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The Hate U Give

Autor: Angie Thomas
Verlag: Balzer + Bray
Seiten: 444
Erscheinungsdatum: 1. März 2017
weitere Bücher der Autorin: 
The Hate U Give, One the Come Up












Klappentext


Sixteen-year-old Starr moves between two worlds: the poor black neighbourhood where she lives and the fancy suburbian prep school she attends. The uneasy balance between these worlds is shattered when Starr witnesses the fatal shooting of her childhood best friend, Khalil, at the hands of a police officer. Khalil was unarmed.
Soon afterward, Khalil's death is a national headline. Some are calling him a thug and a gangbanger. Starr's best friend at school suggests he might have had it coming. When it becomes clear the police have little interest in investigating the incident, protestors take to the streets and Starr's neighborhood becomes a war zone. What everyone wants to know is: What really went down that night? And the only person alive who can answer that is Starr.
But what Starr does – or does not – say could destroy her community. It could also endanger her life.


Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Erst einmal muss ich sagen, wie hübsch ich dieses Cover finde. Es ist recht unaufwändig, so fast ganz weiß abgesehen von dem dunkelhäutigen Mädchen, das mittig steht und ein Schild mit dem Titel hochhält, aber genau dadurch finde ich es interessant. Ich mag die Akzente, die mit Rot gesetzt werden und – das möchte ich an dieser Stelle ebenfalls betonen – ich mag dieses Cover mehr als das andere, das dunklere, auf dem ein Gesicht im Profil zu sehen ist und der Titel in Pink darüber. 

Zum Buch
Ich glaube, "The Hate U Give" ist eines dieser Bücher, an denen man heutzutage nicht wirklich dran vorbeikommt. Man hört eigentlich nur Gutes über diesen Jugendroman, wie gut er ist und wie wichtig, da konnte ich eigentlich gar nichts anders, als ihn mir zu kaufen (über eine Instagrammerin, der ich folge, das erste Mal, dass ich das gemacht habe und es hat sehr gut geklappt). Auf Englisch, weil ich gehört hatte, es würde viel Slang vorkommen, und das wollte ich mir dann nicht im Original entgehen lassen.
In dem Buch geht es um Starr, ein 16-jähriges dunkelhäutiges Mädchen, das in einer eher ärmeren Nachbarschaft lebt, allerdings in einem anderen Viertel auf auf die Highschool geht. Dadurch hat Starr quasi zwei Versionen von sich geschaffen, in zwei Welten, die sehr verschieden sind und fast nichts miteinander zu tun haben. Jedoch ändert sich das, als ihr ehemalig bester Freund Khalil von einem Polizisten erschossen wird. Ohne dass Khalil ein Verbrechen begangen hätte und mit Starr als einziger Zeugin. Während sie überlegt, ob sie das Risiko eingehen möchte, offen für Khalil auszusprechen, gerät der Fall in den medialen Fokus und ihre Nachbarschaft in Aufruhr.
"The Hate U Give" ist also kein süßer, leichter Jugendroman, wie es sie so häufig gibt, sondern eines mit einem ernsten Thema, das zwar für Jugendliche aufgemacht ist, genauso gut aber auch von Erwachsenen gelesen werden kann. Es ist ein Buch über etwas, das brandaktuell ist und jeden betrifft. Ein Buch, das wütend macht und fassungslos, bei dem man an der Menschheit zweifelt, auch wenn es ein paar Lichtblicke zu geben scheint.
Die Geschichte an sich ist zudem wirklich toll erzählt. Man wird direkt in die Story hineingeworfen, gleich zu Beginn steht Khalils Tod und danach entfaltet sich der Prozess, wie der angeklagte Polizist bestraft werden soll. Dabei begleitet man Starr, die eben einzige Zeugin war. Den Prozess zu verfolgen war wie bereits erwähnt wirklich nervenaufreibend, besonders die Reaktionen aus Starrs Umwelt sind krass. Doch das ist auch nicht alles. Angie Thomas erzählt nicht bloß von diesem Fall polizeilicher Gewalt, sondern auch auf unglaublich einnehmende Weise von Freundschaft und Liebe und das mal auf eine andere Art. Wie die Autorin die Liebesgeschichte zwischen Starr und ihrem Freund Chris aufzieht (btw ein Weißer), fand ich unglaublich interessant, denn hier geht es nicht um dieses typische "Sie lernen sich kennen und verlieben sich", das man schon gefühlt tausend Mal gelesen hat. Nein, Starr und Chris sind bereits seit einem Jahr ein Paar und es geht um viel weiterführende Fragen, nämlich um Vertrauen und wie eine Beziehung zwischen einer Dunkelhäutigen und einem Weißen eigentlich akzeptiert wird. Genauso spannend fand ich außerdem Thomas' Sicht auf Freundschaft, denn auch hier läuft nicht alles nach dem klischeehaften Muster des Alle-verstehen-sich-immer-super ab.
Der Schreibstil war dann das Extra, das das Lesen unterhaltsam und leicht gemacht hat. Angie Thomas schreibt schön flüssig und in schönem, leicht verständlichem Englisch. Hier mochte ich besonders den oben erwähnten Slang, in dem sie immer wieder gerne schreibt. Das brachte meiner Meinung nach eine gute Ladung Authentizität mit ins Buch und hat mir unglaublich gut gefallen. Auch hatte ich nicht das Gefühl, dass die Autorin das macht, was viele Jugendbuchautoren machen: Dinge hundert Mal wiederholen. So schreibt sie zum Beispiel nicht dauernd von Chris' Augenfarbe (die ich gerade gar nicht mal benennen könnte, ich glaube, es war Blau) oder dass das Starr große Augen hat oder was auch immer, ihr wisst bestimmt, was ich meine. Und genau das fand ich so erfrischend, dass Angie Thomas sich nicht so sehr mit Oberflächlichkeiten aufhält, sondern es mehr darum geht, was jemand macht oder denkt. Schön, auch mal sowas zu lesen!
Auch zu den Charakteren will mir partout nichts Schlechtes einfallen, sie waren einfach alle zu vielseitig und authentisch, als dass ich etwas auszusetzen hätte. Nicht nur von den wichtigeren, sondern auch von den Nebencharakteren konnte ich mir ein gutes Bild machen. Besonders interessant war natürlich Starr als Protagonistin, in deren Kopf man einfach den größten Einblick hat. Bei ihr merkt man, dass sie noch recht jung ist und noch nicht ganz genau weiß, wer sie eigentlich ist, jedoch auf dem Weg ist, das herauszufinden und im Buch auch eine Entwicklung durchmacht. Starr ist nicht perfekt. Sie kann unglaublich stur sein und hat oft Angst, aber genau diese Schwächen machen sie in meinen Augen so menschlich und ich finde es bewundernswert, dass Angie Thomas es geschafft hat, so jemanden zu erschaffen.

Mein Fazit


An alle, die "The Hate U Give" noch nicht gelesen haben: Lest es! Egal, ob ihr dieses Buch bereits auf dem Schirm hattet oder nicht. Denn nicht nur ist die Geschichte interessant und werden altbekannte Themen neu erzählt, das Thema ist zudem unglaublich wichtig und geht jeden etwas an. Von mir gibt es klare 5 von 5 Sternen!
Außerdem konnte ich mit dem Buch eine Aufgabe der Jahreszeiten Challenge erledigen, da das Cover (zumindest größtenteils) weiß ist.

Kommentare

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