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"The Hate U Give" im Kino

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Ende Februar kam ein Film in die Kinos (oder zumindest in ein paar Kinos, denn leider zeig(t)en ihn nicht alle), auf den ich schon sehr gespannt war: "The Hate U Give". Erst in Januar hatte ich das Buch (meine Rezension dazu könnt ihr hier nachlesen) dazu gelesen, das mich wirklich beschäftigt hat, deswegen war für mich klar, dass ich die Verfilmung würde sehen wollen.
Für alle, denen weder Buch noch Film etwas sagt, gebe ich mal eine kurze Zusammenfassung der Geschichte: Es geht um Starr, die quasi in zwei Welten lebt. Einerseits geht sie mit überwiegend weißen, wohlhabenden Schülern auf die Highschool, wo sie einen Freundeskreis sowie einen Freund hat. Andererseits ist sie in Garden Heights aufgewachsen, einem schwarzen Viertel, wo Bandenkriminalität und Drogenkonsum keine Seltenheit sind. Dementsprechend hat Starr auch zwei Persönlichkeiten aufgebaut und achtet darauf, dass diese beiden Welten nicht miteinander kollidieren. Eines Nachts muss sie jedoch mit ansehen, wie ihr ehemals bester Freund Khalil von einem Polizisten erschossen wird und sie steht vor einem neuen Konflikt: Wird sie schweigen oder für ihn sprechen, selbst wenn es das Risiko bedeutet, selbst in die Schusslinie zu geraten?
Die Thematik an sich ist ja schon unfassbar interessant, allein weil sie noch immer so aktuell ist. Leider hat Rassismus noch immer ungeheure Auswirkungen auf unser Leben, zeigt sich immer wieder, selbst wenn man denkt / hofft, es wäre inzwischen anders. In den USA ist das Thema natürlich nochmal größer, allein aufgrund der Geschichte des Landes. Aber ich finde das Thema viel zu wichtig, als dass man es in Deutschland ignorieren sollte. Der Film hat, wie ich finde, einen Nerv getroffen – wie auch schon das Buch, auf dem er basiert. Und er ist wirklich gut gemacht. Es gibt ein paar Dinge, die mich etwas gestört haben (darauf komme ich noch), aber an sich ist er wirklich toll, fängt die Atmosphäre super ein. Manchmal wirkte er leicht, regelrecht fröhlich, und da fand ich es beachtenswert, wie schnell eine solche Stimmung kippen kann. Es gab auch ein paar Szenen, die mich so berührt haben, dass mir die Tränen über die Wangen gelaufen sind. Das passiert bei mir nicht dauernd, also heißt das schon etwas.
Allen, die das Buch gelesen haben und nun überlegen, ob sie die Verfilmung ansehen möchten, kann ich das auch nur empfehlen. Es ist natürlich wie immer – manche Personen fallen weg genauso wie die ein oder andere Szene. Aber bei "The Hate U Give" hatte man ein ganz gutes Gespür dafür, was wichtig ist, was rein muss und was hingegen weggeschnitten werden kann. Und wie schon geschrieben stimmt die Atmosphäre des Films.
Das Einzige, was mich wirklich etwas mehr gestört hat, war die Stimme aus dem Off. Die hört man bereits im Trailer, aber ich dachte, das wäre ganz einfach nur im Trailer so. Doch dann begleitet uns Starrs Erzählerstimme durch den Einstieg in den Film. Was auch noch irgendwie okay gewesen wäre. Doch auch zwischendurch kam die Stimme zurück, erklärt etwas, erzählt eine Geschichte... Mich hat das gestört. Allerdings muss ich dazusagen, dass ich ja die Buchvorlage kenne und damit schon von Vornherein mehr weiß. Vielleicht war die Stimme aus dem Off für diejenigen, die das Buch nicht vorher gelesen haben, sogar ganz hilfreich, um sich zurechtzufinden und nicht den Anschluss zu verlieren.
Was mich an dem Film auf jeden Fall auch überzeugt hat, war der Cast. Besonders Amandla Stenberg passt meiner Meinung nach einfach super in die Rolle der Starr. Sie bringt die Emotionen toll rüber und das ist vor allem bei einem solchen Film unglaublich wichtig. Also Hut ab! Auch der Rest des Casts war größtenteils super besetzt, ob das jetzt Russell Hornsby und Regina Hall als Starrs Eltern waren, K.J. Apa (ja, Archie aus "Riverdale") als Starrs Freund Chris, Saprina Carpenter als Starrs Freundin Hailey oder TJ Wright als Starrs kleiner Bruder Sekani.
Mein Fazit ist also: Schaut euch diesen Film an! Nicht nur, weil er ein wichtiges aktuelles Thema behandelt, sondern weil er es so gut behandelt. "The Hate U Give" hat es geschafft, mich wirklich zu berühren.

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