwicklungen, die die beiden durchmachen, fand ich sehr schön, man hat richtig gemerkt, wie sie sich veränderten. Aber irgendwie bin ich trotzdem mit beiden nicht so recht warm geworden. Was wirklich schade ist und ich auch gar nicht richtig begründen kann.
Die Nebencharaktere hingegen waren mir ganz einfach zu blass. Ich kann mir gut vorstellen, dass das anders gewesen wäre, hätte ich schon "Mein Sommer nebenan" gelesen und da die große Garret-Familie kennengelernt, aber das habe ich nicht und so waren sie diese Großfamilie, deren Namen ich vielleicht gerade noch aufzählen kann plus einen Fakt zu jedem von ihnen, aber das war es dann auch schon. Ähnlich geht es mir mit Tims Familie, mit Samantha, mit Hester, Dom, Jake und wen es sonst noch alles gibt. Irgendwie hat sich keiner von ihnen in mein Herz schleichen können, mich überzeugen können...
Ich kann mir gut vorstellen, dass Huntley Fitzpatrick noch mehr Bücher schreiben wird, die in der Art sind, mit ihren vorherigen Büchern zusammenhängen. Eine eigene Geschichte zu Nan zum Beispiel würde sehr gut in das Konzept passen. Ob ich das lesen würde, ist allerdings fraglich, dafür gibt es noch viel zu viele andere Bücher, die auf meinem SuB liegen oder meiner Wunschliste stehen.

Mein Fazit


Mittelmäßige Bücher zu bewerten finde ich immer am schwersten. Ich finde sie nicht schlecht, aber auch nicht überragend, sie sind einfach ganz nett zu lesen. Und so ist es auch mit "Mein Leben nebenan" – wobei ich sagen muss, dass mich der Verlauf der Geschichte schon ein klein wenig überrascht hat, weil er mal ein wenig anders war. Ansonsten...joa, wie schon gesagt, eher mittelmäßig, weswegen der Jugendroman von mir 3,5 von 5 Sterne bekommt. Alle, die gerne mal Jugendromane dieses Schemas lesen, werden sicherlich Gefallen an der Geschichte finden und zum Einfach-mal-weglesen im Sommer eignet sich das Buch sowieso.
Mit dem Jugendroman habe ich außerdem endlich mal wieder was für eine meiner Challenges getan. Nämlich konnte ich von der Jahreszeiten Challenge die Aufgabe erledigen, ein Buch zu lesen, das am Meer spielt. Das Meer spielt in "Mein leben nebenan" zwar keine allzu große Rolle, aber zumindest wird es ein paarmal erwähnt und das ein oder andere Mal sind sie auch dort.

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