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Dein Leuchten



Autor: Jay Asher
Verlag: cbj
Seiten: 314
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2016
weitere Bücher des Autors: 
Tote Mädchen lügen nicht, Wir beide, irgendwann, Dein Leuchten 



Klappentext



So wunderbar romantisch wie eine heiße Schokolade
vorm Kaminfeuer…

Jedes Jahr zu Weihnachten reist Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien, um dort auf der Familienplantage Weihnachtsbäume zu verkaufen. Doch diesmal wird Sierras Welt auf den Kopf gestellt. Sierra verliebt sich – das erste Mal, unsterblich und mit aller Macht. In Caleb, den Jungen mit den Grübchen, der Weihnachtsbäume verschenkt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt, denn Caleb soll seine Schwester angegriffen haben. In seiner Heimatstadt ist er deshalb ein Außenseiter. Sierras Eltern, ihre Freunde, alle warnen sie davor, sich auf ihn einzulassen. Doch Sierra kann nicht glauben, dass Caleb gefährlich ist, und riskiert alles, um ihre große Liebe zu gewinnen…


Meine Meinung


Zur Buchgestaltung
Das Cover allein hätte mich sicherlich nicht zum Kauf dieses Jugendromans bewegt. Es schreit einfach so laut Weihnachtskitsch, dass ich es in der Buchhandlung normalerweise nicht zweimal angeguckt hätte. Diese Rosa-Flieder-Hellblau-Töne sind einfach zu viel. Aber hey, immerhin sagt es sehr gut aus, was drin ist.

Zum Buch
Und genau das war mein Problem mit "Dein Leuchten", denn dieser Weihnachtskitsch war so gar nicht meins. Wer sich fragt, warum ich das Buch dann gekauft habe: Die Antwort ist ganz simpel, nämlich wegen Jay Asher. "Tote Mädchen lügen nicht" konnte ich innerhalb eines Tages durchsuchten und auch "Wir beide, irgendwann" empfand ich als sehr süße Liebesgeschichte, bei "Dein Leuchten" allerdings merkte ich schnell, dass das Buch nicht ganz meins werden würde. Das hätte mir auch schon der Inhalt sagen können, denn der ist ja schon beim groben Zusammenfassen super kitschig und drüber. Die junge Sierra fährt jeden Dezember nach Kalifornien, um mit ihren Eltern im Familienbetrieb Weihnachtsbäume zu verkaufen. Dieses Jahr könnte das letzte dort sein und ausgerechnet da lernt sie Caleb kennen, der Weihnachtsbäume bei ihr kauft und dann an Familien verschenkt, die dafür kein Geld hätten. Doch es ist nicht nur ein Problem, dass Sierra nach Weihnachten wieder nach Hause fährt, nein, es kursieren auch Gerüchte zu Caleb. Er soll seine Schwester mit einem Messer angegriffen haben.
Hat noch jemand Zweifel zur Kitschigkeit des Jugendromans? Nein? Sehr gut. Ich kann euch nämlich versichern, der Kitsch kommt nicht zu kurz und das war für mich schon ein Faktor, die Augen zu verdrehen. Immer wieder schaffte Jay Asher ein Drama, nur um es kurz darauf wieder zu lösen, was die Geschichte einfach übertrieben machte. Außerdem hat mich genervt, wie groß Sierras und Calebs Liebe gemacht wird. Klar, the first cut is the deepest und so weiter, aber sie ist für einen Monat in Kalifornien, lernt diesen Jungen kennen und am Ende ist sie sich sicher, ihn in- und auswendig zu kennen und ihn zu lieben. Ähm, mag nicht mal die Realität bei ihr anklopfen? Selbst wenn sie nicht schon wieder aufbrechen müsste, wäre das unerträglich unrealistisch.
Was das Buch für mich ein klein wenig besser gemacht hat, war der Schreibstil. Immerhin schaffte Jay Asher es, mich am Ball zu halten, sodass ich schnell mit dem Buch durch war. Was ja wirklich gut war, denn viel länger hätte ich es auch nicht mehr aushalten wollen.
Dafür haben mich die Charaktere wiederum den letzten Nerv gekostet. Gut, die meisten bekommen nicht genügend Auftritte, um an Kontur zu gewinnen, aber die, die man besser kennenlernt, sind wirklich schlimm. Caleb ist noch moderat schlimm, ihm gegenüber war ich zumindest einigermaßen neutral. Ganz nett war, dass wir es hier mal nicht mit dem klassischen Bad Boy zu tun haben, sondern mit einem Jungen, der Gefühle auch mal zulässt. Aber wirklich sympathisch wurde er mir nicht.
Sierra hingegen konnte ich nicht ausstehen. Anfangs ging es noch, doch dann fing sie an, diese Eigenheit mit den ungewöhnlichen Wörtern zu entwickeln, gefühlt von jetzt auf gleich, und wurde außerdem extrem egozentrisch. Ersteres hätte irgendwo ganz witzig sein können (und sollte es wohl auch sein, ha ha) und vielleicht liegt es auch an der Übersetzung, jedenfalls kam es mir sehr gezwungen vor, einer 16-Jährigen Worte wie Konifere in den Mund zu legen. Und bei andren Worten fragte ich mich, was an denen so ungewöhnlich sein sollte, dass niemand es kennt...
Viel schlimmer war jedoch ihr Egoismus. Das gesamte Buch über fokussiert sie sich so auf ihre Probleme und wie sie die Dinge sieht, dass ich Sierra wirklich nicht mehr ernst nehmen konnte. In einer Szene beispielsweise entschuldigt sie sich bei einer Freundin nach einem Streit und dann stand da tatsächlich, dass sie jetzt ja endlich über ihre Probleme sprechen könnten. Ähm, hallo? Mit dieser Aussage hat sie es in die Reihe meiner unbeliebtesten Protagonisten geschafft und der Autor es, dass ich deutlich weniger von ihm halte als vorher. Und auch im Umgang mit Caleb wirkte es auf mich immer so, als würde sie nicht wirklich darüber nachdenken, was für ihn richtig ist, sondern was sie für unfair oder was auch immer hält.
Entsprechend hat mich das obligatorische Happy End sehr kalt gelassen.

Mein Fazit


Wer nach ein wenig Weihnachtskitsch für die jetzt kommende Jahreszeit sucht, mag sich denken, dass er mit "Dein Leuchten" gut beraten ist. Ich kann nur sagen: Tut es nicht! Die Geschichte war meiner Meinung nach vollkommen übertrieben und die Charaktere extrem unsympathisch. Da gibt es sicherlich Besseres, nach dem man greifen kann. Von mir gibt es auch nur 1,5 von 5 Sternen.

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