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Für uns macht das Universum Überstunden

Autor: A. Meredith Walters
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Seiten: 396
Erscheinungsdatum: 24. Juli 2020
weitere Bücher des Autors: 
Für uns macht das Universum Überstunden




Klappentext


Ellie und Flynn. Täter und Opfer. Eine unmögliche Liebe?

Ellie hat keine Zukunft und verdient es auch nicht anders: Als Jugendliche war sie mit ihrer Clique für den Brand im Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich. Sie wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, Flynn verließ die Stadt. Doch jetzt, sechs Jahre später, taucht er wieder auf – Flynn, der Freak mit Asperger. Und Ellie muss sich eingestehen, dass da ihm gegenüber nicht nur Schuld ist, sondern so viel mehr. Sie ist in ihn verliebt. Und war es auch damals schon. Nur konnte sie vor ihrer Clique nicht zu ihm stehen. Als Flynn ihre Gefühle erwidert, muss Ellie sich fragen: Ist sie stark genug für diese Liebe?

Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Meine oberflächliche Seite ist absolut begeistert von diesem Cover. Denn seien wir doch ehrlich, es ist einfach wunderschön. Vor allem der Abendhimmel in den Rosa- und Fliedertönen hat es mir angetan und dass das obligatorische Pärchen nur als kleine Silhouette auf einem Steg zu sehen ist, finde ich charmant. So ein Buch sehe ich gerne in meinem Bücherregal.

Zum Buch
Auch die Geschichte, um die es in "Für uns macht das Universum Überstunden" geht, ist wirklich besonders. Sie erzählt von Ellie, die als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, und Flynn, dem Jungen mit Asperger. Ihre erste Begegnung hatten sie als Teenager, das ist eine der beiden Zeitebenen, zu der das Buch spielt. Damals gehörte Ellie zu der Gruppe, die Flynn wegen seines Asperger-Syndroms mobbte. Gleichzeitig fand sie in ihm auch einen Freund, vielleicht den Einzigen, bei dem sie sie selbst sein konnte. Doch ihr Bedürfnis, ihre anderen Freunde nicht zu verlieren und selbst zur Zielscheibe zu werden, verleitet sie zu einer fatalen Entscheidung – und führt dazu, dass Flynn wegzieht. Jahre später, noch immer in derselben Stadt lebend und mit demselben Freundeskreis, begegnet Ellie Flynn wieder. Und wieder zieht es sie zu ihm.
Die Lovestory, die A. Meredith Walters hier erzählt ist wirklich schön. Ich mochte, dass sie zwei so ungleiche und auch noch ziemlich ungewöhnliche Charaktere aufeinandertreffen lässt. Beide sind auf ihre Art schwierig und ich habe noch nicht allzu viele Bücher gelesen, die sich mit dem Thema Asperger auseinandersetzen, vor allem nicht solche, die jemanden mit der Erkrankung als Protagonisten einsetzen. Demnach ist alleine schon diese Konstellation der Protagonsiten unheimlich spannend. Dazu kam noch der Konflikt, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, dazu. Man spürt einfach, dass es zu einem Knall kommen wird und doch habe ich nicht alle Wendungen hervorsehen können. Denn auch, wenn der Aufbau des Romans der eines typischen Liebesromans ist, werden nicht alle Klischees bedient. Vor allem das Ende hat es mir angetan, denn hier weicht die Autorin ein wenig vom Schema F ab und macht die Geschichte so authentischer. 
Inwieweit die Autorin die Thematik Asperger hier realistisch herüberbringt, kann ich nicht beurteilen, weil ich bisher noch nicht allzu viel mit Menschen mit Asperger zu tun hatte. Mir kam es jedoch so vor, als hätte sie viel zu der Erkrankung recherchiert und sich Mühe gegeben, dem Thema gerecht zu werden.
Was mir ein wenig Mühe bereitet hat, war der Schreibstil. An sich schreibt A. Meredeth Walters sehr schön lesbar und flüssig und auch die beiden Perspektiven – Ellie in der Gegenwart, Flynn in der Vergangenheit – fand ich wunderbar voneinander abgegrenzt und sinnvoll. Allerdings wiederholt die Autorin sich des Öfteren. In Flynns Kapiteln kam mir das passend vor, weil es, zusammen mit den sehr direkten Aussagen, zu seiner Art passte. Bei Ellie allerdings ging es mir doch auf die Nerven, wenn ein Umstand ein ums andere Mal wiederholt wurde. Und das hat mich dann leider doch ziemlich in meinem Leseerlebnis gestört. 
Wobei die Charaktere an sich wunderbar beschrieben waren. Ellie und Flynn kamen sehr facettenreich daher, auch wenn mir Ellies Entwicklung schon sehr märchenhaft vorkam. Wie sie von einer dauernd zu Partys gehenden, aussichtslosen jungen Frau mit Vorstrafe und großer Klappe zur fast schon vorbildlichen College-Studentin wurde, war mir ein wenig zu unrealistisch. Auch wenn man merkt, dass die Autorin versucht, Grundzüge von Ellies Persönlichkeit beizubehalten. Ansonsten war sie mir aber durchaus sympathisch, eben weil sie diesen schwierigen Charakter hatte. Nur ihre Wandlung war mir zu beispielhaft. Mit Flynn hingegen war es das Gegenteil: An ihn und seine Art muss man sich erst einmal gewöhnen, aber dann muss man ihn einfach ins Herz schließen, weil er einen so tollen Charakter hat. Seine Entwicklung fand ich auch durchaus authentisch und nicht zu übertrieben.
Die Nebenfiguren allerdings waren mir etwas zu platt und durchschaubar. Die meisten von ihnen hatten für mich eine zu fadenscheinige Persönlichkeit und bei Dania – der einzige noch einigermaßen wichtige Charakter – konnte ich mir von Anfang an denken, wo die Reise hingeht.

Mein Fazit


Insgesamt mochte ich den Roman also wirklich, denn "Für uns macht das Universum Überstunden" behandelt nicht nur ein wichtiges Thema, sondern erzählt diese mal andere Liebesgeschichte auch mit einer gehörigen Portion Emotionen. Allerdings störten mich einige Dinge wie die vielen Wiederholungen trotzdem und so vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Kommentare

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