Autor: Anika Landsteiner
Verlag: DianaVerlag
Seiten: 429
Erscheinungsdatum: 10. September 2018
weitere Bücher des Autors:
Gehen, um zu bleiben, Mein italienischer Vater
Klappentext
Eine Reise nach Apulien und ganz Italien in einem Leben
Ohne groß nachzudenken, bricht Laura auf nach Süditalien. Ihre Mutter ist gerade gestorben, ihre große Liebe zerbrochen. Jetzt will sie zu ihrem Vater, irgendwo muss es doch auf dieser Welt einen Ankerpunkt geben. Vor Jahren hat sie ihn zum letzten Mal gesehen, und mit ihrer Ankunft bringt sie alles durcheinander: Emilio sitzt im Rollstuhl, an seiner Seite Gianna, die ihn schon immer geliebt hat. Das Auftauchen der Tochter könnte ihr Glück zerstören. Schon bald nach ihrer Ankunft in der fremden Heimat stellt Lara fest, dass sie die ganze Wahrheit über ihre deutsch-italienische Familie noch lange nicht kennt.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Rein äußerlich macht der Roman ja nicht ganz so viel her, so viel ist schonmal sicher. Er ist eher unscheinbar, größtenteils blau, mit dem kleinen Streifen Strand und der Frau, die man von hinten sieht, die sich gerade die Haare aufsteckt. Das Interessante an diesem Cover ist meiner Meinung nach zum Einen die bunte Schrift des Titels und vor allem das auf den Kopf gestellt Bild, denn hier ist der Strand oben und Himmel sowie Meer unten.
Und auch wenn ich das Cover nicht unbedingt großartig finde, weckt es doch ein bisschen mein Fernweh und ich finde es einfach super, dass nicht eines dieser verkitschten Liebesroman-Cover geworden ist.
Und auch wenn ich das Cover nicht unbedingt großartig finde, weckt es doch ein bisschen mein Fernweh und ich finde es einfach super, dass nicht eines dieser verkitschten Liebesroman-Cover geworden ist.
Zum Buch
Ich muss ja ganz ehrlich sein, dass ich mir unter dem Buch etwas ganz anderes vorgestellt hatte, es mir eigentlich nicht gekauft (bzw. in diesem Fall ein Rezensionsexemplar beim Bloggerportal angefragt) hätte. Aber. Dann bin ich durch Instagram auf das Buch aufmerksam geworden und wenn die liebe Marina alias Nordbreze den Roman absegnet, kann es doch gar nicht so verkehrt sein. Und da ich als Kind jeden Frühsommer mit meiner Familie nach Italien gefahren bin, hat es mich dann noch doppelt interessiert. Und so habe ich einem Buch eine Chance gegeben, das ich unter anderen Umständen vielleicht mal angeschaut und kurz in die Hand genommen hätte, mehr aber auch nicht – und wurde positiv überrascht!
Wie schon gesagt hab ich mir unter der Geschichte etwas anderes vorgestellt. Was garantiert an dem Klappentext liegt, der mich auf eine falsche Fährte geführt hat! Doch eigentlich mochte ich die Geschichte, wie ich sie nun gelesen habe, viel lieber als die, von der ich dachte sie zu lesen. So hatte ich nämlich ein schönes, unverkitschtes Buch vor mir, das mir besser gefallen hat, als ich das erwartet hatte. Bis ich richtig in der Geschichte ankam, dauerte es zwar, aber auch der Anfang war nicht langweilig oder so, sondern einfach etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Geschichte erzählt einerseits von München, der Stadt, in der Laura momentan wohnt, wo sie gerade einiges durchmacht, und andererseits von Lavia, dem Dorf im Süden Italiens, wo sie geboren wurde und wo ihr Vater noch immer wohnt. Die Ausgangslage ist der Tod von Lauras Mutter und dessen Auswirkungen sowohl auf Laura in Deutschland als auch auf ihren Vater Emilio in Italien. Man erfährt, wie es zu Lauras Reise an ihren Geburtsort kommt, wie sie sich dort einfindet und welchen Einfluss das wiederum auf die Menschen dort hat. Und "Mein italienischer Vater" ist zwar auch ein Liebesroman, stellt aber die Familie in den Vordergrund. Heimweh, Sehnsucht und was eine Heimat eigentlich ausmacht. Und wenn das nicht Themen sind, die jeden betreffen, weiß ich auch nicht.
An den Schreibstil von Anika Landsteiner musste ich mich erst einmal gewöhnen. Heißt, vor allem an die häufigen Absätze musste ich mich gewöhnen, die sie in ihrem Roman setzt. Und vielleicht noch die italienischen Wörter, die teilweise benutzt werden, man aber wirklich zu jeder Zeit verstehen kann. Ansonsten schreibt die Autorin einfach schön. Es ist kein Schreibstil, den man durchfliegen kann, dafür geht er etwas mehr in die Tiefe. Ein, zwei Mal saß ich da und fühlte mich, als hätte Landsteiner mir direkt aus der Seele gesprochen. Außerdem mag ich die Atmosphäre, das Bild, dass sie von Italien schafft, wie sie über das Land und seine Bewohner erzählt.
Sehr interessant fand ich auch die Charaktere des Buches. Es gibt hier ziemlich viele und ich muss sagen, dass ich nicht immer direkt wusste, wer denn nochmal wer war, doch trotzdem konnte ich mir jeden so gut vorstellen, als hätte ich ein Bild vor Augen. Quatsch, gleich einen Film, denn der spielte sich mir beim Lesen tatsächlich manchmal im Kopf ab, mit typisch italienischen Gesten und allem Drum und Dran. Dabei zeichnet Anika Landsteiner Figuren, die ans Herz wachsen. Die nicht immer perfekt sein müssen – denn Laura und ihr Vater Emilio sind da garantiert nicht nah dran –, aber dafür umso authentischer und damit für mich auch sympathischer. Wie Laura in einer Art Schwebe ist nach dem Tod ihrer Mutter und nicht weiterweiß, wie stur Emilio sein kann und wie Gianna sich ihre eigene festgefahrene Meinung bildet – das alles sind für mich Beispiele dafür, dass die Charaktere ihre Macken haben und dadurch liebenswerter werden. Ich habe jedenfalls auf ein Happy End für die Charaktere hingefiebert.
Apropos Happy End: Das Ende des Romans hat mir so unglaublich gut gefallen! Es gibt ja wirklich nicht sooo viele Buchenden, die mich überzeugen können, da bin ich echt kritisch, aber "Mein italienischer Vater" hat das geschafft. Es ist nicht schnulzig oder so, aber trotzdem bewegend. Es sind nicht alle Fragen geklärt und nicht jeder Handlungsstrang zu 100 Prozent abgeschlossen, aber das ist zumindest meiner Meinung nach gut so. Auch im echten Leben klärt sich nicht alles auf einen Schlag und dann ist alles wieder gut.
Wie schon gesagt hab ich mir unter der Geschichte etwas anderes vorgestellt. Was garantiert an dem Klappentext liegt, der mich auf eine falsche Fährte geführt hat! Doch eigentlich mochte ich die Geschichte, wie ich sie nun gelesen habe, viel lieber als die, von der ich dachte sie zu lesen. So hatte ich nämlich ein schönes, unverkitschtes Buch vor mir, das mir besser gefallen hat, als ich das erwartet hatte. Bis ich richtig in der Geschichte ankam, dauerte es zwar, aber auch der Anfang war nicht langweilig oder so, sondern einfach etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Geschichte erzählt einerseits von München, der Stadt, in der Laura momentan wohnt, wo sie gerade einiges durchmacht, und andererseits von Lavia, dem Dorf im Süden Italiens, wo sie geboren wurde und wo ihr Vater noch immer wohnt. Die Ausgangslage ist der Tod von Lauras Mutter und dessen Auswirkungen sowohl auf Laura in Deutschland als auch auf ihren Vater Emilio in Italien. Man erfährt, wie es zu Lauras Reise an ihren Geburtsort kommt, wie sie sich dort einfindet und welchen Einfluss das wiederum auf die Menschen dort hat. Und "Mein italienischer Vater" ist zwar auch ein Liebesroman, stellt aber die Familie in den Vordergrund. Heimweh, Sehnsucht und was eine Heimat eigentlich ausmacht. Und wenn das nicht Themen sind, die jeden betreffen, weiß ich auch nicht.
An den Schreibstil von Anika Landsteiner musste ich mich erst einmal gewöhnen. Heißt, vor allem an die häufigen Absätze musste ich mich gewöhnen, die sie in ihrem Roman setzt. Und vielleicht noch die italienischen Wörter, die teilweise benutzt werden, man aber wirklich zu jeder Zeit verstehen kann. Ansonsten schreibt die Autorin einfach schön. Es ist kein Schreibstil, den man durchfliegen kann, dafür geht er etwas mehr in die Tiefe. Ein, zwei Mal saß ich da und fühlte mich, als hätte Landsteiner mir direkt aus der Seele gesprochen. Außerdem mag ich die Atmosphäre, das Bild, dass sie von Italien schafft, wie sie über das Land und seine Bewohner erzählt.
Sehr interessant fand ich auch die Charaktere des Buches. Es gibt hier ziemlich viele und ich muss sagen, dass ich nicht immer direkt wusste, wer denn nochmal wer war, doch trotzdem konnte ich mir jeden so gut vorstellen, als hätte ich ein Bild vor Augen. Quatsch, gleich einen Film, denn der spielte sich mir beim Lesen tatsächlich manchmal im Kopf ab, mit typisch italienischen Gesten und allem Drum und Dran. Dabei zeichnet Anika Landsteiner Figuren, die ans Herz wachsen. Die nicht immer perfekt sein müssen – denn Laura und ihr Vater Emilio sind da garantiert nicht nah dran –, aber dafür umso authentischer und damit für mich auch sympathischer. Wie Laura in einer Art Schwebe ist nach dem Tod ihrer Mutter und nicht weiterweiß, wie stur Emilio sein kann und wie Gianna sich ihre eigene festgefahrene Meinung bildet – das alles sind für mich Beispiele dafür, dass die Charaktere ihre Macken haben und dadurch liebenswerter werden. Ich habe jedenfalls auf ein Happy End für die Charaktere hingefiebert.
Apropos Happy End: Das Ende des Romans hat mir so unglaublich gut gefallen! Es gibt ja wirklich nicht sooo viele Buchenden, die mich überzeugen können, da bin ich echt kritisch, aber "Mein italienischer Vater" hat das geschafft. Es ist nicht schnulzig oder so, aber trotzdem bewegend. Es sind nicht alle Fragen geklärt und nicht jeder Handlungsstrang zu 100 Prozent abgeschlossen, aber das ist zumindest meiner Meinung nach gut so. Auch im echten Leben klärt sich nicht alles auf einen Schlag und dann ist alles wieder gut.
Mein Fazit
Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mir dieser Roman so gut gefallen würde. Ich meine gut, zu vollen und ganzen 100 Prozent hat "Mein italienischer Vater" mich nicht überzeugt, dazu hat mir dann doch noch etwas gefehlt, aber mir hat seine Nachdenklichkeit gefallen. Die Themen, die behandelt wurden. Wie nicht die Liebe in den Vordergrund gestellt wird, sondern auch mal andere, genauso wichtige Aspekte. Von mir gibt es also 4,5 von 5 Sternen.
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