Direkt zum Hauptbereich

To the Bone

https://i.ytimg.com/vi/itiUIj_RpEU/maxresdefault.jpg
Als ich vor ein paar Wochen für das Wochenende unterwegs war, hatte ich die Idee: Wieso nicht die geniale Netflix-Funktion nutzen und mir etwas für die Bahnfahrt heruntreladen, sodass ich auch offline schauen kann? Also habe ich ein bisschen durch meine Liste der Serien und Filme gescrollt und bin dabei auf diesen Film gestoßen. "To the Bone" ist die Geschichte von Ellen, einer Magersüchtigen aus (nett ausgedrückt) schwierigen familiären Verhältnissen. Ihre Eltern leben getrennt – die Mutter inzwischen mit ihrer Lebenspartnerin zusammen und kann nicht mit der Krankheit ihrer Tochter umgehen, der Vater mit einer neuen Frau und deren Tochter und ist eigentlich immer abwesend. Ellen hat schon einige gescheiterte Therapien hinter sich und willigt nun, eher widerwillig, in eine neue ein, im Rahmen einer kleinen Wohngemeinschaft.
Der Film wurde mir schon vor längerer Zeit von einer Freundin empfohlen und meinem guten Gedächtnis sei Dank habe ich mich an ihn erinnert, denn er ist wirklich sehenswert! Ich habe mich bisher noch nie besonders stark mit dem Thema Esstörungen beschäftigt und könnte deswegen nicht sagen, wie gut der Film die Thematik aufgreift. Es gab anscheinend (ist ja auch nicht anders zu erwarten) Debatten dazu, inwieweit "To the Bone" die Krankheit korrekt darstelle oder eben verschönere. Dazu muss sich wohl jeder selbst eine Meinung bilden.
Ich jedenfalls fand den Film unheimlich interessant. Nicht nur erhält man durch Ellen (und auch die anderen Bewohner der Wohngemeinschaft) einen tiefen Einblick in die Psyche einer Magersüchtigen. Dabei fand ich es wirklich spannend (und hoffe, dabei nicht komisch und creepy zu klingen, ich bin einfach ein neugieriger Mensch, der gerne Neues lernt), zu sehen, wie Betroffene sich verhalten. Wer weiß, ob das allgemeingültig ist, aber dass Magersüchtige genauso von Essen schwärmen können, das war ganz einfach neu für mich – auch wenn es im Nachhinein betrachtet so offensichtlich erscheint. Dazu kommen dann noch die Auswirkungen auf das Umfeld, insbesondere natürlich die Familie. Da ist mir vor allem die Familientherapiesitzung im Gedächtnis hängengeblieben.
Doch auch wenn der Film sich vordergründig mit Ellens Magersucht beschäftigt und wie sie damit umgeht, kommt auch das Zwischenmenschliche nicht zu kurz. Und genau diese Balance des Films fand ich einfach grandios. Genauso wie die Schauspieler, die für einen eher unbekannteren Film doch recht bekannt sind. Lily Collins als Ellen ist zum Beispiel ja auch schon in größeren Filmen zu sehen gewesen und Keanu Reeves ist wohl auch vielen ein Begriff.
In manchen Szenen kommt "To the Bone" etwas künstlerischer daher, mit ungewöhnlichen Schnitten und Bildern. Doch das hat mich eigentlich nie gestört. Lediglich das Ende war mir dann doch etwas zu seltsam und hat mich nicht ganz so überzeugt. Aber ganz allgemein hat mich dieser Film mit seiner Ehrlichkeit, in der er thematisiert und nicht groß um den heißen Brei herumredet, sehr gut gefallen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mein Jahr mit dir

Autor:  Julia Whelan Verlag:  Penguin Verlag Seiten: 470 Erscheinungsdatum:  14. Januar 2019 weitere Bücher der Autorin:  Mein Jahr mit dir Klappentext Es soll das Jahr ihres Lebens werden Mit einem Stipendium erfüllt sich Ella ihren lange gehegten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag stößt sie mit Jamie zusammen, der ihren Literaturkurs leitet und mit dem sie so gar nichts anfangen kann. Als Ella und Jamie jedoch eines Abends in einem Pub landen, kommen sie sich dabei viel näher als geplant. Aber Jamie hat ein tragisches Geheimnis, das nicht nur sein Leben für immer verändern wird. Als Ella davon erfährt, steht sie auf einmal vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens. Und sie merkt: Du kannst dein Leben planen, aber nicht deine große Liebe.

Aktion "Blog-Nachbar" bei Suhanis Bücher

Eher durch Zufall bin ich vor einigen Monaten auf Suhanis Blog gestoßen und ein noch größerer Zufall war es, dass sie genau um den Zeitraum herum ihre Aktion "Blog-Nachbar" gestartet hat. Das heißt, Suhani stellt jeden Monat einen Blog plus Blogger vor und stellt genau 15 Fragen (aber nicht immer die gleichen). Und da das Schicksal mich anscheinend so unbedingt dabeihaben wollte, habe ich natürlich bei der Aktion mitgemacht^^ Tatatataaa - jetzt, ein paar Monate später, ist es nun so weit und Suhani hat den Post dazu veröffentlicht, in dem sie meinen kleinen Blog vorstellt und ich die Fragen beantworte. Ich muss sagen, wir hat es richtig viel Spaß gemacht, auf die Fragen zu antworten. Manche Antworten wusste ich sofort, da musste ich kaum überlegen, bei anderen war es schon schwieriger. Manchmal musste ich schon ein bisschen grübeln, um die richtige Antwort zu finden und es war auch interessant, zu welchen Einsichten man da kommt... Wer den Post von Suhani dazu lesen möchte,...

"Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt" - Ende des Buches und mögliches Sequel?

Mit ihrem letzten Roman, "Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt", hat Mhairi McFarlane mich begeistert zurückgelassen. Die Geschichte ist so schön, greift aber gleichzeitig auch aktuelle Themen auf. Jedoch hat das Ende die ein oder andere Frage offen gelassen und somit auch eine ganze Menge unzufriedener Leser. Jetzt habe ich ein Interview mit der Autorin gefunden, in dem sie nicht nur über das Buch spricht, sondern auch, ob ein zweiter Teil wahrscheinlich ist oder nicht. Und wer "Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt" noch lesen möchte oder gerade liest: ein klarer SPOILER ALERT an euch!