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"Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" im Kino

http://www.kinowelt-sylt.de/wp-content/uploads/2018/02/shape_of_water_oscars.jpg


Kennt ihr das? Ihr verabredet euch für's Kino, schaut, was momentan so läuft und als ihr den Oscar-Abräumer der Jahres seht, denkt ihr "Na, wieso denn nicht"?
Macht diesen Fehler bitte nicht!
Ich will gar nicht sagen, dass Filme, die den Oscar gewinnen, immer etwas...na ja...seltsam sind. "La La Land" zum Beispiel oder "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" (wozu ich auch noch eine Rezension schreiben werde) mochte ich total. Da konnte ich verstehen, wie die Filme an ihre Nominierungen und letztlich Oscars gekommen sind. Bei "Shape of Water" eher nicht so.

Für alle, die nicht wissen, um was es in dem Film geht, will ich das kurz erklären. "Shape of Water" spielt in Zeiten des Kalten Krieges in den USA und dreht sich um Eliza, eine jungen Frau, die wegen eines Unfalls (Genaueres erfährt man hierzu nicht wirklich) stumm ist, alleine wohnt und in einem Hochsicherheitslabor als Putzkraft arbeitet. Als ein neues 'Experiment' – ein Fischmann – im Labor eintrifft, bricht Eliza ein ums andere Mal die Regeln und nimmt Kontakt mit dem Mann auf, verliebt sich in ihn. Doch der Film wäre ja ziemlich langweilig, wenn es nicht Gegenspieler gäbe, wie der Laborleiter Strickland, der den Fischmann foltert, um ihn für seine Zwecke zu untersuchen. Eliza fasst den Plan, den Fischmann aus seinem Labor zu befreien.
Die Themen des Films sind natürlich ein gefundenes Fressen für die Oscar-Verleihungen: Kalter krieg, USA gegen Sowjetunion, Rassendiskriminierung (sowohl gegen den Fischmann als auch gegen Dunkelhäutige), dazu noch eine Stumme... Es ist alles da. Aber ganz ehrlich, muss der Film deswegen unbedingt so viele Oscars gewinnen? Denn ich muss sagen, ich fand "Shape of Water" doch seeehr seltsam. Die Leute, mit denen ich über den Film geredet habe, fanden ihn sehr seltsam. Es ist einer dieser Filme, von denen ich mir denke, dass ich mir den Kinogang doch wirklich hätte sparen können. Dass die Geschichte als Erwachsenenmärchen tituliert wurde, fand ich ja durchaus interessant – und das obwohl ich den Trailer gesehen habe, der mich auch schon merkwürdig vorkam. Und ja, gut, "Shape of Water" hat Züge eines Märchens, in den ersten Minuten wird er auch schön märchen-erzählerisch aufgemacht. Es gibt die "Prinzessin", die missverstanden wird und alleine lebt. Es gibt den "Prinzen", in den sie sich verliebt. Es gibt den skrupellosen Widersacher und die lustigen Gefährten der Prinzessin. So viel zum Märchenhaften. Wobei hier wichtig ist zu betonen, dass es ein Erwachsenenmärchen ist, denn der Film ist ganz sicher nichts für Zartbesaitete! Der "Prinz" beißt nämlich schonmal gut zu, sodass Blut fließt. Überhaupt wird nicht gerade zimperlich mit Blut umgegangen und mir war das an der ein oder anderen Stelle auch zu viel des Guten, da wurde es einfach nur noch eklig und gemein.
Die Geschichte war mir teilweise auch zu übertrieben. Besonders das Ende hat dem Ganzen ein Krönchen aufgesetzt, das war meiner Meinung nach pures, unnützes Drama.
Die Charaktere haben da auch nicht wirklich was rausgehauen. Eliza war mir nicht sonderlich sympathisch, tut mir leid, und der Fischmann ebenfalls nicht, erst recht nicht nach einer ganz bestimmten Szene. Die einzigen Figuren, die ich mochte, waren Elizas Nachbar Giles und der Russe Dr. Hoffstetler. Bei letzterem fand ich auch die Darstellung mal ganz nett gemacht. Zur Abwechslung waren nämlich mal nicht die Sowjets die Bösen, sondern die US-amerikanische Regierung mit ihrem Forschungslabor.

Wie ihr also seht, habe ich nicht besonders viel, eigentlich so gut wie gar nichts Gutes über "Shape of Water" zu sagen. Man hört ja oft, dass die Filme, die viele Oscars gewinnen, oft nicht wirklich allgemeinheitstauglich sind, und hier kann ich da absolut zustimmen. Cineasten mögen den Film vielleicht, ich fand ihn reichlich merkwürdig und bereue es ziemlich, hier ins Kino gegangen zu sein.

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