Autor: Christelle Dabos
Verlag: Insel Verlag
Seiten: 514
Erscheinungsdatum: 18. November 2019
weitere Bücher des Autors:
Die Spiegelreisende (Die Verlobten den Winters, Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast, Das Gedächtnis von Babel, Im Sturm des Echos)
Klappentext
Fast drei Jahre hat Ophelia Thorn nicht mehr gesehen. Nach seinem plötzlichen Verschwinden musste sie den Pol verlassen und nach Anima zurückkehren. Doch eines Tages macht sie sich heimlich auf den Weg zur Arche Babel, um mehr über Gott herauszufinden und sich auf die Suche nach Thorn zu begeben. In Babel angekommen, einer Arche mit strikten Vorschriften und argwöhnischen Bewohnern, die Robotern mehr gleichen als Menschen, muss Ophelia sich als »Lehrling« am Konservatorium der Guten Familie beweisen. Als in dem Secretarium der Arche eine Zensorin tot aufgefunden wird, die kurz vor ihrem Tod die Werke eines Kinderbuchautors verbrannt hat, erkennt Ophelia fassungslos, wie sehr sie selbst in diese tödliche Geschichte verstrickt ist.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Ich bin ja ein ganz großer Fan dieser Reihe und außer, dass ich deren Inhalt liebe, finde ich es außerdem toll, dass die originale Coveroptik beibehalten wurde. Ich mag die Strichzeichnung, die einerseits so einfach ist, weil es eben eine Strichzeichnung ist, andererseits aber so detailliert ist. Und ich mag die Farben, die eher pastellig daherkommen. Auch der Grünton von Band 3 ist wieder superschön.
Zum Buch
Was soll ich sagen? Womit soll ich anfangen? Ich liebe die Spiegelreisenden-Saga, mit Haut und Haaren. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so überhaupt und vollkommen begeistert von einer Buchreihe war. Gut, ich weiß wann (Leigh Bardugo lässt grüßen), aber trotzdem ist diese hier doch etwas ganz Besonderes für mich. Etwas, von dem ich mir nicht einfach den Release in meinen Kalender schreibe, nur um das Kaufen dann doch herauszuzögern. Etwas, wofür ich genau an dem Tag in der Buchhandlung aufschlage und nach dem Buch frage. Was mich im Falle von "Das Gedächtnis von Babel" darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich mir ein falsches Datum aufgeschrieben hatte und ich somit eine Woche zu früh war. Ihr könnt euch meine temporäre Verzweiflung nicht vorstellen, als ich realisierte, dass das Buch, auf das ich mich da schon mental eingestellt hatte, doch nicht da war^^
Gut, aber nun mal zur Sache. "Das Gedächtnis von Babel". Die Fortsetzung der Geschichte rund um die Spiegelreisende Ophelia. Und wir machen einen Sprung von ganzen drei Jahren in die Zukunft, zur Arche Anima, wo sie nun wieder lebt. Nach außen hin mag es so scheinen, als würde sie nicht viel tun, doch sie hat die Suche nach Thorn natürlich nicht aufgegeben. Und wir setzen nun genau an einem Knackpunkt an, nämlich als Ophelia Anima wieder verlässt. Was mich sehr gefreut hat, denn ich hatte fast befürchtet, dass man erst etwas zu Ophelias neuem Alltag auf Anima lesen muss. Was auch nicht allzu schlimm gewesen wäre, aber so kommt man doch besser in die Geschichte, geht es direkt los. Entsprechend war ich also direkt gefangen von dieser Handlung, die nach Babel führt, und die Spannung bleibt einfach nonstop erhalten. Wir begleiten Ophelia auf diese uns neue Arche, wo sich erstens seltsame Dinge häufen und sich zweitens Hinweise auf Gott befinden sollen. Deswegen vermutet Ophelia dort auch Thorn und hofft, ihn zwischen ihren eigenen Recherchen ausfindig zu machen.
Wir haben also gleich mehrere spannende Elemente: Zum Einen natürlich die Frage, ob Ophelia Thorn ausfindig macht (und mal ganz abgesehen von dem wann und wie, ja, das tut sie, denn was wäre ein Buch ohne Thorn) und wie die beiden dann miteinander umgehen, nach den Ereignissen in Band 2. Zweitens die Frage, was genau es mit Gott auf sich hat und dem mysteriösen Anderen. Und drittens die Entdeckung der Arche Babel und seiner Bewohner.
Tatsächlich fand ich besonders den letzten Punkt sehr interessant. Als Leser kannte man vor allem die Archen Anima und Pol mitsamt ihrer Bewohner und Besonderheiten. Babel ist da noch einmal ganz anders, sowohl was die Menschen betrifft als auch die dort herrschenden Regeln. Schon Babel an sich wäre da spannend zu erforschen mit seinem System und den beiden Familiengeistern. Doch noch dazu sammeln sich dort auch noch Bewohner anderer Archen und so wurde es für mich noch interessanter. Ich hatte das Gefühl, mein Blick würde sich erweitern und so lernte ich mehr über die verschiedensten Archen als ich das gedachte hatte. Und das war einfache einer der besten Punkte für mich an diesem Buch.
Das und natürlich die Komplexität, mit der Christelle Dabos erzählt. Ihre Reihe wurde mit jedem Buch komplexer und hier deckt sie noch einmal mehr die Hintergründe von allem auf. Es war absolut faszinierend, Ophelias Entdeckungen mitzuverfolgen und selbst mitzurätseln, wie denn nun alles zusammenhängt. Denn man erfasst es nicht schneller als Ophelia. Kann man einfach nicht.
Das alles gibt die Autorin in diesem zauberhaften Schreibstil wider, der mich am Anfang von "Die Verlobten des Winters" etwas hat zaudern lassen und der mich inzwischen vollkommen für sich eingenommen hat. Ich habe so ziemlich jedes Wort verschlungen, das Christelle Dabos geschrieben hat und war mit diesem nicht gerade dünnen Buch sehr schnell fertig. Ich hätte immer weiter und weiter lesen können, weil ich einfach nicht genug kriegen konnte.
Woran auch die Figuren nicht ganz unschuldig waren. Alle sind sie so toll durchdacht, selbst wenn sie hier vielleicht keine allzu große Rolle spielten. Archibald hat mich mal wieder für sich eingenommen. Und auch Gwenael und Reinecke. Die kleine Viktoria habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen, vor allem, da sie ihre eigenen Kapitel erhielt. Da bin ich sowieso mal gespannt, wie sich das entwickelt. Zu Thorn muss und will ich gar nicht viel sagen, aber ich denke es ist klar, dass man ihn nicht mehr nicht mögen kann, spätestens seit Band 2. Und auch alle Charaktere, die auf Babel vorgestellt werden, sind ganz besonders und haben ihre Eigenheiten, die sie sympathisch macht oder auch nicht – aber auf jeden Fall immer zu guten Charakteren.
Mein Liebling war in "Das Gedächtnis von Babel" aber Ophelia. Witzig, wenn ich überlege, dass ich mit ihr anfangs – ähnlich wie mit dem Schreibstil – nicht ganz warm wurde. Doch in "Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" ist sie mir stark ans Herz gewachsen wegen der Entwicklungen, die sie durchlebt, und hier geht diese noch weiter. Ophelias Wandel von der grauen Maus, die sich nur flüsternd verständigte und hinter ihrem Schal (der Schal!) versteckte, hin zu einer jungen Frau, die für sich einsteht, ist einfach nur toll. Nicht nur, weil es schön war, mit anzusehen, wie Ophelia Rückgrat und Mut gewinnt, sondern auch wegen der Feinheit, mit der Christelle Dabos diese Entwicklung beschreibt. Da merkt man, dass auch die kleinen Hinweise etwas ausmachen. Zum Beispiel, dass die Autorin nicht mehr das Verb "flüstern" benutzt, wenn Ophelia etwas sagt.
Zuletzt kann ich nur noch sagen, dass ich nun wirklich ungeduldig auf das Finale der Spiegelreisenden-Saga warte, denn das Ende hier war einfach nur gemein. Auch schön, aber vor allem gemein, da ich genau merkte, dass nun das große Finale bevorsteht. Dass Schlimmes passieren könnte.
Gut, aber nun mal zur Sache. "Das Gedächtnis von Babel". Die Fortsetzung der Geschichte rund um die Spiegelreisende Ophelia. Und wir machen einen Sprung von ganzen drei Jahren in die Zukunft, zur Arche Anima, wo sie nun wieder lebt. Nach außen hin mag es so scheinen, als würde sie nicht viel tun, doch sie hat die Suche nach Thorn natürlich nicht aufgegeben. Und wir setzen nun genau an einem Knackpunkt an, nämlich als Ophelia Anima wieder verlässt. Was mich sehr gefreut hat, denn ich hatte fast befürchtet, dass man erst etwas zu Ophelias neuem Alltag auf Anima lesen muss. Was auch nicht allzu schlimm gewesen wäre, aber so kommt man doch besser in die Geschichte, geht es direkt los. Entsprechend war ich also direkt gefangen von dieser Handlung, die nach Babel führt, und die Spannung bleibt einfach nonstop erhalten. Wir begleiten Ophelia auf diese uns neue Arche, wo sich erstens seltsame Dinge häufen und sich zweitens Hinweise auf Gott befinden sollen. Deswegen vermutet Ophelia dort auch Thorn und hofft, ihn zwischen ihren eigenen Recherchen ausfindig zu machen.
Wir haben also gleich mehrere spannende Elemente: Zum Einen natürlich die Frage, ob Ophelia Thorn ausfindig macht (und mal ganz abgesehen von dem wann und wie, ja, das tut sie, denn was wäre ein Buch ohne Thorn) und wie die beiden dann miteinander umgehen, nach den Ereignissen in Band 2. Zweitens die Frage, was genau es mit Gott auf sich hat und dem mysteriösen Anderen. Und drittens die Entdeckung der Arche Babel und seiner Bewohner.
Tatsächlich fand ich besonders den letzten Punkt sehr interessant. Als Leser kannte man vor allem die Archen Anima und Pol mitsamt ihrer Bewohner und Besonderheiten. Babel ist da noch einmal ganz anders, sowohl was die Menschen betrifft als auch die dort herrschenden Regeln. Schon Babel an sich wäre da spannend zu erforschen mit seinem System und den beiden Familiengeistern. Doch noch dazu sammeln sich dort auch noch Bewohner anderer Archen und so wurde es für mich noch interessanter. Ich hatte das Gefühl, mein Blick würde sich erweitern und so lernte ich mehr über die verschiedensten Archen als ich das gedachte hatte. Und das war einfache einer der besten Punkte für mich an diesem Buch.
Das und natürlich die Komplexität, mit der Christelle Dabos erzählt. Ihre Reihe wurde mit jedem Buch komplexer und hier deckt sie noch einmal mehr die Hintergründe von allem auf. Es war absolut faszinierend, Ophelias Entdeckungen mitzuverfolgen und selbst mitzurätseln, wie denn nun alles zusammenhängt. Denn man erfasst es nicht schneller als Ophelia. Kann man einfach nicht.
Das alles gibt die Autorin in diesem zauberhaften Schreibstil wider, der mich am Anfang von "Die Verlobten des Winters" etwas hat zaudern lassen und der mich inzwischen vollkommen für sich eingenommen hat. Ich habe so ziemlich jedes Wort verschlungen, das Christelle Dabos geschrieben hat und war mit diesem nicht gerade dünnen Buch sehr schnell fertig. Ich hätte immer weiter und weiter lesen können, weil ich einfach nicht genug kriegen konnte.
Woran auch die Figuren nicht ganz unschuldig waren. Alle sind sie so toll durchdacht, selbst wenn sie hier vielleicht keine allzu große Rolle spielten. Archibald hat mich mal wieder für sich eingenommen. Und auch Gwenael und Reinecke. Die kleine Viktoria habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen, vor allem, da sie ihre eigenen Kapitel erhielt. Da bin ich sowieso mal gespannt, wie sich das entwickelt. Zu Thorn muss und will ich gar nicht viel sagen, aber ich denke es ist klar, dass man ihn nicht mehr nicht mögen kann, spätestens seit Band 2. Und auch alle Charaktere, die auf Babel vorgestellt werden, sind ganz besonders und haben ihre Eigenheiten, die sie sympathisch macht oder auch nicht – aber auf jeden Fall immer zu guten Charakteren.
Mein Liebling war in "Das Gedächtnis von Babel" aber Ophelia. Witzig, wenn ich überlege, dass ich mit ihr anfangs – ähnlich wie mit dem Schreibstil – nicht ganz warm wurde. Doch in "Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" ist sie mir stark ans Herz gewachsen wegen der Entwicklungen, die sie durchlebt, und hier geht diese noch weiter. Ophelias Wandel von der grauen Maus, die sich nur flüsternd verständigte und hinter ihrem Schal (der Schal!) versteckte, hin zu einer jungen Frau, die für sich einsteht, ist einfach nur toll. Nicht nur, weil es schön war, mit anzusehen, wie Ophelia Rückgrat und Mut gewinnt, sondern auch wegen der Feinheit, mit der Christelle Dabos diese Entwicklung beschreibt. Da merkt man, dass auch die kleinen Hinweise etwas ausmachen. Zum Beispiel, dass die Autorin nicht mehr das Verb "flüstern" benutzt, wenn Ophelia etwas sagt.
Zuletzt kann ich nur noch sagen, dass ich nun wirklich ungeduldig auf das Finale der Spiegelreisenden-Saga warte, denn das Ende hier war einfach nur gemein. Auch schön, aber vor allem gemein, da ich genau merkte, dass nun das große Finale bevorsteht. Dass Schlimmes passieren könnte.
Mein Fazit
Merkt man, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat? Ich hoffe es, denn ich kann nicht anders und will es immer wieder empfehlen. Weiter in die Welt hinausstreuen, denn das hat es verdient. Christelle Dabos ist eine ganz großartige Geschichtenerzählerin und ihre Reihe wird nicht etwa schlechter, nein, sie erhält ihre Qualität, wenn sie nicht gar besser wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen, weil etwas anderes ganz einfach nicht infrage kommt.
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