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Quicksands – Im Traum kannst du nicht lügen

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Als ich das gesehen habe, war ich ja erst einmal perplex. Dass "Im Traum kannst du nicht lügen" von Malin Persson Giolito – ein Roman, der mich vor etwa zwei Jahren wirklich umgehauen hat – von Netflix als Serie adaptiert wurde, hatte ich so gar nicht erwartet. Deswegen eben diese Perplexität, als ich davon las und mir erst nur dachte "Hm, kommt mir bekannt vor", bis ich verstand, dass es mir bekannt vorkam, weil ich es kannte^^
Vor Kurzem kam ich dann auch dazu, die Serie anzusehen. Sie ist recht kurz, beinhaltet nur 6 Folgen – die dafür alle etwa 45 Minuten dauern. Ich muss sagen, finde die Länge passend, mehr hätte die Serie wahrscheinlich zu stark in die Länge gezogen und das, wo sie doch sowieso schon ziemlich langsam (aber nicht langweilig!) erzählt wird.
So, dann nun also zur Geschichte. Die Serie (und auch der Roman, logischerweise) handelt von dem Amoklauf an einer Schule. Maja, das Mädchen, das unter anderem in diesen Amoklauf verwickelt, hat überlebt und steht nun vor Gericht. Es gilt herauszufinden, ob sie schuldig ist, ob sie den Amoklauf mit ihrem Freund Sebastian geplant und ausgeführt hat, bei dem Mehrere ums Leben kamen, oder ob sie doch auch nur ein Opfer ist.
"Quicksands" ist also garantiert nichts für schwache Nerven, greift gesellschaftlich sensible Themen auf und ist dabei so nachdenklich und ernst, dass man es nicht wegen seiner jungen Protagonisten als etwas für Jugendliche abspeisen sollte! Ich finde außerdem, dass das Buch recht gut adaptiert wurde. Nicht perfekt – ein paar Dinge wurden meiner Meinung nach im Buch besser angegangen, was für einen schöneren Spannungsbogen und bessere Überraschungsmomente sorgte –, aber an sich wurde der Roman wirklich gut erfasst. Die Verzahnung des Hier und Jetzt (also Majas Zeit in Untersuchungshaft, nach dem Amoklauf) und des Davor (heißt die Vorgeschichte des Amoklaufs) ist super und baut wirklich gut Spannung auf, weil man als Zuschauen immer weitere Details erfährt, anhand derer man für sich überlegen muss, ob Maja denn nun schuldig ist oder nicht – die große Frage der Geschichte. Wobei ich hier sagen muss, dass die Serie da offensichtlicher ist. In der Buchvorlage fand ich es viel schwieriger, Maja als Person einzuschätzen.
Jedoch mag ich an der Serie sehr, wie die Beziehungen dargestellt werden. Wie auch im Roman gibt es dort auch immer Schattenseiten zu den glücklichen Momenten und das anzusehen war schon auch nochmal hart – jedoch auf eine gute und interessante Art und Weise. Ein Plus der Serie war meiner Meinung nach weiterhin, dass noch ein paar Details und Hintergründe mit dazugepackt wurden. Die passten aber auch super zur Geschichte und ich merkte erst, dass sie gar nicht im Buch vorkamen, als ich das im Nachhinein noch einmal las. Schade hingegen fand ich, dass der Prozess, der im Buch eine so große Rolle einnimmt, doch sehr abgespeckt daherkommt, stark vereinfacht wird. Ich verstehe zwar, warum, aber so wirkt er doch wie auch in vielen, vielen anderen Filmen beziehungsweise Serien und nicht so besonders und ausführlich wie im Buch.
Außerdem möchte ich etwas zur Kamera sagen, da mir da etwas aufgefallen ist. Mir. Ich verstehe ja wirklich nichts von Kameraarbeit, aber mir ist etwas aufgefallen. Nämlich wirkte sie manchmal recht rucklig, vor allem beim Zoomen. Da wurde zum Beispiel auf Majas Gesicht gehalten und dann mit einem Ruck weiter ran gezoomt. Das war garantiert Absicht und die Produzenten dachten sich da bestimmt auch etwas dabei, aber ich muss sagen, dass mich das ein wenig genervt hat.
Kurz noch zum Cast: Da es sich bei "Quicksands" um eine schwedische Serie handelt und der Cast logischerweise ebenfalls komplett schwedisch ist, kannte ich niemanden von ihnen. Nach meiner Recherche (*hust*Google*hust*) kam heraus, dass vor allem die jungen Schauspieler für Maja, Sebastian, Amanda und Samir eher unbekannt sind, erst in wenigen anderen Film den oder Serien mitgespielt hatten. dafür, muss ich sagen, sind sie wirklich verdammt gut gewählt. Schon allein, dass ich ihnen ihr Alter abnehme, ist definitiv ein Pluspunkt. Außerdem passen sie sehr gut in die Rollen, sowohl rein äußerlich als auch spielerisch. Besonders Hanna Ardéhn, die Maja verkörpert, hat mich wirklich begeistert. Wie sie vom Partygirl zur sorgenvollen Freundin mutierte, war wirklich überzeugend!
So, das Fazit, das ich hier aus meiner Rezension ziehen möchte ist Folgendes: Lest das Buch, denn es ist großartig! Und wenn ihr das nicht wollt beziehungsweise auch wenn ihr das getan habt und begeistert ward, schaut euch die Serie an, denn auch die lohnt sich. 😁

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