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The Last Magician

Autor: Lisa Maxwell
Verlag: Simon Pulse
Seiten: 498
Erscheinungsdatum: 18. Juli 2017
weitere Bücher des Autors: 
Sweet Unrest, Gathering Deep, Unhooked, Last-Magician-Reihe (The Last Magician, The Devil's Thief)



Klappentext


Stop the Magician. Steal the book. Save the furture.

In modern day New York, magic is all but extinct. The remaining few who have an affinity for magic—the Mageus—live in the shadows, hiding who they are. Any Mageus who enters Manhattan becomes trapped by the Brink, a dark energy barrier that confines them to the island. Crossing it means losing their power—and often their lives.
Esta is a talented thief, and she’s been raised to steal magical artifacts from the sinister Order that created the Brink. With her innate ability to manipulate time, Esta can pilfer from the past, collecting these artifacts before the Order even realizes she’s there. And all of Esta’s training has been for one final job: traveling back to 1902 to steal an ancient book containing the secrets of the Order—and the Brink—before the Magician can destroy it and doom the Mageus to a hopeless future.
But Old New York is a dangerous world ruled by ruthless gangs and secret societies, a world where the very air crackles with magic. Nothing is as it seems, including the Magician himself. And for Esta to save her future, she may have to betray everyone in the past.

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Wer ist noch Fan dieses Covers? Ehrlich, "The Last Magician" sieht doch einfach nur cool aus mit der lebenden und der Skelett-Schlange, die ineinander verwoben sind und sich auch verbeißen. Doch das Coolste daran ist eigentlich, dass man jede Rippe erspüren kann. Englische Ausgaben sind so oft ganz schlicht gehalten was die Ausstattung angeht, aber hier hat man sich wirklich was Schönes ausgedacht. Wobei ich sagen muss, dass die deutsche Ausgabe auch nicht schlecht aussieht. Aber die hat nicht diese geniale Veredelung. 😏

Zum Buch
Es fällt mir irgendwie jetzt schon so schwierig, dieses Buch zu bewerten. Es war eines, das ich in einer privaten Leserunde gelesen habe. Für mich das erste Mal, das ich das ausprobiert habe und ich muss sagen, es macht schon Spaß, mit Freunden über ein Buch zu diskutieren, und ist auch etwas komplett anderes als eine Leserunde über ein Portal. Eine wirklich interessante Erfahrung, die ich sicherlich wiederholen werde. 😊
So bin ich also auf diesen Fantasyroman gekommen (denn eine Freundin meinte, dass dazu eben eine Leserunde stattfindet) und die erste schwierige Entscheidung, die ich zu treffen hatte, war, ob ich auf deutsch oder englisch mitlese. Echt nicht einfach, denn auch wenn ich inzwischen wirklich viel auf englisch lese, war ich hier hin und her gerissen. Vor allem, weil beide Cover so schön sind. Im Endeffekt war der Preis ausschlaggebend (Sparfuchs, der ich bin) und ich habe es nicht bereut, denn noch bevor ich anfing zu lesen, habe ich gesehen, wer "The Last Magician" ins Deutsche übersetzt hat. Michelle Gyo. Die Übersetzerin, die mir "Das Lied der Krähen" durch ihre holprige Übersetzung ein ganz klein wenig versaut hat, egal, wie absolut genial das Buch ansonsten in jeglicher Hinsicht ist. Aber wirklich, nehmt euch in Acht vor dieser Übersetzerin, denn unschöne deutsche Fassungen sind bei ihr keine Seltenheit.
Gut, nachdem ich das losgeworden bin, sollte ich vielleicht auch endlich mal etwas zur Geschichte sagen. "The Last Magician" begleitet Esta, ein Mädchen, das im jetzigen New York lebt. In einem New York, in dem die Magie sich versammelt hat, da the Brink (der Manhattan umschließt) für alle magisch Begabten, die versuchen, hindurchzugehen (zumindest aus Manhattan raus), eine Gefahr darstellt. Esta selbst hat ebenfalls eine Begabung, nämlich kann sie die Zeit beeinflussen und diese dadurch nicht nur verlangsamen, sondern auch durch die Zeit reisen. Sie ist bei Professor Lachlan aufgewachsen, zusammen mit anderen Mageus (so nennen sich die Magier hier), deren Ziel es ist, the Brink zu zerstören, damit die Mageus nicht mehr in Manhattan gefangen sind. Dafür benötigen sie gewisse Artefakte und das Ars Arcana, ein magisches Buch. Um diese Mission abzuschließen, schickt Professor Lachlan Esta schließlich ins Jahr 1902, wo sie ebenjenes Buch besorgen soll. New York Anfang des 20. Jahrhunderts ist allerdings noch ganz anders. Die Magie ist viel stärker als in der jetzigen Zeit und wird außerdem von Gangs beherrscht. Esta muss sich in eine einfinden, um an das Ars Arcana zu gelangen. Und weiß gleichzeitig, dass sie in dieser Zeit einige Menschen verraten muss, wenn sie ihre eigene Mission erfüllen möchte.
Ich habe schon länger kein Buch mehr über Zeitreisen gelesen und das letzte war auch noch echt schlecht. Hier kann ich sagen, ist der Zeitreisefaktor ganz gut gemacht. Nicht immer absolut logisch (ist aber auch schwer, Zeitreisen schön logisch zu erklären), aber zumindest ohne größere Patzer. Das war schonmal ein guter Punkt, wenn auch die Zeitreisen dann gar nicht mal mehr den größten Faktor gespielt haben, denn eigentlich folgte man Esta größtenteils 1902. Viel wichtiger ist eigentlich diese magische Welt, die Lisa Maxwell hier erschafft, das magische New York Anfang des 20. Jahrhunderts. Und das war nochmal um einiges cooler, weil die Bandenrivalität und die Atmosphäre an sich wirklich gut rübergekommen sind!
Zum Anfang der Geschichte brauchte ich eine Weile, um mich einzufinden, vor allem, weil man hier auch noch zwischen den Zeiten switcht. Doch zum Glück bleiben wir dann recht bald in einer Zeitebene und ab da wurde es besser. Wenn auch nicht perfekt, denn obwohl durchgehend eine gewisse Spannung herrscht, habe ich mich noch recht lange gefragt, wann es denn so richtig anfängt. Denn direkt zu Beginn wird eine Heist angeteasert und die kommt nicht und kommt nicht und will einfach nicht kommen. Stattdessen entwickelt sich außenrum ganz viel und wie schon gesagt, das ist auf jeden Fall auch lesenswert, aber irgendwie noch nicht vollkommen befriedigend, weil man eigentlich auf etwas anderes wartet.
Ebenfalls bin ich auch nicht mit der Art klargekommen, wie Lisa Maxwell ihre Charaktere sterben lässt. Denn ja (mild Spoilers ahead), sie lässt ein paar ihrer Figuren sterben, aber das hat mich so gar nicht emotional mitgenommen. Warum? Weil man ebenjene Charaktere so gar nicht kennenlernt, sondern nur erzählt wird, wie schlimm es doch ist, dass sie nun tot sind. Das hätte man wirklich schöner lösen können!
Ganz gut gefallen haben mir aber die Twists in der Story. Gut, einen fand ich etwas plump und unsinnvoll angekündigt (ehrlich, manche Begründungen, warum etwas wie ist, wollen mir einfach nicht in den Kopf), aber dann gab es auch eine, die wirklich cool war. Ja, auch da hat man anfangs vielleicht seine Vermutungen, aber es hat dennoch etwas. Auch wenn es creepy ist. Aber gut, ich will ja nicht spoilern.
An sich hat mich "The Last Magician" auf jeden Fall gefesselt und ich habe wirklich gerne weitergelesen. Nur das Ende war dann ziemlich underwhelming. Da hätte ich mir etwas anderes erwartet. Ein anderer Schlusspunkt (ein paar Sätze weniger) hätten dem Buch meiner Meinung nach besser getan, den Cliffhanger für Band 2 noch besser gemacht.
Lisa Maxwells Schreibstil lässt sich ganz schön lesen und war wohl der Grund, weshalb ich immer das Bedürfnis hatte, weiter zu lesen. Außerdem schreibt die Autorin wie schon erwähnt wirklich atmosphärisch und so hatte ich ein sehr gutes Bild von diesem New York im Kopf, konnte mir alles super vorstellen. Sie hat mich mit ihrem Stil auch kaum genervt, wiederholt sich nicht ständig (bis auf die Augenfarben, das scheint ihre Schwachstelle zu sein). Und wenn Esta und Harte aufeinandertreffen und man das gerade aus Hartes Sicht erfährt, dachte der mir ein paar Mal zu viel an Estas ach so weichen Mund. Aber sonst wirklich gut und schön zu lesen.
Wie gerade schon geschrieben haben wir hier auch mehrere Sichtweisen. Die mit dem größten zugeschriebenen Part ist die Sichtweise von Esta, dicht gefolgt von Harte, einem jungen Mann (beziehungsweise Jungen, machen wir uns nichts vor), der sich 1902 als Magier verdingt. Außerdem erhalten wir manchmal auch Einblick in die Gedankenwelt von Dolph, einem jungen Bandenchef zu der Zeit, und dem ein oder andren Mitglied seiner Crew. An sich mochte ich die verschiedenen Sichtweisen, besonders dass der Fokus nicht nur auf Esta lag, sondern auch auf Harte, war super interessant. Und auch Dolphs Kapitel habe ich gerne gelesen. Aber alles weitere war mir zu willkürlich. Als hätte die Autorin versucht, durch die paar eingestreuten Kapitel aus anderer Perspektive die jeweiligen Charaktere näherzubringen, aber das wäre fehlgeschlagen. Denn so fühlte ich mich dann eher aus dem Geschehen rausgerissen und hab mich gefragt, wann ich denn wieder endlich wieder aus Estas oder Hartes Sicht lesen darf. Das war dann doch eher ungut.
Das spiegelt sich dann auch darin wieder, wie gern ich die Charaktere hatte. Harte zum Beispiel hat sich zu meinem Liebling entwickelt. Denn obwohl ich ihm seine übertriebene Ernsthaftigkeit und sein Erwachsen-Tun nicht hundertprozentig abgenommen habe, war er doch der Sympathischste der ganzen Crew. Irgendwie hatte er diesen jungenhaften Charme, dem man einfach nur verfallen kann. Mit Esta hingegen, unserem weiblichen Hauptpersonenpart, bin ich nicht so recht warm geworden. Einerseits war sie mir auch zu erwachsen beschrieben. Das Mädel ist erst 17 (oder sogar 16?)! Und ihre Vergangenheit war für mich nicht Rechtfertigung genug für ihre altkluge Art und Weise. Vielleicht hat sie mich ja deswegen manchmal so aufgeregt. Oder es ward er Fakt, dass sie teils diese übertriebenen Skills hatte, die ich ihr einfach nicht abgenommen habe.
Die meisten anderen Charaktere wurden meiner Meinung nach zu oberflächlich angerissen, auch wenn Lisa Maxwell ja versucht hat, sie etwas dreidimensionaler zu gestalten. Hat leider nicht ganz so gut funktioniert. Aber einen mochte ich ganz gerne und das war Dolph, der bereits erwähnte Bandenchef. Vielleicht, weil er mich mit seiner Skrupellosigkeit und seiner Unmoral an einen gewissen Kaz Brekker erinnert hat (und wegen des Stocks! Ich meine, der Stock!). Auf jeden Fall habe ich eine echte Zuneigung zu dieser grantigen Figur entwickelt. 😄
Na ja, auf jeden Fall stehe ich nun vor der schwierigen Entscheidung, ob es mit mir und dieser Reihe weitergehen soll. Wahrscheinlich schon, die Frage ist wohl eher, wann ich Lust darauf habe.

Mein Fazit


Manchmal merke ich erst, wie negativ ich einem Buch eigentlich gegenüberstehe, wenn ich die Rezension dazu schreibe. Vorher bin ich noch mehr oder weniger positiv, denke, es wäre doch ganz gut gewesen und dann fallen mir plötzlich lauter Kritikpunkte ein und ich gehe doch nochmal runter mit meiner Bewertung. Wie es mir hier irgendwie gerade passiert ist. Denn nach dem Lesen stand ich "The Last Magician" eigentlich ganz positiv gegenüber. Eine passable Geschichte, bei der ich immer am Ball blieb, mit ambivalenten Charakteren. Und dann ist mir das ganze Negative eingefallen. Und so sitze ich hier und vergebe eben doch "nur" 3,5 von 5 Sternen, weil mir aufgefallen ist, dass die Makel doch zu groß waren.

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