Autor: Kyrie McCauley
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 382
Erscheinungsdatum: 24. Januar 2020
weitere Bücher des Autors: You are (not) safe here,
Klappentext
Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburnm Pennsylvania, und es werden immer mehr. Alle Einwohner empfinden dies als Bedrohung – alle außer der 17-jährigen Leighton und ihren beiden jüngeren Schwestern. Denn die größte Gefahr lebt in ihrem Zuhause: ihr Vater, der immer wieder gewalttätig wird. Und ihre Mutter, die schweigt und ihn nicht verlässt. Und die Nachbarn, die konsequent wegschauen.
Leighton würde nicht lieber tun, als der Stadt den Rücken zu kehren, aber sie kann und will ihre Schwestern nicht zurücklassen. Denn eins ist klar: Irgendwann wird die Situation eskalieren...
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Dieses Buch steht in meinem Regal mit dem Cover nach vorne blickend. Ich glaube, das sagt schon einiges aus. Ich liebe die Schlichtheit und dass nur drei Farben darauf zu sehen sind, wovon zwei Schwarz und Weiß sind. Ich mag die roten Details, die so schön minimalistisch eingesetzt sind. Ich mag die Federn. Ich mag den ungemütlichen Effekt des gesamten Covers. Do I have to say more?
Zum Buch
Auch bei der Geschichte an sich ist meine Meinung ganz klar: Ich liebe dieses Buch.
Schon vor einigen Wochen (nämlich Anfang Dezember) habe ich diesen Jugendroman gelesen und noch immer denke ich manchmal darüber nach. Gut, das hängt auch mit meiner Arbeit zusammen, aber "You are (not) safe here" hat mich einfach dermaßen mitgenommen, dass es einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Wie der Klappentext schon sagt, geht es hier darum, was passiert, wenn das Zuhause, das eigentlich ein sicherer, ein Rückzugsort sein sollte, eben das nicht mehr ist. Es geht um häusliche Gewalt, wie auch immer ausartend, und über Mitmenschen, die wegsehen. Themen also, die zu oft totgeschwiegen werden, in denen sich aber doch viele wiederfinden. Und darüber zu lesen, war zwar beklemmend, aber doch so wichtig, dass ich nicht anders konnte, als das Buch zu lieben.
Ein weiterer Aspekt des Jugendromans ist die Liebesgeschichte. Die sich entfaltet und durchaus Raum einnimmt, aber dennoch eher hintergründig ist. Ich fand sie ganz gut gemacht, aber sie ist eindeutig nicht das Beste am Buch.
Außerdem gibt es dann noch die Krähen, die die Kleinstadt Auburn belagern, und die eine Art Metapher sind. Dadurch (und durch Leightons Zuhause) kommt eine leicht übernatürliche Komponente in die Geschichte. Sie ist eigentlich das gesamte Buch über nur ganz, ganz leicht vertreten, fällt kaum auf, was auch gut so ist. Erst am Ende, als sich das ändert, hat mich diese Paranormalität etwas genervt. Ich finde, ohne diese Komponente wäre das Buch noch einen Ticken stärker gewesen.
Kyrie McCauleys Schreibstil ist recht einfach. Das fällt vor allem in den Dialogen auf, in denen die Sprache wirklich einfach gehalten ist. Doch auch wenn es ungewöhnlich ist, gefällt mir das. Es ist mir lieber, als wenn Autoren, die Jugendliche, über die sie schreiben, hochgestochen daherquatschen lassen. Außerdem gab es trotzdem genügend Passagen, die mir richtig zu Herzen gegangen sind. Passagen, die ein drückendes Gefühl auf meiner Brust hinterlassen haben, bei denen ich wütend wurde, bei denen ich fast geweint habe. So eine Emotionalität hat zuletzt Angie Thomas mit "The Hate U Give" bei mir ausgelöst.
Nachdem ich "You are (not) safe here" bereits wegen obengenannter Punkte so sehr mag, hätten die Charaktere schon sehr schrecklich sein müssen, dass es mir das Buch vermiest. Und natürlich war dem nicht so. Leighton ist eine wirklich passende Protagonistin für diese Story. Sie ist keine Heldin, die sich furchtlos gegen ihren Vater stellt. Stattdessen würde sie am liebsten aus Auburn flüchten, bleibt aber ihrer Schwestern wegen. Ihre innere Zerrissenheit ist ein tragender Punkt der Geschichte, der sie oft beschäftigt.
Leightons Schwestern Camden und Juniper sind auch schön dargestellt. Besonders Camdens Charakter kommt gut zur Geltung, sie hatte eine schöne Rolle der eher rebellischen Schwester. Und so sehr man die Mutter auch nicht versteht, weshalb sie den Vater nicht verlässt, so kann man sie doch nicht dafür hassen. Auch den Vater zu hassen ist nicht ganz so leicht, wie man denkt. Man liest durchaus Passagen, in denen er sich normal verhält, regelrecht lieb mit der Familie umgeht. Doch dann kommt natürlich wieder seine andere Seite zum Vorschein.
Alles in allem beschreibt Kyrie McCauley ihre Figuren einfach lebensecht. Keiner hier ist nur gut oder nur böse. In "You are (not) safe here" lernt man eine ganze Palette an Grautönen kennen.
Schon vor einigen Wochen (nämlich Anfang Dezember) habe ich diesen Jugendroman gelesen und noch immer denke ich manchmal darüber nach. Gut, das hängt auch mit meiner Arbeit zusammen, aber "You are (not) safe here" hat mich einfach dermaßen mitgenommen, dass es einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Wie der Klappentext schon sagt, geht es hier darum, was passiert, wenn das Zuhause, das eigentlich ein sicherer, ein Rückzugsort sein sollte, eben das nicht mehr ist. Es geht um häusliche Gewalt, wie auch immer ausartend, und über Mitmenschen, die wegsehen. Themen also, die zu oft totgeschwiegen werden, in denen sich aber doch viele wiederfinden. Und darüber zu lesen, war zwar beklemmend, aber doch so wichtig, dass ich nicht anders konnte, als das Buch zu lieben.
Ein weiterer Aspekt des Jugendromans ist die Liebesgeschichte. Die sich entfaltet und durchaus Raum einnimmt, aber dennoch eher hintergründig ist. Ich fand sie ganz gut gemacht, aber sie ist eindeutig nicht das Beste am Buch.
Außerdem gibt es dann noch die Krähen, die die Kleinstadt Auburn belagern, und die eine Art Metapher sind. Dadurch (und durch Leightons Zuhause) kommt eine leicht übernatürliche Komponente in die Geschichte. Sie ist eigentlich das gesamte Buch über nur ganz, ganz leicht vertreten, fällt kaum auf, was auch gut so ist. Erst am Ende, als sich das ändert, hat mich diese Paranormalität etwas genervt. Ich finde, ohne diese Komponente wäre das Buch noch einen Ticken stärker gewesen.
Kyrie McCauleys Schreibstil ist recht einfach. Das fällt vor allem in den Dialogen auf, in denen die Sprache wirklich einfach gehalten ist. Doch auch wenn es ungewöhnlich ist, gefällt mir das. Es ist mir lieber, als wenn Autoren, die Jugendliche, über die sie schreiben, hochgestochen daherquatschen lassen. Außerdem gab es trotzdem genügend Passagen, die mir richtig zu Herzen gegangen sind. Passagen, die ein drückendes Gefühl auf meiner Brust hinterlassen haben, bei denen ich wütend wurde, bei denen ich fast geweint habe. So eine Emotionalität hat zuletzt Angie Thomas mit "The Hate U Give" bei mir ausgelöst.
Nachdem ich "You are (not) safe here" bereits wegen obengenannter Punkte so sehr mag, hätten die Charaktere schon sehr schrecklich sein müssen, dass es mir das Buch vermiest. Und natürlich war dem nicht so. Leighton ist eine wirklich passende Protagonistin für diese Story. Sie ist keine Heldin, die sich furchtlos gegen ihren Vater stellt. Stattdessen würde sie am liebsten aus Auburn flüchten, bleibt aber ihrer Schwestern wegen. Ihre innere Zerrissenheit ist ein tragender Punkt der Geschichte, der sie oft beschäftigt.
Leightons Schwestern Camden und Juniper sind auch schön dargestellt. Besonders Camdens Charakter kommt gut zur Geltung, sie hatte eine schöne Rolle der eher rebellischen Schwester. Und so sehr man die Mutter auch nicht versteht, weshalb sie den Vater nicht verlässt, so kann man sie doch nicht dafür hassen. Auch den Vater zu hassen ist nicht ganz so leicht, wie man denkt. Man liest durchaus Passagen, in denen er sich normal verhält, regelrecht lieb mit der Familie umgeht. Doch dann kommt natürlich wieder seine andere Seite zum Vorschein.
Alles in allem beschreibt Kyrie McCauley ihre Figuren einfach lebensecht. Keiner hier ist nur gut oder nur böse. In "You are (not) safe here" lernt man eine ganze Palette an Grautönen kennen.
Mein Fazit
Wie sehr mir dieses Buch unter die Haut gegangen ist, ist schon fast erschreckend. Vielleicht, weil ich an das Thema nicht ganz unbetroffen herangehen kann, aber "You are (not) safe here" hat es einfach geschafft, mir nachhaltig im Kopf zu bleiben. Einziges minikleines Manko war das Übernatürliche, dass es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Aber das ist nur ein winziger Abzug, denn insgesamt vergebe ich trotzdem volle 5 von 5 Sternen.
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