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Four Keys – Die Stadt im Schatten

Autor: Christine Lynn Herman
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 374
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2019
weitere Bücher des Autors: 
Four Keys (Die Stadt im Schatten, Die Rückkehr der Sullivans)




Klappentext


Auf den ersten Blick ist Four Keys eine friedliche Kleinstadt...

Im Schatten von Four Keys lauert eine altbekannte Gefahr: eine Bestie, die vor Generationen überlistet und in eine Parallelwelt verbannt wurde. Als drei entstellte Leichen gefunden werden, ist klar, dass die Bestie einen Weg aus ihrem Gefängnis gefunden hat. Nun liegt alle Hoffnung auf vier Jugendlichen: Justin, Harper, Isaac und Violet. Jeder von ihnen hat eine übernatürliche Gabe, um die Gefahr abzuwenden. Die Voraussetzung dafür: Sie müssten zusammenarbeiten. Doch verdeckte Geheimnisse, unerwiderte Gefühle und Intrigen aus der Vergangenheit stehen ihnen dabei im Weg...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Ich muss ja sagen, dass "Four Keys – Die Stadt im Schatten" nicht den Sehgewohnheiten entspricht, wenn man aktuell an Jugendbuch und Fantasy denkt. So ziemlich gar nicht. Ich bin da momentan aber auch bei epischen Romantasy- Geschichten, deren Cover am besten ein hübsches Gesicht ziert. Da ist es ja eigentlich auch mal schön, wenn die Gestaltung so dunkel gehalten ist wie hier. Und besonders gerne mag ich zwei Details dieses Covers: Einmal, dass der Wald falsch herum abgebildet ist, was an da Grau denken lässt. Und dann die Schrift, die so richtig schon neonpink aus dem Dunklen, leicht Blaustichigen im Hintergrund hervorsticht. Vor allem aber finde ich, dass das Äußere des Buches sehr schön zu seinem Inneren passt. 😄

Zum Buch
Die Handlung von "Four Keys" hat mich ein wenig an "Riverdale" erinnert (damit wird es auch oft verglichen), nur mit einem größeren Aspekt des Übernatürlichen (wobei ich die dritte Staffel noch nicht gesehen habe und das deswegen nicht ganz so gut einschätzen kann). Dieses Kleinstadt-Feeling plus vier Jugendliche plus Mystery hat schon gepasst. Oder auch an "Stranger Things", wegen dieser anderen Welt, die sich immer wieder auftut und für den Tod mehrerer Menschen verantwortlich ist. Und als Merging dieser beiden Serien, die ich beide (zumindest bis zu einem gewissen Punkt) gespannt gefolgt bin, war ich natürlich neugierig auf das Buch.
Die Geschichte beginnt auch direkt spannend mit der Einführung der vier Protagonisten, nämlich Justin, Isaac, Violet und Harper. Die Vier gehören den Gründerfamilien der Kleinstadt Four Keys an, was bedeutet, dass sie Fähigkeiten besitzen. Die vier Gründer der Stadt haben damals eine Bestie besiegt und in eine Parallelwelt eingesperrt und jetzt, 150 Jahre später, schlägt die Bestie wieder zu und es fällt den Nachkommen dieser Gründer zu, die Bestie wieder aufzuhalten. Also auch Violet, Justin, Isaac und Harper.
Anfangs war es ein wenig verwirrend, weil ich noch nicht direkt durchgeblickt habe, was eigentlich die Hintergründe sind. Die Familien, die Bestie, die Parallelwelt, die Rituale und die Hackordnungen sind schon recht viel auf einmal, was man verstehen soll. Und dann kommen noch die einzelnen Vergangenheiten der Hauptcharaktere hinzu. Man muss als Leser also ganz schön etwas aufarbeiten, auch wenn so keine Seite umgeblättert wird, ohne dass man etwas Neues erfährt. Das Tempo ist also recht schnell und lässt auch nicht unbedingt nach. Die Toten, die Geheimnisse der Stadt und dann auch noch die Anspannung zwischen verschiedenen Gruppierungen lassen nicht wirklich viel Zeit zum Luftholen und so bin ich nur so durch die Seiten geflogen, weil ich immer weiter lesen wollte. Allerdings muss ich zugeben, dass der ein oder andere Schnörkel nicht hätte stattfinden müssen. Da war mir ein Quäntchen Drama zu viel eingebaut.
Doch an sich machte diese geladene Geschichte wirklich Spaß und hat mich an ihre Seiten gefesselt, bis zum großen Showdown, der die einzelnen Stränge dann recht gekonnt zusammenführt. Für eine Debütautorin fand ich das schon echt beeindruckend.
Auch der Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich schnell durch die Geschichte kam. Christine Lynn Herman schreibt auf eine sehr gut lesbare Art und Weise. Wenn ich auch sagen muss, dass mir nichts Besonderes in der Hinsicht aufgefallen wäre. Die Autorin schreibt gut, aber sie sticht nicht heraus. Was natürlich nicht schlecht ist.
Bemerkenswert ist aber auf alle Fälle, dass sie aus drei Perspektiven schreibt, nämlich der von Justin, Violet und Harper. Nicht aus Isaacs Sicht. Die Begründung hat mich ziemlich an "Das Lied der Krähen" erinnert (natürlich aber nicht genau dieselbe Begründung) und es war auf jeden Fall interessant, ganz gezielt eine Perspektive wegzulassen.
Wobei ich genau in Isaacs Kopf gerne mehr Einblick gehabt hätte, denn er war eindeutig mein liebster Charakter in "Four Keys". Bei ihm hatte ich das Gefühl, die meisten Facetten entdecken zu können, und das ohne seine Sicht aus erster Hand zu haben. Die anderen Protagonisten sind aber natürlich auch interessant. Wobei ich direkt sagen muss, dass mir keiner dieser Drei ganz so sympathisch war, wie Isaac es mir wurde. Justin war mir zu sehr der Gutmensch, der Anführer, der immer das Richtige tut. Quasi der Golden Boy der Geschichte und ich habe nunmal eine natürliche Abneigung gegen Mr und Mrs Perfects in Büchern, Filmen oder wo auch immer. Harper...Harper hingegen ist ganz eindeutig keine Ms Perfect, aber irgendwie bin ich mit ihr nicht ganz warm geworden. Da war mir schon Violet lieber. Sie ist von allen wohl auch der Charakter, mit dem man sich am meisten identifizieren kann, einfach weil sie neu in die Stadt kommt und man quasi mit ihr zusammen alles mögliche über Four Keys herausfindet. Allerdings hatte auch Violet ein paar Seiten, die ich gar nicht leiden konnte. Wenn ich auch cool fand, wie selbstverständlich sie (beziehungsweise die Autorin) erklärte, sie sei bi.
Ich komme also größtenteils positiv aus diesem ersten Band einer Reihe heraus.

Mein Fazit


"Four Keys – Die Stadt der Schatten" ist ein gelungener Auftakt einer Debütautorin, durch dessen Seiten ich nur so geflogen bin, weil er quasi durchgehend spannend war. Die Handlung ist wirklich gut durchdacht und voller Wendungen und hat außerdem – ganz wichtig – einen sehr sympathischen Charakter. Und noch ein paar, die ganz okay sind. Ich kann allerdings nichts über ein paar kleinere Flaws hinwegsehen. Zum Beispiel, dass mir drei der vier Hauptcharaktere tendenziell eher schnuppe waren. Oder dass mir die Handlung manches Mal zu verschwurbelt war. Und der Anfang der Geschichte überhaupt etwas verwirrend war, weil all diese Informationen auf mich einrieselten. Doch ansonsten ist dieser Reihenauftakt wirklich nicht schlecht und erhält von mir deswegen 4 von 5 Sternen.

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