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Die erste Staffel "Anne with an E" endete ja doch ein wenig fies, mit einem kleinen Cliffhanger, nach dem ich gespannt war, wie es wohl weitergehen würde. Green Gables, dessen Schicksal auf der Kippe steht, Gilbert, der nach dem Tod seines Vaters erst einmal weggeht und zwei eher zwielichtige Männer, die Marilla, Matthew und Anne bei sich aufnehmen, das sind schonmal keine so schlechten Voraussetzungen für eine Staffel. Und so fing es auch direkt interessant an. Wobei ich sagen muss, dass die ersten der in dieser Staffel zehn Episoden noch etwas schleppender vorangingen, mir nicht ganz so gut gefallen haben. Aber es war trotzdem sehr interessant, vor allem, da es hier um Ereignisse ging, die ich aus der alten Verfilmung nicht kannte.
Auch im Rest der Staffel gab es einiges, was so nicht in der vorherigen Verfilmung der Anne-Bücher vorkam. Ich weiß nicht, ob die Bücher die Ereignisse beinhalteten, weil ich die nicht gelesen habe, aber auf jeden Fall brachten manche von ihnen einige interessante Themen mit in diese neue Staffel. Am besten hat mir gefallen, dass die Reaktionen auf Personen, die vielleicht nicht in das damalige Weltbild gepasst haben, behandelt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Bash, aber ich will jetzt auch nicht zu viel verraten 😏
Wie auch in der ersten Staffel schon hat mir hier der schon ziemlich finstere Look gefallen. Es ist nicht so, dass immer alles so fröhlich gezeigt wird, wie es vielleicht manchmal den Anschein hat, oft genug passiert Schlimmes. Und besonders die Rückblenden haben diesen düsteren Touch an sich. Noch etwas, das ich mochte. Denn man erfährt so viel über alle möglichen Charaktere in der Serie. Nicht nur erfährt man wieder einmal mehr über Annes Leben im Waisenhaus, bevor sie nach Avonlea zu Marilla und Matthew kam, auch über die Kindheit der Geschwister kommt das ein oder andere heraus oder über das frühere Leben anderer Charaktere. Und ich hatte das Gefühl, dass es da noch viel mehr zu entdecken gibt.
Überhaupt bin ich ein Fan der Charaktere der Serie. Sie sind alle so liebenswert. Oft seltsam, ja, aber auf eine so sympathische Weise, dass es schon wieder schön ist. Gilbert steht bei mir da sehr weit vorne, doch auch die Cuthberts habe ich ins Herz geschlossen, Rachel Lynde, Diana, Jerry und Cole... Und Anne ist eine so interessante Protagonistin. Ja, manchmal wirkt sie schon sehr verschroben, aber sie ist ein tolles Mädchen, verkörpert von einer talentierten Jungschauspielerin. Ich hatte wirklich meinen Spaß daran, ihr und den anderen zuzusehen.
Insgesamt finde ich die zweite Staffel der Romanadaptions-Serie also wieder sehr gelungen und ich kann sie Fans der ersten Staffel zu weiterempfehlen. Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung, von der ich mir doch sehr sicher bin, dass es sie geben wird. Zu erzählen gibt es in "Anne with an E" auf jeden Fall noch einiges!
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