Irgendwie hat es sich als ziemlich schwierig erwiesen, etwas einfach frisch zu kochen. Denn nachdem ich dieses hübsche Kochbuch hier von Bloggerportal bekommen habe, war die Motivation zwar hoch, ein Rezept daraus auszuprobieren, dafür fehlte aber dauernd die Gelegenheit.
Jetzt ist wohl auch der Moment, in dem ich zugeben muss, dass ich noch keines der Gerichte nachgekocht habe – und das, obwohl ich schon unzählige Male durch das Buch geblättert habe! Ich fühle mich auch schon richtig schlecht deswegen (so schwer kann das doch gar nicht sein!), habe mich jetzt aber dazu entschlossen, trotzdem schon eine Rezension zu schreiben. Sonst wird das am Ende gar nichts mehr und dann wächst mein schlechtes Gewissen ins Unermessliche.
So, ich werde jetzt einfach mein bestes versuchen, das Kochbuch trotzdem so gut es geht zu bewerten ☺
Erst einmal finde ich das Buch wirklich schön. Schon wenn ich das Cover anschaue, läuft mir das Wasser im Mund zusammen und im Buch wird das dann noch "schlimmer". Schön ist auf jeden Fall, dass die Rezepte bebildert sind. Nicht alle – ein paar wenige Ausnahmen gibt es leider –, aber sagen wir 90 Prozent und das reicht mir. Auch ansonsten enthält das Buch einige Bilder (hätte ich nicht unbedingt gebraucht, stört aber auch nicht) und auch Abbildungen, die so manches, was im Buch steht, nochmal verdeutlichen.
Auch der Aufbau gefällt mir. Am Anfang gibt es eine kleine Einführung, die für das nicht mal ganz so dicke Buch eigentlich nicht klein ist. Was ich sehr cool finde, denn so erfährt man, was als Must-have angesehen wird oder auch woran man gutes Olivenöl erkennt. Ich mag es, wenn so etwas noch kurz erklärt wird, dann weiß man, worauf man sich bei dem Buch einlässt. Schließlich gehen alle Kochbücher von unterschiedlichen Grundvoraussetzungen aus. Nach dem "Vorab", wie es in der Gliederung so schön heißt, kommen die Rezepte, ganz klassisch geordnet. Und danach gibt es noch einen Anhang, in dem man nicht nur Menüvorschläge findet (sehr interessant), sondern in dem unter anderem auch ein paar Begriffe aus dem Kochbereich erklärt werden.
Ich muss ja sagen, dass der Buchaufbau an sich nicht unbedingt außergewöhnlich ist, aber ich mag das, was vor und nach den Rezepten beschrieben wird.
Konkret an den Rezepten mag ich, dass hier auch Tipps gegeben werden und Änderungsvorschläge. So hat man doch noch Spielraum. Außerdem finde ich, dass sich die Gerichte einfach mega anhören. Gut, nicht alles trifft meinen Geschmack, aber auch das macht "Einfach frisch kochen" aus – dass es sehr vielfältig ist. Was man hier vergeblich sucht, sind 0815-Rezepte und wenn doch mal ein klassischeres Rezept abgedruckt ist, ist es auf irgendeine Weise interessant abgeändert. Einerseits mochte ich genau das. 0815-Rezepte findet man schließlich auch sehr leicht anderswo. Andererseits...ist wahrscheinlich genau das der Grund, weshalb ich noch nichts daraus nachgekocht habe. Denn egal, welches Rezept ich mir aus dem Buch anschaue, nie habe ich alle Zutaten gerade beisammen, dass ich spontan etwas daraus nachkochen könnte. Immer fehlt irgendetwas. Höchstens für einen Teil des Gerichts, vielleicht für eine Guacamole, reicht es. Was zur Folge hat, dass ich das Nachkochen eines Rezepts planen müsste und das mache ich fast nie so wirklich. Dazu kommt, dass man für ein Rezept wirklich viele und teilweise außergewöhnlichere Zutaten benötigt. Die Voraussetzungen, etwas aus dem Buch zu kochen, sind also nicht so ganz einfach zu meistern 🙈
Ich bin trotzdem noch fest entschlossen, ein paar der Rezepte auszuprobieren, so viel hört sich aus dem Buch einfach zu gut an. Da ich jedoch aus diesen Gründen noch nicht dazu gekommen bin, gebe ich "Einfach frisch kochen" "nur" 3,5 von 5 Sternen.
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