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Was auch immer geschieht

Klappentext


Sie darf ihn nicht lieben, denn er ist ihr Stiefbruder

Als Callie nach langer Zeit in ihre Heimatstadt zurückkehrt, ist der Erste, dem sie dort begegnet, ausgerechnet Keith. Keith, der den Autounfall verursachte, bei dem ihr Vater starb. Keith, den sie nie mehr wiedersehen wollte. Sofort flammen der Schmerz und die Wut von damals wieder in ihr auf. Aber auch ein gefährliches Prickeln, das Callie völlig verwirrt. Denn Keith ist nicht nur die Person, die sie am meisten hasst. Er ist auch ihr Stiefbruder...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Das Cover sieht ja ziemlich süß aus. Die zwei Personen, auf die man aus der Vogelperspektive draufschaut und die sich umarmen. Die weißen Punkte, die wie Lichtreflexe sind und die sich ein bisschen vom restlichen Cover abheben. Und wie alles um diese beiden Personen etwas verschwommen wirkt. Von daher gefällt mir die Buchgestaltung ganz gut 😊

Zum Buch
Was mich eher aufgeregt hat, war der Inhalt. Und der Schreibstil. Aber dazu gleich mehr.
"Was auch immer geschieht" habe ich schon ein wenig länger im Blick. Zum ersten Mal habe ich das Buch bei Lesejury gesehen, als es das eBook dort in einer Leserunde gab. Und nachdem ich von Bianca Iosivoni "Der letzte erste Blick" dort in einer Leserunde mitgelesen habe und es ganz gut fand, wollte ich mir auch dieses Buch vornehmen, auch, weil so viele meinten, es wäre super und total schön. Jetzt bin ich froh, dass nicht ich mir das Buch gekauft habe, sondern dass zur Abwechslung auch mal meine Schwester ein Buch besorgt hat. Denn so leid es mir tut, mich konnte "Was auch immer geschieht" überhaupt nicht von sich überzeugen.
Das fängt ja schon bei der Handlung an sich an, wobei die ja noch ziemlich gut ist. Callie geht für den Sommerzurück in die Heimat, verbringt einen letzten Sommer mit ihrer kleinen Schwester Holly, die danach zu einer Weltreise aufbrechen wird. Was Callie nicht weiß: Ihr Stiefbruder Keith ist ebenfalls dort. Der, den sie eigentlich aus ihrem Leben verbannt hat, nachdem er den Tod ihres Vaters verursacht hat. Mir war ja schon von Anfang an klar, wie die Geschichte ausgehen wird. Dass alles gut wird. Das ist bei solchen Liebesgeschichten ja kein großes Geheimnis. Aber ich fand auch das, was dazu geführt hat, nicht so spannend. Klar, manche Szenen waren schon interessant oder sogar witzig, aber ich hing nicht an den Seiten. Fand manches übertrieben.
Die Geschichte an sich kommt aber noch relativ gut weg verglichen mit dem Schreibstil. Denn der hat mich manchmal wirklich Nerven gekostet. Ich will gar nicht sagen, dass er schlecht ist. Die Autorin kann auf jeden Fall schreiben, hat gute Formulierungen und der Roman hat sich gut lesen lassen. Aber erstens gab es hier kaum Stellen, bei denen ich lachen musste. Das ist ja etwas, das mir persönlich bei Liebesromanen und somit auch New Adult wichtig ist, denn ansonsten hat man eine kitschige Geschichte vor sich. Doch hier? Leider Fehlanzeige, auch wenn viele Szenen bestimmt lustig sein sollten, haben sie bei mir ganz einfach nicht gewirkt. Es gab vielleicht wenige Male, bei denen ich geschmunzelt habe, aber das war's dann auch schon. Genauso ging es mir auch mit den traurigen Szenen oder den erotischeren Szenen. Ich habe nicht weinen müssen bei dem Buch und auch das Kribbeln im Bauch wollte sich bei mir diesmal nicht einstellen. Was für mich bedeutet, dass die Autorin etwas falsch gemacht hat, denn normalerweise spüre ich relativ schnell das Kribbeln im Bauch, wenn sich die Protagonisten küssen oder etwas in der Art. Hier leider nicht. Aber zumindest ist das Buch trotz des fehlenden Witzes nicht ins Kitschige abgerutscht. Und was mich zweitens aufgeregt hat, waren die Wiederholungen. Nicht unbedingt von Wörtern, sondern von Sätzen, von Phrasen. Meine Schwester, die das Buch vor mir gelesen hat, hatte mich ja schon davor "gewarnt" und ich dachte erst, sie übertreibt, denn außer, dass sich die T-Shirts ein ums andere Mal um Keiths breite Brust gespannt haben, sind mir keine Wiederholungen aufgefallen. Aber dann gab es zwei Szenen im Buch, die sich einfach total geähnelt haben, dass ich dachte, ich lese nicht richtig. Es war fast so, als hätte ich einen kleinen Flashback gehabt.
Ein weiterer Punkt am Buch, der mich enttäuscht hat, waren die Charaktere. Nicht unbedingt die Protagonisten Callie und Keith, die beiden sind ganz in Ordnung. Callie wurde mir zwar nicht ganz so sympathisch, aber ich habe schon schlimmere Hauptpersonen erlebt. Das Einzige, was ich an ihr nicht so gelungen fand, war, wie sich ihre eigene Beschreibung über sich und was sie im Endeffekt gemacht hat, nicht wirklich gedeckt hat. Denn so schlagfertig, wie sie meinte zu sein, war sie eigentlich nicht. Trotzdem ist sie ein solider Charakter. Und Keith...na ja, von dem hatte ich irgendwie auch etwas anderes erwartet, dachte, er wäre ein Bad Boy (was auch viele Leser behaupten), obwohl er auf mich so gar nicht badboy-mäßig rüberkam. Ansonsten hat er mir als Charakter ganz gut gefallen, vor allem seine sarkastische Art, aber es war nicht so, dass ich ihn einfach toll fand und mir ihm und Callie mitgefiebert hätte.
Mein größtes Problem hatte ich in diesem Buch mit den Nebencharakteren. Nicht, weil sie mir nicht sympathisch gewesen wären - manche von ihnen fand ich von Anfang an cool -, sondern wegen der Art, wie die Autorin sie hat auftauchen lassen. Das Problem hatte ich ja schon in "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni, zumindest im Ansatz. Da fand ich die Clique zu wenig greifbar, fand, dass ihre Persönlichkeiten nicht wirklich rüberkamen. Hier war das nochmal ein ganzes, ziemlich großes Stück schlimmer. Denn außer bei Callie und Keith hatte ich bei niemandem das Gefühl, die Person besser kennenzulernen. Obwohl es so viele zum Kennenlernen gegeben hätte. Holly und Stella. Faye und ihr Verlobter. Parker und andere Freunde von Callie. Aber nada. Die Figuren tauchen kaum auf, spielen alle bloß eine unwichtige Nebenrolle. Dabei hätte ich den ein oder anderen Charakter nur zu gerne besser kennengelernt, vor allem Parker war mir vom ersten Moment an sympathisch. Blöd nur, dass er nur einmal richtig aufgetaucht ist, zwar Andeutungen über ihn und sein Leben gemacht wurden, er danach jedoch so gut wie nicht mehr erwähnt wurde. Ich meine wtf? So war er auch nicht nur bei Parker, sondern auch bei Braden, dem Polizisten. Er tauchte immer mal wieder kurz auf, spielte die ihm zugewiesene Rolle und es wurden Andeutungen zu einem Handlungsstrang gemacht, in dem er vielleicht wichtiger gewesen wäre, der jedoch nie weitergeführt wurde. Das hat mich so genervt, das glaubt ihr gar nicht. Denn ich wollte unbedingt mehr über diese Charaktere und ihre Geschichten wissen, aber nein, stattdessen wurde die Geschichte anscheinend auf die Szenen gekürzt, in denen Keith auftauchte oder in denen Callie über den Verlust ihres Vaters jammert. Es war einfach zum Haareraufen!
Etwas, das mir wieder mehr gefallen hat, war die Playlist am Ende des Buches. Das gefällt mir ja immer, vor allem, wenn die Songs zur Handlung passen und die Autorin hat auch ein paar (wenige) in die Handlung eingebaut.

Mein Fazit


Ich hatte irgendwie mehr von "Was auch immer geschieht" erwartet. Auf jeden Fall mehr Emotionen, mehr Charaktere, mehr eben. So bin ich tatsächlich ein bisschen enttäuscht, denn ich dachte, mir würde das Buch mehr gefallen, aber leider war es nicht so. Es lässt sich ganz gut lesen und ist einigermaßen interessant, aber wer New Adult lesen möchte, sollte sich lieber ein anderes Buch schnappen. Von mir gibt es nur 2,5 von 5 Sternen.
Aber wenigstens konnte ich mit dem Roman eine Aufgabe der 4-Jahreszeiten-Challenge erledigen, nämlich, ein Buch von einer deutschen Autorin zu lesen 😄

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