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Enders

Autor: Lissa Price
Verlag: ivi
Seiten: 347
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2013
weitere Bücher des Autors: 
Starters, Enders












Klappentext


Die 16-jährige Callie lebt in einer Welt, in der eine unheimliche Katastrophe zahlreiche Erwachsenenleben vernichtet hat. Und in der die jungen Menschen einer anscheinend ausweglosen Armut verfallen. Die einzige Möglichkeit für die jugendlichen Starters an Geld zu kommen, war bislang die Body Bank. Dort konnten sie ihre Körper an alte Menschen vermieten, um so ihr Überleben zu sichern. Doch jetzt droht eine noch viel größere Gefahr: Der Old Man, der mysteriöse Leiter der Body Bank, ist entkommen und trachtet Callie nach dem Leben. In einer erbarmungslosen Jagd wird ihr klar, dass das Geheimnis des Old Man dunkler ist, als sie es jemals erahnen konnte ...

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Rein optisch passt der zweite Band der Reihe von Lissa Price wieder gut. Das Motiv ist dasselbe wie vom ersten, nur sind nun die Farben gedreht, ist die Grundfarbe weiß statt schwarz. Allerdings muss ich sagen, dass ich es doch ein wenig kritisch sehe, dass das Cover quasi kopiert wurde, ohne noch großen Aufwand zu betreiben, selbst wenn es an sich nicht schlecht aussieht.

Zum Buch
Ach Mensch, ich will doch gar nicht so viel zu kritisieren haben. Ich will das Buch, das ich gelesen habe, mögen und nicht von allem möglichen genervt werden. Okay, gut, das stimmt so jetzt nicht ganz, ich mag es auch ganz gerne, mal so richtig über ein Buch zu meckern, aber in diesem Fall nicht. In diesem Fall ist es so, dass ich es mal mochte und mir einfach nicht erklären kann, weshalb mich die Geschichte jetzt so dermaßen nervt.
Es fängt ja schon wieder mit der Story an. Wieder waren mir die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ereignissen zu dürftig, es wirkte so zusammengewürfelt, gewollt spannungsgeladen und genau dadurch das Gegenteil bewirkend. Besonders die Implausibilität manchmal hat mich echt gestört, und dass sich viele Handlungen zu widersprechen schienen. Zum Beispiel wurden manche Personen in der einen Szene als unfassbar böse dargestellt, nur um später mit einer meiner Meinung nach zu dürftigen Erklärung als die Guten entlarvt zu werden. So machen selbst unvorhergesehene Wendungen keinen Spaß.
Apropos Unvorhergesehenes: Das ist tatsächlich etwas, das mir gefallen hat, denn eine Wendung habe ich nicht kommen sehen. Also, beim ersten Lesen, jetzt, beim wiederholten Mal, wusste ich das natürlich schon. Es war für mich damals auf jeden Fall mal erfrischend, im Genre Jugendbuch so überrascht zu werden.
Was mich allerdings gestört hat, war die Dreiecks-Beziehung, die die Autorin anscheinend unbedingt einbauen wollte. Vielleicht weil die Trend war? Ich weiß es nicht. Ich weiß lediglich, dass es da nicht zu dreiecks-bezieheln gäbe, selbst die "normale" Liebesgeschichte ist eher mäßig ausgebaut. Und das, wo ich die beim ersten Lesen wirklich mochte! Wahrscheinlich wegen der Basis, auf der sie stattfindet (wirklich eine tolle Idee), aber die Ausführung und Entwicklung ist nicht wirklich gut. Da geht es eher so bam bam bam, ein zusammenhangsloser Schritt folgt auf den nächsten und so konnte ich die Entwicklung von Gefühlen ganz einfach nicht nachvollziehen. Vor allem am Ende war das wieder so ein "Wir brauchen jetzt ein Happy End, also machen wir eins". Wo doch noch so viel zu klären gewesen wäre! Da konnte ich mich einfach nicht mehr richtig freuen...
Zum Schreibstil kann ich leider ebenso wenig Gutes berichten wie schon bei Teil 1 der Reihe. Wieder waren mir besonders die Dialoge zu steif und ich habe mich gefragt, welche Vorstellung Lissa Price denn von Jugendlichen im Kopf hat. oder hat sie als Jugendliche so gesprochen? Ich bezweifle das ja... Ansonsten...jaaaa...man kann das Buch ziemlich gut und schnell durchlesen.
Was die Charaktere angeht, so habe ich dazu noch weniger Gutes zu sagen als im ersten Teil. Einziger Lichtblick war für mich Hyden, eine neue Figur in diesem Buch, die wirklich interessant ist und den ich auch tatsächlich mochte. Callie hingegen bleibt auf ihrem Nerv-Level, wenn sie sich nicht sogar noch gesteigert hat. Sorry, sie ging mir mit ihrer perfekten Art und Selbstgerechtigkeit einfach auf die Nerven. Bei manchen ihrer Aussagen dachte ich mir nur "Ist das jetzt dein Ernst? Kann es nicht sein". Und so, wie sie von der Autorin dargestellt wird, wirken ihre Entscheidungen oft künstlich zurechtgerückt, sodass sie in der jeweiligen Situation am besten wirkt. Sehr, sehr schade, denn so war Callie für mich nicht nur wenig greifbar, sondern gleichzeitig auch sehr unsympathisch.
In "Enders" gibt es aber auch einige neue Charaktere, die eingeführt werden, allen voran Starters, also Jugendliche. Jedoch gibt die Autorin keinem von ihnen die Chance, dem Leser ans Herz zu wachsen. Quasi die einzigen Merkmale, die wichtig zu sein scheinen, sind ihre Super-Special-Fähigkeiten. Echt jetzt, denkt ihr euch nun vielleicht? Aber ja, es ist tatsächlich so, jeder der Jugendlichen hat eine solche Fähigkeit, wie beispielsweise Kampfsport oder medizinische Begabung. Keiner ist irgendwie unnütz. Und da, ich finde das auch an den Haaren herbeigezogen, dass wir hier mit so einer Bandbreite an Begabten konfrontiert werden.
Da die Reihe von Lissa Price lediglich eine Dulogie ist, ist "Enders" also auch schon der finale Band der Reihe. Und ich als ausgemachte Finale-Kritikerin sehe mich quasi dazu berufen, auch dieses hier gehörig zu bemeckern. Weil es nämlich auch vieles zu bemeckern gibt. Zum Einen finde ich die Hinführung zum Ende ganz einfach nicht gut. Hier kam schonmal keine wirkliche Spannung auf und wirkt noch dazu so, als hätte die Autorin es eilig gehabt, die Geschichte abzuschließen. Die Szenen werden immer weniger beschrieben und so wirkt vieles nicht gut durchdacht. Zum Anderen ist das Ende meiner Meinung nach unschlüssig. Callie trifft hier eine Entscheidung, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, die ganz seltsam erklärt wird. Als ich das jetzt ein zweites Mal gelesen habe, habe ich mich ernsthaft gefragt, ob die Autorin da überhaupt drüber nachgedacht hat. Also wirklich, richtig nachgedacht, unter logischen Gesichtspunkten. Denn es macht einfach keinen Sinn!

Mein Fazit


Wie schon gesagt, eigentlich wollte ich gar nicht so viel kritisieren. Aber jetzt sitze ich da und merke, dass ich mich trotzdem ausgekotzt habe. Sehr. Zu sehr? Ich glaube nicht. Beim nochmaligen Lesen hat sich "Enders" für mich nämlich als nicht mehr so gut, wie ich es in Erinnerung hatte, herausgestellt, wobei das noch nett ausgedrückt ist. Und das, obwohl die Geschichte wirklich schöne Basiselemente besitzt. Nur werden die leider nicht wirklich ausgebaut und ausgenutzt. Von mir gibt es deswegen auch 2,5 von 5 Sternen.

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