Habt ihr auch Filme oder Serien, bei denen ihr euch einfach wohl fühlt? Die ihr euch so oft anschauen könnt, wie ihr wollt, und es bleibt einfach immer unterhaltsam? Bei mir ist das "Hart of Dixie", eine US-amerikanische Dramedy-Serie, die in Deutschland 2013 anlief, über die New Yorker Ärztin Zoe, die es in das Örtchen Bluebell verschlägt. Dort möchte sie für ein Jahr als Allgemeinärztin arbeiten, um schließlich ihre Karriere in New York fortzusetzen. In Bluebell deswegen, weil ein gewisser Harley Wilkes ihr immer wieder anbot, in seine Praxis zu kommen. Als Zoe dann in Bluebell ankommt, erfährt sie nicht nur, dass Harley Wilkes inzwischen verstorben, sondern auch, dass er ihr Vater ist und ihr seine Praxis vermacht hat. Und so entschließt sich Zoe, in seine Fußstapfen zu treten.
Was sich natürlich als gar nicht mal so einfach entpuppt. Sie muss sich nämlich nicht nur mit ihrem Praxispartner Brick Breeland auseinandersetzen, der sich nicht gerade darüber freut, die Praxis mit einer dahergelaufenen New Yorkerin teilen zu müssen, sondern auch mit so mancher Liebeswirrung. Zoe verliebt sich nämlich in George, einen jungen Anwalt, der ausgerechnet mit Bricks Tochter Lemon verlobt ist. Und gleichzeitig fliegen zwischen Zoe und ihrem Nachbarn Wade die Funken.
Also ist in "Hart of Dixie" alles in allem für viel Drama gesorgt. Was mich in vielen anderen Serien nerven würde, doch hier passt einfach alles. Die Geschichte ist so herrlich leicht und kurzweilig, dass ich die Serie schon mehrere Male geschaut habe. Dazu kommen dann noch die herrlich unterschiedlichen Figuren. Das fängt mit Zoe an, deren New Yorker Lebensweise erst einmal total mit dem auf den ersten Blick verschlafen wirkenden Bluebell clasht. Sie hält nicht besonders viel von Traditionen und möchte sich viel lieber auf ihre Karriere konzentrieren. Bluebell ist da nur ein kleiner Zwischenstopp für sie. Trotz ihrer bisweilen durchscheinenden Attitüden mochte ich sie aber sehr gerne, denn sie ist doch ein sehr energiegeladener Mensch, wenn auch manchmal etwas dramatisch. Aber ihr durch die Staffel zu folgen, macht einfach Spaß.
George ist dann eher ein ruhender Pol in der Serie. Er wirkt immer verlässlich und wenn jemand in Bluebell ein Problem hat, geht man gerne mal zu ihm, um sich helfen zu lassen. Ich muss zugeben, ich bin nicht der größte Fan von George Tucker in der Serie, aber nichtsdestotrotz hatte ich auch nichts gegen ihn.
Eigentlich das genaue Gegenteil ist Wade. Der locker vor sich hinlebende, etwas kindische Wade, der in Bluebells einziger Bar arbeitet und sein Leben noch nicht so recht auf die Reihe kriegt. Und ja, man schüttelt immer mal wieder den Kopf über ihn und seine unreifen Anwandlungen, aber er ist dennoch einer meiner liebsten Charaktere der Serie. Auch, weil man im Laufe der Geschichte merkt, dass durchaus auch Tiefgang hat.
Sehr gerne mag ich auch Lavon, der Bürgermeister Bluebells. Ihn kann man nicht anders als sympathisch beschreiben. Selbst wenn er mal verrückte Anwandlungen hat. Selbst wenn er immer mal wieder von sich in der dritten Person redet, als wäre er abgehoben. Und hier hat "Hart of Dixie" sehr viel richtig gemacht, denn bei Lavon (der dunkelhäutig ist) kommt es mir nicht so vor als wäre er austauschbar. Viel zu oft habe ich in Filmen oder Serien das Gefühl, sie würden dem Protagonisten einen schwarzen Sidekick an die Seite stellen, der dieselben Charakterzüge hat, wie all die anderen schwarzen Sidekicks in all den anderen Filmen und Serien. Nicht so Lavon, er ist ein echtes Unikat und da kommt es mir nicht so vor, als wäre er nur dabei, weil es eine Quote zu erfüllen gab.
So, jetzt aber wieder zurück zu den Charakteren. Nämlich zu den Breelands, die auf den ersten Blick wie die Bösewichte der Serie auftreten. Brick, indem er Zoe nicht als Partnerin der Praxis akzeptiert und Lemon als Georges Verlobte, die Zoe außerdem nicht leiden kann. Und obwohl sie beide doch oft unsympathische Züge an den Tag legen, sind sie so facettenreich, dass diese negativen Eigenschaften eben nur das sind: eine Facette von vielen. Denn nach und nach lernt man die beiden besser kennen und erfährt vieles über ihre Hintergründe, was sie zu wirklich sympathischen, tollen Charakteren macht. Überhaupt sind die Figuren in "Hart of Dixie" alle so vielseitig und mit all ihren Macken wirklich authentisch. Was der Cast auch toll rüberbringt.
Und genau das sind auch die Gründe, weshalb ich die Serie immer und immer wieder schauen könnte. Zum Einen die wunderbaren Figuren darin, die man einfach gernhaben muss, selbst diejenigen, die eigentlich gar keine so große Rolle spielen. Und die Story, die sich im Grunde nicht stark von anderen Serien und Filmen unterscheidet, aber trotzdem so viel Spaß macht, dass ich selbst bei der x-ten Wiederholung noch lachen muss. Und so ist "Hart of Dixie" meine Wohlfühlserie.😄
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