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Die Auslese – Nichts ist, wie es scheint

Autor: Joelle Charbonneau
Verlag: blanvalet
Seiten: 342
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2015
weitere Bücher des Autors: 
Die Auslese (Nur die Besten überlebenNichts vergessen und nie vergeben, Nichts ist, wie es scheint)











Klappentext


Sie ist bereit zu kämpfen – aber allein hat sie keine Chance ...

Cia Vale hat die gefährliche Auslese überlebt, während sich Chaos und Wut in der Gesellschaft ausbreiten. Ein verheerender Bürgerkrieg steht bevor, und die Rebellen schmieden einen Plan, die grausame Regierung zu stürzen. Auch Cia ist bereit, um das Ende der Auslese zu kämpfen, aber sie kann es nicht alleine tun. Sie hofft auf die Loyalität ihrer Kameraden, doch das kann tödlich für sie enden. Denn Täuschung und Wahrheit liegen nah beieinander. Und der Einsatz ist hoch, denn auf dem Spiel steht das Leben all derer, die sie liebt. Wem kann Cia vertrauen?

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Da es sich hier um einen Sammelband handelt und ich den ersten Teil, "Nur die Besten überleben", bereits hier besprochen habe, werde ich zur Buchgestaltung nicht noch einmal etwas schreiben.

Zum Buch
Ich habe es geschafft! Endlich, wie ich sagen muss, denn seit Anfang Januar kämpfe ich mit der Auslese-Trilogie, wobei mir schon ab den ersten Seiten klar war, dass ich mir vielleicht man die Leseprobe hätte durchlesen sollen. Dann hätte ich mir diese Enttäuschung erspart, die die Reihe für mich leider dargestellt hat. An diesen finalen Band hatte ich schon gar keine großartigen Erwartungen mehr, ich wollte die Reihe nur noch fertig lesen.
Dabei hätte die Geschichte wirklich mehr Potenzial gehabt. Der zweite Teil zum Beispiel hat sich viel Mühe gegeben, zu überraschen. Die Rebellion, die eigentlich gar nicht wirklich eine ist, sondern lediglich gegründet wurde, um Querdenker ausfindig zu machen. Deren Anführer das System unterstützt, das sie bekämpfen soll. Cia fand das am Ende von Teil 2 heraus und nun ist ihr Weltbild im dritten erst einmal zerrüttet. Sie wendet sich an die Präsidentin, die darüber abstimmen möchte, den Prozess der Auslese zu verändern, und erhält einen scheinbar unmöglichen Auftrag von ihr. Um den auszuführen, muss Cia eine eigene Gruppe zusammenstellen.
Die Handlung ist wieder sehr darauf bedacht, Cia als etwas ganz Besonderes hinzustellen. Sie ist die Einzige, der man vertrauen kann. Sie ist die Einzige, der andere folgen. Also Wiederholungen dessen, was in den zwei Vorgängern schon geschildert wurde, nämlich Cia als Ausnahmetalent hinzustellen. Sorry, das hat mich einfach nur genervt und ist zudem auch noch unheimlich unrealistisch. Die Zukunft eines Landes auf den Schultern eines einzelnen Mädchens? Nein. Nein, danke. Ganz ehrlich, in anderen Dystopien hat der Protagonist meist auch eine Schlüsselrolle, aber nie so extrem.
Noch dazu kam mir vieles sehr random vor. Da wird eine halbe Seite lang ausführlich erklärt, was jemand in seine Tasche gepackt hat und als sie später etwas Spezielles brauchen (das übrigens nicht aufgelistet wurde beim Taschenpacken), dann hat die Person das auf einmal. Oh Wunder! Wo das herkam? Keine Ahnung, aber hey, sie brauchten es, es ist da. Nein, wirklich, so etwas ist doch echt nicht nötig und schon recht lächerlich...
Wobei ich zugeben muss, dass manche Stellen tatsächlich Spannung aufbauen. Bei einer Verfolgungsjagd zum Beispiel, da hat es die Autorin geschafft, mich für kurze Zeit zu fesseln. Doch diese Stellen sind viiiieeeel zu selten und haben es deswegen nicht geschafft, mein allgemeines Gefühl zum Buch zu ändern. Und das war eben ein großes: Ist mir eigentlich egal.
So auch das Finale. hier passiert sehr viel und noch mehr kommt ans Licht. Große Effekte, viel Tamtam. Eben um den größtmöglichen Effekt zu erreichen, viele Schockmomente zu generieren. Und ich war so: Joa, ist mir eigentlich echt egal. Besonders, weil es mir vorkam, als hätte die Autorin logische Gedankengänge einfach mal zugunsten vom Drama ignoriert. Überhaupt hätte mir das Ende nicht egaler sein können. Ein großer Plot-Twist geschieht? Ist mir egal. Jemand stirbt? Es könnte mich nicht kälter lassen.
Dazu trägt aber auch der Schreibstil von Joelle Charbonneau bei. Sie selbst schreibt so kühl und distanziert, dass es fast schon logisch war, dass ich beim Lesen genauso kalt und distanziert war. Ist doch klar, dass ich nicht am Buch klebe, wenn kaum Spannung aufkommt, weil sich die Geschichte eher liest wie ein Bericht. Ein Bericht mit Beschreibungen, die ich persönlich echt unnötig fand.
Was mich außerdem genervt hat, waren manche Wiederholungen. Eigentlich sollte ich nochmal die gesamte Reihe lesen und nachzählen, wie oft Cia ein Lächeln in ihr Gesicht zwingt oder irgendwo läuft, als wäre es ihr gutes Recht, Wo-auch-immer zu sein, obwohl es das gar nicht ist, so oft wird das erwähnt. Ich meine, bei anderen Büchern werden manche Beschreibungen auch gefühlt tausendmal wiederholt, aber das fand ich schon sehr speziell^^
Am schlimmsten fand ich jedoch wieder die Charaktere. Erst einmal zu den unwichtigeren beziehungsweise allen außer Cia. Mir kam es nämlich so vor, als wäre jeder außer Cia unwichtig. Egal, ob Tomas, Stacia, Dr. Barnes, Will, Enzo oder Zeen, die eigentlich alle mehr Potenzial gehabt hätten. Aber nein, sie kamen mir leider viel zu farblos vor, zu charakterlos. Der Einzige, der mich zumindest ansatzweise überzeugen konnte, war Raffe, aber selbst zu ihm baut man keine so enge Bindung auf, dass es was raushauen würde. Fast schon schade.
Wer mich jedoch mal wieder über die Maßen genervt hat, war Cia. Ich habe mich ja schon in den Rezensionen der Vorgänger-Bände über unsere Little Miss Perfect hier geäußert, aber in "Nichts ist, wie es scheint" setzt die Autorin dem nochmal ein Sahnehäubchen samt Kirsche auf. Nicht nur, dass Cia mal wieder die Einzige ist, die etwas tun kann, die Auserwählte, etwas ganz Besonderes, sie kann auch mal wieder alles. Und zwar aus Gründen, die mich zum Lachen gebracht haben, so lächerlich waren sie. Mal ehrlich, Charbonneau wollte mir weismachen, dass Cia Schlösser knacken kann. Weil ihre Brüder früher immer ihre Puppen eingesperrt haben. Seriously? Muss ich noch mehr dazu sagen?
Unsympathisch ist mir Cia außerdem immer noch. Nicht nur weil sie als so perfekt hingestellt wird, auch wegen ihrer Launenhaftigkeit. Doch wenn ein Charakter im einen Moment auf etwas besteht und im nächsten ganz locker dem Widersprechenden zustimmt, dann ist mir das nunmal unsympathisch. Und ich finde es noch dazu schlichtweg unauthentisch, aber hey.
Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass mir auch die Art und Weise, wie die Reihe endet, nicht nur nicht wirklich gefallen hat, sondern mir zudem nicht ganz so passend vorkam. An sich war es nicht schrecklich oder so. Wäre ich allgemein involvierter gewesen, hätte mir dieses nicht ganz so arge Happy End vielleicht sogar gefallen. Doch so hat es mich eben kalt gelassen und irgendetwas daran hat mich gestört, vielleicht weil alles sehr schnell abgehandelt wurde.

Mein Fazit


Wieder einmal habe ich eine Reihe zu Ende geschafft, aber im Vergleich zu anderen, hat mich diese hier wirklich enttäuscht. Es gibt so viele gute Dystopien. Die auch nicht alle perfekt sind und garantiert nicht alle nur eigene Ideen aufweisen. Doch die zumindest mit einer spannenden Handlung, einem guten Schreibstil und Charakteren punkten können, die nicht entweder flach oder willkürlich erscheinen. Anders als in "Die Auslese" eben, bei der dieser dritte und letzte Teil keine Ausnahme darstellt, sondern vieles nochmal auf die Spitze treibt und mich emotional total kalt gelassen hat. Ich verstehe wirklich nicht, wie so viele diese Reihe hypen können, denn für mich kommt auch teil 3 nur auf ganz knappe 2 von 5 Sternen und ist damit keine Empfehlung, auch – oder erst recht? – nicht für Fans für Dystopien.

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