Autor: Kevin Kwan
Verlag: Kein & Aber
Seiten: 606
Erscheinungsdatum: 11. Februar 2020
weitere Bücher des Autors:
Crazy Rich Asians Serie (Crazy Rich Asians, Crazy Rich Girlfriend, Crazy Rich Problems)
Klappentext
Nicks Großmutter und schwerreiches Familienoberhaupt Su Yi liegt im Sterben. Um sich von ihr zu verabschieden, reist er nach Singapur zurück in die Welt der Superreichen, in der einem täglich die Schnürsenkel gebügelt werden, in der man seine Koi-Fische zum Schönheitschirurgen bringt und in der mit allen Mitteln um das ausstehende Milliardenerbe gekämpft wird.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Es ist der letzte Band um die superreichen Asiaten und reiht sich super in die Reihe ein. Diesmal sind die Grundfarben Grün und Gelb und der Stil genauso minimalistisch gehalten, wie bei den vorigen beiden Covern. Das sind eindeutig Schätze, die ich gerne im Regal stehen habe und dort ansehe.
Zum Buch
Ich konnte ja nicht anders, ich musste mir "Crazy Rich Problems" kaufen, noch während ich den Vorgänger las. Es war einfach zu herrlich und ich wusste, ich würde gleich weiterlesen wollen, wenn ich Band 2 beendet hatte. Und die Idee war famos. Denn so habe ich dann tatsächlich direkt die Reihe fortgesetzt und damit auch beendet. Und was soll ich sagen, es war wieder grandios. Die Crazy-Rich-Reihe hat es mir einfach angetan mit ihrer so ganz eigenen und (sehr!) verrückten Art. Was habe ich wieder gelacht. Und das, obwohl die Basis des Buches ist, dass jemand im Sterben liegt. Doch was der Umstand, dass Su Yi nicht mehr lange zu leben hat, mit sich zieht, ist dafür umso witziger. Denn plötzlich kriechen die Verwandten aus allen Ecken und wollen sich noch einmal bei ihr einschleimen. Allen voran geht es darum, wer wohl Tyersall Park erben wird, das hektargroße Grundstück inmitten Singapurs. Einst war Nick heißester Anwärter darauf, doch seit er sich gegen seine Großmutter gestellt und sich für Rachel entschieden hat, ist er nicht mehr gern in Tyersall Park gesehen. Als Nick nun aber hört, dass Su Yi im Sterben liegt, will er sich mit ihr versöhnen – und zwar nicht mal, um ihr ein möglichst großes Erbe abzuschleimen.
Zwei weitere Handlungsstränge sind ebenfalls sehr wichtig. Zum Einen der zu Astrid, die zwar endlich mit Charlie zusammen ist, die jedoch gleich in zwei Scheidungskriege verwickelt ist, nämlich in den von sich selbst mit Michael und in Charlies mit Isabel. Auch hier ziehen die Ereignisse einige unschöne Folgen mit sich und es war interessant, das mitzuverfolgen. Und dann steht auch noch Kitty im Mittelpunkt. Schon in "Crazy Rich Girlfriend" hatte sie eine recht große Rolle inne, was sich im finalen Teil nicht ändert. Inzwischen ist sie mit Jack Bing verheiratet und hat ihr Ziel erreicht, in der Mitte der superreichen Gesellschaft angekommen zu sein. Eines stört sie allerdings noch immer und das ist Jacks Tochter Colette. Die ist inzwischen nämlich mit einem – ebenfalls superreichen und noch dazu adligen – Engländer liiert und droht, Kitty zu übertrumpfen und zwar auf voller Linie. Der gesamte Handlungsstrang macht erst zu einem späteren Zeitpunkt Sinn, doch vor allem ist er unheimlich erheiternd, weil sich vieles nur in Kittys Kopf abspielt.
Der Fokus im Roman liegt aber in der Erbfrage rund um Su Yis Tod. Denn ja, die alte Dame stirbt. Und ich sag's euch, diese Testamentverlesung mitzuverfolgen, war richtig spannend! Ich musste mich selbst zwingen, dass meine Augen nicht umherspringen und mir gewisse Antworten vorwegnehmen, also wow, das war cool. Überhaupt hing ich geradezu an den Seiten, habe mich gewundert, war ab und an schockiert, wenn sich mal wieder jemand komplett daneben benahm oder die Summen wirklich lächerlich hoch wurden. Aber meistens habe ich herzlich gelacht. Ehrlich, diese Reihe brachte mich öfter zum Schmunzeln als irgendein Buch sonst das geschafft hätte.
Das darf sich auch der Autor zuschreiben. Ich weiß noch, wie ich "Crazy Rich Asians" anfing zu lesen und mir der Schreibstil Kevin Kwans erst einmal sehr ungewöhnlich vorkam. Und doch hat er mich sofort gecatcht. Es war instant love. Der Autor schreibt einerseits sehr nüchtern, springt von einem Kopf in den nächsten, weshalb man sich nie so wirklich in die Gedanken einer Person einfühlen kann. Und das ganze gespickt mit seinem genialen trockenen Humor, den er in spitzen Kommentaren einfließen lässt.
Bestes Beispiel dafür sind eindeutig seine Charaktere, die oft zu drüber sind, bei denen ich mich allerdings oft gefragt habe, ob sie nicht doch ebendieser Gesellschaftsschicht entsprechen. Ich habe das schon in der letzten Rezension geschrieben und wiederhole mich gerne: Besonders die übertriebenen Figuren hier haben es mir angetan. Damit meine ich vor allem Eddie (tja, fucky fuck), aber auch Kitty und Eleanor zum Beispiel. Das faszinierende daran ist ja, dass ich diese Figuren nicht mögen muss (man kann sie fast gar nicht mögen) und doch finde ich sie so genial. Natürlich gibt es auch Charaktere, die mehr Sympathiefaktoren haben. Nickt und Astrid mochte ich ja von Anfang an. Auch wenn mir die Entwicklung letzterer nicht ganz so getaugt hat, muss ich gestehen. Etwas daran kam mir zu gewollt vor. Und neu dabei im exklusiven Kreis der von mir gemochten Figuren ist Carlton. Rachels Bruder ist aber auch auf eine Art sehr knuffig, ich habe mich wirklich über die Passagen mit ihm gefreut.
Mein Fazit
Aiya, das war sie also, die Crazy-Rich-Trilogie. Diese Reihe hat mich wirklich sehr gut amüsiert und das auf eine herrlich ungewöhnliche Art und Weise. Ein bisschen etwas, kam mit eher off vor, aber im Großen und Ganzen ist "Crazy Rich Problems" ein großartiger Roman, der von mir 4,5 von 5 Sternen verdient hat.
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