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Der Prinz der Elfen

Autor: Holly Black
Verlag: cbj
Seiten: 407
Erscheinungsdatum: 3. April 2017
weitere Bücher der Autorin: 
Die Spiderwick Geheimnisse (Eine unglaubliche Entdeckung, Gefährliche Suche, Im Bann der Elfen, Der eiserne Baum, Die Rache der Kobolde, Das Lied der Nixe, Die Rückkehr der Riesen, Die Rache des Wyrm), Elfen-Trilogie (Elfentochter, Elfenkönigin, Elfenherz), Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers, Weißer Fluch (Weißer Fluch, Roter Zauber, Schwarzes Herz), Magisterium (Der Weg ins Labyrinth, Der kupferne Handschuh, Der Schlüssel aus Bronze), Lucifer – Mein Wille geschehe (Band 1, Band 2, Band 3), Der Prinz der Elfen, Die Elfenkronen-Reihe (Elfenkrone), Die verlorenen Schwestern

Klappentext


Die Geschwister Hazel und Ben leben in Fairfold, einem Ort, der an das Elfenreich grenzt. Seit Jahrzehnten schläft dort, mitten im Wald, ein Elfenprinz in einem gläsernen Sarg – von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnisch beäugt. Auch wenn Hazel und Ben die alten Geschichten nicht glauben, vertrauen sie dem schlafenden Jungen all ihre Geheimnisse an.
Inzwischen ist Hazel sechzehn und rechnet nicht mehr damit, dass der Prinz aufwacht. Doch als der Sarg eines Tages leer ist, steht ihre Welt Kopf. Plötzlich finden sich die Geschwister in einem Machtkampf wieder, bei de Hazel die Rolle annehmen muss, die sie schon als Kind erträumt hat: als Ritter gegen ein Monster kämpfen...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Bei diesem Cover bin ich irgendwie so unglaublich zwiegespalten. Die Idee mag ich total, als dass das meiste gestaltungstechnisch in der Silhouette eines Menschen – hier eines Jungen – zu finden und der Hintergrund weiß gehalten ist. Aber irgendwie – und ich kann nicht mal sagen, wieso genau – mag ich die Umsetzung überhaupt nicht. Vielleicht weil der Junge und das Mädchen nicht mit den Charakteren, wie ich sie mir im Buch vorstelle, übereinstimmen? Und zwar so gar nicht? Wahrscheinlich wirklich deswegen...

Zum Buch
Auch die Geschichte an sich hat mich etwas zerrissen zurückgelassen. Es ist ja so, dass ich schon vor einer ganzen Weile auf "Der Prinz der Elfen" aufmerksam wurde, nämlich als zum Release eine Leserunde auf Was liest du? gestartet wurde. Auch wenn ich dort nicht mitgemacht habe, habe ich mir den Fantasyroman auf meine Wunschliste geschrieben und später dann auch gebraucht gekauft. Und jetzt, da Holly Black so einen Riesen-Erfolg mit "Elfenkrone" (im Englischen "The Cruel Prince") hat, wurde ich irgendwie nochmal angefixt, weil ich diese neue Reihe unbedingt lesen möchte (die ist gerade überall auf Instagram zu sehen). Doch vorher wollte ich mal wissen, wie die Autorin eigentlich schreibt, also hab ich nun "Der Prinz der Elfen" angefangen, um mir davon einen Eindruck zu verschaffen.
Die Geschichte hörte sich ja wie bereits gesagt vielversprechend an. Ein gehörnter Junge, der schon seit Jahrzehnten in einem Sarg im Wald schläft. Ein Geschwisterpaar, das einige Geschichten um ebenjenen Jungen gesponnen und ihm all ihre Geheimnisse anvertraut hat. In einem Städtchen, in dem Elfen, Monster und sonstige magische Wesen kein Hokuspokus sind, sondern Realität. Und eines Tages ist der Junge aus seinem Sarg verschwunden und Hazel und Ben, die Geschwister, müssen ihn suchen – und beschützen.
Das hört sich so schön magisch und zauberhaft an, dass ich das als Fan von Fantasy das unbedingt lesen wollte. Und gegen die Idee habe ich auch gar nichts. Allerdings ziehte sich die Handlung ein gutes Stück. Bis der gehörnte Junge aufgewacht ist, man ihm zum ersten Mal begegnet, ziehen viele Seiten dieses Buches vorüber und selbst dann dröppelt die Handlung immer mal wieder, passiert nicht unbedingt immer etwas Spannendes. Was okay ist. Aber was mich wirklich genervt hat – und die Geschichte meiner Meinung nach etwas zäh – waren die Hintergrundinformationen, die immer mal wieder über Seiten hinweg eingestreut wurden. Zum Beispiel wie Hazels und Bens Kindheit war. Die Geschichte von Jack, einem Wechselbalg, das von einer menschlichen Familie in Fairfold großgezogen wurde. Und das können ja alles wichtige Informationen sein, aber die Art und Weise und Länge, wie sie vermittelt wurden, waren mir einfach zu viel und zu lang. haben für mich zu sehr von der Haupthandlung abgelenkt.
Die Haupthandlung wiederum – also das Erwachen des gehörnten Jungen, die Suche nach ihm und die Frage, wie das eigentlich passieren konnte und welche Konsequenzen das  hat – mochte ich sehr. Das war spannend (wenn es denn mal darum ging) und konnte auch mit ein paar wirklich interessanten Wendungen aufwarten. Allerdings war mir der Liebesgeschichten-Strang in diesem Buch dafür, dass er eigentlich nur nebensächlich erwähnt wurde, zu dramatisch. Denn natürlich war die Liebe die große und wahre, wahrscheinlich für immer und ewig. Nur dass es irgendwie kaum Passagen gab, in denen das wirklich behandelt wurde. Wie schon gesagt, kam mir eher wie eine Nebensache vor (wogegen ich nichts gehabt hätte), nur dass sie eben dramatisiert wurde (wogegen ich was hatte).
Was mir außerdem nicht so gefallen hat, war der Schreibstil von Holly Black. Dabei wollte ich den wirklich mögen! Und ich will auch gar nicht sagen, dass sie schlecht schreibt, denn an sich ließ sich das Buch schön und flott lesen. Wie es sich für ein Jugendbuch gehört 😁 Außerdem gefallen hat mir, dass die Autorin nicht ganz so häufig Wiederholungen einbaut, also nicht dauerndzu Hazels Aussehen erwähnt werden musste. Ein paar Mal schon, das ist wohl nie zu vermeiden, aber es hielt sich eben in Grenzen, das war mal ganz nett. Aber (war ja klar, dass ich jetzt ein "Aber" hinzufügen würde) ich mochte diese gewollt jugendlichen Dialoge gar nicht. Teilweise ging das noch ganz gut, da war es nicht übertrieben. Aber an anderen Stellen war das ein bisschen wie Fremdschämen, zum Beispiel als Hazel ihr 'Liebesgeständnis' mit den Worten "Ich mag dich voll" macht. Ach du je, da musste ich erstmal innehalten. Ist zwar irgendwie auch ne nette Abwechslung zu diesen ganzen kitschigen Liebesschwüren, die sonst immer geleistet werden, aber dann wieder...nein. Einfach nein, tut mir leid.
Auch mit den Charakteren hatte ich so meine Problemchen. Es ist nicht so, als hätte ich sie alle nicht gemocht. Aber wirklich warm geworden bin ich auch mit niemandem. Am ehesten vielleicht noch mit Ben, Hazels großen Bruder, der diese besondere Gabe hat, mit der er klarkommen muss. Aber der Rest war irgendwie nicht so, dass ich ihn ins Herz schließen konnte (Hazel) oder nicht wichtig genug beziehungsweise zu selten vorkommend (alle anderen).

Mein Fazit


Ach je, kennt ihr das, wenn ihr ein Buch mögen wollt, wirklich, und es euch dann nur so halbwegs gelingt? Genau so war das hier bei mir. "Der Prinz der Elfen" hatte so viele tolle Ansätze, eine so tolle Idee und rein handlungstechnisch auch coole Wendungen. Doch mich hat im Endeffekt dann nichts so wirklich mitgerissen und überzeugt. Was ich wirklich schade finde. Doch dann kann ich nach viel Hin und Her eben nur 3,5 von 5 Sternen vergeben. Und mich jetzt verzweifelt fragen, ob ich "Elfenkrone" und seine Fortsetzungen eine Chance geben sollte. Ich hätte so viel Lust auf die Reihe, aber andererseits war es eben auch der Schreibstil von Holly Black, der mich nicht umgehauen hat, also...macht das dann überhaupt Sinn? 🙈

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