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"Game of Thrones" Staffel 8 – Diskussion des Finales

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Oh. Mein. Gott. Jetzt ist es tatsächlich so weit, die letzte Staffel "Game of Thrones" ist nicht nur angelaufen, sondern inzwischen auch schon wieder zu Ende gegangen. Und es gibt einfach sooo viele Meinungen dazu. Und ja, da muss ich meine auch noch dazupacken^^
An dieser Stelle möchte ich eine absolute SPOILER-Warnung ausgeben! Jeder, der diese achte und finale Staffel noch nicht komplett gesehen hat, sollte jetzt NICHT weiterlesen. Ich möchte nämlich ganz frei heraus meine Meinung sagen und da werde ich nicht darauf achten, ob ich etwas verrate, sondern tatsächlich ganz konkret Dinge ansprechen. Also: Ihr seid gewarnt. Spoilers are coming.
So, erst einmal muss ich ja sagen, dass ich bei den letzten Staffeln immer gewartet habe. Gewartet, bis die Staffel endlich auf DVD released wird. Verrückt, ich weiß, weil ich so mehrere Monate warten musste. Aber mir war das wichtig. Bei dieser Staffel hingegen...war mir wichtig, nicht gespoilert zu werden. Und mir war klar, wenn das finale Finale erst einmal gelaufen ist, werde ich vor Spoilern nicht mehr geschützt sein. Deswegen bin ich jetzt, für das Ende, pünktlich mit dabei und habe das sehr genossen 😊
Jetzt aber genug davon und hin zur Staffel.

Unfassbar erwartungsvoll – so habe ich mich gefühlt, als die ersten Minuten der ersten Folge der letzten Staffel anliefen. Die siebte Staffel hatte ein so krasses Ende, dass ich nicht wusste, was nun zu erwarten war... Daenerys und Jon vereint. Cersei wieder einmal die, die jemanden verrät, weil sie nur um ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Jaime, der sich endlich (!) von ihr abwendet und das Richtige tut. Sansa, Arya und Bran alle drei zu Hause vereint, in Winterfell. Und dann natürlich der Drache, der nördlich der mauer getötet wurde und nun als Eisdrache unter dem Nachtkönig für eine Verschiebung der Kräfte führt. Es war so unfassbar viel und hier, in dieser letzten Staffel, musste noch so unfassbar viel passieren, bis es zu einem Ende finden konnte / durfte.
Was dann passierte, hat mich doch ziemlich überrascht. Die Staffel startet recht langsam, in den ersten beiden Folgen passiert noch nicht allzu viel beziehungsweise nichts Actionreiches oder Weltveränderndes. Hier geht es eher darum, die losen Enden, die man in der siebten Staffel schuf, aufzulesen und auf den Showdown hinzuarbeiten. Also sah man Jons und Daenerys' Ankunft in Winterfell, wo die beiden auf die übrig gebliebenen Stark-Geschwister treffen. Auch andere Charaktere hatten (Wieder-)Vereinigungen. Und diese Szenen waren wirklich, wirklich schön anzusehen, da es sich um etwas handelte, auf das ich schon lange hingefiebert hatte. Besonders die Jon-Arya-Reunion ging mir ans Herz, denn seit sich die beiden in Staffel 1 verabschiedet haben, wünschte ich ihnen, sie mögen sich doch bitte wiedertreffen. Und der Moment war dann einfach schön.
Wobei ich hier schon das erste "Aber" anbringen muss. Denn die Serie hatte bereits Reunion-Momente. Und wenn ich an die Szene denke, in der Jon und Sansa nach so langer Zeit wieder aufeinander treffen, während der ich vor Rührung wirklich geheult habe, war ich hier relativ unemotional. Ich war gerührt, ja, und ich musste unweigerlich lächeln. Aber die Szene hat mich nicht so stark mitgenommen, wie ich dachte (und hoffte), sie würde es tun.
Was ansonsten vor der ersten großen Schlacht, die uns in Folge 3 dann erwartete, geschah, war schon auf jeden Fall auch interessant. Das Abwägen zwischen Daenerys und Sansa war wirklich spannend, denn man hofft ja natürlich, die beiden würden miteinander auskommen. Tyrion und Sansa, die wieder aufeinandertreffen und die gewitzten Dialoge, die hier entstehen. Arya und Gendry, die miteinander schlafen, was meiner Meinung jedoch nicht den Charakteren widerspricht. Jaime und Brienne, die diesmal auf der richtigen (nämlich derselben) Seite stehen. Jaime und Bran – dieser Blickaustausch (und die Memes, die darauf folgten) war einfach göttlich!
Es gab also – trotz etwas mauer Action und der sehr niedrigen Tötungsrate – einiges zu sehen in diesen ersten Folgen. Viel Schönes, viele Wiedervereinigungen.

Die in der dritten Folge, so wusste man schon, alle zerstört werden würden durch den Nachtkönig und seine Armee. Ziemlich gemein, muss ich schon sagen.
Was mich also zu dieser unfassbar langen Folge (1 Stunde und 20 Minuten waren es glaube ich ungefähr) führt, in der die Armee des Nachtkönigs nach Winterfell zieht. Sie war lang. Sie teilte sich in mehrere Komponenten auf. Sie verfolgte die verschiedenen Charaktere bei ihren jeweiligen Kämpfen. Und...sie hat mich doch nicht ganz so überzeugt 🙈
Ich gehöre nicht zu denen, die so absolut enttäuscht sind von der Folge und der Staffel an sich, das möchte ich an dieser Stelle auch klarstellen. Aber die Folge "Die lange Nacht" war doch an mancher Stelle enttäuschend. Schon allein deswegen, weil sie für mich das End Battle war, der große Showdown, und verhältnismäßig doch glimpflich ausging. Es sterben so wenige. Wirklich, warum bitte sterben so wenige?! Gut, die Dothraki fallen fast komplett der Armee der Untoten zum Opfer, aber ihr wisst schon, was ich meine. Ser Jorah und Theon erkenne ich als 'wichtige' Tote an, aber wirklich? Das sollte es gewesen sein? Das meine ich jetzt nicht nur wegen der mauen Anzahl, sonder vor allem auch aufgrund der unemotionalen Abhandlung. Denn es tat mir fast schon leid, wie egal mir deren Tod war. Na gut, egal ist hart ausgedrückt, ein bisschen schade fand ich es schon, besonders bei Theon, aber mir ist keine einzige Träne übers Gesicht gelaufen.
Auch das Ende der Weißen Wanderer kam für mich etwas unbefriedigend daher. Versteht mich nicht falsch, Aryas Auftritt als diejenige, die den Nachtkönig erwischt, war fulminant, ich feiere sie immer noch. Aber es kam mir so...unfertig vor. ich habe die restlichen Folgen über dauernd darauf gewartet, dass noch etwas in der Richtung passiert. Dass Bran seine geheime Identität als Nachtkönig preisgibt (von der so viele gemunkelt haben und über die ich mich ehrlicherweise wegen der Spoilergefahr nicht informiert habe). Und doch passierte...nichts. Einfach nichts.
Was mich allerdings wirklich beeindruckt hat an der Folge, war der Soundtrack. Vielleicht habe ich nochmal eine andere Sichtweise darauf, weil ich das Orchester schon einmal live den Soundtrack der Serie habe spielen hören, aber ich hatte so eine Gänsehaut. Das Theme "The Night King", das Ramin Djawadi hier zum ersten Mal einführt und wie "Light of the Seven" in Staffel 6 komplett und fast ohne Dialoge dazwischen ausspielen lässt, ist wunderwunderschön. Ich hätte die Augen geschlossen und einfach nur die Musik genossen, wäre ich nicht doch auch neugierig auf die Handlung gewesen. So habe ich das Theme daraufhin jedem, der sich dafür interessierte (oder auch nicht^^) vorgespielt und immer wieder hatte ich da Gänsehaut.

Also, Fazit der ersten drei Folgen war für mich also, dass es allgemein zu glimpflich ausging, mich noch nicht so ganz hineinziehen wollte. Und dann kam die zweite Hälfte, die der Staffel, eigentlich der gesamten Serie einen neuen Twist gab. Dann kam Daenerys' Umschwung, die krasse Entwicklung, die sie hinlegt. An sich etwas, das mich ungemein überrascht hat. Wirklich, ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser Mad Queen. Und ja, ich hatte mir noch eine krasse Wendung gewünscht, aber eigentlich nicht diese. Eigentlich nicht so. Denn dass Daenerys nach und nach ihre liebsten Freunde verliert, noch einen Drachen, und sich so einsam und ungeliebt fühlt in Westeros, hat mir in der Seele wehgetan. Es war nicht so wie bei anderen krassen Wendungen, für die ich George R.R. Martin und die Serienmacher insgeheim bewunderte, weil sie sich mal etwas trauten. tatsächlich war das etwas, das ich nicht sehen wollte. Durch Emilia Clarkes Schauspiel wurde das zwar glaubhaft und authentisch, aber trotzdem konnte ich es nicht fassen, dass dieser tolle Charakter, mit dem ich seit Staffel 1 mitgefiebert hatte, der zu meinen Lieblingen gehörte, jetzt auf einmal der Endgegner sein sollte. Und besonders wie Daenerys in der letzten Folge auftritt – so völlig erkaltet und von ihrer Vision einer besseren Welt eingenommen – hat mir nicht gefallen. Da wirkte sie mir zu zufrieden damit, eine komplette Stadt dem Boden gleichgemacht zu haben.

So, ich will gar nicht mehr allzu viel schreiben, aber bevor ich zum allgemeinen Ausgang komme, gibt es noch ein paar Dinge, die ich ansprechen möchte:
Zum Einen Jaime und Brienne, von denen ich ja gehofft hatte, dass sie irgendwann zueinander finden, ich es aber eigentlich gar nicht mehr erwartete. Und es hat mich wirklich gefreut. Auch wenn Jaime quasi im nächsten Moment abhaut, um wieder zu Cersei zu gehen, weil die Liebe zu ihr eben doch stärker ist.
Fragt sich noch irgendwer, was genau es mit Melisandres Halskette auf sich hat? Ich frage mich das, seit sie sie zum ersten Mal ablegte und daraufhin alterte. Ich meine, erhielt die Halskette sie überlange am Leben? Oder saugte sie ihr auf irgendeine Art und Weise die Lebensenergie aus, im Austausch für die Wunder, die sie vollbringt? Ich hätte mir da eine Aufklärung gewünscht.
Arya, my girrrl! Ach, wie sehr ich in dieser Staffel gemerkt habe, dass ich sie einfach liebe 😍 Ein klein wenig fand ich es natürlich schade, dass sie Gendrys Heiratsantrag nicht annahm, aber andererseits war das so sehr sie. Hätte sie Gendry geheiratet, hätte das so ziemlich allem widersprochen, für das sie seit Staffel 1 steht und das wäre nun wirklich schade gewesen. Viel besser so, dass Arya sich selbst so schön treu bleibt!
War es eigentlich noch jemandem zu unblutig in der Staffel? Bitte sagt, dass es euch genauso geht...Denn auch auf die Gefahr hin, blutrünstig zu wirken, haben mir doch die krassen Momente gefehlt, in denen jemand brutalst oder auch einfach sehr überraschend getötet wurde. Wenn ich da an Ned denke, Catelyn und Robb oder Oberyn... Kein Tod dieser Staffel kam an einen von denen heran. Nicht mal annähernd! Stattdessen gab es viel Feuer und viel Kamera-Wegbewegen, wenn es mal ans Eingemachte ging...

Zuletzt möchte ich nun passenderweise noch zum Ende, also dem echten Finale und Abschluss der Serie kommen. Das Resultat ist schon wirklich überraschend: Jaime und Cersei tot, Daenerys tot, aber ansonsten (fast) alle am Leben. Kann das wirklich wahr sein? Gibt es nicht noch einen Anhang, in dem Drogon auftaucht und jeden, der noch am Leben ist, verbrutzelt?
Daenerys Tod war schon recht tragisch (zuletzt aber wirklich notwendig!), aber es gab doch auch hier nichts, was mich komplett geflasht hätte.
Na gut, wobei ich sagen muss, dass ich doch erstaunt war, wie die Regierung gelöst wurde. Bran auf dem Eisernen Thron? Hätte ich nie und nimmer mit gerechnet! Aber nachdem ich verkraftet habe, dass er den Großteil seiner Zeit damit verbringt, in seinem Rollstuhl zu sitzen und Leute zu beobachten (leicht creepy, findet ihr nicht?) und ab und an einen weisen, aber kryptischen Satz loszulassen, finde ich es doch ganz passend. Tyrion hat das ja sehr schön erklärt.
Apropos Tyrion. Er als Hand des Königs...verdammt, ich liebe ihn in dieser Position! Ich bin mir sicher, dass er wie schon vorher eine grandiose Hand sein wird und mit diesem Kleinen Rat (der mir zwar ein bisschen sehr happy endig vorkommt, aber was soll's?) wird das garantiert etwas.
Sansa habe ich den Norden zuletzt wirklich gegönnt. Ich wurde zwar nicht so ganz warm mit ihr, aber sie ist nichtsdestotrotz eine der stärksten und bewundernswertesten Frauenfiguren der Serie, besonders, wenn man mal ihre Entwicklung betrachtet. Ich meine, wow!
Und Arya als Entdeckerin. Es ist so sehr sie und ich hoffe insgeheim darauf, dass wir in der Hinsicht nochmal etwas geliefert bekommen. Ich möchte nämlich auch wissen, was westlich von Westeros liegt. Und wie es mit Arya weitergeht natürlich.
Schließlich noch Jon. Ich fand es ja leicht poetisch, dass er am Ende wieder an der Mauer landet. Es hat so etwas Rundes, abschließendes. Und diese Szene, in der die drei Stark-Geschwister (denn Jon wird für mich doch immer ein Stark bleiben) in ihren Abschluss gehen, da hatte ich dann auch endlich die Tränen in den Augen, das erste und einzige Mal während der gesamten Staffel. Weil dieser Moment so schön war (immerhin sind alle Drei noch am Leben und haben ein für sie jeweils gutes Ende gefunden) und weil er, wie nichts anderes, die Endgültigkeit ausgestrahlt hat.

Es ist also jetzt tatsächlich zu Ende. Keine weitere Staffel "Game of Thrones" mehr. Wie surreal das ist... Und das auch noch, wo ich die letzte Staffel eindeutig am schwächsten fand. Wobei ich sagen muss, dass meine Erwartungen wahrscheinlich unfassbar hoch waren. Die Serie war bisher in so vielerlei Hinsicht gigantisch und einfach nur toll, dass ich hier nichts anderes erwartet hatte. Und das wurde leider nicht geliefert, da kann ich die vielen enttäuschten Fans verstehen. Ich hatte mir ja auch ein bisschen was anderes gewünscht. Aber trotzdem war Staffel 8 doch nicht nur schlecht und ich finde, der Abschluss war doch ganz gut. Denn eines möchte ich betonen: Auch wenn mir diese letzte Staffel nicht so gut gefallen hat, wird "Game of Thrones" doch immer eine meiner liebsten Serien bleiben 😊

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