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Palast der Finsternis

Autor: Stefan Bachmann
Verlag: Diogenes
Seiten: 397
Erscheinungsdatum: 23. August 2017
weitere Bücher des Autors: 
Die Seltsamen, Die Wedernoch, Palast der Finsternis












Klappentext


Kannst du auch in riskanten Situationen Ruhe bewahren? Besitzt du besondere Talente, von denen niemand weiß? Hast du den Ehrgeiz, etwas zu tun, was noch niemand vor dir gewagt hat?
Für diese geheimnisvolle und geheime Expedition sind die Außenseiterin Anouk und vier weitere erfolgreiche Kandidaten nach Paris gereist. Ihr Auftrag: einen unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger vor der Französischen Revolution für seine Familie erbauen ließ. Doch hinter der Tür mit dem Schmetterlingswappen erwartet die Jugendlichen in jedem Raum eine neue Gefahr und ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Hach, sieht das schön aus😍
Zum zweiten Mal in diesem Monat habe ich ein Diogenes-Buch gelesen und ich muss ja zugeben, ich verliebe mich gerade ein klein wenig in diese minimalistische Gestaltung. Das Buch wirkt dadurch irgendwie direkt...ordentlicher. Und das, obwohl dieses hier ein wenig aus dem Rahmen fällt, weil das abgebildete Bild größer ist als bei anderen des Verlags. Die Grafik an sich ist auch einfach nur mega! Der Flur eines Palastes oder eines Schlosses (auf jeden Fall sehr pompös mit den hohen Bögen und den Statuen), ein Mädchen, das mit dem Rücken zum Betrachter hier läuft und eine Schar (etwas gruseliger) Schmetterlinge. Das alles in einem so coolen Metallic-Look, dass ich mich an diesem Cover kaum satt sehen konnte.

Zum Buch
Wie genau ich die Geschichte an sich finden soll, ist allerdings nicht ganz so einfach. Erst einmal: Die Idee finde ich genial! Eine Handvoll Jugendliche, die dafür ausgewählt wurde, ein geheimes, im Untergrund liegendes Schloss zu erforschen? Seltsame Ereignisse, die sich dort abspielen, und die Frage, wem man eigentlich vertrauen kann? Das verspricht ja schon eines an Spannung. Und erinnert mich zusätzlich an den Film "Das Geisterschloss".
Die Geschichte ist auch wirklich nicht schlecht. Schon der Anfang verspricht eine fesselnde Geschichte, wenn man kurz in die Vergangenheit versetzt wird, zu den Menschen, die sich in den unterirdischen Palast flüchten mussten. Schon allein interessant fand ich, dass diese Zeitebene im Jahr der französischen Revolution spielt, eine Zeit, über die man schon so viel in der Schule gehört  und auch schon den ein oder anderen Film gesehen hat. Dass diese Art Vorgeschichte auch später noch wichtig ist und zur Aufklärung der Ereignisse beiträgt, hat mir sehr gefallen. So hat man mehr zu den Anfängen des Palastes erfahren, warum er eigentlich erbaut wurde – und auch die Hintergründe seiner Geheimnisse.
Die Haupthandlung, die sich zeitlich in der Gegenwart ansiedelt, fing aber auch schon spannend an und nahm vor allem ziemlich schnell Fahrt auf. Was hier allerdings auch dazu führte, dass ich so manches Mal ein bisschen überfordert war, ein wenig verwirrt, weil es doch auch mal zu schnell ging. Was sich Stefan Bachmann für den geheimnisvollen Palast ausgedacht hat, ist auf jeden Fall super und spannend, aber die Erklärungen waren mir ein wenig zu dürftig beziehungsweise erschienen mir die Ereignisse manchmal zu abgespaced, fast schon wie ein Fantasyroman, der er doch gar nicht sein will. Auch ein wenig kritisch sehe ich, dass die Geschichte im Endeffekt vorhersehbar war. Manches, was vielleicht eine Überraschung hätte sein können, war zu offensichtlich, anderes wiederum, was ich so wirklich nicht erwartet hatte, kam mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen vor. Doch an sich hatte ich vor allem im Mittelteil des Buches viel Spaß beim Lesen.
Was wohl auch am Schreibstil lag, der da einen Spannungszahn zugelegt hat. Denn im Allgemeinen ging es bei mir beim Lesen eher zäh voran, so, dass ich anfangs noch nicht ganz so gefesselt war und eher länger für die Kapitel brauchte. Was nicht heißen soll, dass der Stil des Autors nicht gut wäre, nur hat er so eine Art zu schreiben, dass ich dafür einfach Zeit brauche. Schön fand ich auf jeden Fall, dass der Stil von Bachmann atmosphärisch ist. Ich konnte mir die verschiedenen Orte und vor allem die Räume des Palasts sehr schön vorstellen. Auch mochte ich, dass man direkt merkt, was Anouk, die Protagonistin, studiert, nämlich Kunst. Das merkt man einfach sofort, wenn sie irgendwelche fachspezifischen Begriffe fallen lässt, die man nicht von jeder 17-Jährigen erwartet.
Die Schattenseite ist hierbei wohl, dass somit manche Dialoge ein bisschen hochgestochen wirken. Das ist bei den Kapiteln, die im 18. Jahrhundert spielen, nicht weiter schlimm, aber der Unterschied zur Gegenwart ist meiner Meinung nach nicht groß genug, die Jugendlichen (man muss da echt bedenken, keiner der Protagonisten ist älter als 17) reden ziemlich steif und auch, wenn ich dieses Andere in Anouks Denkweise sehr mag, kam mir auch das manchmal zu "alt" für sie vor.
Womit ich auch schon bei den Figuren im Buch wäre. Noch so ein Knackpunkt. Ganz allgemein mag ich die Charaktere, sie sind mal anders, vor allem Anouk ist mit ihrer Art eine schöne Abwechslung zu den typischen Romanhelden. Ihre fast schon menschenfeindliche Art fand ich erfrischend, selbst wenn sie mir nicht wirklich sympathisch wurde. Ich konnte schon irgendwie verstehen, wieso sie so ist, wie sie ist, sie hat in ihrem Leben schon viel ertragen müssen, aber sie muss eine richtige Resting-Bitch-Attitude an sich haben.
Auch die anderen, also Jules, Will, Lily und Hayden waren nicht so klischeehaft, wie sie vielleicht anfangs wirken. Sie alle haben etwas an sich, das sie von den 0815-Charakteren in Jugendbüchern abhebt. Doch irgendwie hatte ich nicht so wirklich das Gefühl, sie richtig greifen zu können. Keine Ahnung, aber ich konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen, da hat mir wohl einfach der tiefere Einblick gefehlt. Und was die Bösen der Geschichte betrifft, so waren die mir zu "normal" von zu typischen Zielen angetrieben und damit nicht interessant genug.

Mein Fazit


Puh, es ist echt nicht einfach, dieses Buch zu bewerten. Einerseits mochte ich es, weil die Idee wirklich einfach cool ist, sehr spannend, teilweise auch ein bisschen gruselig und die Protagonisten nicht die typischen Helden sind. Andererseits driftete das Buch wiederum ins Klischee ab, hatte die üblichen Bösewichte, vorhersehbare Wendungen und war außerdem ein wenig verwirrend beziehungsweise überhastet. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, weil es im Allgemeinen nicht dieses 0815 ist. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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