Autor: Timo Leibig
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 533
Erscheinungsdatum: 27. Mai 2019
weitere Bücher des Autors:
Blut und Harz, Wenn Böses spielt, Goldmann und Brandner (Mädchendurst, Fußabschneider, Totenschmaus, Grenzgänger, Fang den Tod), Nacht im März, Malek Wutkowski (Nanos – Sie bestimmen was du denkst, Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit)
Klappentext
Viele träumen davon die Welt zu retten – aber nur einer hat das Zeug dazu …
Meine Meinung
Zur Buchgestaltung
Es sieht eigentlich aus wie Band 1, das war einer meiner ersten Gedanken, als ich die Fortsetzung von "Nanos" zum ersten Mal sah. Die Optik unterscheidet sich nämlich nur farblich vom Vorgänger, wodurch der Wiedererkennungswert schön hoch ist. Besonders die Haptik mag ich wieder, denn man spürt einfach diese rötlichen Stränge, die abgebildet sind, genauso wie die Schrift.
Zum Buch
"Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" ist die Fortsetzung zu "Nanos – Sie bestimmen was du denkst" und wie auch Teil 1 habe ich diesen wieder über das Bloggerportal entdeckt. Nach dem Ersten hatte ich ja schon fast eine Fortsetzung erwartet, war mir allerdings nicht sicher, ob sie dann auch tatsächlich kommt. Diese dann zu entdecken und auch über das Bloggerportal zu erhalten war auf alle Fälle ziemlich nice, denn das Gedankenspiel, das Autor Timo Leibig hier bedient, ist wirklich spannend 😄
Dieses Buch knüpft ein paar Monate später an seinen Vorgänger an, nachdem Malek Wutkowski, flüchtiger Sträfling, mit der Rebellion gebrochen hat. Er verfolgt besonders das Ziel, seinen gedankenmanipulierten Bruder auf seine Seite, ihn aus den Fängen der Nanopartikel zu holen. Gleichzeitig geht es auch wieder um Jannah, die junge Rebellin, die sich dem Kampf gegen die Nanos verschrieben hat und einiges dafür geben würde, die deutsche Bevölkerung aus deren manipulativen Fängen zu befreien. Wie diese beiden Parteien plus die Regierungsseite rund um den Kanzler Johann Kehlis aufeinanderprallen und sich gegenseitig beeinflussen, wird hier wieder zum Thema.
Allein die Thematik der Nanospartikel fand ich ja wieder unheimlich interessant. Timo Leibig weiter hier seine Welt weiter aus, gibt noch mehr Informationen, die auch gut wissenschaftlich fundiert wirken. Gut, das sage ich als Laie, aber trotzdem macht es ja schon viel aus, wenn etwas logisch wirkt, wie es hier der Fall ist. In der Umsetzung dieser Wissenschaft in der Regierung wirkte alles ziemlich angelehnt auf das Dritte Reich. Vor allem Johann Kehlis (der mit dem Spruch "In Kehlis" gepriesen wird) erinnerte mich als Figur an Adolf Hitler. Das kann man jetzt sehen, wie man möchte, ich zumindest fand es ein wenig ausgelutscht. Man muss ja nicht jeden Diktator an Hitler anlehnen...
Die Geschichte an sich war dann recht spannend. Es passiert wirklich viel und an unterschiedlichen Stellen, mit unterschiedlichen Personen und immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. In der Umsetzung allerdings war die Geschichte dann meiner Meinung nach eher mäßig. Denn diese theoretische Spannung, die eigentlich immer zugrunde liegt, kam bei mir nicht so richtig an. Vielleicht der Schreibstil? Das ist wahrscheinlich. Aber es war einfach schade, dass ich bei einer eigentlich so fesselnden Thematik nicht so recht abgeholt wurde. Das Ende war dann wirklich packend, da wurde eine Schippe Action draufgelegt und auch nochmal mit Überraschungen gespielt. Doch ansonsten war "Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" eben kein Buch, das mich super angefixt hätte, dessen Seiten ich verschlungen hätte.
Eine Teilschuld liegt da bestimmt im Schreibstil. Was man allerdings nicht so verstehen sollte, dass Timo Leibig schlecht schreibt, denn so ist es garantiert nicht! Eher so, dass er eben nicht so spannungsgeladen schreibt. Seine Beschreibungen haben bei mir eben nicht dazu geführt, dass ich an den Seiten klebte. Sehr cool an seinem Stil hingegen fand ich Dialoge. Schon allein, wie er auch mal nur beschreibt, wie jemand als Antwort auf etwas schaut, war sehr bezeichnend. Oder wenn Blicke mit Dialogen "übersetzt" wurden. Doch besonders auch die Dialoge an sich haben mir sehr gut gefallen, denn die wirkten authentisch. Da merkt man, dass der Autor quasi echte Sätze im Kopf hatte, keine steifen und beschönigten Reden. Plus er lässt auch mal regionale Eigenheiten einfließen. Das merkt man besonders dann, wenn jemand aus den bayerischen Regionen redet, was hier recht häufig der Fall ist, da sich große Teile der Handlung in München abspielen.
"Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" wartet übrigens wieder mit einigen Sichtweisen auf. Das gesamte Buch ist ja in dritter Perspektive geschrieben und schlüpft immer mal wieder in die Köpfe seiner verschiedenen Figuren. Häufiges Ziel sind da Malek, Jannah und Konfessor Nummer 11 / Dominik. Doch es kommen auch Vitus Wendland vor oder Neue wie Erik Krenkel. Etwas seltsam fand ich, dass man immer nur so halb im Kopf dieser Charaktere war. Man erfährt dann zwar schon auch ein wenig aus der Gedankenwelt, aber das wirkte dann noch lange nicht wie alles. Vielleicht war das ja auch etwas, das mir persönlich gefehlt hat, diese Emotionalität, die durch einen besseren Einblick in Gedankenwelten, aufkommt. So war da eigentlich immer noch eine gewisse Distanz zwischen Leser und Figur.
Was mich nun auch zu meinem letzten Punkt, den Charakteren, führt. Zu denen habe ich nämlich samt und sonders nicht die Bindung aufbauen könne, wahrscheinlich wegen genau diesem Punkt. Versteht mich hier nicht falsch, ich mochte viele der Charaktere, konnte sie mir echt gut vorstellen. Der ruhige Malek, der alles tun würde, um seinen Bruder wieder zurückzubekommen. Jannah, die so auf Rache aus ist und die man nicht davon abbringen kann, wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hat. Vitus Wendland, der auf seine smarte Art die Rebellion anführt. Barbara Sterling, der ihre Tochter Jannah das Wichtigste ist. Erik Krenkel mit seiner so gesprächigen Art, die unter dieser ganzen Ernsthaftigkeit heraussticht. Es gibt schon viele verschiedene Persönlichkeiten, die allesamt nachvollziehbar sind – auch die "Bösen" – und die ich an sich sehr cool fand. Jedoch habe ich eben keine richtige Bindung zu ihnen aufgebaut, warum auch immer. Was schade ist, denn der Ansatz dazu wäre ja da gewesen. Doch gefehlt hat wohl doch etwas.
Nun, jetzt bin ich nach diesem zweiten Buch der Reihe doch mal gespannt, ob es noch weitergehen wird. Die Geschichte ist längst noch nicht zu Ende, würde ich mal behaupten, und es würde mich doch interessieren, wie es in diesem Nahe-Zukunft-Deutschland wohl weitergehen wird.
Dieses Buch knüpft ein paar Monate später an seinen Vorgänger an, nachdem Malek Wutkowski, flüchtiger Sträfling, mit der Rebellion gebrochen hat. Er verfolgt besonders das Ziel, seinen gedankenmanipulierten Bruder auf seine Seite, ihn aus den Fängen der Nanopartikel zu holen. Gleichzeitig geht es auch wieder um Jannah, die junge Rebellin, die sich dem Kampf gegen die Nanos verschrieben hat und einiges dafür geben würde, die deutsche Bevölkerung aus deren manipulativen Fängen zu befreien. Wie diese beiden Parteien plus die Regierungsseite rund um den Kanzler Johann Kehlis aufeinanderprallen und sich gegenseitig beeinflussen, wird hier wieder zum Thema.
Allein die Thematik der Nanospartikel fand ich ja wieder unheimlich interessant. Timo Leibig weiter hier seine Welt weiter aus, gibt noch mehr Informationen, die auch gut wissenschaftlich fundiert wirken. Gut, das sage ich als Laie, aber trotzdem macht es ja schon viel aus, wenn etwas logisch wirkt, wie es hier der Fall ist. In der Umsetzung dieser Wissenschaft in der Regierung wirkte alles ziemlich angelehnt auf das Dritte Reich. Vor allem Johann Kehlis (der mit dem Spruch "In Kehlis" gepriesen wird) erinnerte mich als Figur an Adolf Hitler. Das kann man jetzt sehen, wie man möchte, ich zumindest fand es ein wenig ausgelutscht. Man muss ja nicht jeden Diktator an Hitler anlehnen...
Die Geschichte an sich war dann recht spannend. Es passiert wirklich viel und an unterschiedlichen Stellen, mit unterschiedlichen Personen und immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. In der Umsetzung allerdings war die Geschichte dann meiner Meinung nach eher mäßig. Denn diese theoretische Spannung, die eigentlich immer zugrunde liegt, kam bei mir nicht so richtig an. Vielleicht der Schreibstil? Das ist wahrscheinlich. Aber es war einfach schade, dass ich bei einer eigentlich so fesselnden Thematik nicht so recht abgeholt wurde. Das Ende war dann wirklich packend, da wurde eine Schippe Action draufgelegt und auch nochmal mit Überraschungen gespielt. Doch ansonsten war "Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" eben kein Buch, das mich super angefixt hätte, dessen Seiten ich verschlungen hätte.
Eine Teilschuld liegt da bestimmt im Schreibstil. Was man allerdings nicht so verstehen sollte, dass Timo Leibig schlecht schreibt, denn so ist es garantiert nicht! Eher so, dass er eben nicht so spannungsgeladen schreibt. Seine Beschreibungen haben bei mir eben nicht dazu geführt, dass ich an den Seiten klebte. Sehr cool an seinem Stil hingegen fand ich Dialoge. Schon allein, wie er auch mal nur beschreibt, wie jemand als Antwort auf etwas schaut, war sehr bezeichnend. Oder wenn Blicke mit Dialogen "übersetzt" wurden. Doch besonders auch die Dialoge an sich haben mir sehr gut gefallen, denn die wirkten authentisch. Da merkt man, dass der Autor quasi echte Sätze im Kopf hatte, keine steifen und beschönigten Reden. Plus er lässt auch mal regionale Eigenheiten einfließen. Das merkt man besonders dann, wenn jemand aus den bayerischen Regionen redet, was hier recht häufig der Fall ist, da sich große Teile der Handlung in München abspielen.
"Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" wartet übrigens wieder mit einigen Sichtweisen auf. Das gesamte Buch ist ja in dritter Perspektive geschrieben und schlüpft immer mal wieder in die Köpfe seiner verschiedenen Figuren. Häufiges Ziel sind da Malek, Jannah und Konfessor Nummer 11 / Dominik. Doch es kommen auch Vitus Wendland vor oder Neue wie Erik Krenkel. Etwas seltsam fand ich, dass man immer nur so halb im Kopf dieser Charaktere war. Man erfährt dann zwar schon auch ein wenig aus der Gedankenwelt, aber das wirkte dann noch lange nicht wie alles. Vielleicht war das ja auch etwas, das mir persönlich gefehlt hat, diese Emotionalität, die durch einen besseren Einblick in Gedankenwelten, aufkommt. So war da eigentlich immer noch eine gewisse Distanz zwischen Leser und Figur.
Was mich nun auch zu meinem letzten Punkt, den Charakteren, führt. Zu denen habe ich nämlich samt und sonders nicht die Bindung aufbauen könne, wahrscheinlich wegen genau diesem Punkt. Versteht mich hier nicht falsch, ich mochte viele der Charaktere, konnte sie mir echt gut vorstellen. Der ruhige Malek, der alles tun würde, um seinen Bruder wieder zurückzubekommen. Jannah, die so auf Rache aus ist und die man nicht davon abbringen kann, wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hat. Vitus Wendland, der auf seine smarte Art die Rebellion anführt. Barbara Sterling, der ihre Tochter Jannah das Wichtigste ist. Erik Krenkel mit seiner so gesprächigen Art, die unter dieser ganzen Ernsthaftigkeit heraussticht. Es gibt schon viele verschiedene Persönlichkeiten, die allesamt nachvollziehbar sind – auch die "Bösen" – und die ich an sich sehr cool fand. Jedoch habe ich eben keine richtige Bindung zu ihnen aufgebaut, warum auch immer. Was schade ist, denn der Ansatz dazu wäre ja da gewesen. Doch gefehlt hat wohl doch etwas.
Nun, jetzt bin ich nach diesem zweiten Buch der Reihe doch mal gespannt, ob es noch weitergehen wird. Die Geschichte ist längst noch nicht zu Ende, würde ich mal behaupten, und es würde mich doch interessieren, wie es in diesem Nahe-Zukunft-Deutschland wohl weitergehen wird.
Mein Fazit
Bücher, zu denen ich ein wenig zwiegespalten stehe, lese ich in letzter Zeit gefühlt sehr oft und "Nanos – Sie kämpfen für die Freiheit" reiht sich da mit ein. Der Roman ist ein an sich wirklich interessanter Zukunfts-Thriller, der wissenschaftlich super fundiert daherkommt und dessen Geschichte außerdem an sich spannend ist. Beziehungsweise sein sollte, denn mir hat da doch etwas gefehlt, mich wollte die Handlung nicht so ganz mitnehmen, genauso wie mir bei den Charakteren die Bindung gefehlt hat. Deswegen auch "nur" 3,5 von 5 Sternen von mir, auch wenn ich die Idee wirklich toll finde.
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