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Letztendlich sind wir dem Universum egal

Autor: David Levithan
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Seiten: 394
Erscheinungsdatum: 27. März 2014
weitere Bücher des Autors: 
Nick & Norah, Noahs Kuss und plötzlich ist alles anders, Das Wörterbuch der Liebenden, Will & Will, Mein Bild sagt mehr als deine Worte, Letztendlich sind wir dem Universum egal, Two Boys Kissing, Letztendlich geht es nur um dich, Was andere Menschen Liebe nennen









Klappentext


»JedenTag bin ich jemand anders. Ich bin ich – so viel weiß ich – und zugleich jemand anders. Das war schon immer so.«

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt:
Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Das Cover kennen bestimmt viele, haben es schon zumindest mal irgendwo gesehen. Der schwarze Hintergrund mit den Reihen von Gesichtern, die bunte Schrift...
Auch ich bin schon ein ums andere Mal um dieses Cover herumgelaufen, auch wenn ich zugeben muss, dass es mich jetzt nicht umhaut. Das Buch ist schön gestaltet, das auf jeden Fall, und mir gefällt auch, dass es nicht so typisch aussieht, mit einem Jungen und einem Mädchen darauf zu sehen. Doch das war es dann auch schon. Ich habe das Cover zwar oft in Buchhandlungen bemerkt, aber das allein hätte nicht gereicht, um mich zum Kauf zu bewegen.

Zum Buch
Was mich viel eher an "Letztendlich sind wir dem Universum egal" gereizt hat, war zum Einen der Titel (der ist aber auch schön lang) und der Klappentext. Ich mag die Idee, die dahinter steckt, dieses "Ich wache jeden Tag in einem anderen Körper auf und verliebe mich". Eine originelle Idee, wie ich finde, die zu vielen Denkanstößen führt. Aber auch das hätte erstmal nicht gereicht, mich zum Kauf des Buches – das zumindest schonmal auf meiner Wunschliste gelandet ist – zu bewegen. Nein, es war der Trailer, zu dem Film, der im Mai herauskommen wird. Dass er mir gefallen hat, ich mir jedoch gleichzeitig dachte "Du kannst dir den Film nicht anschauen, bevor du nicht das Buch dazu gelesen hast. Das geht nicht!". Und so habe ich den Jugendroman nicht nur sehr schnell gekauft, sondern auch innerhalb kürzester Zeit gesuchtet. Was zum Teil daran lag, dass ich eine längere Zugfahrt vor mir hatte, aber auch daran, wie unfassbar gut dieses Buch ist!
Die Handlung ist ausnahmsweise mal ganz gut durch den Klappentext erklärt. Es geht um A, einem Jugendlichen, der (ich werde der Einfachheit halber "er" sagen) jeden tag in einem neuen Körper aufwacht. Sein ganzes Leben lang geht das schon so, er hat sich also bereits an dieses Leben gewöhnt. Dass er nie länger als einen Tag im Leben einer anderen Person steckt und niemals zweimal in denselben Körper schlüpft.
Die Geschichte beginnt an dem Tag, an dem A in Justins Körper aufwacht und für einen Tag sein Leben lebt – wozu auch Justins Freundin Rhiannon gehört. Und obwohl A es sich eigentlich zur Regel gemacht hat, sich nicht zu sehr auf die einzelnen Leben einzulassen, verbringt er den Tag mit ihr und verliebt sich. Findet in den nächsten Tagen immer wieder Gelegenheiten, Rhiannon aufzuspüren, mit ihr zu reden, und offenbart ihr schließlich sein Geheimnis.
In dem Buch geht es größtenteils darum, ob diese Liebe ein Happy End finden kann, das ist ein Thema, das bis zum Ende des Buches einen Großteil der Spannung ausmacht. Es handelt aber auch davon, wie sich As Lebensweise auf das Leben derer auswirkt, in die er vorübergehend schlüpft. Und es handelt schlicht und ergreifend von Menschen. Wie unterschiedlich sie sind und dass sie doch alle so gleich sind. Und obwohl mich die Liebesgeschichte hat mitfiebern lassen, hat das letzte Thema mich am nachdenklichsten gemacht. Denn durch As Lebensweise ist es ihm egal, ob er an einem Tag in einem Mädchen oder einem Jungen steckt. Für ihn gibt es keine Geschlechtergrenzen oder so etwas und dementsprechend hat er keinerlei Vorurteile, ob jemand hell- oder dunkelhäutig ist, klein oder groß, dick oder dünn, wunderschön oder hässlich, hetero- oder homosexuell. Und die Geschichte aus einer solchen Perspektive zu lesen, war einfach nur schön. Anders kann ich es gar nicht beschreiben. Teilweise war ich mir eine ganze Weile nicht sicher, ob A gerade Junge oder Mädchen ist. Weil es ihm schlicht und ergreifend egal war. Und das Aussehen spielte sowieso nur in den allerwenigstens Fällen eine Rolle. Das hatte etwas so Entspanntes an sich, was sich auch auf den Schreibstil ausgewirkt hat. Das und die Tatsache, dass die Dialoge und überhaupt auch die Beschreibungen so herrlich alltäglich, wie aus dem leben genommen wirkten, hat dazu geführt, dass ich in nur ein paar Tagen mit dem Buch fertig war.
Zu den Charakteren, beziehungsweise zum Protagonisten A, habe ich ja schon ein bisschen was gesagt. Wie bereits erwähnt, kann man nicht sagen, ob er ein Er oder eine Sie ist, was ich an sich ja schon interessant finde. Aber seine ganze Denkweise ist einfach so toll, so offen und vorurteilsfrei, dass ich nicht anders konnte, als ihn supersympathisch zu finden. Dazu kam dann noch, dass er mir immer wieder ziemlich leid tat, aufgrund der Tatsache, dass er zwar jeden Tag eine neue Familie, neue Freunde hat, aber keine eigene, nie wirklich dazugehört. Manchmal wirkte er so einsam, dass ich ihn am liebsten geknuddelt hätte.
Bei Rhiannon finde ich es ein wenig schwieriger. Eigentlich mochte ich auch sie, sie scheint eine tolle Person zu sein, beziehungsweise kam sie sehr bodenständig rüber und mit einem Hauch Verrücktheit, der ihr bei mir Pluspunkte einbrachte. Doch sie war auch eindeutig oberflächlicher. Ließ sich stark davon beeinflussen, wie A am jeweiligen Tag aussah, in welchem Körper er steckte. Was man ihr eigentlich nicht vorwerfen kann, so ziemlich jeder wäre in der Hinsicht oberflächlich, aber manchmal habe ich es ihr dann eben doch übel genommen, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, obwohl das ein Fehler war, der sie nur umso menschlicher gemacht hat.
Ansonsten gab es keine wichtigen Figuren mehr in dem Buch. Die meisten tauchen nur für einen "Tag" auf und verschwinden dann wieder. Wobei ich es sehr schön gemacht fand von David Levithan, wie er so auf die Leben der einzelnen Personen eingegangen ist, dass man sie sich wirklich gut vorstellen konnte.

Mein Fazit


Mir kommt es vor, als hätte ich dieses Buch gebraucht, um mal wieder in einen schönen Leserhythmus zu finden. Nicht, weil es in diesem Jahr für mich noch kein Highlight gegeben hätte, sondern weil ich den Jugendroman hätte verschlingen können. Und jetzt zwar immer noch nicht weiß, was ich als nächstes lesen soll beziehungsweise auf welche Bücher ich wirklich Lust habe, aber definitiv Lust aufs Lesen an sich habe. Na ja, das Buch bekommt von mir volle 5 von 5 Sternen, weil es mir auf allen Ebenen einfach unglaublich gut gefallen hat.
Noch dazu konnte ich mit "Letztendlich sind wir dem Universum egal" die Aufgabe der LovelyBooks Themenchallenge abhaken, ein Buch mit einem langen Buchtitel von mindestens sechs Wörtern zu lesen. Ich denke, das erklärt sich von selbst.

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