Autor: Jason Reynolds
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 314
Erscheinungsdatum: 23. August 2016
weitere Bücher des Autors:
Love oder meine schönsten Beerdigungen, Nichts ist okay, Lauf-Reihe (Ghost, Patina, Sunny, Lu), Long Way Down
Klappentext
Will ist entschlossen, den Mörder seines Bruders zu erschießen. Er steigt in den Fahrstuhl, die Waffe im Hosenbund. Er ahnt noch nicht, dass die Fahrt ins Erdgeschoss sein Leben verändern wird. Er denkt an Menschen aus seiner Vergangenheit, und was er mit ihnen erlebt hat. Es sind Erinnerungen und Geschichten voller Gewalt, Hass, Ohnmacht und Rache. All diese Menschen sind tot. Und Will muss sich fragen, was das für sein Leben bedeutet. Als er im Erdgeschoss ankommt, ist er sich nicht mehr sicher, ob er seinen Bruder tatsächlich rächen wird, weil es »die Regeln« so wollen. Oder kann er den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen?
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Ich bin ein wenig zwiegespalten, was das Cover von "Long Way Down" angeht. Mein erster Gedanke dazu war wahrscheinlich, dass es nicht besonders hübsch ist, es durch die verschrammelte Aufzugsoptik vielleicht sogar eher hässlich ist. Aber eigentlich macht genau das die Gestaltung wiederum cool: Der metallische Effekt und dass man im Metall gespiegelt einen dunkelhäutigen Jungen sieht. Das fängt das Buch schon sehr gut ein.
Zum Buch
Wenn mich ein Autor in den letzten Monaten neugierig gemacht hat, dann Jason Reynolds. Ich habe inzwischen so viel Gutes über ihn gehört – was für ein sympathischer Mensch er ist und wie toll seine Bücher sind – dass ich nun eines seiner Bücher lesen musste. Nämlich sein neuestes, "Long Way Down". Hier geht es um den Jugendlichen Will, dessen großer Bruder getötet wurde. Weswegen er nun Rache nehmen möchte. Doch im Aufzug, mit der Waffe im Hosenbund, fangen die Gedanken an zu rattern.
Und ja, quasi der gesamte Jugendroman spielt im Aufzug. Anfangs erfährt man ein wenig etwas über den Tod von Wills Bruder Shawn. Wie Will direkt damit umgeht. Und dann steigt er auch schon in den Aufzug im siebten Stockwerk, mit einer Waffe, und fährt nach unten, macht sich auf den Weg, Rache zu nehmen. Weil es den Regeln entspricht, die ihm eingebläut wurden. Was genau während dieser Fahrt passiert, möchte ich gar nicht näher beleuchten, aber Will wird jedenfalls mit einer Menge Gedanken konfrontiert.
Die Thematik hat mir schon einmal super gefallen. Im ersten Moment habe ich mich an "The Hate U Give" erinnert gefühlt, einfach weil es ebenfalls um Gewalt an Dunkelhäutigen geht. Doch hier ist es nicht die Polizeigewalt und Rassismus, die im Mittelpunkt stehen, sondern allgemeiner, was die Gewalt hier anrichten kann, welche Kettenreaktionen sie auslöst. Und so wurde ich hineingezogen in diese Lebens- und vor allem in die zerrüttete Gedankenwelt Wills, die einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen haben. Man fragt sich automatisch: Kann ein Teufelskreis der Gewalt eigentlich unterbrochen werden?
Jason Reynolds' Schreibstil ist absolut einzigartig. Anders als in seinen sonstigen Büchern schreibt er hier in Versform und verleiht seinen Worten damit zusätzliches Gewicht. Etwas negativ war vielleicht, dass ich wirklich arg aufpassen musste, nicht durch das Buch zu rushen. Es steht nämlich wirklich wenig auf den Seiten, teils sogar nur einzelne Worte. Doch durch die Art, wie der Autor diese anordnet, verleiht er ihnen Bedeutung, betont gezielt. Das macht er so geschickt, dass ich ganz einfach fasziniert war. Auch von der kreativen Anordnung, die für mich immer einen Sinn ergab. Ich lese ja eher selten Gedichte, aber dieser Roman in Versform war schon etwas ganz Besonderes für mich.
Wirklich zu Charakteren etwas sagen kann ich bei diesem Jugendbuch eher nicht. Man erhält eigentlich lediglich Einblick in Wills Gedanken, das aber dafür sehr ausführlich. Ich fühlte mich tatsächlich so, als würde ich in seinen Kopf eintauchen. Zum Schluss konnte ich seine Beweggründe für sein Handeln wirklich gut nachvollziehen und habe verstanden, wie er in die Situation geraten konnte, in die er nunmal geraten ist. Wirklich große Klasse!
Und ja, quasi der gesamte Jugendroman spielt im Aufzug. Anfangs erfährt man ein wenig etwas über den Tod von Wills Bruder Shawn. Wie Will direkt damit umgeht. Und dann steigt er auch schon in den Aufzug im siebten Stockwerk, mit einer Waffe, und fährt nach unten, macht sich auf den Weg, Rache zu nehmen. Weil es den Regeln entspricht, die ihm eingebläut wurden. Was genau während dieser Fahrt passiert, möchte ich gar nicht näher beleuchten, aber Will wird jedenfalls mit einer Menge Gedanken konfrontiert.
Die Thematik hat mir schon einmal super gefallen. Im ersten Moment habe ich mich an "The Hate U Give" erinnert gefühlt, einfach weil es ebenfalls um Gewalt an Dunkelhäutigen geht. Doch hier ist es nicht die Polizeigewalt und Rassismus, die im Mittelpunkt stehen, sondern allgemeiner, was die Gewalt hier anrichten kann, welche Kettenreaktionen sie auslöst. Und so wurde ich hineingezogen in diese Lebens- und vor allem in die zerrüttete Gedankenwelt Wills, die einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen haben. Man fragt sich automatisch: Kann ein Teufelskreis der Gewalt eigentlich unterbrochen werden?
Jason Reynolds' Schreibstil ist absolut einzigartig. Anders als in seinen sonstigen Büchern schreibt er hier in Versform und verleiht seinen Worten damit zusätzliches Gewicht. Etwas negativ war vielleicht, dass ich wirklich arg aufpassen musste, nicht durch das Buch zu rushen. Es steht nämlich wirklich wenig auf den Seiten, teils sogar nur einzelne Worte. Doch durch die Art, wie der Autor diese anordnet, verleiht er ihnen Bedeutung, betont gezielt. Das macht er so geschickt, dass ich ganz einfach fasziniert war. Auch von der kreativen Anordnung, die für mich immer einen Sinn ergab. Ich lese ja eher selten Gedichte, aber dieser Roman in Versform war schon etwas ganz Besonderes für mich.
Wirklich zu Charakteren etwas sagen kann ich bei diesem Jugendbuch eher nicht. Man erhält eigentlich lediglich Einblick in Wills Gedanken, das aber dafür sehr ausführlich. Ich fühlte mich tatsächlich so, als würde ich in seinen Kopf eintauchen. Zum Schluss konnte ich seine Beweggründe für sein Handeln wirklich gut nachvollziehen und habe verstanden, wie er in die Situation geraten konnte, in die er nunmal geraten ist. Wirklich große Klasse!
Mein Fazit
Wer ein einzigartig geschriebenes Buch lesen möchte, das zudem noch ein wichtiges Thema behandelt, ist mit "Long Way Down" von Jason Reynolds auf jeden Fall gut beraten. Der Autor hat mich mit seiner Geschichte zum Nachdenken angeregt und zwar nachhaltig. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!
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