Direkt zum Hauptbereich

"Mortal Engines: Krieg der Städte" im Kino

https://tools.tri.at/img/4/up2018-12-13-73107-0.1000x400.jpg
Gegen Ende 2018 war ich einige Male im Kino. Das letzte Mal dann in "Mortal Engines: Krieg der Städte", weil meine Schwester noch Kino-Gutscheine hatte und das der Film war, auf den wir uns einigen konnten (sie: "Ich würde in "Mortal Engines" oder "Aquaman", ich: "In Aquaman" geh ich nicht"). Eigentlich hatte ich davor nicht vor, mir den Film im Kino anzusehen. Eine Freundin meinte zwar, er wäre ganz in Ordnung gewesen und auch die Bilder sahen toll aus, aber nach dem Trailer hatte ich irgendwie nicht sooo viel Lust auf den Film, er wirkte so überdramatisiert und klischeehaft.
Da hat mich der Film fast schon positiv überrascht.
Um kurz die Handlung in "Mortal Egines: Krieg der Städte" zu skizzieren: Wir befinden uns in einer Zukunft, in der die Welt größtenteils zerstört wurde und Ressourcen knapp sind. Die Städte in dieser Zukunft sind nun riesige Gefährte, die ständig auf der Suche sind nach neuen Ressourcen. Eine davon ist London, unter anderem angeführt von Thaddeus Valentine. Die junge Hester allerdings kommt nach London und versucht, ihn zu töten, bezichtigt ihn des Mordes an ihrer Mutter. Nachdem ihr Anschlag schief läuft, flieht sie und muss sich widerwillig mit dem ausgestoßenen Londoner Tom zusammenschließen.
Man merkt also eigentlich gleich zu Beginn, dass die Geschichte typisch dystopisch ist. Die Verbrechen eines Zukunftsregimes werden nach und nach aufgedeckt und eine junge Heldin / ein junger Held / beide macht sich daran, die Drahtzieher aufzuhalten. Die Geschichte ist also keineswegs neu. Die Idee der fahrenden Städte wiederum finde ich großartig, das hat richtig viel Potenzial und macht vor allem optisch echt was her.
Die Handlung ist auch bis zu einem gewissen Punkt recht gut und spannend. Da passiert zwar immer etwas, aber es wirkt nie überladen, da bleibt immer noch genügend Zeit zur Charakterentwicklung. Leider hat sich das dann mit etwa der zweiten Hälfte beziehungsweise dem letzten Drittel geändert, ab da war ich zunehmend genervt. Was schonmal damit angefangen hat, dass hier eigentlich ein schöner Cut gesetzt hätte werden können. Doch nein, stattdessen wurde da dann nochmal alles reingequetscht, was ging. Drama im Überfluss also. Plus Dialoge, bei denen ich nicht anders konnte als die Augen zu verdrehen, weil sie so gestelzt klangen. Plus Plottwists und überhaupt Geschehnisse, die ich schon Meilen vorher erraten konnte.
Echt schade, wenn ich überlege, dass ich den Film bis dahin wirklich in Ordnung fand, genauso wie die Charaktere. Hester und Tom als Protagonisten waren mir beide einigermaßen sympathisch und sie waren meiner Meinung nach auch nicht zu klischeehaft. Gut, Hester ist die typische Rebellin und Tom eher der Stadtjunge, der erst einmal lernen muss, außerhalb Londons zurecht zu kommen, aber beide wurden nicht als allzu perfekt dargestellt und das war schonmal schön.
Womit der Film auf alle Fälle punkten konnte, war die Optik. Da merkt man einfach, dass Peter Jackson an der Produktion beteiligt war. Denn egal, ob es sich nun um die fahrende Stadt London, um das zerstörte Land außerhalb der Städte oder um eine fliegende Stadt handelt, alles war unfassbar bildgewaltig und sah einfach hammermäßig aus. Auch ohne 3D-Effekt auf alle Fälle einen Kinobesuch wert!
Alles in allem fand ich "Mortal Engines: Krieg der Städte" also recht solide. Hätte man den Cut etwas früher gesetzt und dafür den späteren Ereignisse ein bisschen mehr Raum gegeben, hätte er mir sogar ganz gut gefallen können, so war es mir in der zweiten Hälfte zu viel an allem. Für die Augen ist der Film aber auf jeden Fall etwas.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das unendliche Meer

Klappentext Die Zeit der fünften Welle ist gekommen, und sie könnte nicht grausamer sein. Die Anderen haben bereits vier Wellen der Zerstörung über die Erde geschickt und Milliarden von Menschen vernichtet. Nur wenige haben überlebt, unter ihnen Cassie, ihr Bruder Sam und Ben. Sie alle konnten dem Lager der Anderen entkommen. Nur ihr Retter Evan Walker hat es nicht geschafft. Eine Tatsache, die Cassie Tag und Nacht beschäftigt. Sie wünscht sich so sehr, dass er lebt und sie finden wird. Doch mit jedem Tag, der vergeht, schwindet ein kleines bisschen ihrer Hoffnung.  Zudem bricht auch noch ein Streit darüber aus, wie die Gruppe im Kampf gegen die Anderen weitermachen sollen. Dabei wird es von Stunde zu Stunde mehr und mehr ein Kampf ums Überleben, um Vertrauen und um den kleinen Rest Menschlichkeit, den sie noch in sich bewahren. Cassie weiß, dass die zusammenhalten müssen, wollen sie auch nur den Hauch einer Chance haben. Doch plötzlich droht ihr Versteck nicht mehr sicher...

Der letzte Stern

Klappentext Vier Tage - mehr bleiben nicht mehr bis zur fünften, tödlichen Welle, mit der die Anderen alles zerstören und die Menschheit ausrotten wollen. Gemeinsam mit einer Handvoll Getreuen schmiedet Cassie in einer geheimen Unterkunft einen tollkühnen Plan, um im letzten Augenblick doch noch das Blatt zu wenden: Sie werden in die Offensive gehen, ins Herz des feindlichen Lagers vordringen und die Anderen von innen heraus vernichten.  Doch kann ein solcher Angriff gelingen? Und sind sie wirklich alle in ihrer kleinen Truppe auf Cassies Seite? Oder hat der Feind sie schon unterlaufen, heimlich Misstrauen und Zwietracht gesät, seine Spione eingeschleust? Cassie beschließt das Risiko einzugehen, auch weil es keinen anderen Ausweg zu geben scheint. Und so rüsten sie zum letzten großen Kampf - einem Kampf ohne Wiederkehr und mit ungewissem Ausgang...

Stolz & Vorurteil von 2005

Ich hab ja schonmal etwas zu dieser Verfilmung von "Stolz und Vorurteil" geschrieben, vor ungefähr einem Jahr, aber erstens war meine Rezension dazu ziemlich kurz und zweitens hat sich meine Meinung dazu geändert. Was ganz eindeutig daran liegt, dass ich die Vorlage zum Film jetzt kenne. Ich mag den Film immer noch total gerne, keine Frage, aber ich weiß jetzt auch, wie viel sie im Vergleich zum Buch abgeändert haben, einige Änderungen waren eher klein, andere schon größer und da will ich auch näher drauf eingehen, deswegen, wer weder Buch noch Film kennt: Achtung Spoiler!