Autor: Petra Hülsmann
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 570
Erscheinungsdatum: 25. Mai 2018
weitere Bücher des Autors:
Hummeln im Herzen, Wenn Schmetterlinge Looping fliegen, Glück ist, wenn man trotzdem liebt, Das Leben fällt, wohin es will, Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
Klappentext
Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind – die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn's einfach wär, würd's schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Tja, ganz getreu dem Titel macht es sich der Verlag mit den Büchern von Petra Hülsmann nicht einfach. An sich mag ich das Cover. Die pastelligen Farben und die Symbole darauf mag ich, sie passen zum Buch. Wobei mir hier etwas Musikalisches fehlt, eine Note zum Beispiel oder ein Klavier. Die Erdbeertorte passt zwar schon ganz gut zur Geschichte, aber meiner Meinung nach hätte da noch ein besser zum Buch passendes Element drauf sein können statt den Herzchen.
So, komme ich zu meinem Aber. Denn ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, wieso das Design der Petra-Hülsmann-Bücher schon wieder geändert wurde. Ganz am Anfang, also bei den ersten beiden Büchern, war die Covergestaltung noch recht kindlich, mit einem ziemlich einfarbigen Cover und einen Stricktierchen, das auch ein bisschen flauschig war. Die zwei darauffolgenden Bücher kamen dann im neuen Design, gestreift mit jeweils einer anderen Farbe und zum Buch passenden Elementen. Die älteren Bücher wurden dann auch neu aufgelegt in diesem Design. Wieso das hier dass wieder unterbrochen wurde, ist mir ein wenig schleierhaft. Klar, "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" fällt nicht ganz so aus dem Rahmen wie bei der ersten Umgestaltung, aber es ist eben doch noch einmal anders und das finde ich eben ein wenig unnötig...
So, komme ich zu meinem Aber. Denn ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, wieso das Design der Petra-Hülsmann-Bücher schon wieder geändert wurde. Ganz am Anfang, also bei den ersten beiden Büchern, war die Covergestaltung noch recht kindlich, mit einem ziemlich einfarbigen Cover und einen Stricktierchen, das auch ein bisschen flauschig war. Die zwei darauffolgenden Bücher kamen dann im neuen Design, gestreift mit jeweils einer anderen Farbe und zum Buch passenden Elementen. Die älteren Bücher wurden dann auch neu aufgelegt in diesem Design. Wieso das hier dass wieder unterbrochen wurde, ist mir ein wenig schleierhaft. Klar, "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" fällt nicht ganz so aus dem Rahmen wie bei der ersten Umgestaltung, aber es ist eben doch noch einmal anders und das finde ich eben ein wenig unnötig...
Zum Buch
So, zum Cover habe ich nun genug gemeckert, komme ich nun zum Buch an sich. Da gibt es von mir viel weniger zu bekritteln, denn ich mag die Geschichte unheimlich gerne!
Durch die Lesejury hatte ich die Chance, den Roman schon vorab zu lesen und hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit durch, weil es bei mir einfach einen richtigen Lese-Sog ausgelöst hat.
Die Geschichte hört sich ein bisschen nach "Fack ju Göhte" an, wie ich finde. Eine Lehrerin wird an eine Problemschule versetzt und muss dort mit aufmüpfigen Schülern klarkommen. Außerdem gründet sie eine Musical-AG, mit der sie einen Preis gewinnen möchte. Doch, ich sehe da schon Parallelen, besonders zum ersten FJG-Film. Aber die waren jetzt auch nicht allzu ausgeprägt, das Buch war schon sehr anders, die Parallelen haben mir sogar gefallen, eben weil die Geschichte nicht kopiert wirkte.
Zu der "Ich komme an eine ganz schreckliche Schule"-Situation kommt natürlich noch eine große Portion Liebeswirrungen dazu und eine noch größere Portion Humor.
Man könnte also sagen, dass das Buch wieder sehr typisch ist für Petra Hülsmann, die ihre Protagonistinnen ja gerne aus der ihnen bekannten Umgebung reißt und sie mit viel Humor und Herz auf neue Wege schickt.
Dass die Geschichte vorhersehbar ist, kann ich da gar nicht abstreiten. Sie ist vorhersehbar. Ich konnte mir das grobe Ende schon sehr bald denken. Doch darauf kommt es mir bei einer so leichten Liebesgeschichte wie hier auch gar nicht an, da ist Unvorhersehbarkeit nun mal kein ausschlagendes Kriterium. Wobei ich finde, dass dieser Roman im Einzelnen doch auch noch Überraschungen birgt und nicht ganz so ausgeht, wie man es erwartet. Also ein etwas unvorhersehbarerer vorhersehbarer Roman. Aber was das Buch für mich so gut und besonders macht, ist der Humor, die liebevollen Charaktere und der Schreibstil von Petra Hülsmann.
Fangen wir mal beim Humor an. Es gibt sooo viele witzige Szenen in diesem Buch, dass ich ein paar Mal laut lachen und noch viel öfter beim Lesen schmunzeln musste. Etwas, das ich von einem leichten Liebesroman erwarte, das allerdings leider nicht auf jeden zutrifft. Hier ist der Humor einfach großartig. Ich sage nur Prinz William. Und Heaven-Tanita. Und...ach, ich lass das lieber, die Liste ließe sich noch unendlich fortsetzen 😏
Gleichzeitig wirkt die Geschichte aber nicht wie eine Aneinanderreihung gewollt komischer Momente. Nein, es werden auch ernstere Themen angesprochen wie Mobbing und die Probleme der sozialen Unterschicht. Vor allem hat es mich berührt, wie aussichtslos Jugendliche aus schwierigeren Verhältnissen ihr eigenes Leben betrachten, wie sehr sich bei ihnen das Denken verfestigt hat, sie hätten ja sowieso keine Chancen.
Der Schreibstil ist dann ganz so, wie man es von Petra Hülsmann gewohnt ist. Locker und leicht, fluffig, genau so, dass man einfach immer weiter lesen könnte, quasi durch das Buch fliegt. Dadurch hat sich bei mir besonders so ab der Mitte des Buches ein regelrechter Sog entwickelt, ich konnte mich kaum noch von den Seiten loseisen. Petra Hülsmann hat die Gefühle so schön zu mir rüber gebracht, dass ich richtig mitgefiebert habe.
Am meisten mag ich allerdings die Dialoge, die die Autorin so authentisch schreibt. Wenn sich zum Beispiel Annika und Nele unterhalten, wirkt das echt, nicht aufgesetzt. Aber ganz besonders war für mich die Sprechweise der Jugendlichen der ALS. Hier musste ich wieder stark an FJG denken, vor allem Heaven-Tanita hat mich was das reden angeht stark an Chantal denken lassen. Und das ist doch wirklich eine Leistung, wenn man während des Lesens eine so klare Stimme im Kopf hat, sich das so eindeutig vorstellen kann. Genau so erging es mir hier.
So und was die Charaktere angeht, so kann ich auch nur loben. Zum Einen erschafft Petra Hülsmann wirklich tolle Nebencharaktere. Ich konnte mir Nele, Sebastian, Kai und Tristan so gut vorstellen, genau wie die Schüler wie Heaven-Tanita, Meikel, Mesut, Maryam, Hamed und Jo. Und sie waren mir alle so unheimlich sympathisch. Gut, vielleicht nicht durchgehend, manchmal hätte ich den ein oder anderen Charakter wirklich schütteln können, aber generell mochte ich sie alle.
Mit Annika, der Protagonistin hingegen hatte ich einen etwas holprigeren Start. Mein erster Eindruck von ihr war positiv, schon allein dadurch, dass sie als Bücherwurm dargestellt wurde. Aber ich merkte auch schnell, wie bequem sie es sich gemacht hatte, wie sehr sie ihren einfachen Alltag schätze und wie wenig sie diesen aufgeben wollte. Das war schon einmal das erste. Aber viel mehr hat mich gestört, wie abfällig sie zu Anfang über das Problemviertel Hamburgs und insbesondere über die ALS denkt. Sie wirkte da regelrecht arrogant und wurde mir etwas unsympathisch. Allerdings hatte sie genau dadurch ein großes Entwicklungspotential, das die Autorin auch schön genutzt hat. Denn die Entwicklung, die Anni im Laufe der Geschichte durchgeht, ist einfach nur schön zu beobachten und noch dazu realistisch geschrieben, sodass Anni mir später nur noch sympathisch war und ich ihr ihr Happy End gönnte.
P.S.: Wer auf ein Wiedertreffen mit altbekannten Charakteren hofft, der wird hier auch glücklich werden 😄
Durch die Lesejury hatte ich die Chance, den Roman schon vorab zu lesen und hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit durch, weil es bei mir einfach einen richtigen Lese-Sog ausgelöst hat.
Die Geschichte hört sich ein bisschen nach "Fack ju Göhte" an, wie ich finde. Eine Lehrerin wird an eine Problemschule versetzt und muss dort mit aufmüpfigen Schülern klarkommen. Außerdem gründet sie eine Musical-AG, mit der sie einen Preis gewinnen möchte. Doch, ich sehe da schon Parallelen, besonders zum ersten FJG-Film. Aber die waren jetzt auch nicht allzu ausgeprägt, das Buch war schon sehr anders, die Parallelen haben mir sogar gefallen, eben weil die Geschichte nicht kopiert wirkte.
Zu der "Ich komme an eine ganz schreckliche Schule"-Situation kommt natürlich noch eine große Portion Liebeswirrungen dazu und eine noch größere Portion Humor.
Man könnte also sagen, dass das Buch wieder sehr typisch ist für Petra Hülsmann, die ihre Protagonistinnen ja gerne aus der ihnen bekannten Umgebung reißt und sie mit viel Humor und Herz auf neue Wege schickt.
Dass die Geschichte vorhersehbar ist, kann ich da gar nicht abstreiten. Sie ist vorhersehbar. Ich konnte mir das grobe Ende schon sehr bald denken. Doch darauf kommt es mir bei einer so leichten Liebesgeschichte wie hier auch gar nicht an, da ist Unvorhersehbarkeit nun mal kein ausschlagendes Kriterium. Wobei ich finde, dass dieser Roman im Einzelnen doch auch noch Überraschungen birgt und nicht ganz so ausgeht, wie man es erwartet. Also ein etwas unvorhersehbarerer vorhersehbarer Roman. Aber was das Buch für mich so gut und besonders macht, ist der Humor, die liebevollen Charaktere und der Schreibstil von Petra Hülsmann.
Fangen wir mal beim Humor an. Es gibt sooo viele witzige Szenen in diesem Buch, dass ich ein paar Mal laut lachen und noch viel öfter beim Lesen schmunzeln musste. Etwas, das ich von einem leichten Liebesroman erwarte, das allerdings leider nicht auf jeden zutrifft. Hier ist der Humor einfach großartig. Ich sage nur Prinz William. Und Heaven-Tanita. Und...ach, ich lass das lieber, die Liste ließe sich noch unendlich fortsetzen 😏
Gleichzeitig wirkt die Geschichte aber nicht wie eine Aneinanderreihung gewollt komischer Momente. Nein, es werden auch ernstere Themen angesprochen wie Mobbing und die Probleme der sozialen Unterschicht. Vor allem hat es mich berührt, wie aussichtslos Jugendliche aus schwierigeren Verhältnissen ihr eigenes Leben betrachten, wie sehr sich bei ihnen das Denken verfestigt hat, sie hätten ja sowieso keine Chancen.
Der Schreibstil ist dann ganz so, wie man es von Petra Hülsmann gewohnt ist. Locker und leicht, fluffig, genau so, dass man einfach immer weiter lesen könnte, quasi durch das Buch fliegt. Dadurch hat sich bei mir besonders so ab der Mitte des Buches ein regelrechter Sog entwickelt, ich konnte mich kaum noch von den Seiten loseisen. Petra Hülsmann hat die Gefühle so schön zu mir rüber gebracht, dass ich richtig mitgefiebert habe.
Am meisten mag ich allerdings die Dialoge, die die Autorin so authentisch schreibt. Wenn sich zum Beispiel Annika und Nele unterhalten, wirkt das echt, nicht aufgesetzt. Aber ganz besonders war für mich die Sprechweise der Jugendlichen der ALS. Hier musste ich wieder stark an FJG denken, vor allem Heaven-Tanita hat mich was das reden angeht stark an Chantal denken lassen. Und das ist doch wirklich eine Leistung, wenn man während des Lesens eine so klare Stimme im Kopf hat, sich das so eindeutig vorstellen kann. Genau so erging es mir hier.
So und was die Charaktere angeht, so kann ich auch nur loben. Zum Einen erschafft Petra Hülsmann wirklich tolle Nebencharaktere. Ich konnte mir Nele, Sebastian, Kai und Tristan so gut vorstellen, genau wie die Schüler wie Heaven-Tanita, Meikel, Mesut, Maryam, Hamed und Jo. Und sie waren mir alle so unheimlich sympathisch. Gut, vielleicht nicht durchgehend, manchmal hätte ich den ein oder anderen Charakter wirklich schütteln können, aber generell mochte ich sie alle.
Mit Annika, der Protagonistin hingegen hatte ich einen etwas holprigeren Start. Mein erster Eindruck von ihr war positiv, schon allein dadurch, dass sie als Bücherwurm dargestellt wurde. Aber ich merkte auch schnell, wie bequem sie es sich gemacht hatte, wie sehr sie ihren einfachen Alltag schätze und wie wenig sie diesen aufgeben wollte. Das war schon einmal das erste. Aber viel mehr hat mich gestört, wie abfällig sie zu Anfang über das Problemviertel Hamburgs und insbesondere über die ALS denkt. Sie wirkte da regelrecht arrogant und wurde mir etwas unsympathisch. Allerdings hatte sie genau dadurch ein großes Entwicklungspotential, das die Autorin auch schön genutzt hat. Denn die Entwicklung, die Anni im Laufe der Geschichte durchgeht, ist einfach nur schön zu beobachten und noch dazu realistisch geschrieben, sodass Anni mir später nur noch sympathisch war und ich ihr ihr Happy End gönnte.
P.S.: Wer auf ein Wiedertreffen mit altbekannten Charakteren hofft, der wird hier auch glücklich werden 😄
Mein Fazit
Mit "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" konnte mich Petra Hülsmann mal wieder überzeugen. Deswegen kann ich den Roman nur jedem empfehlen, der gerne leichte Liebesgeschichten mit viel Humor liest. Und Fans von Petra Hülsmann kommen hier mal wieder voll auf ihre Kosten. Dementsprechend kann ich quasi nicht anders, als dem Buch 5 von 5 Sternen zu geben.
Außerdem habe ich für die Jahreszeiten Challenge mit diesem Buch ein Buch mit farbenfrohem Cover gelesen, weil mich das Cover direkt schön farbenfroh angelächelt hatte. Und für die LovelyBooks Themenchallenge habe ich damit ein Buch gelesen, bei dem etwas Essbares auf dem Cover abgebildet ist, das ich selbst gerne esse. Hier ist das eine Erdbeere und seien wir mal ehrlich, wer mag die schon nicht?
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