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To the Bone

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Als ich vor ein paar Wochen für das Wochenende unterwegs war, hatte ich die Idee: Wieso nicht die geniale Netflix-Funktion nutzen und mir etwas für die Bahnfahrt heruntreladen, sodass ich auch offline schauen kann? Also habe ich ein bisschen durch meine Liste der Serien und Filme gescrollt und bin dabei auf diesen Film gestoßen. "To the Bone" ist die Geschichte von Ellen, einer Magersüchtigen aus (nett ausgedrückt) schwierigen familiären Verhältnissen. Ihre Eltern leben getrennt – die Mutter inzwischen mit ihrer Lebenspartnerin zusammen und kann nicht mit der Krankheit ihrer Tochter umgehen, der Vater mit einer neuen Frau und deren Tochter und ist eigentlich immer abwesend. Ellen hat schon einige gescheiterte Therapien hinter sich und willigt nun, eher widerwillig, in eine neue ein, im Rahmen einer kleinen Wohngemeinschaft.
Der Film wurde mir schon vor längerer Zeit von einer Freundin empfohlen und meinem guten Gedächtnis sei Dank habe ich mich an ihn erinnert, denn er ist wirklich sehenswert! Ich habe mich bisher noch nie besonders stark mit dem Thema Esstörungen beschäftigt und könnte deswegen nicht sagen, wie gut der Film die Thematik aufgreift. Es gab anscheinend (ist ja auch nicht anders zu erwarten) Debatten dazu, inwieweit "To the Bone" die Krankheit korrekt darstelle oder eben verschönere. Dazu muss sich wohl jeder selbst eine Meinung bilden.
Ich jedenfalls fand den Film unheimlich interessant. Nicht nur erhält man durch Ellen (und auch die anderen Bewohner der Wohngemeinschaft) einen tiefen Einblick in die Psyche einer Magersüchtigen. Dabei fand ich es wirklich spannend (und hoffe, dabei nicht komisch und creepy zu klingen, ich bin einfach ein neugieriger Mensch, der gerne Neues lernt), zu sehen, wie Betroffene sich verhalten. Wer weiß, ob das allgemeingültig ist, aber dass Magersüchtige genauso von Essen schwärmen können, das war ganz einfach neu für mich – auch wenn es im Nachhinein betrachtet so offensichtlich erscheint. Dazu kommen dann noch die Auswirkungen auf das Umfeld, insbesondere natürlich die Familie. Da ist mir vor allem die Familientherapiesitzung im Gedächtnis hängengeblieben.
Doch auch wenn der Film sich vordergründig mit Ellens Magersucht beschäftigt und wie sie damit umgeht, kommt auch das Zwischenmenschliche nicht zu kurz. Und genau diese Balance des Films fand ich einfach grandios. Genauso wie die Schauspieler, die für einen eher unbekannteren Film doch recht bekannt sind. Lily Collins als Ellen ist zum Beispiel ja auch schon in größeren Filmen zu sehen gewesen und Keanu Reeves ist wohl auch vielen ein Begriff.
In manchen Szenen kommt "To the Bone" etwas künstlerischer daher, mit ungewöhnlichen Schnitten und Bildern. Doch das hat mich eigentlich nie gestört. Lediglich das Ende war mir dann doch etwas zu seltsam und hat mich nicht ganz so überzeugt. Aber ganz allgemein hat mich dieser Film mit seiner Ehrlichkeit, in der er thematisiert und nicht groß um den heißen Brei herumredet, sehr gut gefallen.

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