Autor: Anna Todd
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 701
Erscheinungsdatum: 9. Februar 2015
weitere Bücher des Autors:
AFTER (After Passion, After Truth, After Love, After Forever, Before Us, Nothing More, Nothing Less), Images: Dein Star ganz nah, The Brightest Stars (Attracted, Connected, Beloved)
Klappentext
life will never be the same
Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Wow, dieses Cover schreit ja regelrecht nach einem erotischen Buch! Eigentlich ist "After Passion" ja ganz schlicht gestaltet, aber allein dass der Hintergrund in einem dunkeln Anthrazitgrau gehalten ist, die Schrift sowie eine Blumenranke schwarz davor, nur durchbrochen von einem pinken Wort, das sagt doch schon alles. Offensichtlicher könnte es nur werden, wenn – wie bei vielen anderen Büchern dieses Genres – ein halbnackter Kerl zu sehen wäre. Von daher finde ich das Cover eigentlich ganz gut gemacht, vor allem mag ich die auch innen farblich abgestimmte Gestaltung.
Zum Buch
Ich frage mich ein bisschen, wieso ich mir das eigentlich angetan habe. Wieso habe ich "After Passion" gelesen? Es ist nicht so, als hätte ich das schon lange vorgehabt, ganz und gar nicht. Die Reihe hat mich stattdessen eigentlich noch nie wirklich gereizt, wie sie immer in den Regalen der Buchhandlungen stand. Doch vor einer Weile hat eine gute Freundin von mir die Reihe angefangen und mir davon erzählt. Und mir vorgeschwärmt? Nein, ganz und gar nicht. Es war eher so ein "das Buch ist so dumm und nervig und trotzdem muss man weiterlesen". Und liebe Anna, ich kann dir nur aus vollstem Herzen zustimmen! Ich habe das Buch als Flop eingeordnet, einfach weil meine Bewertung nicht besonders gut ausfällt, aber so ganz stimmt das nicht. Ich hatte keine wirklich hohen Erwartungen an "After Passion" ergo konnte ich auch nicht enttäuscht werden.
Aber gut, um was geht es in diesem wundervollen Büchlein denn eigentlich? Die Geschichte ist wirklich sehr kurz zusammenzufassen: Da ist auf der einen Seite Tessa, frisch am College, Jungfrau, kurzum das brave Mädchen. Und auf der anderen Seite Hardin, der Bad Boy schlechthin mit Tattoos und Piercings und aggressivem Verhalten. Die beiden können sich nicht wirklich ausstehen, aber – wie auch nicht? – zieht es sie zueinander und sie kommen sich näher. Und näher. Und noch ein Stück näher. Ich hoffe, ich spoilere nicht^^
Ja, die Geschichte ist so voller Klischees, wie sich das anhört. ich musste ja schon die Augen verdrehen, als ich nur den Klappentext gelesen habe. Heieiei, da kommt etwas auf mich zu, dachte ich mir. Und, na ja, so war es dann auch. Denn die gesamte, über 700 Seiten laufende Stor dreht sich eigentlich nur darum, wie Tessa und Hardin sich immer wieder streiten und versöhnen, sich näher kommen, dann wieder streiten, versöhnen, näher kommen... Es ist eine Endlosschleife, wirklich! Und nach diesem einen Buch ist die Geschichte der beiden noch nicht einmal beendet! Und was mich an diesen Wiederholungen doch auch sehr genervt hat, war, in welch kurzer Zeit die Autorin es schafft, sie reinzupacken. Innerhalb eines (immerhin sehr kurzen) Kapitels erlebt man eine so große Bandbreite an Gefühlen, dass man sich vorkommt wie in einer Endlosachterbahn, in der sich Hochs, Tiefs und Loopings gegenseitig zu jagen scheinen.
Schlimmer wird es noch dadurch, dass die Geschichte nur um Tessa und Hardin zu kreisen scheint. Es gibt noch so viele andere Personen und mögliche weitere Handlungsstränge, doch die werden, wenn überhaupt, nur angerissen, mache vielleicht einen Prozent des Buches aus. Die restlichen 99 Prozent beschäftigt sich mit der aufkeimenden und stark schwankenden Beziehung zwischen Tessa und Hardin, in der es keine weiteren Menschen zu geben scheint. Dabei hätte ich gern mal was von anderen gelesen, hätte auch mal gern gewusst, was Tessas sonstige Interessen sind. Aber nein, das wird schön ausgespart.
Und trotzdem – und das muss ich jetzt zugeben – blieb ich dran. Weil ich Bücher nur ungern vorschnell beende, aber auch, weil ich einfach weiterlesen musste. Ich wollte dann eben doch wissen, welchen Scheiß Hardin als nächstes baut, welches Drama Tessa wohl wieder hervorzaubert. Spannend würde ich das Buch deswegen zwar nicht unbedingt nennen, aber vielleicht einnehmend. Wozu auch der Schreibstil beiträgt, denn durch den flutscht man problemlos durch das Buch. Auch hier wieder: Ich würde den Schreibstil nicht unbedingt als gut beschreiben, dafür wiederholt sich Anna Todd mir ein paarmal zu viel, aber er ist flüssig, keine Frage.
Womit ich tatsächlich ein großes Problem hatte, waren die Charaktere. Wie ich schon angedeutet hatte, bleiben die meisten Figuren im Hintergrund. Mit "die meisten" meine ich "alle außer Tessa und Hardin". Und das hat mich gestresst. Ich hätte gern mehr über Landon erfahren und Noah, über Tessas Mutter, Steph, Hardins Eltern, Nate und Zed und überhaupt über all die Charaktere, die ein paarmal auftauchen, Potential haben könnten, jedoch keine große Rolle, nichts zu sagen haben.
Bleiben also nur Tessa und Hardin und meiner Meinung nach sind beide nicht gerade das, was man Sympathieträger nennen kann. Das erste ist ja schon einmal, dass beide unter starken Stimmungsschwankungen zu leiden scheinen. Wie bei der Story allgemein herrscht da ein großes Auf und Ab, innerhalb weniger Seiten können zig Gefühle durchlaufen werden, deren Gegensätzlichkeit ist dabei egal. Und das ist weder schön zu lesen noch besonders authentisch.
Ein bisschen weniger genervt hat mich Hardin, aber auch nur, weil er manchmal ganz süß sein konnte. Ansonsten ist er die Impersonalisierung des Bad Boys und noch dazu ein sehr großes Arschloch. Und dass mir jetzt keiner mit "er hatte eine schwierige Kindheit" kommt! Nein, an mancher Stelle musste ich wirklich den Kopf schütteln und fragte mich, ob ich da gerade richtig gelesen hatte.
Und Tessa war leider nicht besser, eigentlich sogar schlimmer. Sie verkörpert das kleine, süße, unschuldige Mädchen perfekt. Das fängt schonmal damit an, dass sie nicht trinkt und einen ziemlich konservativen Kleidungsstil hat. Und on the top ist sie eine derjenigen weiblichen Protagonistinnen, die hammermäßig aussehen, sich dessen aber nicht bewusst sind. Kotz, würg. Hatten wir das nicht schon mindestens tausendmal? Noch dazu kam mir ihre gesamte Persönlichkeit wirklich sehr aufgesetzt und künstlich vor, weil sie in allem so perfekt zu sein scheint. Außerdem vergibt sie Hardin alles. Wirklich alles. Der Typ kann machen, was er will, kann abweisend sein, wie er will, er bekommt die hundertste Chance von ihr. Und – was wohl der seltsamste Fakt über sie ist – sie ist so unglaublich konservativ. Das passte meiner Meinung nach so gar nicht. Ihre Kleidungswahl war mir da eher schnurz, aber allgemein ihre Einstellung (erst nach der Hochzeit Sex haben) war mir suspekt. Am allerseltsamsten jedoch fand ich, wie sie auf Hardins Wortwahl reagiert. Gut, er spricht eher flapsig und benutzt auch mal Schimpfworte, an manchen Stellen ist in jedem seiner Sätze ein "Fuck" versteckt, aber Tessa tut gerade so, als würde er wirklich am laufenden Band fluchen und kommt nicht einmal mit einem "Arsch" statt "Hintern" zurecht. Ich meine, ist sie in einer Sekte aufgewachsen oder hinterm Mond? Ach ich weiß auch nicht, das hat einfach dazu beigetragen, dass ich Tessa als nicht gerade glaubwürdigen Charakter sehe.
Das Ende dieses ersten Bandes hat einen ziemlichen Cliffhanger, etwas, das mich bei anderen Büchern sofort reizen würde, den nächsten Teil zu lesen, aber hier ist das gar nicht der Fall. Ich bin mir sicher, dass ich den zweiten Teil ebenfalls innerhalb weniger Tage durchlesen würde, aber will ich das eigentlich? Die ehrliche Antwort ist: Nein, will ich nicht.
Aber gut, um was geht es in diesem wundervollen Büchlein denn eigentlich? Die Geschichte ist wirklich sehr kurz zusammenzufassen: Da ist auf der einen Seite Tessa, frisch am College, Jungfrau, kurzum das brave Mädchen. Und auf der anderen Seite Hardin, der Bad Boy schlechthin mit Tattoos und Piercings und aggressivem Verhalten. Die beiden können sich nicht wirklich ausstehen, aber – wie auch nicht? – zieht es sie zueinander und sie kommen sich näher. Und näher. Und noch ein Stück näher. Ich hoffe, ich spoilere nicht^^
Ja, die Geschichte ist so voller Klischees, wie sich das anhört. ich musste ja schon die Augen verdrehen, als ich nur den Klappentext gelesen habe. Heieiei, da kommt etwas auf mich zu, dachte ich mir. Und, na ja, so war es dann auch. Denn die gesamte, über 700 Seiten laufende Stor dreht sich eigentlich nur darum, wie Tessa und Hardin sich immer wieder streiten und versöhnen, sich näher kommen, dann wieder streiten, versöhnen, näher kommen... Es ist eine Endlosschleife, wirklich! Und nach diesem einen Buch ist die Geschichte der beiden noch nicht einmal beendet! Und was mich an diesen Wiederholungen doch auch sehr genervt hat, war, in welch kurzer Zeit die Autorin es schafft, sie reinzupacken. Innerhalb eines (immerhin sehr kurzen) Kapitels erlebt man eine so große Bandbreite an Gefühlen, dass man sich vorkommt wie in einer Endlosachterbahn, in der sich Hochs, Tiefs und Loopings gegenseitig zu jagen scheinen.
Schlimmer wird es noch dadurch, dass die Geschichte nur um Tessa und Hardin zu kreisen scheint. Es gibt noch so viele andere Personen und mögliche weitere Handlungsstränge, doch die werden, wenn überhaupt, nur angerissen, mache vielleicht einen Prozent des Buches aus. Die restlichen 99 Prozent beschäftigt sich mit der aufkeimenden und stark schwankenden Beziehung zwischen Tessa und Hardin, in der es keine weiteren Menschen zu geben scheint. Dabei hätte ich gern mal was von anderen gelesen, hätte auch mal gern gewusst, was Tessas sonstige Interessen sind. Aber nein, das wird schön ausgespart.
Und trotzdem – und das muss ich jetzt zugeben – blieb ich dran. Weil ich Bücher nur ungern vorschnell beende, aber auch, weil ich einfach weiterlesen musste. Ich wollte dann eben doch wissen, welchen Scheiß Hardin als nächstes baut, welches Drama Tessa wohl wieder hervorzaubert. Spannend würde ich das Buch deswegen zwar nicht unbedingt nennen, aber vielleicht einnehmend. Wozu auch der Schreibstil beiträgt, denn durch den flutscht man problemlos durch das Buch. Auch hier wieder: Ich würde den Schreibstil nicht unbedingt als gut beschreiben, dafür wiederholt sich Anna Todd mir ein paarmal zu viel, aber er ist flüssig, keine Frage.
Womit ich tatsächlich ein großes Problem hatte, waren die Charaktere. Wie ich schon angedeutet hatte, bleiben die meisten Figuren im Hintergrund. Mit "die meisten" meine ich "alle außer Tessa und Hardin". Und das hat mich gestresst. Ich hätte gern mehr über Landon erfahren und Noah, über Tessas Mutter, Steph, Hardins Eltern, Nate und Zed und überhaupt über all die Charaktere, die ein paarmal auftauchen, Potential haben könnten, jedoch keine große Rolle, nichts zu sagen haben.
Bleiben also nur Tessa und Hardin und meiner Meinung nach sind beide nicht gerade das, was man Sympathieträger nennen kann. Das erste ist ja schon einmal, dass beide unter starken Stimmungsschwankungen zu leiden scheinen. Wie bei der Story allgemein herrscht da ein großes Auf und Ab, innerhalb weniger Seiten können zig Gefühle durchlaufen werden, deren Gegensätzlichkeit ist dabei egal. Und das ist weder schön zu lesen noch besonders authentisch.
Ein bisschen weniger genervt hat mich Hardin, aber auch nur, weil er manchmal ganz süß sein konnte. Ansonsten ist er die Impersonalisierung des Bad Boys und noch dazu ein sehr großes Arschloch. Und dass mir jetzt keiner mit "er hatte eine schwierige Kindheit" kommt! Nein, an mancher Stelle musste ich wirklich den Kopf schütteln und fragte mich, ob ich da gerade richtig gelesen hatte.
Und Tessa war leider nicht besser, eigentlich sogar schlimmer. Sie verkörpert das kleine, süße, unschuldige Mädchen perfekt. Das fängt schonmal damit an, dass sie nicht trinkt und einen ziemlich konservativen Kleidungsstil hat. Und on the top ist sie eine derjenigen weiblichen Protagonistinnen, die hammermäßig aussehen, sich dessen aber nicht bewusst sind. Kotz, würg. Hatten wir das nicht schon mindestens tausendmal? Noch dazu kam mir ihre gesamte Persönlichkeit wirklich sehr aufgesetzt und künstlich vor, weil sie in allem so perfekt zu sein scheint. Außerdem vergibt sie Hardin alles. Wirklich alles. Der Typ kann machen, was er will, kann abweisend sein, wie er will, er bekommt die hundertste Chance von ihr. Und – was wohl der seltsamste Fakt über sie ist – sie ist so unglaublich konservativ. Das passte meiner Meinung nach so gar nicht. Ihre Kleidungswahl war mir da eher schnurz, aber allgemein ihre Einstellung (erst nach der Hochzeit Sex haben) war mir suspekt. Am allerseltsamsten jedoch fand ich, wie sie auf Hardins Wortwahl reagiert. Gut, er spricht eher flapsig und benutzt auch mal Schimpfworte, an manchen Stellen ist in jedem seiner Sätze ein "Fuck" versteckt, aber Tessa tut gerade so, als würde er wirklich am laufenden Band fluchen und kommt nicht einmal mit einem "Arsch" statt "Hintern" zurecht. Ich meine, ist sie in einer Sekte aufgewachsen oder hinterm Mond? Ach ich weiß auch nicht, das hat einfach dazu beigetragen, dass ich Tessa als nicht gerade glaubwürdigen Charakter sehe.
Das Ende dieses ersten Bandes hat einen ziemlichen Cliffhanger, etwas, das mich bei anderen Büchern sofort reizen würde, den nächsten Teil zu lesen, aber hier ist das gar nicht der Fall. Ich bin mir sicher, dass ich den zweiten Teil ebenfalls innerhalb weniger Tage durchlesen würde, aber will ich das eigentlich? Die ehrliche Antwort ist: Nein, will ich nicht.
Mein Fazit
Ich habe es getan. Ich habe "After Passion" gelesen und ja, es hat meine Erwartungen erfüllt, nur dass die nicht wirklich positiv waren. Ich hatte ein leicht zu lesendes Buch erwartet, in dem es quasi nur um zwei Menschen geht, die hundertmal in der Geschichte ihre Meinung ändern. Ich hatte eine Geschichte erwartet, die aus Streit, Vergebung und Sex besteht. Tja, was soll ich sagen, genau so ist "After Passion" und wer so etwas gerne liest, dem kann ich den Roman empfehlen. Mich hat er – auch wenn ich nicht lange zum Lesen gebraucht habe – nicht positiv überraschen können und deswegen gibt es 2 von 5 Sternen von mir.
Für die LovelyBooks Themenchallenge habe ich mit dem Buch die Aufgabe erfüllen können, ein Buch zu lesen, das den Leserpreis gewonnen oder zumindest die Shortlist erreicht hat. Und das hat "After Passion" 2015 tatsächlich geschafft.
Für die LovelyBooks Themenchallenge habe ich mit dem Buch die Aufgabe erfüllen können, ein Buch zu lesen, das den Leserpreis gewonnen oder zumindest die Shortlist erreicht hat. Und das hat "After Passion" 2015 tatsächlich geschafft.
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